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Family und die Zeugen Jehovas

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  • Family und die Zeugen Jehovas

    Hallo ihr Lieben,

    sozusagen als Fortsetzung von „wiedergefundenes Kind Adoption“ gibt es noch mal Diskussionsbedarf.

    Leute, was ich jetzt hier schreibe ist das pralle Leben, es ist nichts Ausgedachtes.

    Also, nachdem ich (pünktlich zu Weihnachten;-)) nach über 40 Jahren das erste Mal von meiner leiblichen Mutter erfuhr (ich war als kleines Kind adoptiert worden, hab meine leiblichen Mutter nicht kennengelernt) und nun so langsam die Fühler ausstrecke Richtung meine leiblichen Vergangenheit, kommt, kaum habe ich das einigermaßen emotional verdaut, der nächste Hammer.

    Ganz sukzessive stellt sich nämlich, um es kurz zu machen (shocking) heraus, dass die gesamte leibliche Verwandtschaft die ich da habe mit einer (?) Ausnahme bei den ZJ sind. Ja, lest ruhig mal bei wikipedia nach, oder auf deren eigener Homepage, was da Sachstand ist. Es sind genau die, mit den bunten Heftchen, wo man glückliche Menschen und das Paradies sieht, diese Sekte die keine Geburtstage feiern, die Blutspenden bzw. -transfusionen, Wahlen und das Militär ablehnen (in letzterem Punkt sehe ich den einzigen Berührungspunkt ZJ-ich, mit meiner eigenen Überzeugung, wie praktisch, meine Mamma fand die frühere Wehrdienstverweigerung meinerseits natürlich klasse), und die glauben, demnächst kommt der Weltuntergang, schwemmt alle Ungläubigen, Homosexuelle und Einbrecher hinweg, und dann kommt das ewigwährende Paradies.
    144.000 Menschen werden überleben und schon noch ein paar mehr (immerhin drucken die p.a. 22 Mio. Wachtürme, die weltweit verteilt werden) aber Hamargedon (da geht es dann abwärts) hatten die für 1914, dann für 1975 vorhergesagt und weil die Erdkugel sich mit den ganzen Ganoven und Gaunern darauf beständig weiterdreht haben sie jetzt kein konkretes Datum mehr an der Hand (es kommt aber, bald…).

    Das erfuhr ich alles erst „hinterher“. Nun habe ich keinerlei Probleme wenn Menschen Ideologien als „wahr“ annehmen und danach leben, sollen sie. Ich bin jedoch auch großer Anhänger der Religionsfreiheit, daher bin ich auch in keiner Religionsgemeinschaft Mitglied.

    Aber wenn dem J. (das ist der Gott Jahwe oder auch Jehova) gemeinsam gedankt wird, dass ich „verlorenes Schaf“ nun endlich wiedergefunden wurde und in den Schoß der Familie zurückkehren kann, dann läuft mit so ein kühler Schauer hinten den Rücken runter.

    Hat irgendwer irgendeine Idee, was ich klugerweise tun könnte und wie ich mich nunmehr verhalten sollte, ohne „religiöse Gefühle“ zu verletzen?

    Es ist auch so eine Marotte (sorry für die flapsige Schreibe) dieser Leute dass sie ständig missionieren müssen. Sie wollen mich retten. Erretten. Bete täglich, so lautet der Rat. Was aber, wenn ich ganz glücklich mit meinem derzeitigen Leben bin und gar nicht errettet werden will?

    P.S.: Véro versteht mich, bestimmt. Ein Glück dass ich hier sehr diskret war was meinen Namen angeht.


  • RE: Family und die Zeugen Jehovas


    verdammt ! das wäre für mich auch ein schock. damals ging bei mir ein mädel in die klasse, die hatte auch mutter und vater die dieser gemeinschaft angehören. sie war wirklich sehr an leiden, wenn sie hörte wir dürfen das und wir bekommen geschenke usw.


    ehrlich gesagt kann ich dir keinen guten rat geben der dir deine probleme vom hals schafft ich weiß nur das sie dann ausgetreten ist. und ihre eltern es dann in dieser gemeinschaft nicht lecht hatten, von wegen sie haben ihr kind an das böse verloren uns so ein humbuck!


    ich würde mich sehr neutral verhalten, würde praktisch dieses thema nie ansprechen, sprich tot schweigen.

    den würdest du deine leiblich muttrer+ familie über jahre kennen, dann kann man ja offen drüber sprechen aber so muss erst nach und nach das vertrauen erst entstehen.

    ich selst würde auch zu keinen dieser treffen gehen, könnte dir schaden, es sei du bist stark genung das alles locker auf zu nehemen und sich keine horror vorstellungen gleich zu machen.

    aber echt heftig deine geschichte!

