ich heiße Mathias, bin 25 Jahre alt und ich schreibe aus schierer
Verzweiflung.
Es geht um meine große Liebe, die Frau, die am liebsten sofort heiraten
würde. Wir waren schon sehr lange befreundet, bis wor vor vier Monaten eine
Beziehung eingegangen sind. Eine Fernbeziehung, da sie in einer anderen Stadt
studiert. Wir sehen uns ca. eine Woche im Monat. Die nächtelangen Gespräche, die wir früher führten, als wir noch kein Paar waren, sind verschwunden. Sie hat mir einfach nichts zu sagen über sich. Seitdem ist eine Menge Leid
zwischen uns gekommen. Das Leid betrifft unsere Sexualität, ich sehe keinen
Weg mehr.
Ich versuche, die Entwicklung chronologisch zu schildern.
Meine Freundin ist 24 Jahre alt und ich bin der zweite Mann in ihrem Leben.
Vorher war sie ca. zwei Jahre lang mit einem Mann zusammen, den sie sehr
liebte, doch haben sich die beiden 2004 getrennt (weil sie sich zu sehr liebten und wegen seinem Stolz, wie sie sagt). Ich hatte viele Beziehungen.
Meiner Freundin gefällt das, wie sie sagt. Sie "träumte immer von einem
erfahrenen Mann, der weiß, auf was er sich einlässt".
Nachdem wir beide eine Beziehung eingegangen sind, fing ich an, sie zu
berühren, als wir nackt im Bett lagen. Ich habe sie gestreichelt, geküsst. Als
ich sie zwischen ihren Beinen berührte, war sie immer feucht, was für mich
ein eindeutiges Zeichen ihrer Erregung war. Jedoch drehte sie sich jedesmal
plötzlich auf die Seite, zog sich zurück und schwieg. Meine Fragen, was denn
los sei und was sie denkt und fühlt, blieben meist unbeantwortet. Einmal
sagte sie "ich will so sehr mit dir schlafen". Das konnten wir aber nicht, da
sie die Pille zu der Zeit noch nicht nahm und wir beide Kondome nicht mögen. Ihre Berührungen waren meist auf
meinen Oberkörper beschränkt, selten fasste sie meinen Penis an. Zum Orgasmus
hat sie mich nur einmal gebracht, meistens fasste sie mich nicht an oder
brach plötzlich ab und drehte sich zur Seite. Ich wusste nicht, was ich denn
falsch gemacht habe, zumal ich in meinem Leben schon vielen Frauen Freude
bereitet habe mit meinen Berührungen. Ich hatte so viele Vermutungen, fragte, ob
in der Vergangenheit irgendetwas passiert sei... die Antwort war "Nein." oder
es gab keine. Sie sagte, sie hätte einfach keinen Sexualtrieb, sie hätte
noch nie Lust auf Sex gehabt, es bringe ihr einfach nichts. "vielleicht bin
ich irgendwie anders, so wie manche Menschen homosexuell sind, manche haben
andere Deviationen und ich habe eben gar nichts." Ich habe aber nicht aufgegeben
und wollte unbedingt mit ihr schlafen, um ihr zu zeigen, wie wunderschön so
ein Erlebnis sein kann. Jedoch schaffte ich es nicht, ich bekam bei dem
Druck und all den Gedanken einfach keine Erektion. Ich schämte mich unheimlich,
aber sie freute sich! "Nichts Besseres hätte passieren können! Ich freue
mich so sehr" sagte sie.
Eines Abends, lange nach dem ersten Versuch, überraschte sie mich mit einem
halbdurchsichtigen Nachthemd und ich verschwand im Bad, um eine Viagra zu
schlucken, weil ich nicht wollte, dass es wieder schiefgeht. Dann kamen wir uns
nahe und sie bat mich, mit ihr zu schlafen. Erst konnte ich sehr lange nicht
eindringen, da es ihr weh tat-auf die Frage, ob ich aufhören sollte, sagte
sie, ich solle weitermachen. Wir taten es. Sie lag recht passiv vor mir und
lächelte mich an. Kein vertieftes Atmen war zu hören, kein Laut. Ich gab mir
alle Mühe, sachte vorzugehen und ihr viel Freude zu geben. Danach weinte
sie. Angeblich aus dem Grund, dass ihr der Unterleib weh tat. Beim nächsten
mal tat es ihr nicht mehr weh und ich gab mir weiter alle Mühe, ein
zärtlicher und leidenschaftlicher Liebhaber zu sein. Als ich mit der Hand an ihren
Kitzler bin, zog sie sie weg und meinte, das sei ganz angenehm, aber unschön.
