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Kind kommt mit Trennung nicht klar, was ist der beste Weg?

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  • Kind kommt mit Trennung nicht klar, was ist der beste Weg?

    Liebe Forenmitglieder,

    ich bin seit zwei Monaten von meiner Frau getrennt und wir haben die Scheidung beantragt. Wir haben zwei Jungs, einer 8 Jahre und der andere (fast) 5 Jahre alt. Wir hatten vorher zusammen in einem großen Haus gelebt und ich habe auch dort gearbeitet, war also immer für die Kinder präsent. Jetzt lebe ich in einem Apartment in der Nähe, und die Kinder sind bei mir an den Wochenenden, in der Woche bei der Mutter. Während der 8-jährige scheinbar ganz gut damit klarkommt ist es für den kleinen geradezu traumatisch.
    Es sagt mir andauernd dass er möchte, dass ich wieder "bei ihm" lebe, jede Trennung, also wenn die Mutter ihn bei mir abholt, oder ich dort zu Besuch war und gehe, wird geweint und von der Mutter weiß ich auch, dass er zu Hause viel weint, wenn er nur an das Thema denkt.

    Wir Eltern kommen ganz gut miteinander klar, allerdings haben wir verschiedene Auffassungen, was jetzt zu tun sei: während ich vorgeschlagen habe, ein (Arbeits-)Zimmer in dem Haus einzurichten, um (zusätzlich zu den Wochenenden, wo die Kinder ja bei mir zu Hause sind) nachmittags für zwei Stunden dort zu verbringen und für die Kinder präsent zu sein, meint meine Frau, dass das kontraproduktiv sei und bei den Kindern die falsche Hoffnung wecken würde, dass die Beziehung doch weiterbestehen würde. Es sei besser, wenn die Kinder die Trennung auch räumlich akzeptieren würden, auch wenn dies jetzt schmerzhaft sei. Ich bin aber der Auffassung dass ein langsames Reduzieren meiner Anwesenheit für den Kleinen einfacher sein könnte, als dieser drastische Schritt "5 Tage Mutter - 2 Tage Vater".

    Bin für jede Einschätzung dankbar.


  • Re: Kind kommt mit Trennung nicht klar, was ist der beste Weg?

    Hi,
    ich sehe es eher wie deine Frau.
    Wenn du jetzt jeden Tag dort präsent bist, wird es womöglich nichts an den Trennungstränen ändern, sondern diese Situationen eher vervielfältigen und intensivieren.
    Dein Sohn könnte es auch so wahrnehmen dass sein bitten und weinen dazu führt dass du wieder häufiger da bist, was ja auch so wäre und dementsprechend noch eine Schippe drauf packen, zumal er die Erfahrung macht dass sein Verhalten etwas gebracht hat, wird er darin nur noch bestärkt und damit wäre das genaue Gegenteil erreicht.

    Ich denke aber dass auch ein Fünfjähriger schon eine Menge versteht, man ihm kindgerecht erklären kann dass Mama und Papa nicht mehr zusammen leben, aber sich nichts daran ändert dass sie beide wie zuvor, als Mama und Papa da sind und auch zusammen da sind.
    Wichtig wäre dass jeder von euch zu jederzeit ein Ansprechpartner für die Kinder ist, dass sie wissen sie müssen nur anrufen und schon haben sie Kontakt zu dem der gerade nicht da ist. wann immer sie wollen und es brauchen.
    Solange ihr als Eltern gut zurecht kommt miteinander und den Kindern zeigt dass ihr trotz räumlicher Trennung immer für sie da seid, auch die Kinder einen Einfluss darauf haben wann sie Kontakt aufnehmen wollen, also auch eine gewisse Kontrolle über die Situation haben, solange sind die Voraussetzungen gut dass sich auch der Kleine daran gewöhnt.
    Vor allem muss ihnen Sicherheit vermittelt werden und auch die Sicherheit dass ihr euch niemals als Eltern trennen werden, sondern in dem Punkt eine Einheit bleibt.

