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Leidenschaft und Partnerschaft

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  • Leidenschaft und Partnerschaft

    Hallo,
    in einer Psychologie-Zeitschrift habe ich folgende Sätze gelesen: "Zu viel Harmonie stört die leidenschaftliche Liebe... Partnerschaft und Leidenschaft sind zwei verschiedene Dinge die sich eigentlich ausschliessen". Grob vereinfacht wird dort beschrieben, dass eine Partnerschaft früher oder später zum "bester Freund / beste Freundin- Verhältnis" wird, wohin gegen die leidenschaftliche Liebe durch Distanz und immerwährende neue Annäherung beider Individuen dauerhaft und erfüllend sein kann.
    Ich habe immer gedacht, dass Liebe und Partnerschaft zusammen gehören, mittlerweile hinterfrage ich dieses "Modell" jedoch auch etwas. Sicher kommt es auch immer darauf an, was jede/r Einzelne braucht und sucht, aber interessant finde ich diese Theorie, was meint ihr dazu?

    LG Rahel


  • RE: Leidenschaft und Partnerschaft


    naja, ich kann nur die eine seite beurteilen: wir haben sicher des öfteren irgendwelche dispute, bei denen es dann auch um kleinigkeiten gehen kann. aber jedem streit immanent ist bei uns auch die versöhnung. und wenn ichs recht überlege, mag es sogar schon geschehen sein, dass wir gestritten haben, nur um uns danach versöhnen zu können. ;-) denn versöhnungsaktionen können dann schon atemberaubend sein.
    also das ganze etwas sachlicher: wenn wir streiten, kennen wir auch die wege aus dem streit heraus und wissen, dass wir beide sie gehen wollen. wenn das nicht geübt ist (eben in einer harmonischen beziehung) mag vielleicht schon ein kleinerer streit große schwierigkeiten aufwerfen. es fehlt eben die "streitkultur".

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    • RE: Leidenschaft und Partnerschaft


      Hallo Rahel,

      hab ich auch gelesen, Und in Amerika ist daraus schon ein neuer Trend geworden.
      Nennt sich New monogamy!

      Viel Spass beim googlen.

      Liebe Grüße

      pro toys

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      • RE: Leidenschaft und Partnerschaft


        hallo rahel, es steckt, glaube ich, ein gewisser herr äh, hab den namen vergessen, dahinter, der auch ein buch über leidenschaft versus liebe geschrieben hat - ungefähr der gleiche tenor.
        dass man immer wieder eine distanz in der beziehung braucht, um sich etwas fremd zu werden und entdecken zu können, kann ich nachvollziehen. zu viel nähe und immerwährende intimität kann die erotik zerstören. zu viel distanz allerdings auch! denn innere nähe ist schon wichtig für guten sex. ich glaube, das wichtigste ist, dass die beziehung nicht stillsteht und bei einem bestimmten verhalten stehen bleibt - weder auf der distanz-seite noch auf der nähe-seite. man verändert sich ja ständig und auch die eigenen bedürfnisse sind nicht ständig gleich. diese balance mit dem eigenen partner zusammen hinzukriegen, ist die kunst. immer mal nähe zu haben und dann auch wieder distanz, das ganze immer im spiel und in bewegung zu halten - das isses für mich. es kommt aber auf den partner/die beziehung an, ob man diesen spielraum für sich überhaupt entwickeln kann, ohne dass der eine in der distanzphase schiss kriegt oder der andere in der nähephase die krise kriegt.
        lg, abendvogel

        rahel38 :
        -------------------------------
        Hallo,
        in einer Psychologie-Zeitschrift habe ich folgende Sätze gelesen: "Zu viel Harmonie stört die leidenschaftliche Liebe... Partnerschaft und Leidenschaft sind zwei verschiedene Dinge die sich eigentlich ausschliessen". Grob vereinfacht wird dort beschrieben, dass eine Partnerschaft früher oder später zum "bester Freund / beste Freundin- Verhältnis" wird, wohin gegen die leidenschaftliche Liebe durch Distanz und immerwährende neue Annäherung beider Individuen dauerhaft und erfüllend sein kann.
        Ich habe immer gedacht, dass Liebe und Partnerschaft zusammen gehören, mittlerweile hinterfrage ich dieses "Modell" jedoch auch etwas. Sicher kommt es auch immer darauf an, was jede/r Einzelne braucht und sucht, aber interessant finde ich diese Theorie, was meint ihr dazu?

        LG Rahel

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        • Hallo Abendvogel...


