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Krebserkrankung vom Ehemann

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  • Krebserkrankung vom Ehemann

    Seit Anfang 2004 ist mein Mann(47) an Krebs erkrankt.Zuerst wurde Lungenkrebs festgestellt und er bekamm Chemotherapie,anschließend wurde der li. Lungenflügel entfernt.Danach hat sich das OP Gebiet massiv entzündet,ebenso der gelegte Port und er bekam eine ArmvenenthromboseIm August wurden multiple (7) Hirnmetastasen festgestell,es folgte Bestrahlung.Seit Anfang November ist mein Mann gelähmt(ähnlich Querschnitt) und kann nicht mehr laufen,Wasser lassen und Stuhlgang kontrolle hat er auch nicht mehr.Es ist eine weitere Metastase im Rückenmark,die diese Dinge verursacht. Jetzt bekamen wir die Nachricht,dass keinen weitere Behandlung mehr möglich ist und er nur noch wenig Lebenszeit hat.
    Ich bin selbst Krankenschwester und betreue ihn so gut ich kann, nur ist er sehr launisch und läßt seine Launen an mir aus. Ich liebe ihn sehr und der Gedanke ihn zu verlieren ist für mich sehr schlimm.Ich bin neben der Pflege auch noch Vollzeit berufstätig und bin mit meinen Nerven und Kräften völlig am Ende.
    Ich weiss Sie können mir sicher nicht helfen, aber ich musste es mir einfach mal von der Seele reden.Ich selbst bin 45 Jahre alt und unsere Kinder 21 und 23.Meine Söhne haben viele Freunde bei denen sie jetzt ihre Zeit verbringen um dem häuslichen Elend zu entgehen. Ich habe zwar auch Freunde aber mein Mann toleriert es nicht, wenn diese mich besuchen.Ob er sich seiner Erkrankung schämt und so nicht gesehen werden möchte?
    Und das Haus kann ich auch nur noch für kurze Wege(einkaufen) verlassen.Vielen Dank dass ich meine Sorgen mit Ihnen und den anderen Schreibern hier im Forum teielen darf.


  • RE: Krebserkrankung vom Ehemann


    wenngleich ich sicher nicht viel Trost spenden kann, aber ich habe viel Mitgefühl, habe selber meine Mutter vor4 Jahren durch Krebs (erst Darm, dann Leber, Lunge , Knochen) v erloren.

    Fühl dich nicht allein, ich kann dich sehr gut verstehen!

    Liebe Grüße und viel Kraft euch beiden

    Sarah

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    • RE: Krebserkrankung vom Ehemann


      ich kann ihnen hier nur, zur ihrer entlastung a einen pflegedienst empfehlen und b würde ich ihn in einem hospiz anmelden ! berufliche vollzeit und auch noch pflege bzw. sterbebegleitung zuhause, das halten die allerwenigsten durch. ich weiß auch nicht ob sie mit soetwas überhaupt erfahrungen haben !? die alternative wäre natürlich den job mindestens auf eine halbtagsstelle runterzuschrauben oder urlaub auf unbegrenzte zeit aber sicher geht das nicht. in jedem falle würde ich kompetente hilfe, wenigstens unterstützung empfehlen ! soweit ich weiß ist man als krankenschwester in diesen ganzen belangen nicht unbedingt geschult (?)

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      • RE: Krebserkrankung vom Ehemann


        ich will mir nicht anmaßen, dir mit schlauen sprüchen zu kommen, ich bewundere deine stärke!
        aber es scheint so, als wäre es zuviel, was du zu bewältigen hast.
        und du mußt schon manchmal aus dem haus, da müssen deine kinder einspringen, wenn ihr keine professionelle hilfe in anspruch nehmen wollt.

        ich hoffe, anke schreibt dir noch etwas, sie ist (neben peter voss) diejenige, die dir in diesem forum vermutlich am ehesten hilfreiches zu sagen hat, weil sie keine angst vor diesem thema hat.
        alles gute!

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        • RE: Krebserkrankung vom Ehemann


          Salut, ich habe gerade geschaut, "unter sterbehilfe für famille mitliger" bei google, denoch nur auf franzosich einnigerst gefunden.
          In frankreich wird dein momentane situation unter der bevolkerung sehr klar gemacht, das es für jeder ein ende gibt, man kann dort über solschen themen reden und lösung finden wie man sich auch verabschidet, oder wie man damit umgehen kann, es ist dort nicht so wie hier "ein tabu thema", hier darf man nicht über das leiden oder sterben reden, auch kaum über Mentale hilfe für die famille, aber vieleicht findes du bei google, eine grupe in deine region, die dir helffen kann.