    Laut einer Studie nehmen Scheidungskinder nicht mehr Schaden und haben nicht prägendere Probleme, wie Kinder aus einem Elternhaus ohne Scheidung.
    Meist entsteht Schaden dadurch dass die Eltern unterschiedlicher Meinungen sind, sich darüber streiten und überwerfen und die Kinder da mit rein gezogen werden, oder die Konfrontationen zumindest spüren, so dass sie glauben sich für eine Seite entscheiden zu müssen, oder dass sie dran Schuld sind, bzw. es wieder reparieren könnten wenn sie sich nur genug anstrengen.
    Das ist ja bei euch nicht der Fall.
    Da ist es auch wichtig dass die Kinder wissen dass es nichts mit ihnen zu tun hat, sie es nicht für euch richten können und es gut so ist wie es ist, weil es ein erwachsenen Ding ist was ihnen aber nichts wegnehmen wird.
    Das alles würde nicht funktionieren wenn du das tust was dein Sohn einfordert, denn das wäre für ihn nur der erste Schritt, es würden weitere Forderungen folgen.
    Um das zu vermeiden hilft nur eine klare Linie, ansonsten wird sein weinen nur verlängert weil er durch dein Reagieren darauf, daran glauben wird dass er es mit diesen Reaktionen auch noch hinbekommt dass du wieder einziehst.
    Du würdest ihn also beflügeln und das Leiden hinauszögern, was zusätzliche Enttäuschungen beschert, wenn er realisiert dass die Besuche wieder weniger werden.

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    • Re: Kind kommt mit Trennung nicht klar, was ist der beste Weg?

      "Um das zu vermeiden hilft nur eine klare Linie, ansonsten wird sein weinen nur verlängert weil er durch dein Reagieren darauf, daran glauben wird dass er es mit diesen Reaktionen auch noch hinbekommt dass du wieder einziehst."

      So sehe ich das auch.

      Wenn der 5jährige erlebt, dass es feste Strukturen gibt und sich die Eltern einig sind, wird es nicht mehr lange dauern und er akzeptiert die jetzigen Modalitäten.

      Zwei Monate reichen dazu meist nicht aus.

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      • Re: Kind kommt mit Trennung nicht klar, was ist der beste Weg?

        Wenn sie die Kinder immer betreut haben warum sind dann ausgezogen. Warum nicht ihre Frau?
        Warum wohnen den die Kinder nicht bei Ihnen?

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        • Re: Kind kommt mit Trennung nicht klar, was ist der beste Weg?

          Ich glaube, das Kind fantasiert sich etwas fürchterliches aus, jetzt müsstet ihr dafür sorgen, dass diese Fantasien und Geschichten eliminiert werden. Von wegen, Papa geht fort..wir haben nun zwei Wohnungen und in diesen beiden Wohnungen schauen wir auf euch und zwischendrin besucht ein Elternteil den anderen, als Freund- mal öfters, mal nicht so oft.
          Am Anfang würde ich fürs erste mal öfters mitgehen und den Übergang nicht so abrupt machen, sondern auslaufen lassen- kaum merklich, aber dennoch ganz cool und ganz normal. Das sehen sie dann auch wenns gut geht, sehen sie auch mal cool hin. Ihr müsst es vormachen.

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          • Re: Kind kommt mit Trennung nicht klar, was ist der beste Weg?

            Ich glaub, man weiß als Kind nicht, wie man damit umgehen soll. Es wird sich ein Trauma bilden, wenn es sich dafür entschieden hat, alles als Trauma anzuerkennen und wahrzunehmen. Das geht leicht- man muss es dann halt ganz, ganz viel kummervoll anblicken, man muss es ständig trösten und ihm immer wieder zureden, man muss so tun, als rede man mit einem schwer leidenden Kind und dann wird ein Leiden draus und das Kind wird für ein Leben lang denken, es war großes Leid damals.
            Es ist, wie wenn man eine Wahrnehmung einsortieren sollte in eine Kartei- in eine Rubrik. Lasst als Eltern nicht zu, dass dieser Abschnitt für das Kind eine komplizierte, schwer zu verkraftende Akttion ist, die lebenslang blutet, wenn man dran denkt.
            Du kommst schon auf die richtige Idee, wenn du dir vornimmst, es soll mal später alles okay sehen, so war es halt, das war zwar heftig, aber wir haben das toll gelöst.

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