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    • RE: Family und die Zeugen Jehovas


      Hallo Karl,

      DAS ist wirklich mal eine schockierende Wendung, allerdings sehe ich diese nicht als sonderlich tragisch an.

      An Deiner Stelle würde ich es halten, wie mastro schreibt. Dem Thema bei Kontaktaufnahmen komplett aus dem Weg gehen und jedem das seine lassen.
      Da Du allerdings auch schreibst, dass sie versuchen, Dich zu missionieren, wirst Du wohl Stellung beziehen müssen.

      Ich kenne einige der Zeugen und - wenn ich ehrlich sein soll - bis auf einige der wirklich "fanatischen" Anhänger sind die meisten eigentlich ganz normal. Sie machen zwar keine Luftsprünge, wenn ich bei Nachfragen meine ebenfalls von Religionsfreiheit geprägte Ansicht darlege und vertrete, aber allein die Tatsache, dass ich ungebunden an vom Menschen gemachten Auflagen und Ansichten an einen Gott glaube, macht offensichtlich eine Akzeptanz möglich. Vermutlich spielt auch die Tatsache, dass ich nicht befremdet auf ihre eigene Art der Religion reagiere und jedem Glaubensfreiheit einräume, eine wichtige Rolle.

      Wenn Deine leibliche Mutter ( und um die geht es Dir wohl vorrangig ) nicht zu den "Fanatiker" gehört, wird sie Dich verstehen, denke ich.

      Gruss
      Snert

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      • RE: Family und die Zeugen Jehovas


        Hi,
        Nur zwieschen dursch...
        Jetzt hast du 40 jahren ohne verbracht, du kannst finde ich dich ein bischen zerrück lehnen...hm, sagen wir mal 1, 2 monate? SIE sollen sich gedanke machen, es sollte nicht gleich so sein, das du die maronne aus den feuer raus hollen muss ;-) schön ruhig bleiben...Sie arbeiten mit Emotion, somit, pause, du bist empfänglich.

        Véro
        Ps: habe ungefär vor 6 monate den eintriet in meine wohnung verweigert, die frau hatte "wie es sich gehört" ein franzosiches prospeckt in mein briefkasten gestelt, sie klingerte eine woche später, und sagte mir ; wen sie den prospeckt nicht brauchen, dann hätte ich es gerne zerrück, ich anwortete, das "das dings direckt im papierkorb gelandet sei " Sie: !Das der lieber gott sie dafür bestraft!"
        Ich : ach ja ? wen sie nicht gleich die kurwe kriegen, werden wir sehen ob ein A treit, nicht der liebe gott, für sie bestellt hat? aber dalli!

        Kommentar



        • RE: Family und die Zeugen Jehovas


          ja die richtigen fanatiker gehen schon ab! bei uns in der city prädigt auch gant öffentlich eine alter mann mit seiner frau die ganz ruhig daneben steht.

          ist schon heftig was aus seinem mund kommt!!!

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          • RE: Family und die Zeugen Jehovas


            Aber aber, meine Liebe - warum denn gleich in die Luft gehen...

            Das passt mal wieder zu Dir :-))

            aber mit Deiner Reaktion hast Du im Grunde recht - wenn man nichts von denen will, sollen Sie die Kurve kratzen und sich auf dem Absatz umdrehen.

            Aber eine Religion, die sich schon Zeugen J E H O V A S nennt, kann ja nicht ernst genommen werden: Wenn ich mich richtig entsinne, war "JEHOVA" im Altertum immer ein Schimpfwort für "JAHWE", welches nicht benutzt werden durfte (siehe auch "Das Leben des Brian"...). Wie soll man dann solch eine Religionsgemeinschaft ernst nehmen, wenn sie sich nach einem Schimpfwort "des Herrn" benennt ????

