PSA Anstieg

[ostbsk]

Juli 2004 wurde ich an der Uni Klinik Mannheim operiert. Die Histologie ergab ein Karzinom mit pT2c pN0 RO Gleson 7 (3+4).
Die Nachuntersuchungen ergaben stets PSA nicht messbar. Dann Dez.06: PSA 0,1 , die Folgeuntersuchungen in 3 Monats-Abstand: <0,01 , 0,03 und jetzt 0,05.
Mein Arzt sieht noch keinen Grund zur ernsten Beunruhigung, ich aber schon ! Deutet der Verlauf auf ein Rezidiv hin, die Logik würde mir sagen, dass die Werte nicht messbar sein müßten.
Sehen Sie Handlungsbedarf ?
Mit bestem Dank für eine Antwort.

[Konrad]

Re: PSA Anstieg


Hallo,
da gibt es ca. 100 verschiedene Meinungen. Bei einem messbaren Wert " tut sich irgendwas " Mein Zurologe sagt, ab 6,0 PSA fangen wir mit einer Behandlung an. Habe eine Zweitmeinung in einer Uni-KLinik eingeholt, Prof. .....: ab 2.0 in nach einer radikalen Entfernung eine Ursachenforschung notwendig. Er hat auch meinen Urologen mal angerufen und gefragt, wie er zu so einer "blöden" Aussage kommt.
Gruß Konrad

[Dr. Kahmann]

Re: PSA Anstieg


Bei diesen geringen Werten sieht man normalerweise keinen Handlungsbedarf. Dennoch ist der wert von 2 oder gar 6 bei der heutigen Datenlage wahrscheinlich zu gering. Dieser wird bei werten ab 0,2 gesehen. Eine sehr aktuelle Publikation der letzten Wochen zeigte einen deutlichen Unterschied abhängig vom Beginn einer Strahlenbehandlung nach Radikaloperation. wurde die Strahlentherapie unter 0,5 PSA begonnen war die 5 Jahres-Rezidivfreiheit dreimal so häufig wie wenn man erst ab 1,5 eingestiegen ist. Insofern muss man schon dran bleiben.

[Konrad]

Re: PSA Anstieg


Hallo Herr Dr. Kahmann,
ihre Antwort ist etwas verwirrend. Erst schreiben Sie ein Wert von 2 oder 6 ist zu gering und dann ab 0,2 sollte man beobachten. Eine Bestrahlung hatte ich schon 2004 bei einem Wert von 1,8. Nun ist der Wert fast wieder bei 4,0. Mein Urologe möchte bis 6,0 oder 7,0 keine Untersuchung der Ursache veranlassen. Hierzu ist der Chef der Urologie der Uni-Klinik offenbar anderer Meinung.
mfG
Konrad

[ostbsk]

Re: PSA Anstieg


Herrn Dr. Kahmann vielen Dank für den Rat. Inzwischen hat sich die Sache etwas weiterentwickelt: mein Urologe überwies mich an einen Kollegen, der kompetent (und etwas alternativ) in der Onkologie sein soll. Dieser wollte zunächst den Testosteronwert bestimmen, davon abhängig schlägt er eine zeitlich begrenzte Hormonbehandlung vor. Von einer Bestrahlung rät er ab (zu massive Spätfolgen als Nebenwirkung), er möchte stattdessen das Verfahren der Hyperthermie bei mir anwenden und einige Bestrahlungen derart durchführen. "Die klassische Methoden Operation , Strahl und Chemie währen letzlich ohne dauerhaften Erfolg" (meint er).
Ich bin da zunächst einmal etwas zögernd: die Hyperthermie kann wohl doch nur dann angewandt werden, wenn ein Rezidiv abgebildet werden kann - oder irre ich mich da. Was ist überhaupt von diesem Verfahren zu halten ? Ist es seriös und in einem eventuell so frühen Stadium eines Rezidivs angebracht ?
Auch bei einer Hormonbehandlung neige ich dazu, ihrem Rat zu folgen und im Moment abzuwarten und die ganze Situation zu beobachten. Für eine Stellungnahme ihrerseits zum dem Verfahren der Hyperthermie wäre ich dankbar.

[Dr. Kahmann]

Re: PSA Anstieg


Zunächst zu Konrad: sie haben recht. Es muss natürlich nicht zu gering lauten so´ndern zu hoch. Frühes Einsteigen ist wichtig.
Zu ostbk: ich boin skeptisch bezüglich der Hyperthermiebehandlung. Ich würde zunächst eine Bestrahlung empfehlen. Die Methoden des Onkologen -wie Sie sagen- zu diesem Zeitpunkt nicht angebracht. Die Datenlage der vorgeschlagenen Behandlung des "alternativen" Onkologen ist praktisch nicht existent.