          Liebe grüsse, véro


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          • RE: Krebserkrankung vom Ehemann


            Hallo Norderney,
            es ist klar, dass die Last, die auf Ihnen allein zu liegen scheint, ein Ventil braucht, das Sie hier und in anderen Foren finden.
            So habe ich von Ihrer Befürchtung gelesen, die spinale Metastase könnte zu Atemlähmung führen. Nach der Beschreibung liegt der destruktive Herd aber unter dem Abgangsegment des Phrenikus. Trotzdem brauchen Sie da Gewissheit. Behandler fragen!
            Dann hatten Sie Medikation angegeben. Sind es nicht zu wenig Analgetika? Leider wird auch in der Onkologie immer noch zu sehr gespart damit. Vor allem die euphosierende Wirkung würde Ihrem Mann sicher gut tun und seine Angst mindern. Denn die ist sicher Grund für seine Dysphorie und sein Nähebedürfnis.
            Aber Rückzug brauchen Sie - nicht nur zum Einkaufen. Und Hilfe!
            Auch wenn Sie Schwester sind (vielleicht gerade deshalb), sollten Sie sich nicht scheuen, die Last etwas zu verteilen.
            Häusliche Pflege ist bei dem Krankheitsstadium übrigens auch eine Kassenleistung.
            Viel Kraft!!
            Dr.Riecke

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            • RE: Krebserkrankung vom Ehemann


              Liebe Norderney!
              Ich kann Dir nachfühlen, wie Dir zu Mute ist. Der geliebte Partner wird plötzlich ein ganz anderer Mensch wenn er in einer lebensbedrohender Situation ist Da wird das eigene Leben wichtig und alles drumherum bekommt eine andere Bedeutung. Es gibt Phasen, wo keine Vernunft vorherrscht, wo der andere keine Rechte und Gefühle mehr zu haben scheint - und das ist sehr schwer auszuhalten. Ich lebe in einer ähnlichen Situation wie Du, nur dass sich mein Partner völlig zurück gezogen hat und ich keine Ahnung habe, wie es ihm geht und wie die Zukunft aussieht. Aber im Grunde genommen macht er dasselbe wie Dein Mann : er versucht sein Leben, oder den Tod, in den Griff zu bekommen, sich damit auseinander zu setzen, und Du und ich müssen einfach da sein und warten, aushalten und bereit sein für die nächste Phase.
              In Deinem Fall finde ich es wichtig, dass Du Dir Entlastung gerade für die Pflege von Deinem Mann holst. Es ist wichtig, dass Du Ansprechpartner hast und Freunde, die Dich aufbauen und trösten können. Dass Du ein Ort hast, wo Du Dich fallen lassen kannst. Nur so kannst Du überhaupt in dieser Situation bestehen und Deinem Mann wirkliche Hilfe sein. Nicht nur er muss lernen loszulassen, auch Du. Versuche ein Eigenleben aufzubauen. Es ist eine sehr schmerzhafte Erfahrung - so jedenfalls erlebe ich sie.
              Ich wünsche Dir und mir Kraft und Mut, dies auszuhalten, durchzustehen und ein Gegenüber zu sein.
              Ganz liebe Grüsse!


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              • RE: Krebserkrankung vom Ehemann


                Hallo,ich habe vor acht Jahren auch meinen krebskranken Mann bis zuletzt zuhause betreut. Er war 49 Jahre alt. Ich war allerdings nur halbtags berufstätig..Zuerst haben wir alles alleine durchgezogen,er war ein sehr ruhiger Patient. Als es dann nicht mehr machbar war, habe ich einen Onkologen gesucht der uns super zuhause betreut hat und stundenweise einen Pflegedienst geschickt hat. Erst ganz zum Schluß als er eine Morphiumspritze gelegt bekam, war rund um die Uhr eine Pflegekraft bei mir.Es war alles sehr hart und ein Hospitz kam für mich nicht in Frage. Ganz schlimm fand ich,als eine Vertretungsärztin meinen Mann fragte ,wo möchten sie denn nun sterben? Ihre Frau schafft das sowieso nicht ! Ich war am Rande meiner Kräfte , habe es bis heute nicht richtig verarbeitet. Meine Psyche ist immer noch angeschlagen und ich leide unter Schlafstörungen. Aber bereut habe ich es
                keine Minute. Er war mein Mann und ich habe es für ihn getan.
                Ich wünsche Ihnen viel Kraft, um dieses schwere Schicksal zu bewältigen.
                Liebe Grüße
                Chico

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                • RE: Krebserkrankung vom Ehemann


                  Hallo Norderney,

                  meine Mum und ich haben unseren Dad (56) dieses Jahr an Darmkrebs verloren. 2 Jahre haben wir gekämpft. Wenn es ihm sehr schlecht ging, war er im Krankenhaus ansonsten zuhause.
                  Meine Mum hat ihn rund um die Uhr gepflegt. Ich habe mich schon während der Krankheit mit der Krankenkasse bezüglich des Pflegegeldes gestritten und bekamen dann aufgrund meiner Hartnäckigkeit das Geld rückwirkend zurück. Fordere was dir zusteht! Es kostet vielKraft, Zeit und Nerven einen kranken Menschen zu pflegen. Besonders wenn er dir sehr nahe steht und vielleicht im Sterben liegt.
                  Aber wir haben es gern gemacht. Meine Mum und ich haben nichts unversucht gelassen (dank sei dem Forum!)
                  Es kam von Herzen, schließlich war es mein/unser Dad.