So taten wir es einige Male, jedesmal grinste sie, selten war ein starkes
Atmen bei ihr zu vernehmen. Und jedesmal sagte sie, es sei schön, mir so nahe zu sein.Und NUR das.
Dann, am Vorabend ihrer Abreise, küsste ich ihren Leib und merkte aus dem
Augenwinkel, dass sie gelangweilt zur Seite blickte und als sie wiederum
meinen Blick bemerkte, grinste sie wieder. Wir hörten auf. Ich hatte schlechte
Laune und sie empfand das so, dass ich sie nur dann lieben würde, wenn sie mit
mir schläft. Dann sagte sie "ich wollte das noch nie, ich tue das für
dich". Das traf mich so sehr, dass ich weinte. Später fragte ich, ob sie denn je
einen Orgasmus gehabt hätte. Sie sagte "ja, einmal". Und dass es alleine
war.
Bei einem späteren Gespräch, als ich wieder anfing, sie zu fragen, wie sie
sich denn fühlt, wenn ich in ihr bin, sagte sie "normal, so als wenn da was
drin wär". Als ich sie fragte, an was sie denkt, wenn sie sich selbst
berührt, sagte sie nichts und nach längerem Fragen gab sie zu, mehrere Orgasmen
mit ihrem Ex gehabt zu haben, nicht alleine. Ich fragte nicht weiter nach ihm, weil ihr das unangenehm war, das war zu bemerken. Ich bat sie, mir zu erlauben,
ihr einen Orgasmus zu geben. Sie sagte, das bringe ihr nichts. Ein Orgasmus ist
für sie ein komisches Gefühl, ein paar Sekunden, die Anstrengung nicht
wert. Sinnlos. Wenn ich sie bitte, mir zu erlauben, ihre Lust zu wecken,
antwortet sie "was nicht da ist, das kann man nicht wecken". Überhaupt redet sie
sehr ungern darüber.
Ich habe ihr auch mal gesagt, dass eine Beziehung ohne Sex zugrunde gehen
wird. Da fühlte sie sich ungeliebt. Naja, war ein Fehler von mir.
Ich möchte wissen, ob es möglich ist, dass eine Frau einfach nie Lust
hatte, nie Lust haben wird (wie sie sagt). Soll ich mich weiter anstrengen? Ich möchte es so
sehr aber ich werde es wohl kaum können und mich schlecht fühlen, weil ich im
Kopf habe, dass sie "es für mich macht". Das tut furchtbar weh. Sie sagte, sie kann auf Allerwelts-Sex verzichten und sie will Liebe machen. Ich habe alles gegeben, um ihr genau das zu vermitteln...Worte,Zärtlichkeiten,Küsse,
Komplimente,Blicke...
Ich sehe einfach keinen Weg mehr, ich will die Beziehung weiter aufbauen,
will ihr nicht irgendwann fremdgehen.
Eine Psychiaterin sagte mir, ich müsse meine Freundin zu einer Therapie
bewegen, aber das kann ich nicht. Sie redet nichtmal mit mir über ihre
Sexualität und so ein Vorschlag würde sie nur weiter verletzen und bewirken, dass
sie sich weiter zurückzieht. Sie ist nicht somatisch krank, ich sehe einfach keinen Grund, warum ihr etwas fehlt. Sie redet ja auch nicht drüber. Überhaupt fehlen ihr unsere Gespräche genauso wie mir, aber sie selbst redet ja nicht. Ich glaube aber nicht, dass allein das der Grund ist, zumal sie jedem Gespräch über Sex extrem aus dem Weg geht. Das wäre doch mal ein wichtiges Thema.
Bitte helft mir irgendwie, es muss doch einen Weg geben!
Danke ...
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