sozusagen als Fortsetzung von „wiedergefundenes Kind Adoption“ gibt es noch mal Diskussionsbedarf.
Leute, was ich jetzt hier schreibe ist das pralle Leben, es ist nichts Ausgedachtes.
Also, nachdem ich (pünktlich zu Weihnachten;-)) nach über 40 Jahren das erste Mal von meiner leiblichen Mutter erfuhr (ich war als kleines Kind adoptiert worden, hab meine leiblichen Mutter nicht kennengelernt) und nun so langsam die Fühler ausstrecke Richtung meine leiblichen Vergangenheit, kommt, kaum habe ich das einigermaßen emotional verdaut, der nächste Hammer.
Ganz sukzessive stellt sich nämlich, um es kurz zu machen (shocking) heraus, dass die gesamte leibliche Verwandtschaft die ich da habe mit einer (?) Ausnahme bei den ZJ sind. Ja, lest ruhig mal bei wikipedia nach, oder auf deren eigener Homepage, was da Sachstand ist. Es sind genau die, mit den bunten Heftchen, wo man glückliche Menschen und das Paradies sieht, diese Sekte die keine Geburtstage feiern, die Blutspenden bzw. -transfusionen, Wahlen und das Militär ablehnen (in letzterem Punkt sehe ich den einzigen Berührungspunkt ZJ-ich, mit meiner eigenen Überzeugung, wie praktisch, meine Mamma fand die frühere Wehrdienstverweigerung meinerseits natürlich klasse), und die glauben, demnächst kommt der Weltuntergang, schwemmt alle Ungläubigen, Homosexuelle und Einbrecher hinweg, und dann kommt das ewigwährende Paradies.
144.000 Menschen werden überleben und schon noch ein paar mehr (immerhin drucken die p.a. 22 Mio. Wachtürme, die weltweit verteilt werden) aber Hamargedon (da geht es dann abwärts) hatten die für 1914, dann für 1975 vorhergesagt und weil die Erdkugel sich mit den ganzen Ganoven und Gaunern darauf beständig weiterdreht haben sie jetzt kein konkretes Datum mehr an der Hand (es kommt aber, bald…).
Das erfuhr ich alles erst „hinterher“. Nun habe ich keinerlei Probleme wenn Menschen Ideologien als „wahr“ annehmen und danach leben, sollen sie. Ich bin jedoch auch großer Anhänger der Religionsfreiheit, daher bin ich auch in keiner Religionsgemeinschaft Mitglied.
Aber wenn dem J. (das ist der Gott Jahwe oder auch Jehova) gemeinsam gedankt wird, dass ich „verlorenes Schaf“ nun endlich wiedergefunden wurde und in den Schoß der Familie zurückkehren kann, dann läuft mit so ein kühler Schauer hinten den Rücken runter.
Hat irgendwer irgendeine Idee, was ich klugerweise tun könnte und wie ich mich nunmehr verhalten sollte, ohne „religiöse Gefühle“ zu verletzen?
Es ist auch so eine Marotte (sorry für die flapsige Schreibe) dieser Leute dass sie ständig missionieren müssen. Sie wollen mich retten. Erretten. Bete täglich, so lautet der Rat. Was aber, wenn ich ganz glücklich mit meinem derzeitigen Leben bin und gar nicht errettet werden will?
P.S.: Véro versteht mich, bestimmt. Ein Glück dass ich hier sehr diskret war was meinen Namen angeht.
Kommentar