          ...genau. Du sprichst aus, was ich nicht formulieren könnte. Ich glaube jedoch, dass für jede art von solch (reflektierter) Beziehung (das Wort ist wirklich schrecklich, zieh, zieh)
          die Kommunikationsfähigkeit beider Liebenden Voraussetzung ist, nicht nur die nonverbale. Und ich habe es so erlebt, dass man während eine Beziehung läuft, eben nicht oder selten mit dem Partner über sie reden kann. Das geht meist erst, wenns mit der Beziehungskiste vorbei ist. ;-) Schade eigentlich.

          LG Rahel

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          • RE: Leidenschaft und Partnerschaft


            ...du hast recht, Versöhnungen sind was Wunderbares :-)

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            • RE: Leidenschaft und Partnerschaft


              Hallo Pro-Toys,
              das ist für mich jetzt aber doch ein komplett neuer Aspekt, den du da reinbringst. Ich hatte schon eher an "klassische" monogame Partnerschaft gedacht, aber vielleicht auf Dauer in getrennten Wohnungen, wegen der Distanz. Bei dieser "new monogamy" drängt sich natürlich die Frage auf, ob es durch die (meist vorhandene) Eifersucht eines Partners unmöglich wird, so offen als Paar zu leben.

              Gruss Rahel

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              • RE: Hallo Abendvogel...


                also, die distanz, die du im eingangsthread beschrieben hast, habe ich nicht als räumliche distanz verstanden. sollte es so gemeint sein, würde doch ein familienleben nicht möglich sein. das fände ich aber schon schade. und zudem kann ich immerhin feststellen, dass eben auch in einer familie erotische anziehung auch langjährig vorhanden sein kann, wenn eben nicht harmoniestreben das einzig gemeinsame ziel ist. die von dir betonte kommunikationsfähigkeit und -lust(!) ist glaub ich die wichtigste randbedingung für eine funktionierende beziehung.

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                • Hallo Spaxi...


                  ...und wie merkt frau, dass der Mann diese Fähigkeit und Lust besitzt? Nur weil er gern redet, muss er ja noch nicht über sich und seine Gefühle und die Partnerschaft sprechen können. Und was mache ich, wenn ich feststelle, er kann (oder will) nicht auf diese Weise kommunizieren (es gibt ja solche "Schweiger", die erst reagieren, wenn es schon zu spät ist)?

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                  • RE: Hallo Spaxi...


                    ich hab keine ahnung. das vorrausgeschickt, glaube ich, dass der keim für den erfolg oder mißerfolg vielleicht gleich am anfang der beziehung gelegt wird. zu anfang freut man sich doch gemeinsam an der beziehung und redet drüber. und damit darf man nur eben nicht aufhören, oder? erst einmal eingeschlafen, kann ich mir vorstellen, erfordert es schon viel mehr energie (und vielleicht ja auch kleine explosionen in der beziehung) um es erneut zu installieren. dann mußt du eben mal streiten! ;-))

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                    • RE: Hallo Spaxi...


                      ...ich hab leider grad keinen zum streiten und damit auch nicht zum versöhnen *schluchz*, habe mich am Montag getrennt und nun bin ich in der "Aufarbeitungsphase", wie man unschwer erkennen kann. Leider muss ich das mit mir selbst und euch hier machen, da er sich natürlich nicht dazu äußert.

                      ...ich muss jetzt mal mit meiner Tochter auf den Weihnachtsmarkt ;-)))
                      lg Rahel

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                      • viel vergnügen


                        dann wünsche ich euch viel vergnügen dabei! und wenn es bei euch auch diese "halbmeterwürste" im baguette gibt, iß eine für mich mit. ;-))

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                        • RE: Hallo Abendvogel...


                          hallo rahel,
                          ja, das ist nicht so einfach, zumal männer und frauen da quasi in getrennten kommunikationskulturen aufwachsenund leben. dennoch ist es möglich, denn zum einen gibt es solche männer, die auch verbal über die partnerschaft kommunizieren (wenn auch vielleicht nicht so ausdauernd, aber das macht ja nichts) oder die es auch gerne lernen wollen, so dass prozesse in der beziehung möglich macht. keiner ist da ja perfekt.
                          und ich glaube auch, dass man die schweiger von den redern doch recht schnell unterscheiden kann: nicht nur an der quantität der wörter, sondern auch weil man ja von anfang an merkt, was für eine form von redekultur da ist: ob jemand nur über fakten fakten fakten redet (was mich recht schnell anödet) oder ob es auch mal um andere dimensionen des menschlichen daseins geht: um stimmungen, gefühle, spirituelles, geschichten.... etc....
                          aber das mit der distanz - spannendes thema, da bleib ich dran, auch wenn ich jetzt weg muss. ich denke, es hat nicht unbedingt was mit räumlicher distanz zu tun (aber wird dadurch natürlich erleichtert), sondern ich meinte es auh eher innerhalb der beziehung als form des umgangs miteinander.
                          bis bald und viele grüße
                          abendvogel

                          Kommentar


                          • RE: Hallo Abendvogel...


