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Komplett verzweifelt

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  • Komplett verzweifelt

    Sehr geehrter Experte,
    ich (50, w.) bin seit 22 Jahren mit meinem Partner (48) zusammen, wir sehen uns aber nur am Wochenende. In den letzten Jahren muss er viel beruflich ins Ausland, jeweils für mehrere Wochen. Nun ist etwas geschehen, womit ich nicht fertig werde.
    Im Jan. war er wieder in Mexiko. Diesmal nahm er dort auch einige Tage Freizeit, um sich die Gegend anzuschauen. Nur durch einen Zufall stellte sich heraus, dass er im Dez. 2016 eine Frau (50) kennengelernt, sie im Jan. zufällig wiedergetroffen hat. Sie habe ihn angesprochen, und er hat mit ihr einen Ausflug gemacht. Die beiden konnten sich gut über die Landesgeschichte unterhalten, und sie ist Muttersprachlerin. Er sagt, er habe mir dies verschwiegen, weil ich ihm nicht geglaubt hätte, dass zwischen ihm und ihr nichts war. Ich fragte ihn damals noch, ob sie ihm vielleicht noch Weiteres zeigen könne, aber er hatte wohl Bedenken, denn er meinte, nicht, dass sie denkt, er habe andere Absichten.
    Im März fiel mir beim Aufräumen seiner Wohnung ein Bild herunter, das eine Frau mit einem Kussmund zeigt. Ich sprach ihn sofort darauf an. Er erklärte, er habe ihr nach seiner Rückkehr aus Mexiko im Jan. (von seiner Dienst-eMail-Adresse) einen Link über etwas Geschichtliches geschickt und erwähnt, dass er krank ist. "Zur Aufmunterung" habe sie ihm dann das Bild geschickt. Das Bild habe ihm geschmeichelt, es sei ein Kompliment gewesen, von einer Bekannten solch ein Bild zu erhalten, nachdem er früher von Frauen nie beachtet wurde und auch ich ihn wohl nicht angesprochen hätte, sondern umgekehrt. So ein Bild habe er noch von niemandem bekommen.
    Wir haben in den letzten Wochen viel darüber geredet. Er hat mich auch viel angeschrien, weil er glaubt, wenn ich das Thema aufbringe, will ich mich streiten. Er sagt, er kann nicht verstehen, warum ich ihm Sachen mit anderen Frauen unterstelle. Ich sei eifersüchtig (tatsächlich habe ich selbst bei mir aber noch nie Eifersucht gespürt), er selbst sei früher eifersüchtig gewesen, und das würde eine Beziehung zerstören. Er bleibt dabei, dass zwischen ihm und der Frau kein Funke übergesprungen ist und er mir gesagt hätte, wenn er sich verliebt hätte. Aber gleichzeitig räumt er ein, dass er sich nicht von jedem solchen Bild geschmeichelt gefühlt hätte. Die Bekannte sähe gut aus, sei aber 50 und ob ich nicht meine, er hätte sich, wenn meine Vermutung zuträfe, lieber eine 20-Jährige gesucht.
    Nun fliegt er in einigen Tagen wieder nach Mexiko und will dort wieder Freizeit verbringen. Er sagt, er weiß nicht, ob er ihr wieder begegnen wird. Er werde es nicht darauf anlegen, aber würde sich nichts dabei denken, wenn sich die Gelegenheit ergibt, wieder etwas mit ihr zu unternehmen.


  • Re: Komplett verzweifelt

    Und warum bist du jetzt "komplett verzweifelt"?

    Wegen ihm nicht, wegen etwas, das du in deiner Vorstellung hast, wegen einer Meinung, die DU hast.

    Als meine Nichte noch klein war, da hat sie zum heulen angefangen, wenn man einen bestimmten Satz zu ihr gesagt hat. Hat immer funktioniert, ihre Brüder lachten sich dumm und dämlich wegen dem- wie auf Knopfdruck, stets die selbe Reaktion!

    Dem geht eine Entscheidung voraus: ich beschließe, mich getroffen zu fühlen.