            Bussi für Dich ;-)

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            • Abgenzung


              Ich würde es an Deiner Stelle mit Abgrenzung probieren. Ignorieren signalisiert ihnen nur, das Du feige bist und ängstlich. Darauf warten sie nur. Du solltest Dich in den Gefühlen zu Deiner leiblichen Mutter nicht zurückhalten. Denn das ist sicher sehr schön für Dich. Aber.... Du solltest ihr in einem Vier-Augen-Gespräch klarmachen, dass Du nur an ihr persönlich interessiert bist als Mensch und Mutter. Alles andere, ihr religiöser Hintergrund und ihre diesbezügliche Prägung, von Dir zwar toleriert werden, Du Dich aber von sämtlichen religiösen Übergriffen und Beeinflussungen distanzierst. Du solltest sie bitten, dass sie das akzeptiert, weil sie Dich ansonsten wieder verlieren würde.
              Es ist ehrlich und fair so. Ich schätze, sie wird Dich verstehen und unterstützen.
              Es ist ja nicht als Drohung gemein, um sie unter Druck zu sezten, denn es ist abzusehen, wenn sie Dir zu massiv gegenübertreten, wirst Du Dich zurückziehen. Und das möchte sie ja sicherlich auch nicht.

              M.

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              • RE: Abgrenzung, ZJ und so weiter...


                @all: Dank euch allen für die Beiträge, hatte heute tagsüber viel zu tun, konnte nicht posten. Nun meine Zusammenfassung:

                Ja, das mit der Abgrenzung ist mir auch klar. Es läuft aber subtiler dort ab. Beispiel "Du hast doch nichts dagegen wenn wir nun vor dem Essen Jehova danken, daß wir hier zusammen sein dürfen?" ich: "nein, hab ich nichts dagegen". Na ja und dem schließt sich dann ein Dankgebet an das ich in den Schoß der Familie jetzt, nach so langer Zeit, zurückgekehrt sei.

                Da kann man sich nicht so direkt abgrenzen, es ist ja nicht die direkte Missionierung, sondern eher dieses "weißt Du, ich würde mir wünschen, dass Du auch die Bibel studierst" (Bibel studieren heißt, daß ein ZJ Dir die spezielle Bibelinterpretation a la ZJ nahebringt).

                Ich war bisher auch zu den ZJ an meiner Haustüre freundlich (hab sie aber nach gewisser Zeit dann immer wieder herauskomplimentiert) und warum soll es jetzt, bei meinen beiden Schwestern, der Mutter, dem Ehemann der Schwester anders sein? Der Ehemann meiner Schwester ist der einzige "härtere" ZJ der auch gewissen missionarischen Eifer an den Tag legt, meine Schwester ist seit 21 Jahren mit ihm verheiratet, hat nie gearbeitet, lebt als Hausfrau zu Hause und hat angeblich ständig Migräne, weswegen sie kaum zugegen war. Meine andere Schwester ist lesbisch (?, mein Eindruck, über so was redet aber ein ZJ selbstverständlich nicht) und hat sich einigermaßen von dieser ZJ-Szene abgeseilt. Meine Mutter ist so lala, sie sammelt die ganzen Wachtürme, hat diese jahrgangsweise in so Schubern, aber sie ist (puh, zum Glück) nicht fanatisch drauf, jedenfalls hab ich sie so nicht erlebt. Trotzdem müssen die alle missionieren, müssen darüber Buch führen, müssen 3 mal pro Woche (Di, Do und So war es glaub ich) in den Königreichsaal zur Indoktrination, der eine macht es sehr gerne, der andere halt so, aber offenes Abweichlertum wird bei den ZJ nicht geduldet. Privater Umgang mit nicht-ZJ-ern ist unerwünscht.

                Und so ist das Dilemma, hinzuhalten, ohne jemanden zu verletzten, und trotzdem nicht mitzumachen, ohne sich zu verbiegen, und ohne dass der Kontaktabbruch folgt, mal sehen.

                Am "gefährlichsten" in dieser Hinsicht ist der Ehemann meiner Schwester. Er ist so eine Art Macher dort, sehr aktiv, und missionarisch recht eifrig und durchaus schlau. Diese ZJ-Geschichte hat er sukzessive geschickt in das Kennenlernen eingefügt. Meine Mutter überhaupt nicht. Es fiel auf, dass da massenweise alte Wachtürme lagen, Frage "sammelst Du die?" Sie "ach nein, die sind von früher" oder so - eben eher ausweichend.