                            Nun, bei uns war das so. Wegen der kleinsten Kleinigkeit gab es Streit! Aber es kam nie zu einer Versöhnung. Wir haben tagelang nicht zusammen gesprochen. Sogar Wochen!
                            Ich hatte Angst vor der Versöhnung, da er mir dabei immer eine neue Szene gemacht hat....warum ich nur so wäre und ich wäre so und dann hab ich das wieder falsch gemacht!
                            So hab ich mich gefürchtet, mich wieder zu versöhnen und so ging das ganze Ding mit dem Sex flöten.
                            Ich hatte keine Lust mehr auf ihn, weil ich ihn immer nur streiten gehört habe. Schreckliche Zeit......aber nun bin ich allein und es ist auch nicht schön.

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                            • RE: Leidenschaft und Partnerschaft


                              du hast recht, jeder ist anders, aber monogam zu leben erpart einem vieles-wenns denn so unglücklich harmonisch läuft, und die menschheit wär ja bis jetzt strohdumm gewesen sich solche religionen und gesetze fast 2000Jahre aufzuerlegen, wenns nicht einen kleine vorteil hätte...kannst ja meine geschichte lesen(hast ja glaub schon geantwortet)

                              da ist mir persoenlich die harmonie doch wichtiger -- glück ist kurzweilig und man kann sich auch durch einen guten verstand interessant machen und gestalten....Frankeys

                              Kommentar


                              • RE: viel vergnügen


                                ...diese art würste gabs bei uns nicht, hab ich doch glatt massig kalorien gespart ;-))
                                schönen advent! lg rahel

                                Kommentar


                                • RE: Leidenschaft und Partnerschaft



                                  Hallo Rahel,

                                  Partnerschaft und (ewige) Leidenschaft schließen sich meistens aus, denn sie haben einen grundsätzlich anderen Charakter.
                                  So definieren jedenfalls die Vertreter des Differenzierungsprinzip.

                                  Partnerschaft ist in ihrem Prinzip etwas Langlebiges, Leidenschaft ragt aus den Empfindungen heraus, etwa wie ein Hochgebirge sich aus dem Flachland erhebt.

                                  Aber, das Differenzierungsprinzip postuliert auch Leidenschaft "mit Langzeitcharakter", wenn die Autonomie der Partner sehr hoch ist, bleibende Individualität akzeptiert wird und die Beziehung keine Symbiose anstrebt.

                                  Diese Art des Miteinander (denn das ist eine echte -auch die differenzierte- immer) verlangt aber hohe Anforderungen an die Persönlichkeit, verträgt keinerlei Besitzdenken, Eifersucht etc. aber bleibt auch für sehr lange Zeit erfüllt und spannungsreich.

                                  Die meisten Paare, besonders ganz junge, bevorzugen jedoch das Symbiose-Modell.

                                  Insofern haben Sie den Artikel richtig gelesen.

                                  Beste Grüße

                                  Dr. Riecke


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                                  • RE: Leidenschaft und Partnerschaft



                                    Hallo Abendvogel,

                                    der Herr "äh" ist David Schnarch, der z. Z. führende Sexualwissenschaftler in den USA, in seinem Werk:
                                    "Die Psychologie sexueller Leidenschaft" (Klett-Cotta).

                                    LG

                                    B.R.

                                    PS
                                    Schön, dass Sie so belesen sind!

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                                    • RE: Leidenschaft und Partnerschaft


                                      Hallo Herr Riecke,

                                      diesen prägnanten Namen werde ich wohl nicht mehr vergessen....

                                      Hatten Sie eigentlich letzten dann noch die genauere Angabe hinterhergeschicht, wo nun John A. Lee "Die sechs Liebesstile" und Robert Sternberg "Die Dreieckstheorie" zu finden sind?

                                      Schönen Sonntag
                                      Abendvogel

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                                      • RE: Leidenschaft und Partnerschaft



                                        für Abendvogel:

                                        Sternberg, R. J. : Triagular Theory of Love.
                                        Psychological Review 93, 1986

                                        H.-W. Bierhoff : Spielarten der Liebe
                                        Gehirn & Geist 03/ 2003

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                                        • RE: Leidenschaft und Partnerschaft


                                          merci, grazie!
                                          also dann bierhoff statt John A. Lee "Die sechs Liebesstile"

                                          dr.riecke :
                                          -------------------------------

                                          für Abendvogel:

                                          Sternberg, R. J. : Triagular Theory of Love.
                                          Psychological Review 93, 1986

                                          H.-W. Bierhoff : Spielarten der Liebe
                                          Gehirn & Geist 03/ 2003

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