    Man kann mit seinen Reaktionen umgehen lernen. Man kann sich dazu anhalten, NICHT gestresst, genervt, zornig, verzweifelt, bissig, kummervoll etc. zu "antworten". Jede Reaktion ist so etwas wie eine Antwort. Lieber diese Regung wegdrücken, als dich von ihr erfassen zu lassen. Lenke diesen Pfeil um und lass dich nicht davon treffen, wehre ihn ab.
    Das lässt sich trainieren.

    Dein Freund scheint ein ehrlicher und aufrechter Zeitgenosse zu sein, ich glaub ihm. Und denk nach, falls er lügt, falls er kein ehrlicher und aufrichtiger Zeitgenosse wär- wärs schade um ihn, falls er ausbuchst?
    Dann- denke weiter- Mexikanische Frauen, andere Frauen sind nicht du. Das ist nicht so einfach, nach langer Zeit des Zusammenwachsens alles neu zu beginnen und sich umzupflanzen. Jeder hat andere Gewohnheiten, Regeln, Sitten- stell dir vor, ob er sich das antun will?

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    • Re: Komplett verzweifelt

      Er hat mich auch viel angeschrien, weil er glaubt, wenn ich das Thema aufbringe, will ich mich streiten.
      Wenn du das oft aufbringst wäre das zum Teil zu verstehen.
      Leute die schreien sind meist überfordert, da wäre die Frage, überforderst du ihn mit deinen Fragen, oder die Situation die dahinter steckt?

      Es hört sich schon alles ein wenig merkwürdig an, trotzdem bin ich der Meinung dass man sein vertrauen welches Jahre lang bestand, nicht durch ungeklärte Zweifel über den Haufen werfen sollte.
      Wenn es so schnell geht, mit dem Verlust des Vertrauens, dann liegt meist viel mehr im Argen als nur der auslösende Faktor.

      Du selber musst dir die Frage stellen ob du ihm genug vertrauen kannst, ob es reicht.
      Ihn wegen deiner Vermutung einzuschränken, oder Belege zu fordern dass da nichts ist, ist weniger eine Option.
      Denn du musst auch immer bedenken, es kann gut sein dass er wirklich nichts gemacht hat und da wäre jede Forderung oder Einschränkung ungerecht, außerdem ginge es dann sowieso dem Ende entgegen, ganz egal ob was dahinter steckt oder nicht.

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      • Re: Komplett verzweifelt

        Leider konnte ich mein Anliegen wegen eines technischen Problems nicht komplett schildern.

        Ich habe wegen des Verschweigens des Kennenlernens, des Ausflugs und des Bildes kein Vertrauen mehr in meinen Partner und kann nicht glauben, dass das, was die beiden verbindet, nur Bekanntschaft ist. Wie soll das alles, was er nun offengelegt hat, miteinander vereinbar sein? Ich befürchte, dass sich auf der schon vorhandenen Basis mehr entwickelt, vor allem, weil er immer wieder dorthin reisen muss.
        Er hat gesagt, dass er mit mir zusammenbleiben möchte. Er habe kein Interesse an anderen Frauen. Er erwähnte aber auch, dass er sich fragt, ob wir nur noch aus Gewohnheit zusammen sind. Gleichzeitig sagt er, dass dies von seiner Seite nicht so sei. Auch ich empfinde natürlich noch etwas für ihn. Doch nach 22 gemeinsamen Jahren ist es für ihn plötzlich völlig normal, wenn es in seinem Leben eine Frau gibt, die sich für ihn interessiert, die ihm schmeichelt und mit der er häufig etwas unternimmt, während ich zu Hause meiner Arbeit nachgehe und ihm den Rücken freihalte. Er sagt, es könne immer wieder passieren, dass man bei Auslandseinsätzen auch weibliche Bekannte kennenlernt. Angeblich würde es ihn auch nicht stören, wenn ich die Zeit seiner Abwesenheit mit männlichen Bekannten verbrächte.
        Auch abgesehen von diesem Problem hatte ich seit Jan. eine schwere Zeit: Zuerst bekam ich eine schlechte medizinische Diagnose, hatte innerhalb weniger Wochen zwei OPs und fühlte mich allein. Dann erfuhr ich, dass mein Arbeitgeber bald sein Unternehmen schließen wird. Ich leide unendlich darunter, dass mein Partner nichts mehr von dem Kummer, den mir seine Bekannte, die von meiner Existenz weiß, und er bereitet haben, hören will, genauso wie von den Belastungen im Job. Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll...
        Wie ist Ihre Einschätzung?

