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    Alkoholismus

    Lange hielt man den Alkoholismus für eine ausschließlich umgebungsvermittelte Störung. Familien-, Adoptions-, aber auch Zwillingsstudien, die seit ca. 40 Jahren wiederholt durchgeführt wurden, haben diese Auffassung sukzessive verändert.
    So liegen ca. 40 Familienstudien zum Alkoholismus vor. Übereinstimmend ergab sich eine familiäre Häufung des Alkoholismus (bis zu 7fache Erhöhung im Vergleich zu Kontrollkollektiven).

    Die familiäre Häufung des Alkoholismus ist diagnostisch nicht spezifisch:

    Bei Patienten mit unipolarer Depression (insbesondere bei Patienten mit neurotischer bzw. reaktiver Depression) fand man in einigen Familienstudien eine Häufung von Alkoholismus.

    Daneben wurde übereinstimmend bei Patienten mit Agoraphobie ein erhöhtes familiäres Risiko für Alkoholismus gefunden (Begleiter und Kissin 1995).

    Diese familiäre Häufung steht zunächst nicht in Widerspruch zu der früheren Auffassung einer umgebungsinduzierten Störung; denn das sozial ungünstige Milieu kann ebenso familiäre Ähnlichkeit vermitteln.


  • allg. zu Deppressionen


    Allgemeine Charakteristika der Depression

    „Trauernde trauern um das, was sie verloren haben, depressive hängen dem nach, was sie nie bekommen haben“

    Karl Abraham hat in seiner Studie über Giovanni Segantini (1911) die ersten wichtigen Gesichtspunkte der Depression herausgearbeitet. Segantini war der seinerzeit weltberühmte Maler der Schweizer Alpen und des Mutterglücks (Ave Maria bei der Überfahrt). Er hatte als kleiner Junge seine Mutter verloren und bald darauf auch den Vater und musste sich durch eine armselige Jugend kämpfen. Abraham fand in seiner Malerei eine allgegenwärtige Muttersehnsucht, eine Verleugnung der Bedeutung des Vaters, ein plötzliches Umschlagen des idealen Mutterbildes in strafende Visionen (Die Hölle der Wollüstigen) und eine zunehmende Todessehnsucht. Manische Arbeitswut, trostlose deprimierte Stimmungen und eine heftige unbewusste Ambivalenz gegenüber der Mutter kommen in Segantinis Werk zum Ausdruck. In seinem großartigen und wirren Tod auf dem Schafberg oberhalb Pontresinas mag er unbewusst seine Selbstzerstörung und zugleich die Rückkehr in die Arme von Mutter Natur inszeniert haben. Später (1924) postulierte Abraham als Kennzeichen der Melancholie eine frühkindliche „Urverstimmung“ infolge der Enttäuschung an den frühesten Objekten, eine orale Fixierung und den abgewehrten aggressiven Konflikt. Freud (1916) fügte die narzisstische Objektbesetzung und Regressionsneigung hinzu; und damit war die klassische Trias einer Disposition zur Melancholie formuliert:

    - Oralität,
    - Ambivalenzkonflikt
    - Narzissmus

    entwickelt auf der Basis frühkindlicher Objektverluste beziehungsweise -enttäuschungen.

    Auf die Objektbeziehungen übertragen heißt dies:
    Der Grundkonflikt des Depressiven ist begründet in seiner engen, präödipal geprägten Bindung an ein Objekt (Mutterimago), während Dritte (Vater, Geschwister, äußere Realität usw.) zumindest in den Phantasien und Wünschen tendenziell heruntergespielt werden - bei Segantini kommt der Vater nicht vor. Das mütterliche Objekt wird einerseits mit intensiver Liebessehnsucht und Anhänglichkeit gesucht; andererseits fürchtet der Depressive Abweisung, Enttäuschung, Kränkung und ist selbst voller (meist abgewehrter) Wut. Daraus resultiert seine große Angst vor Liebesverlust (passiv) beziehungsweise phantasierter Objektzerstörung (aktiv, meist unbewusst), mit der er paradoxerweise gerade sein geliebtes Objekt bedroht. Viele der pathologischen Erlebens- und Verhaltensweisen Depressiver lassen sich aus dem Umgang mit diesen Ängsten erklären.
    Für die akute depressive Erkrankung wurden unter anderem die folgenden Charakteristika beschrieben.

