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Tod des Ehemanns

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  • Tod des Ehemanns

    Ich schreibe, weil ich nicht mehr weiter weiß. Normalerweise mag ich es nicht, fremden Menschen solche inneren Sachen zu erzählen. Aber möglicherweise lindert das etwas meinen Schmerz. Ich habe vor etwa 8 Monaten meinen Ehemann bei einem Motorradunfall (nicht selbst verschuldet) verloren und seitdem geht es mir nur noch schlecht. Wir hatten eine nahezu perfekte Ehe, Kinder gibt es leider keine. Er war die Liebe meines Lebens und ich kann es immer noch nicht fassen, dass er nie mehr da sein wird --- er fehlt mir an allen Ecken und ich denke manchmal an Selbstmord, um ihm zu folgen. Dann aber sehe ich meine Eltern, meine Schwester und alle meine Freunde und denke mir, dann tust du denen das gleiche an. Wie komme ich aus diesem Loch wieder heraus? Trauer ist normal, ich weiß, aber ich habe das Gefühl, ich schaffe es einfach nicht. Nie.

    Eure Dunkelheit


  • RE: Tod des Ehemanns


    Hallo Dunkelheit,

    ich kann mir vorstellen, dass es schwer ist mit dem Verlust eines so geliebten Menschen fertig zu werden. Sicher will man die ersten Jahre danach selbst sterben und kann sich nicht vorstellen weiterzuleben. Es ist schön, dass du trauerst, aber du solltest immer denken, was dein Mann an deiner Stelle tun würde. Ob er kämpfen würde. Du mußt für deinen Mann weiterleben. Er hätte es bestimmt nicht gewollt, dass du traurig bist. Das heisst jetzt nicht, dass du dir einen neuen Partner suchen sollst. Das geht jetzt bestimmt noch nicht, dafür ist es noch zu früh. Gott wird schon wissen, warum er deinen Mann ausgewählt hat so früh in den Himmel zu kommen. Du weisst ja nur die ganz guten Menschen gehen so früh von uns. Das ist sicher kein großer Trost aber du solltest deinen Kummer nicht in dich reinfressen. Rede über deine Trauer und deinen Verlust mit deinen Freunden, lass dich von ihnen trösten. Sprich auch mit deinem Mann als wenn er noch da wäre, stell ein Foto von ihm auch, teile ihm dein Leid und deine Gedanken mit. Oft hilft auch ein Psychologe oder Yoga um mit sich ins Reine zu kommen. Die Schauspielerin Ursula Karven, die ihren Sohn durch Ertrinken verloren hat, schreibt in der Zeitschrift Instyle über die heilende Kraft von Yoga. Du mußt wieder zu dir selbst finden, und Selbstmord ist kein Ausweg, deine Freunde brauchen dich. Liebe Grüße. Esther

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    • RE: Tod des Ehemanns


      Liebe Dunkelheit

      Ich empfehle Dir, Dich einer Selbtshilfegruppe anzuschliessen. Falls keine in Deiner Nähe ist, überleg Dir, ob Du die Kraft dazu hättest, selbst eine zu gründen. Es wäre vielleicht eine Herausforderung für Dich...
      Einer Freundin von mir haben solche Gespräche, das gegenseitige Verständnis und die Erfahrung anderer sehr geholfen.
      Ich wünsche Dir viel Kraft und Mut!

      Herzliche Grüsse
      Hope

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      • RE: Tod des Ehemanns


        hallo dunkelheit,
        ich traue mir nicht zu, dich in deinem schmerz zu trösten. aber schau einmal auf diese seite:

        http://verwitwet.de/baseportal/home

        vielleicht findest du leidensgefährten zum gedankenaustausch. und vielleicht wird dir deine trauerarbeit dadurch etwas erleichtert.
        ich hoffe, dass für dich die dunkelheit eines tages dem sonnenschein platz macht.
        Lieben Gruß

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        • Danke


          Ich danke Euch für Euren Zuspruch und dass Ihr mir Mut machen wollt. Es tut gut zu wissen, dass das eigene schlimme Schicksal anderen nicht ganz gleichgültig ist. Da komme ich mir ein ganz kleines bisschen weniger verloren vor. Den Gedanken an eine Selbsthilfegruppe hatte ich auch schon, verwarf das aber wieder, weil ich befürchtete, dass dort die ganze Wunde von neuem aufgerissen wird. Aber ich sollte mir das nochmal überlegen.