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        • Re: Komplett verzweifelt

          Im Grunde denke ich, bei Fernbeziehungen bleibt nichts anderes übrig als zu vertrauen, wenn das nachlässt ist es schon fast vorbei.

          Ich selber finde nichts dabei wenn er weibliche Freunde hat und du männliche, etwas schlimmes ist es nicht, außer wenn das Vertrauen fehlt.

          Die Frage ist, fühlst du dich anders behandelt, wird dir etwas weggenommen, ist er nicht mehr so zu dir wie es ein Partner sein sollte?
          Solange er sich verhält wie es ein Partner tun sollte, solange ist eigentlich alles i.O, denn solange liegt ihm auch etwas an dir.

          Gäbe es für ihn Probleme wenn er sich von dir trennt, finanzielle z.B.?
          Wenn nicht, dann ist sein Argument er würde sich trennen wenn er eine andere möchte, durchaus stark.
          Weshalb sollte er eine Fernbeziehung führen, wenn ihm nichts daran liegt?

          Er will nichts von dem Kummer hören den er dir bereitet hat.
          Es könnte auch daran liegen dass er dir gar keinen Kummer bereitet hat und es als haltlose Unterstellung empfindet, dadurch genauso verletzt ist wie du.
          Viel mehr würde zählen ob er dich in den anderen Dingen stützt, dich tröstet, was aber natürlich auch schwer fallen kann wenn es dann immer bei dem Thema der vermeintlichen Affäre endet.

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          • Re: Komplett verzweifelt

            Und warum bist du jetzt "komplett verzweifelt"?
            Dann- denke weiter- Mexikanische Frauen, andere Frauen sind nicht du. Das ist nicht so einfach, nach langer Zeit des Zusammenwachsens alles neu zu beginnen und sich umzupflanzen. Jeder hat andere Gewohnheiten, Regeln, Sitten- stell dir vor, ob er sich das antun will?
            Vielen Dank für Deine Meinung und Überlegungen, Elektraa. Auf diese Frage hat er mir eine Antwort gegeben: Ich hätte doch nur mal nachdenken müssen, dann wäre ich von selbst darauf gekommen, dass man nicht in so ein Land zieht. Er hat auch gesagt, dass Zweigleisig-Fahren erst recht nicht für ihn in Frage käme. Er hätte mir gesagt, wenn er sich neu verliebt hätte. Das alles habe ich gehört, aber ich höre auch die vielen Widersprüche und habe immer noch das Bild vor Augen, das eine andere Sprache spricht...

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            • Re: Komplett verzweifelt


              Wenn du das oft aufbringst wäre das zum Teil zu verstehen.
              Leute die schreien sind meist überfordert, da wäre die Frage, überforderst du ihn mit deinen Fragen, oder die Situation die dahinter steckt?

              Ihn wegen deiner Vermutung einzuschränken, oder Belege zu fordern dass da nichts ist, ist weniger eine Option.
              Denn du musst auch immer bedenken, es kann gut sein dass er wirklich nichts gemacht hat und da wäre jede Forderung oder Einschränkung ungerecht, außerdem ginge es dann sowieso dem Ende entgegen, ganz egal ob was dahinter steckt oder nicht.
              Vielen Dank auch für Deine Gedankenanregung, Tired. Ich denke, dass er insgesamt etwas überfordert ist. Auf der einen Seite erwähnt er, dass er mit seinen Freunden und mir weniger Zeit verbringt als mit den Kollegen und dass er auch nicht glücklich damit ist, so viel fort zu sein. Auf der anderen Seite scheint er in der Arbeit und dem Ansehen aufzugehen.