                Es sind auch so ein paar andere schräge Sachen die mir nicht gerade Angst einflößen, die aber kritisch sind. Z.B. gibt/gab es in der Family massenweise heftige psychische Störungen, die ich nicht ausführen will. Anfangs dachte ich das seien alles Nachwehen der Weggabe/Adoptionsfreigabe dun der damit verbundenen psychischern Situation, mittlerweile sehe ich für einige Seelenschmerzen aber auch dieses "wir sind alle glücklich-beten täglich-und erwarten froh das Paradies"-Getue welches nicht gerade in harmonischem Einklang mit der derzeitigen realen Situation in der Familie ist.

                Was ich bei den ZJ auch total daneben finde: es gibt kein Gedenken an die Toten. Tod=Ende=finito. Und das bei einer sich christlich bezeichnenden Religion. Der Mann meiner Mutter verstarb recht tragisch vor gut 10 Jahren. Die ZJ lehnen ja auch Bluttransfusion ab-hat zwar nicht direkt aber indirekt damit zu tun, sein Tod. Was das eine psychische Last für sie sein muß, dem verstorbenen Ehemann nicht gedenken zu "dürfen" - find ich bedeutend schlimmer als nicht Geburtstag feiern zu "dürfen".

                Na was lamentiere ich, ich will nicht auch noch in diese Psychomühle hineingeraten (als so empfinde ich diese ZJ-Geschichte überwiegend). Trotzdem möchte ich gern den Kontakt zu Mutter, und auch zu den 2 (halb-)Schwestern halten.

                Ein wenig treibt mich natürlich auch die Angst, man habe nur nach mir gesucht, weil man die "verlorenen Schäflein" in den Schoß der frommen Familie zurückführen will. Zum Glück bin ich nicht in der Kirche, denn die ZJ lehnen zwar den Kontakt zu Heiden ab, aber noch stärker lehnen sie den zu Christen ab (Konkurrenz im eigenen Lager wird ja meist schärfer bekämpft als Fremde). Allerdings nur ideologisch, persönlich sind sie (das wißt ihr ja) zu allen Menschen sehr freundlich, sehr verbindlich und äußerst korrekt. Sie lehnen auch den Fortschritt nicht ab, und sind auch keine Neukreationisten (eher Altkreationisten). Also summa summarum: es hätte auch schlimmer kommen können;-). Z.B. Sientologen, oder Islamisten. Da hätte ich wohl wirklich den Kontakt zügig wieder beendet. Auch streng katholisch ist, z.T. nicht viel lockerer als die ZJ, für die nahe Verwandtschaft.

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                • RE: Abgrenzung, ZJ und so weiter...


                  puhh, ich lese gerade dein beitrag und denke was ist den daran was mich stört...hm, schwierig.. wie du sagt es ist "subtil verpackt".

                  Aber ich versuche mich für ein augenblick in deine lage zu versetzen... was währes es den..hm, nun ja, ich mag nicht sonderlich mir den mundt zu verbitten, weil aber ich ja, eine höfliche person bin, heisst es nicht umberdingt das ich meine meinung nicht heusere, das ist es eben, diese menschen tuhen ja um grunge keine fliege weh, wer mit macht ist in ordnung, wen man aber zum beispiel mitendrin ist, darf man es den sagen das man nicht als person mit eingebunden werden mag? ja, ich denke schon, ein schäfchen ist oft mal schwarz ;-) was ist den aber wen ich mal unhöflich bin, in der form ... zum beispiel wen ein gebeht geheusert wird & ich mich untem tisch kaput lache und zum beispiel sage "hallo leute, was habe ich den mit den misst zu tun? könnte ihr mir bitte den mund verbitten befor ich sage das ich es für schwarsinn halte?!" oder bevor ich sauer wird? abgesehen davon egal welsche religion es ist, seies budismuss, also eine religion die ich gerne mag, allerdings alles bis zu ein gewiessen grad an realität...hm.
                  Ergo, bin ich den in der lage überhaubt etwas zu sagen? da ich alles nur in gewiessen ausgewohgene portion mag.
                  Die fragen die ich mich stellen wurde, wären die:
                  Sind den die eingene emotion der wieder freude den noch zu lösen von den religiöse hintergrund (aus derend ihren seite?) ist es den aus meine seite möglich es aussernander zu halten? ich denke in beide fälle, nein.