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          • RE: Tod des Ehemanns


            Hallo liebe Dunkelheit!

            Ich denke kaum, dass es nach 8 Monaten bei einem so überraschenden Tod schon möglich ist, sich schon wieder richtig fit zu fühlen.
            Ich habe auch auf ähnlich überraschende Weise einen Menschen verloren und mich beschäftigt das Ganze jetzt nach 5 Jahren immernoch.Nach dem sogenannten Trauerjahr war ich erstmal so weit, annähernd zu realisieren.
            Die Liebe zu Deinem Mann und die Sehnsucht, irgendwie zu ihm zu gelangen wird nicht vergehen. Auch die Trauer und der Schmerz über das Verpasste nicht, jedoch wird alles mit der Zeit weniger ausgeprägt sein und die schönen Stunden werden zunehmen.
            Ich möchte Dir also sagen, dass es gerade in Deiner Situation einfach keinen Sinn macht, sich unter Druck zu setzen.
            Völlig normal ist es, dass Du nicht mehr leben willst, solche Gefühle musst Du zulassen.
            Wenn sie jedoch dauerhaft auftreten und Du tatsächlich keinen Ausweg mehr weißt, ist es wirklich notwendig, professionelle Hilfe zu suchen.
            Gerade als Trauernde muss man sehr auf sich achten und rational immer wieder überprüfen, wie viel Kraft man noch hat, um das Leben zu überstehen.
            Ich kann Dir nur aus meiner Erfahrung sagen, dass sich das Leben lohnt, dass sich das lange Trauern lohnt und Du vorallem auf Deinen inneren Trauerrythmus achten musst.Wir sind alle sterblich, deswegen macht es keinen Sinn, Deine Familie unglücklich zu machen, um ein paar Jahre schneller bei Deinem Mann zu sein (sofern man von einem solchen Weltbild ausgeht). Dadurch, dass Du nun weiterlebst und auch am Leben teilnimmst, wird die Zeit mit ihm nicht weniger wichtig sein. Du verlierst ihn nicht,obschon sich Euer Leben nun auseinander entwickelt. Hätte es Dein Mann gewollt, dass Du ihm in den Tod folgst? Eigentlich kennt er Dich doch als besonders glückliche, lebenstüchtige Frau.
            Ich würde Dir wünschen, dass Du aus Deiner Isolation heraus kommst, gerade jetzt, wo der erste Schock vorbei ist und Du wahr nimmst, was da eigentlich passiert ist.Es ist hilfreich ,Gleichgesinnte zu treffen, die Deine Reaktionen nachvollziehen können.
            Gibt es Selbsthilfegruppen in Deiner Stadt?
            Vielleicht kannst Du ein Trauerseminar besuchen?
            Kennst Du Frauen, denen Ähnliches passiert ist?
            Reden hilft, um über die Ohnmacht hinweg zu kommen.

            Ich wünsche Dir viel Kraft und Selbstvertrauen in Dich und die Welt! Hoffe, Dich haben meine Worte irgendwie erreicht!
            Natalie

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            • RE: Danke


              Hallo Dunkelheit,

              ich kann Dich bestimmt leider nicht unbedingt trösten, wollte Dir jedoch bzgl. der Selbsthilfegruppe sagen, dass es manche Wunden besser verheilen, wenn man sie nochmals aufreisst.

              Ich wünsche Dir alles Gute und halte durch.