              Leider habe ich wohl den Fehler gemacht, ihm zu Deinem anderen Hinweis etwas zu sagen. Ich habe ihn wissen lassen, dass es nicht in meinem Sinne ist, wenn er, wie beim allerersten Aufenthalt in Mexiko, nur im Hotel hockt, und dass ich möchte, dass es ihm gut geht. Aber ich habe auch erwähnt, dass ich ihm nicht verbieten kann, mit ein und derselben Frau künftig etwas zu unternehmen, aber wenn sie so wichtig ist, dass er sich dafür entscheidet, dann würde ich mich nicht mehr um unsere Beziehung bemühen.

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              • Re: Komplett verzweifelt


                aber wenn sie so wichtig ist, dass er sich dafür entscheidet, dann würde ich mich nicht mehr um unsere Beziehung bemühen.
                Du meinst wenn er mit einer Bekannten gerne Zeit verbringt, dann wäre es nicht ok?
                Warum nicht?
                Du kannst ihm nicht vorschreiben mit wem er befreundet ist, dies durch eine Drohung zu erzwingen halte ich für falsch und tatsächlich einer Eifersucht, dem Wunsch der Kontrolle, geschuldet.
                Du verlangst Dinge von ihm die du ohnehin nicht kontrollieren kannst, du möchtest aber dass er dir zeigt dass er brav ist, das kann er nicht außer er gibt seinen Job auf, das wiederum sollte er nicht aus solche Gründen tun.
                Ich glaube die Luft ist verpestet, deine Ansprüche so hoch dass du nicht mehr mit ihm zufrieden sein kannst, egal ob er sich nach deinen Auflagen richtet oder nicht.

                Liebst du ihn denn wirklich noch?
                Es ist ratsam von Zeit zu Zeit die Beziehung zu überdenken und besonders in solchen Situationen zu schauen was noch da ist und was fehlt.

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                • Re: Komplett verzweifelt

                  Im Grunde denke ich, bei Fernbeziehungen bleibt nichts anderes übrig als zu vertrauen, wenn das nachlässt ist es schon fast vorbei.

                  Ich selber finde nichts dabei wenn er weibliche Freunde hat und du männliche, etwas schlimmes ist es nicht, außer wenn das Vertrauen fehlt.

                  Die Frage ist, fühlst du dich anders behandelt, wird dir etwas weggenommen, ist er nicht mehr so zu dir wie es ein Partner sein sollte?
                  Solange er sich verhält wie es ein Partner tun sollte, solange ist eigentlich alles i.O, denn solange liegt ihm auch etwas an dir.

                  Gäbe es für ihn Probleme wenn er sich von dir trennt, finanzielle z.B.?
                  Wenn nicht, dann ist sein Argument er würde sich trennen wenn er eine andere möchte, durchaus stark.
                  Weshalb sollte er eine Fernbeziehung führen, wenn ihm nichts daran liegt?

                  Er will nichts von dem Kummer hören den er dir bereitet hat.
                  Es könnte auch daran liegen dass er dir gar keinen Kummer bereitet hat und es als haltlose Unterstellung empfindet, dadurch genauso verletzt ist wie du.
                  Viel mehr würde zählen ob er dich in den anderen Dingen stützt, dich tröstet, was aber natürlich auch schwer fallen kann wenn es dann immer bei dem Thema der vermeintlichen Affäre endet.
                  Ich hatte immer Vertrauen zu ihm, 22 Jahre und viele Dienstreisen lang, wäre nie auf die Idee gekommen, dass wir in solch eine Situation geraten. Weibliche Freunde hatte er bisher nicht.
                  Ich merke, dass er mir z. T. fremd geworden ist, weil er soviel fort ist. Aber er hat mehrmals gesagt, er versteht mich nicht, es habe sich doch nichts geändert, und er sei doch immer noch derselbe wie früher.
                  Nein, finanzielle Probleme bekäme er nicht, wenn er sich von mir trennen würde.
                  Er bleibt dabei, dass er nichts verbrochen hat... Er sagt, er habe ein reines Gewissen. Dass ich von der Existenz der Frau und von dem gesamten merkwürdigen Verlauf nichts wissen sollte, sieht er nicht als "Verbrechen" an.