    Verlust
    Ein Verlust, ein Trennungstrauma, mit dem die Depressiven nicht fertig werden, ist als Auslöser zu sehen. Er mag äußerlich kaum wahrnehmbar sein, hat jedoch immer eine erhebliche unbewusste Bedeutung, weil die Erinnerungsspuren früheren Verlusterlebens wachgerufen werden. Während der Affekt der Angst sich auf eine drohende Gefahr bezieht, geht es in der Depression um ein „fait accompli", eine unumstößlich scheinende Tatsache (Haynal 1978). Der Verlust wird als endgültig erlebt, gerade als sei nichts mehr daran zu ändern; die Depressiven kapitulieren gleichsam vor ihm. Neben wichtigen Objektbeziehungen können eigene Fähigkeiten. Gesundheit oder die körperliche Integrität ebenso verloren gehen wie Werte, Ideale, Ziele, Freiheit, Heimat, Arbeitsplatz, materieller Besitz. Oft handelt es sich überwiegend um einen „Verlust in der Phantasie“ (Mahler 1966). Entscheidender als sein äußeres Gewicht ist der innere Konflikt. der durch das Verlusterleben angestoßen wird und der anstelle einer Trauerreaktion den depressiven Prozess anstößt. Dieser läuft weitgehend unbewusst ab. Es kommt schließlich zu einem Verlust der mit dem Objekt verbundenen Selbstanteile, Ich-Funktionen und Affekte, etwa von Liebe, Hoffnung und Interesse (Grinberg 1978). Man kann den Vorgang geradezu so beschreiben (Joffe und Sandler 1965), dass beim Objektverlust letztlich ein befriedigender Selbstzustand verloren gehe, für den das Objekt nur Vehikel gewesen sei. Objekt-, Ich- und Selbstverlust gehen Hand in Hand.

    Rückzug
    Freud (1916) betonte den narzisstischen Rückzug des Melancholikers vom Objekt auf das eigene Ich. Er sprach von der Auffassung der unbewussten Objektbesetzung und einer Regression der erotischen und aggressiven Libido ins Ich. Diesem innerpsychischen Vorgang entspricht ein interpersonaler Rückzug. Er stellt die typische depressive Reaktion auf Enttäuschung, Entbehrung und Frustration dar. Dabei können Brücken zu anderen Menschen bestehen bleiben, etwa in Form von oral-passiven Wünschen, Anklammerung oder beißendem Hass und Vorwürfen.

    Regression
    Abraham (1912) hat die oralen und analen Ausdrucksformen der Triebregression beschrieben, und die Sauglust und Beißlust der Depressiven sowie den imaginären Vorgang des oralen Aufnehmens (Introjektion) hervorgehoben. Freud (1916) betonte die Ich-Regression von der Objektbesetzung zum Narzissmus und den damit verbundenen Verlust von Realitätsfunktionen. Die Regression der Objektbeziehung auf eine dyadische und oft scheinbar monadische Position hat dabei nicht selten mit der Abwehr ödipaler, triangulärer Konflikte zu tun. Zeitgenössische Selbstpsychologen betonen demgegenüber vor allem die aktuelle Regression des Selbstgefühls im Sinne einer Einschränkung seiner differenzierten Funktions- und Regulationsmöglichkeiten (Basch 1975).

    Innerer unbewusster Konflikt
    Statt eines äußeren, interpersonal inszenierten Konflikts wird hinter der Maske des Rückzugs ein innerer unbewusster Konflikt aktiviert. Anstelle objekt- und realitätsbezogener Wünsche und Affekte treten selbstbezügliche Emotionen in den Vordergrund („me-emotions"), etwa von Schuld oder Scham, die den inneren Konflikt anzeigen.