              Liebe Grüße
              Nefertari

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              • RE: Tod des Ehemanns


                Hallo,

                ich könnte dir auch nur raten, evtl. eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen. Eine Bekannte von hat sich dort Hilfe gesucht. Bei ihr war es auch eine ziemlich schlimme Geschichte. Der Mann hatte in der Zeit des kenenlernens ziemliche Drogenprobleme. Gemeinsam haben sie geschafft aus diesem Sumpf herauszukommen und es auch geschafft. Er bekam sein Leben wieder in den Griff, sah wieder richtig gut aus, fand eine geregelte Arbeit, alles war ok. Bis zu dem Tag, an dem er einen schlimmen Arbeitsunfall (er, der vorher nur im Nachtleben unterwegs war), bei dem er zu Tode kam. Die Frau war am Ende, jetzt, da alles gut zu sein schien, passierte sowas. So schloss sich einer Selbsthilfegruppe an, das hat sie am Anfang tatsächlich noch tiefer gezogen, aber irgendwann kam der Aufschwung, sie nahm die Kraft der Gruppe auf.

                Ich wünsche dir alles erdenklich Gute, gib nicht auf!

                luli

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                • RE: Tod des Ehemanns


                  Liebe Dunkelheit,

                  lass wieder Licht werden. Stimmt ist leicht gesagt,j edoch muss Du selbst in der Lage sein das wieder zuzulassen.
                  Der Tod, besonders der eines Lieben, ist etwas sehr entgültiges. Es vesetzt uns in die Situation Hilflos zu sein. Hilflos, weil man/frau keinen Einfluss auf etwas nehmen kann. Das zu akzeptieren und zu verkraften ist wohl in der ersten Zeit das schwierigste. Dann kommt das Verarbeiten. Jeder tut das auf seine Art und Weise. Der eine mit Selbsthilfegruppen, der andere durch Austausch.. wie auch immer man es angeht, es scheint unmöglich...
                  Die beste Erfahrung jedoch habe ich gemacht indem ich mich auf der einen Seite in die Arbeit gestürtzt habe. Wo es auch nur ging habe ich Arbeit und Verantwortung an mich gerissen. Manchmal fast bis zur physischen Grenze, aber dadurch konnte ich auch schlafen. Das hat mich abgelenkt. Von Zeit zu Zeit hole ich alle diese Themen wieder aus meiner Schublade und verarbeite sie. Das geht automatisch, wird auch durch Umwelteinflüsse gelenkt (Musik, Situationen, Menschen).
                  Vielleicht denkst Du Dir jetzt, aber halle! Ein Künstler der Verdrängung... Aber es hat "mir" geholfen.
                  Auch heute noch nach 5 Jahren werde ich traurig, oft genug, jedoch bin ich nicht mehr verzweifelt.
                  Vielleicht war das "Schicksal" auch gnädig zu mir. Ich hab´s überwunden aber noch nicht ganz verarbeitet. Ich hatte das Glück jmd. neues kennen zu lernen, der mir bewusst dabei hilft dieses Thema zu verarbeiten... soll heissen, gib nicht auf. Du wirst nicht wieder so jemanden treffen wie es Dein Mann gewesen ist, aber jemanden anderen...
                  Ich wünsch Dir viel Glück und noch mehr Kraft...

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                  • RE: Tod des Ehemanns


                    Hallo liebe dunkelheit,

                    ich bin nicht witwe, habe aber schon viele schwerwiegende Verluste hinnehmen müssen. Zudem habe ich auch beruflich mit dem diesem Thema zu tun.
                    Bei meinen Verlusten, z. B. Eltern, habe ich immer den Kontakt mit dem verlorenen Menschen gesucht. Ich habe zugelassen, dass ein Dialog - gedanklich oder schriftlich - stattfand. Das war mein größtes Bedürfnis. Es hat mir viel gegeben und mir geholfen, loszulassen, nachdem ich die Themen für mich "abgearbeitet" hatte.