                  Zum Beitrag von samofe will ich noch sagen, dass es in dieser Zeit kein Eigenleben gibt! Nein, so egoistisch waren wir nicht. Wir haben alle mobil gemacht, die uns helfen und unterstützen konnten, egal wie. Aber ICH dachte erst an meinen Dad. Klar, habe ich mich in dieser Zeit an zweiter Stelle gestellt aber im Nachhinein bin ich sehr glücklich zu wissen, dass wir für ihn da waren und er das auch spürte.
                  So konnten wir auch am Ende besser "loslassen".Das hilft uns unsere Trauer zu bewältigen und JETZT wieder unser Leben zu leben.

                  Er hat unsere vollste Liebe verdient und es war das Letzte, was wir für Ihn tun konnten.

                  Herzliche Grüße aus Ulm

                  Susanne

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                  • RE: Krebserkrankung vom Ehemann


                    Liebe Norderney

                    Deine Anfrage hätte mehr Beiträge verdient,
                    Du selbst vielleicht mehr hilfreiche Antworten.
                    Aber das Thema ist nicht nur sehr ernst,
                    man muss erst mal seine eigene Position dazu finden
                    und versuchen sich in Deine Situation zu versetzen.
                    Bei anderen Fragen ist das leichter
                    - oder es ist nicht viel kaputt, wenn man mal daneben greift.

                    Dass Du mein Mitgefühl hast brauch ich sicherlich nicht zu unterstreichen.
                    Das ist es ja gerade was einem manchmal lähmt.
                    Man kann mitfühlen aber nicht mit tragen helfen.
                    Und auch das Fühlen ist wohl mehr die eigene Angst, es könnte einem ähnlich ergehen.
                    Das Schicksal und das Unglück werden ja greifbar - denkmöglich und real.

                    Ich weiß nicht, ob Dir meine Antwort helfen kann
                    und schreib sie wohl vor allem auch um überhaupt etwas zu sagen.
                    Die Situation ist wohl aussichtslos und absehbar.
                    Es gibt nicht mehr den Hoffnungsfunken, dass alles vielleicht ein Irrtum gewesen wäre und sich schon irgendwie als doch nicht so schlimm herausstellt.
                    Du kennst Dich von Deinem Beruf her aus und weißt was kommen wird.

                    Zwei Dinge sind mir an Deinen Worten aufgefallen, zu denen ich Dir etwas sagen möchte. Zum einen sagst Du, dass Deine Söhne versuchen, dem Elend zu entgehen.
                    Ich denke das ist kein gutes Verhalten. Nicht nur weil sie damit das Elend an Dir hängen lassen, vielmehr auch ist es um ihrer selbst willen ein großer Fehler. Wir begegnen dem Tod in unserer Gesellschaft nicht so oft und so nah, dass wir die Chance versäumen dürften, daraus für uns zu lernen. Über Verluste, die Unausweichlichkeit, die Vergänglichkeit. Davor können wir uns nicht verstecken. Wir müssen "das Geschenk" annehmen, dass wir Zeit für den Abschied haben, und dass wir die offenen Rechungen miteinander noch begleichen oder einvernehmlich darauf verzichten können. Für mich was diese Erfahrung mit meiner Mutter außerordentlich wichtig und ich weiß, dass ein Teil meiner Geschwister, die sich darum gedrückt haben darunter heute leiden. Das war selbst für meine eigenen Kinder, da wir viel darüber gesprochen haben eine sehr wichtige Erfahrung.

                    Mein zweiter Gedanke ist, dass auch Du Entlastung brauchst. Das klingt vielleicht verrückt, aber: Mal einen Abend raus - oder wenigsten einen Nachmittag. Andere Leute sehen, andere Sorgen hören. Vor allem finde ich nicht, bei allem Verständnis für die Würde Deines todkranken Mannes, dass Du auf Besuche von Freunden und Bekannten verzichtet darfst.
                    Es gibt noch ein Leben da draußen - bei allem Elend. Und Du bist auch ein Teil dieser Welt, bei aller Liebe und Sorge für Deinen Mann. Ich denke, Du musst Dich hier zur Not auch gegen ihn wehren.

                    So und jetzt gehe ich ganz leise Abendessen machen für meine Lieben und bin dankbar, wenn alle wieder gesund und fröhlich nach hause kommen. Und denk immer mal wieder an Dich und hoffe dass die Last nicht zu schwer wird und nicht zu sehr wehtut und dass immer wieder Freunde und Familie um Dich sind und Dir tragen helfen.

                    Ich denk an Dich
                    Wolfram

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                    • RE: Krebserkrankung vom Ehemann


                      lieber Wolfram, vielen Dank für Deine Zeilen.

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                      • RE: Krebserkrankung vom Ehemann


                        Lieber Wolfram
                        Ich bedanke mich für Dein Mitgefühl und die sanften Zeilen vom 15.12.04.
                        Hatte nicht die Zeit zu schreiben. Mein Liebling ist am 18.12.04 verstorben und wir mussten ihn am 22.12. zu Grabe tragen.Ich bin sehr traurig und weiss nicht, wie ich ohne ihn leben soll!

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