                  Es ist so ein bischen wie diesen leute die auf heile famille machen und dann stelt man fest das es gar nicht so ist, aber wehe man sag etwas dagegen, oder gegen die regel, sind die dann noch so freundlich? Ich denke nein.

                  Was ich täte, nun ja, aus meine seite ein klares fatales radikales rückzug, sollte nur diennen zu ein kleiner "elecktrochock" mehr momentan nicht... um zu schauen... um zu beobarten, wie massiv<-- das ganze auf mich zu kommt? oder ob sie mich und mein nicht religiöses verhalten respecktieren..., ja, das ist aus meine "obtimistische seele" momentan das einzige was ich täte.... nichts tun, ist auch was tun ;-)

                  Liebe grüsse,
                  Véro

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                  • RE: Family und die Zeugen Jehovas


                    Ich habe diese Thematik aufmerksam gelesen. Es ist ja auch ein schwieriges Thema. Ich habe selbst in unserer Verwandschaft SJ und daher hat sich meine Familie damit beschäftigt. Gerade aus dem Grund, wie Du: wie tritt man solchen Leuten gegenüber. Wir wußten das schon lange, es hat uns nicht plötzlich getroffen aber plötzlich war das Thema allgegenwärtig, da wir 14 Tage Urlaub bei denen verbrachten.
                    Überall die Literatur darüber und die dauernden Versammlungen fand ich unheimlich. Aber, ich muß auch schreiben, dass sie uns wirklich in Ruhe gelassen haben. Sie haben uns weder mit Anwerbung oder Gebeten gequält. Hätten wir uns auch nicht bieten lassen. Wir haben letztendlich das Thema links liegen gelassen und uns darum nicht gescheert und danach bewußt von ihnen Abstand gehalten.
                    Nach 10 Jahren trafen wir uns wieder und siehe da, ihr Glauben hatte nachgelassen. Denn so einfach austreten kann man ja da nicht, wie aus einem Sportverein. Und so beschreiben es ja auch Betroffene auf der Internetseite, die Du erwähnst (wikipedia.org.) Mit den Jahren merken sie, wo sie hingeraten sind. Und aussteigen geht nicht, also wird kürzer getreten.
                    Deshalb ist da auch der Alkoholkonsum sehr stark verbreitet. Viele nehmen sich das Leben oder haben starke Depressionen. Da wir vieles selbst im Hintergrund erlebt haben, wie das lang läuft (Immobilien usw.), kann ich mir das alles sehr gut vorstellen.
                    Ich wünsche Dir, dass Du für Dich den richtigen Schnitt findest.

                    Kommentar



                    • RE: Family und die Zeugen Jehovas


                      @herbstblume:
                      Ja, aussteigen geht nicht. Wer ZJ ist hat nach einer gewissen Zeit nur noch soziale Kontakte zu anderen ZJ, wer sich abseilt (gegen Widerstand und unter extremem sozialem Druck - Abtrünnige eben - und die darf es doch, wenn man ja zu den Erretteten gehört, gar nicht geben) der steht vollkommen alleine, ohne Familie und ohne Freunde da. Deshalb seilen sich auch so wenige ZJ nach aussen ab, viele allerdings seilen sich "nach innen" ab. Meine Schwester z.B. hat eben dann jeden zweiten Tag starke Migräne und ist nicht verfügbar, sie ist einfach "nicht da" bzw. "zieht sich zurück" (?, so wurde es mit gesagt, richtig dahinter sieht man ja leider nicht).

                      Klar, dass da die Flucht in den Alkohol oder in Depressionen nicht fern liegt.

                      Ich glaube, wenn ich von Anfang an klar aber bestimmt mich abgrenze, kann ich weder in diesem Strudel versinken noch kränke ich die Familie. Hoffe, es gelingt mir.

                      Es ist zwar ähnlich wie bei vielen Religionen, nur wird von einem ZJ eben viel mehr Anpassungsleistung und Selbstverleugnung verlangt bzw. eingefordert als beispielsweise von einem Katholiken oder einem Protestanten.