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                  • Re: Komplett verzweifelt


                    Du meinst wenn er mit einer Bekannten gerne Zeit verbringt, dann wäre es nicht ok?
                    Warum nicht?
                    Du kannst ihm nicht vorschreiben mit wem er befreundet ist, dies durch eine Drohung zu erzwingen halte ich für falsch und tatsächlich einer Eifersucht, dem Wunsch der Kontrolle, geschuldet.
                    Du verlangst Dinge von ihm die du ohnehin nicht kontrollieren kannst, du möchtest aber dass er dir zeigt dass er brav ist, das kann er nicht außer er gibt seinen Job auf, das wiederum sollte er nicht aus solche Gründen tun.
                    Ich glaube die Luft ist verpestet, deine Ansprüche so hoch dass du nicht mehr mit ihm zufrieden sein kannst, egal ob er sich nach deinen Auflagen richtet oder nicht.

                    Liebst du ihn denn wirklich noch?
                    Es ist ratsam von Zeit zu Zeit die Beziehung zu überdenken und besonders in solchen Situationen zu schauen was noch da ist und was fehlt.
                    Wie gesagt, ich möchte nicht, dass er nur arbeitet und die restliche Zeit allein im Hotelzimmer sitzt. Ich gönne ihm von Herzen eine gute Zeit und finde es okay, wenn er (wie hier in Deutschland auch) in die Stammkneipe geht. Das ist gar kein Thema. Ich habe nur ein Problem damit, wenn er mit dieser Frau immer wieder allein unterwegs ist. Das liegt daran, dass ich denke, sie hat deutlich genug gezeigt, wie sie zu ihm steht, und es ist ihr egal, ob er eine Partnerin hat. Ich war auch schon auf Dienstreise im Ausland. Aber ich habe meinem (selben) Freund vorher erzählt, dass ich gern einen Ausflug mit einem Kollegen machen würde. Hätte er ein Problem damit gehabt, hätte ich verzichtet. Und wenn ich danach ein solches Bild bekommen hätte, wäre ich entsetzt, nicht geschmeichelt gewesen. Ich hätte mich gefragt, wie konnte ich so missverstanden werden, und ich hätte, wäre ich tatsächlich wieder dorthin gekommen, einen Bogen um die Person gemacht.

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                    • Re: Komplett verzweifelt


                      Dass ich von der Existenz der Frau und von dem gesamten merkwürdigen Verlauf nichts wissen sollte, sieht er nicht als "Verbrechen" an.
                      Das kann auch eine ganz lapidaren Grund haben, den er auch schon genannt hat, er wusste wie du darauf reagierst.


                      Aber ich habe meinem (selben) Freund vorher erzählt, dass ich gern einen Ausflug mit einem Kollegen machen würde. Hätte er ein Problem damit gehabt, hätte ich verzichtet. Und wenn ich danach ein solches Bild bekommen hätte, wäre ich entsetzt, nicht geschmeichelt gewesen. Ich hätte mich gefragt, wie konnte ich so missverstanden werden, und ich hätte, wäre ich tatsächlich wieder dorthin gekommen, einen Bogen um die Person gemacht.
                      Du machst den Fehler dass du deine Gedanken, Gefühle und Moralvorstellungen auch ihm unterstellst.
                      Er ist nicht du, denkt anders, fühlt anders.
                      Vielleicht stellt er sich auch besonders quer weil du ihm zwar viel erlauben möchtest, aber eben auch bestimmen willst was erlaubt sein darf, forderst dass er genauso denkt und fühlt.
                      Ich würde mir solch Auflagen auch nicht gefallen lassen, vielleicht sogar sagen ich treffe mich weiter mit wem ich will, auch wenn ich mich nicht mehr treffen würde, einfach aus Prinzip und um meine Privatsphäre zu verteidigen.