    Hemmung bzw. Verlangsamung
    Die typische depressive Symptomatik geht einher mit einer globalen Einschränkung von Ich-Funktionen. Assoziationskraft und Symbolisierungsfähigkeit (Freedman 1986), mit psychomotorischer Verlangsamung und der Hemmung vitaler Funktionsabläufe. Freud (1926) erklärte sie durch die Energieverarmung im Zusammenhang mit einer psychischen Aufgabe von besonderer Schwere. In ihrer psychosomatischen Bedeutung ist die Fülle dieser depressiven Kernsymptome noch wenig untersucht, obwohl sie ein wichtiges Bindeglied zwischen psychoanalytischen Beobachtungen und den Erkenntnissen über biologische Abläufe bei depressiven Zuständen darstellt (Haynal et al. 1988; Weinei 1996; Widlöcher 1983; 1988). Dabei ist es wichtig, zwischen neurotischer Hemmung und psychosomatischer „endogener" Verlangsamung zu unterscheiden (Jacobson 1971). Weitgehend ungeklärt sind auch jene Zustände, in denen Verlangsamung mit konträren Phänomenen wie Angst (agitierte Depression) oder Aggression verbunden ist.

    depressive Verstimmung
    Jacobson (1971) betonte den Unterschied zwischen der depressiven Verstimmung und anderen Affektzuständen wie der Angst. Depression ist eine Stimmung, und damit ein generalisierter affektiver Ich-Zustand. Sie hält zudem im Gegensatz zu den einfachen Affekten über eine längere Zeitspanne an. Als Stimmung beeinflusst sie deshalb die Eigenschaften aller Gefühle, Gedanken und Handlungen der Depressiven; die Eigenart des auslösenden Erlebnisses wird so auf alle Objekte und Erlebnisweisen übertragen und ausgedehnt. In Gang gesetzt wird die depressive Verstimmung durch das Verlusterleben und die dabei empfundene Hilflosigkeit, um anschließend zu dem pathologischen Zirkel einer gegenseitigen Verstärkung des interpersonalen Rückzugs, der depressiven Kognition, der innerpsychischen Regression, der physiologischen Hemmung und wiederum der Depressivität beizutragen.

    Herabsetzung des Selbstgefühles
    Rado (1927) hat als erster die auffällige Herabsetzung des Selbstgefühls beschrieben. Das verminderte Selbst(-wert)gefühl ist für viele Autoren der Kern der Depression. Tatsächlich tragen sowohl Über-Ich-Aggression wie orale Abhängigkeit, Hilflosigkeit des Ich und narzisstische Selbstentwertung zu einer Herabsetzung des Selbstwertgefühls bei; diese scheint die gemeinsame Endstrecke verschiedenartiger depressionstypischer Mechanismen zu sein. Mit ihr hängt die große Kränkbarkeit vieler Depressiver zusammen.

    Triebentmischung
    In der Triebentmischung der Depressionen (Freud 1923a) werden die Liebestriebe zurückgedrängt (Desexualisierung), so dass aggressive und destruktive Strebungen ungemischt und gleichsam gereinigt von allem Liebevollen in den Vordergrund treten können. Wisdom (1962) verwendet den triebdynamischen Begriff der Entlibidinisierung für die Erschöpfung der erotischen Libido bei dem vergeblichen Versuch, das gute Objekt in der eigenen Vorstellung zu retten. Wo andere Menschen nach Lustgewinn streben, legt der Depressive schließlich sein Leben geradezu auf Lustverlust an. Libidinöse Restimpulse richten sich auf die eigene Person und führen zu vermehrter Autoerotik oder Selbststimulierung. Aggression und Destruktion werden teilweise oder ganz gegen die eigene Person gewendet. Die Bedeutung der Aggressivität für die Genese der Depression ist dabei umstritten.

    Unbewusster Wunsch
    Der Verlust wird durch einen unbewussten Wunsch ersetzt (Haynal 1978) und in seiner emotionalen Wahrnehmung dadurch abgewehrt. Nicht zuletzt deshalb sind depressive Patienten so schwer zugänglich, weil sie nur gegen große Widerstände ihre unbewusst befriedigenden Phantasien aufzugeben bereit sind. Durch eine phantasierte Wunscherfüllung von unendlicher Bestrafung, oraler Unersättlichkeit, „ungerecht" verfehlter Größe oder grandioser Selbstzerstörung versuchen sie, den vorgestellten fait accompli des Verlustes ungeschehen zu machen. So soll die als unbewältigbar gefürchtete Unlust vermieden werden, die mit der Wahrnehmung lähmender Hilflosigkeit oder anderer depressiver Gefühle aufkommen könnte.