                      Ich hab weniger Probleme mit der Gefahr dass ich "unter Druck gerate und konvertiere", sondern eher beunruhigt mich diese vertrackte Familienkiste bei der es hinter der Fassade zum Teil recht dunkel ausschaut - vielleicht ist mein Traum, daß meine leibliche Mutter die "bessere Mutter" gewesen wäre (wie ich es in meiner Phantasie immer ausmalte, ohne es zu wissen) nur eben so plötzlich geplatzt.

                      Es ist hier eine Mischung aus ZJ, Adoption, Trennung und Wiedersehen und so weiter, also recht komplex und differenziert. Dazu passt so eine Weltverbesserungsideologie, bei der alles einfach, klar, wahr und paradiesisch ist bzw. wird (wenn man sich nur vollkommen unterwirft) einfach so was von überhaupt nicht, da ist für mich dieser Hauptknackpunkt. Ich finde das unmenschlich und zombiemäßig. Irgendwie. Von der Situation her. Meine Mutter, und auch die Schwester finde ich dennoch nett. Aber ist das nur Fassade, oder sind sie auch "mit dem Herzen" mir (als Individuum) zugewandt? Es wird sich weisen, mal sehen wie es weitergeht.

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                      • RE: Abgrenzung, ZJ und so weiter...


                        @Véro:
                        Ich kann Dir eines sagen: die sind, und bleiben, IMMER nett und freundlich, auch wenn Du zu denen vollkommen garstig bist. Ist die Erfahrung aus meinem Bekanntenkreis. Allerdings finde ich das sehr angsteinflößend, denn wer nett und freundlich ist, weil es von ihm absolut als Verhalten verlangt und gefordert wird, der wird, wenn er unter zu starken aggressiven Druck gerät, möglicherweise eruptiv und unkontrolliert "austicken".
                        Die Frustrationstoleranz, wenn Du 99 mal klingelst und 99 mal die Tür mit "ach Scheiße, DIE schon wieder" vor Deiner Nase zuklappt, muß schon sehr hoch getrieben werden, wenn da immer noch weitergelächelt werden muß. Dieses Weiterlächelmn gibt' sauch beid en Freikirchen, den Scientologen und den Siebten-Tags-Adventisten. Alles das gleiche Strickmuster, Selbstverleugnung und Glück, Glück und noch mal Glück (frohe Botschaft heißt das bei den ZJ, Dianetik [Gehirnwäsche] bei den Scientologen), und wenn die Mundwinkel oben links und recht festfrieren.

                        Die Zeugen sind ja dann innerlich sehr bedrückt, weil jeder, den sie NICHT erretten können, ist ja verdammt, im Weltuntergang zugrunde zu gehen, und sie wollen ja, dass Du nicht dazu gehörst, also auf die Missionierung einsteigst.

                        Elektroschocks als kleine Testballons mag ich nicht austeilen. Ich will lieber aufmerksam zuhören und mir erst mal ein genaueres Bild machen. Bei den ZJ gibt's ja auch Überzeugungstäter und (viele) Mitläufer. Auch die Haustürklingler sind fast immer nur (mehr oder weniger geschulte) Mitläufer. Und ansonsten: lies auch was ich @herbstblume schrieb...

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                        • RE: Abgrenzung, ZJ und so weiter...


                          Salut,
                          Interessant, wir sind da etwas unterschiedlich, ich brauche nicht sonderlich höfte mehr zu erfahren, wen ich von vorne herran weiss, das von mir in irgenteine form "verlangt wird".

                          Meine fazination besteht sehr oft nach lusst prinzip, ich lebe im grunde nach lusst prinzip, manschmal werft man mir das vor, weil die menschen etwas reflecktieren, was keine regel hat oder weil ich nicht fonktioniere nach den "normalen geregelte musster"...ich fasse es als kompliment auf, den sie sind nicht, ich.

                          Was möchte ich dir damit sagen, ach ja :-) verliere (dich) nicht ;-) seies du es wie eine "journalisten job" betrachtet, es ist denoch schon sehr komplex, da deine gefühle mit hinhein... in diesen energiches trubel mit geschleudert werden können.

                          Wünsche dir kraft.