                    Was ich aber in deiner Situation auch wichtig finde, zumal Du sagtest, dass Du Dich nicht gern so einfach fremen Menschen mitteilst, dass Du zunächst mal einen einzigen Menschen miteinbeziehst: mämlich einen Psychologen. Ich selbst führe gerade solche Gespräche und es ist das beste, was ich in meiner Situation machen konnte, ich wußte auch nicht weiter und die Tränen übermannten mich einfach.
                    Diese professionelle Hilfe halte ich für sehr serh gut, da sie gemeinsam erarbeitet wird. Ich gebe durch meine Aussagen und Emotionen den Weg vor, auf dem mit der Psychologe begleitet. Es ist immer sehr anstrengend und man muß durch den Schmerz gehen, aber danach hat immer das wunderbare Gefühl, etwas für sich erreicht zu haben. Es befreit so und man kann dann dem Verstorbenen vielmehr seiner positiven Gedanken entgegenbringen. Man bekommt viel Kraft dadurch, weil man immer wieder eine neue Stufe erreicht und für sich selbst gewinnt man sehr viel.
                    Ich möchte diese Gespräche nicht missen, denn nie habe ich so das Gefühl gehabt, dass mir geholfen wird und ich gleichzeitg mir selbst helfen kann.

                    Vielleicht kannst Du über die Gemeinde jemanden erfragen, der speziell in diesem Bereich tätig ist. Genauso findet man über die örtliche Telefonseelsorge Kontakte in dieser Art. Mir hat eine Freundin den Psychologen empfohlen, weil sie auch Witwe ist und dort wirkliche Hilfe gefunden hat.

                    Ich fahre selbst Motorrad und denke gerade, wo draußen eine Kawa auf heult, Du wirst ja immer wieder durch solche Sachen erinnert und sicher geht Dir das ständig sehr nah. Das wird aber besser und Du wirst stärker werden. Dann kannst Du klar und lieb an ihn denken ohne das Dir jedesmal das Herz zerreißt. Er wird Dir dann noch genau so nah sein. Alles liebe Rita

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                    • RE: Tod des Ehemanns


                      Liebe Dunkelheit,

                      es tut mir leid, was mit Deinem Mann passiert ist.
                      Ich kann Dir nahe fühlen und der Schmerz ist groß und es dauert, bis man lernt, damit umzugehen, akzeptieren und vor allem: damit zu leben.
                      Wie oft fragt man sich nach dem Warum, denkt sich, es geht nicht mehr oder will aufgeben?
                      Immer und immer wieder.
                      Das ist ganz normal, jeder durchlebt den Verlust des geliebten Menschen anders.

                      Liebe Dunkelheit:
                      Dein Mann lebt weiter, in Deinem Herzen, Deinen Gedanken, Deinen Träumen!

                      Dein Mann versteht Deine Trauer, Deinen Schmerz, aber er selbst wäre nicht glücklich dabei, wenn Du Dich selbst aufgibst.
                      Auch wenn es Dir sehr schwer fällt, versuche, das Beste aus Deinem Leben zu machen, denn Dein Mann lebt ihn Dir weiter!

                      Vielleicht kennst Du das Buch "Der Tod und das Leben danach" von Elisabeth Kübler Ross, das empfehle ich Dir, ich hoffe, es hilft Dir weiter.
                      Ich kenne Deinen Schmerz (leider haben wir, meine Familie,eine sehr, sehr gute Freundin verloren, das war am Sonntag, auch mit dem Motorrad (unschuldigerweise), und ihr Mann ist im Koma und seine Chancen sind 50/50, meine Eltern waren Zeuge. Ich hoffe und bete, dass er überlebt, aber diese Entscheidung hat Gott in seinen Händen und so, wie er sie fällt, wird sie richtig sein. Man sagt sich, fragt sich, es sind noch so viele Dinge offen, die man sagen wollte, tun wollte.. aber dafür ist es auch nach dem Tod nie zu spät....)

                      Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute und hoffe, ich konnte Dir ein wenig mehr weiterhelfen!!

                      Alles Gute!

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                      • RE: Tod des Ehemanns


                        Hallo Dunkelheit,

                        versuche den vielen Kleinigkeiten des Lebens wieder etwas abzugewinnen-intensiv und langsam
                        dich wieder zu freuen und zu erleben- dein Schmerz
                        wird andauern und ist auch wichtig aber : irgendwann lacht wieder die Sonne! Dein Mann hätte es sicher auch so gewollt -

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