    Depression als Abwehr
    Häufig treten depressive Zustände, nicht zuletzt im Verlauf von Psychotherapien, als Abwehr auf, und zwar im Sinne einer allgemeinen Hemmung der Ich-Funktionen, der aggressiven und sexuellen Impulse und Phantasien ebenso wie einer Anästhetisierung der Wahrnehmung nach innen und außen und einer Reduktion des Erregungsniveaus. Es ist, als wolle das Ich sagen: „Ich bin unschuldig, klein, schwach, hilflos, harmlos, leidend und zukunftslos. Meine Kräfte sind verloren." Winnicott (1955) hat von dem Abwehrmechanismus einer allumfassenden Abtötung gesprochen, der angesichts unlösbar erscheinender Konflikte einsetzt. Die Depression verhüllt dann das innere Schlachtfeld gleichsam mit einem Dunstschleier, um dem Ich die Möglichkeit einer Reorganisation zu geben.

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    • RE: Infos


      http://www.m-ww.de/foren/read.html?n...59&thread=7757

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      • Familiäre Vobelastung und Nachahmung ??


        Zitat:"....denn das sozial ungünstigere Milieu kann ebenso familiäre Ähnlichkeit vermitteln."

        1.
        was meinst du damit, soll das heißen, daß auch wenn man keine gentisch vorbelasteten oder alkoholkranken Eltern hat, man mit seinen - nicht alkoholkranken - Eltern aber in sozial ungünstigen Milieu lebt, dies für das Kind suggeriert, daß die Eltern alkohokrank sind, (Zitat:."....kann ebenso familiäre Ähnlichkeit vermitteln")
        - oder wie soll ich das verstehen ?

        2.
        Auf Sandra bezogen würde dies dann bedeuten, daß sie Alkohol konsumiert, da sie bereits aus ihrem Elternhaus vorbelastet ist und daß dann ihre Tochter genauso gefährdet wäre, da Sandra vorbelastet ist usw....das wäre dann eine (Vererbungs)kette ohne ende.

        An solche Vererbungs- oder Nachahmungstheorien glaube ich nicht.

        Ich glaube auch nicht daran, daß prinzipiell bei Kindern die Tendenz besteht (negative) Verhaltensweisen der Eltern zu verinnerlichen und als Vorbild zu nehmen und dann später in der eigenen Familie zu wiederholen.

        Oft ist genau das Gegenteil der Fall.

        Daß was man in der Herkunftsfamilie als negativ empfunden hat, sei es z.B. Alkoholismus der eltern, die von Geli beschriebene Lieblosigkeit im Elternhaus etc....daß dies von den Kindern, wenn sie eigene Familien gründen gerade nicht wiederholt wird, da man es in seiner eigenen Familie besser machen will und die Verhaltensweisen, einschließlich des Suchtverhaltens der Eltern gerade nicht wiederholt.

        Mein Vater hat z.B. auch stark geraucht, ebenso wie unsere ganze Verwandtschaft, trotzdem rauchen weder ich noch mein Bruder. Wobei Zigaretten auch eine Droge sind, wenn auch eine "legale" Droge.




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        • RE: Familiäre Vobelastung und Nachahmung ??


          http://www.m-ww.de/foren/read.html?n...3&thread=18453

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          • RE: Familiäre Vobelastung und Nachahmung ??


            Äh..., WOZU?

            Geht es Dir um einen bestimmten Teil davon? Einen bestimmten Ansatz? Irgendeinen Effekt?
            Ich meine, ein Bücherregal haben die meisten, einen Computer hier alle. Sag' doch mal ... ! ... Vielleicht könnte es dann interessanter werden.

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            • RE: Familiäre Vobelastung und Nachahmung ??


              wer es fassen kann, der fasse es...........

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              • RE: Infos


                wenn Du zutreffende "Muster" erkannt hast, Sandra, und bitte lass Dir Zeit und sei gründlich, dann gebe ich Dir sehr gerne weitere Informationen.
                (Wenn Du das willst - hier im Forum oder direkt an Dich, ganz wie Du es willst.

                Alles Gute für Dich, das wird schon.

                Liebe Grüße
                CX

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                • RE: Infos


                  aha

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                  • Danke ...


                    ... für die "intrapsychische Beschleunigungshilfe".

                    Ich habs alles gelesen, nicht dass du meinst, die Arbeit sei umsonst getan...
                    Klar sehe ich zutreffende Muster, einige sogar.

                    Ich melde mich später mal bei Dir (momentan keine Zeit), bin sehr interessiert an weiteren Infos. Bis dann,

                    Sandra

                    Kommentar



                    • RE: Danke ...


                      ok. bis dann, Sandra

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