                          Véro

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                          • RE: Family und die Zeugen Jehovas


                            Hallo Karl,

                            der ideologische Aspekt passt gerade wunderbar zu der Diskussion, die Dan Browns Buch "Sakrileg" losgetreten hat! ;o)

                            Das Buch wäre doch mal ein interessantes Geschenk an den "härteren" ZJ aus dem Umfeld Deiner Mutter! ;o))

                            Entschuldige den kleinen Spaß, aber die Menschen, die so exzessiv einer Religion anhängen ( und dabei ist mir egal, welcher ), entlocken mir immer ein kleines Lächeln!

                            Unabhängig davon denke ich, dass Du das schon richtig machst mit dem Umgang! Erfreulich für Dich ist natürlich, dass Deine Mutter und Deine Schwestern beide nicht so extremistische Glaubenseinstellungen haben und Dir den Kontakt damit vermutlich erleichtern werden.

                            Gruss
                            Snert

                            Kommentar


                            • RE: Family und die Zeugen Jehovas


                              Der "härteste" ZJ ist dort der Mann meiner Schwester. Im IT googelte ich, und fand seinen Namen (erwartungsgemäß) als Vorsitzender der örtlichen Glaubensgemeinschaft. Dort in dieser Stadt gibt es auch noch Neuapostolen, eine Freikirche (von wegen "frei", die sind auch ziemlich verbohrte Dogmatiker) und natürlich ev und rk, klaro.

                              Das Buch Dan Browns wäre vergebliche Liebemüh. Wenn Du einen ZJ ernsthaft in Zweifel bringen willst mit Mitteln wie Büchern z.B. ob seiner Weltanschauung, perlt es an ihm ab. Wenn nicht, stürzt Du ihn in nur in tiefe Konflikte. Weil es gibt nur 1 wahres Buch, die Bibel. Und 2 Schriften, "Wachturm" und "Erwachet!";-). Wäre mein Kind betroffen, ich würde kämpfen, sicherlich. Aber ZJ ist für Jugendliche so was von unattraktiv (im Gegensatz zu Scientology oder den Bagwahns, damals), ZJ werden Jüngere nur, weil es ihnen die Älteren/Eltern aufoktroyieren (n.m.M.). Aber bei Erwachsenen lass ich meinerseits Missionierungsversuche, so wie ich sie selber ja auch nicht über mich ergehen lassen will.

                              Kommentar


                              • RE: Abgrenzung, ZJ und so weiter...


                                Bonsoir, Madame ;-)

                                Tja das ist tatsächlich so, ich sehe mcih als Journalist doer auch Ahnenforscher in eigener Sache, und habe die Gelegenheit persönliche Kenntnisse von mir völlig Unbekannten, von denen ich aber abstamme, zu gewinnen. Gut, ideal würde es nicht laufen, das wußte ich ja. Aber so schräg wie es jetzt anläuft, mit einem so mulmigen Bauchgefühl meinerseits, hätt's auch nicht sein müssen.

                                Warum können die eigenen Eltern nicht ganz normale Landwirte sein, die dort ein Weingut haben (ist ne schönen Weingegend) oder Bäcker oder meinetwegen auch Philosophen, Ärzte, Schriftsteller, oder Taugenichtse mit einem Hang zum Tagträumen, auch die wären mir recht. Oder ersatzweise einfach nur stinknormale Hinze und Kunze, wo man vorbei geht, sie sich freuen dass man da ist, man gemeinsam was isst, trinkt und quatscht, und über die Vergangenheit interessiert und nett plaudert, und dann wieder eigener Wege geht.

                                Auch ne Prostituierte als Mamma hätte mir nichts ausgemacht (als Adoptivkind ja keien vollkommen blödsinnige Idee). Im Gegenteil, gerne würde ich auch über diese Welt etwas erfahren, wie auch immer.

                                Aber ich erwische eine ZJ-Gruppe vom Feinsten. Top. Na wie gesagt, schau mer mal, wie der Kaiser sagen würde.

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                                • RE: Family und die Zeugen Jehovas


                                  >> Meine Mutter, und auch die Schwester finde ich dennoch nett. Aber ist das nur Fassade, oder sind sie auch "mit dem Herzen" mir (als Individuum) zugewandt? Es wird sich weisen, mal sehen wie es weitergeht.>>

                                  Ja das stimmt @Karl G., nett sind sie ALLE. Die gleichen Fragen haben wir uns auch gestellt.
                                  Was wir am schlimmsten finden, dass die Kinder so gequält werden. Da wird einfach entschieden, über deren Kopf und die haben dann zu leiden. Die dürfen keinen Sportverein angehören und in keinen Kindergarten. Aber gerade das ist doch wichtig für die kleinen Fratzen. Gut, stimmt schon, wie Du schreibst, dass in anderen Religionen auch nicht alles Gold ist, was glänzt. Aber bei den ZJ ist ja so vieles sinnlos in meinen Augen. Da wird kein Weihnachten gefeiert, weil es angeblich von den Ungläubigen (Heiden) kommt. Ich bin auch nicht gläubig, schmücke aber gern zum Weihnachtsfest meine Wohnung mit Kugeln und Kerzen.
                                  Aber wenn Deine Mutter schon so lange und streng nach ZJ lebt, ich glaub nicht, dass sie das ändern wird. Ist nur schade, dass Du endlich Deine Mutter gefunden hast und die Freude nicht so ausleben kannst.
                                  Und ging es ja damals genauso, endlich haben wir ein Teil unserer Familie wiedergefunden und wir konnten uns damals garnicht über die Kindheit austauschen. Weil derjenige alles aus seinem Gedächtnis gestrichen hatte. Jetzt nach den 10 Jahren Wiedersehen, ging das plötzlich.
                                  V.Gr.

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                                  • RE: Abgrenzung, ZJ und so weiter...


                                    Warum können die eigenen Eltern nicht ganz normale Landwirte sein, die dort ein Weingut haben (ist ne schönen Weingegend) oder Bäcker oder meinetwegen auch Philosophen, Ärzte, Schriftsteller, oder Taugenichtse mit einem Hang zum Tagträumen, auch die wären mir recht. Oder ersatzweise einfach nur stinknormale Hinze und Kunze, wo man vorbei geht, sie sich freuen dass man da ist, man gemeinsam was isst, trinkt und quatscht, und über die Vergangenheit interessiert und nett plaudert, und dann wieder eigener Wege geht
                                    :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
                                    Salut und bonsoir Monsieur,
                                    Tja warum warum... weil wir uns sie nie ausuchen können...aaah wäre das schön, wie ich manschmal gerne sage: es hätte so seinen können, ist es aber nicht ;-)

                                    Auch ne Prostituierte als Mamma hätte mir nichts ausgemacht
                                    :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
                                    Husten! ja sicherlich :-( wen du nicht mit ihr eine zeitlang hätte aufwagzen müssen...wäres vieleicht gegangen, (nur aber vieleicht), denn so ein fall ist mir bekannt... es schlept ein rattenzwanz an seeliche untergrund auch mit sich, da, ich gebst dir sogar schrieftlich, ne, wäre nicht besser oder gar leichter.
                                    Denke an die opfer rolle die sie haben.
                                    Denke an den extremes verlang nach verantwortung oder die schult zu schieben.
                                    Und sowieso alle anderes (besorderst schweine) sind für sie alle mal leichte als kinder zu erziehen, gar kinder zu haben, egal in welsche form. Kann sein das es die traum-mutter-prostituierte gibt?, im filmen oder träumen vieleicht? ja möglich, aber real, schlägt es breites verwüsstungen hinter sich.... Auch ok, nur eine frage der perspecktive oder der chemie, oder ich wurde fast sagen... der physik.

                                    Grüsse,
                                    Véro

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                                    • RE: Abgrenzung, ZJ und so weiter...


                                      Ja, Du hast recht, ich betrachte es vor dem Spiegel dieser ZJ-Geschichte. Mein Traumbild bleibt der Weinbauer. Gefolgt vom Tagträumer, und der gefolgt vom Philosophen.
                                      Du sagst es, wir suchen es uns nicht aus.

                                      Aber es gibt schon auch Prostituierte die selbstbewußt sind, den Männern sagen was läuft und was nicht, und die keine Opfer sind. Klar, auch da gibt es die ganze Bandbreite.

                                      So dann, mach's gut, Véro, ich werde bei meinem nächsten Frankreich-Urlaub an Dich denken... bon nuit

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