                      Sicher sind oft Gefühle dabei, wenn Mann und Frau Freunde sind, es kommt nicht selten vor das einer von beiden verliebt ist.
                      Aber müsstest du da nicht so viel Vertrauen haben das er dich nicht hintergeht, dass er widerstehen wird?
                      Oder zumindest mit offenen Karten spielt wenn er dich nicht mehr will, sondern eine andere?

                      Du misstraust ihm von ganzem Herzen, versuchst ihm zu sagen was er nicht tun soll damit es keine Gefahr gibt die euch auseinander bringt.
                      Was ist das für eine Beziehung wo sich jemand an Verbotsregeln halten soll, nur damit sicher gestellt ist dass er nicht fremd geht und du beruhigt bist?

                      Unter den Umständen wird das nichts mehr, egal ob die Frau verliebt ist oder nicht, egal ob er sich nicht mehr mit ihr trifft (was ja auch heimlich ginge), oder ob er deinen Wünschen nachgibt.
                      Dieses Misstrauen bekommst du nicht mehr über sein Handeln oder Unterlassen weg, das sitzt in dir und nur du kannst es beseitigen, aber nicht durch Regeln was sich gehört und was nicht.
                      Kannst du selber nicht davon wegkommen, dann schafft er es durch Gehorsam auch nicht und dann kannst du die Beziehung in Tonne kloppen.

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                      • Re: Komplett verzweifelt

                        Das kann auch eine ganz lapidaren Grund haben, den er auch schon genannt hat, er wusste wie du darauf reagierst.
                        Für mich ist nicht verständlich, woher er das gewusst haben will. Einen ähnlichen Fall hatten wir noch nie, aus dem man das hätte ableiten können.
                        Er regt sich auf, dass ich ihm etwas unterstelle. Aber mir hat er mit der Annahme, ich würde verständnislos reagieren, auch etwas unterstellt und kein Vertrauen zu mir gehabt.

                        Aber müsstest du da nicht so viel Vertrauen haben das er dich nicht hintergeht, dass er widerstehen wird?
                        Oder zumindest mit offenen Karten spielt wenn er dich nicht mehr will, sondern eine andere?
                        Das ist richtig. Die Sache ist, dass ich mich durch das Verschweigen ausgeschlossen fühlte. Ich selbst habe, als es um mein Treffen mit einem Kollegen ging, so gehandelt, wie ich selbst gern behandelt worden wäre. Mein plötzliches Misstrauen, das mir absolut neu ist, belastet mich selbst. Aber es kommt ja nicht von ungefähr. Er selbst hatte ja kein Vertrauen und hat deshalb nichts gesagt, hat mir noch nicht einmal das Bild gezeigt, obwohl er mir seine eigenen Landschaftsaufnahmen zeigte. Und nun soll ich, obwohl so vieles dagegen spricht, dass es eine reine Bekanntschaft ist, umgekehrt Vertrauen haben. Wie soll man das selbst steuern?

                        Es hat in unserer Beziehung nie Verbotsregeln gegeben. Wie gesagt, ich habe ihm immer den Rücken freigehalten, ihn unterstützt und gedanklich begleitet.


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                        • Re: Komplett verzweifelt

                          Ich selbst habe, als es um mein Treffen mit einem Kollegen ging, so gehandelt, wie ich selbst gern behandelt worden wäre.
                          Das ist schon klar und ich verstehe deinen Unmut.
                          Aber mal eine ganz gewagte Theorie, vielleicht handelt er auch so wie er selber behandelt werden möchte, vielleicht hat dass Ganze für ihn bei weitem nicht die Bedeutung wie für dich.

                          Natürlich handelt jeder aus dem Verständnis heraus wie es für ihn sein sollte, die Krux beginnt wenn angenommen wird dass es von dem anderen ganz genauso empfunden wird, oder zumindest genauso verstanden wird.
                          Das ist aber sehr oft nicht so, eben weil nur sehr wenige Menschen im Gleichklang schwingen, sie glauben dass es so ist, aber irgendwann kommt immer ein Punkt wo bemerkt wird dass der andere gar nicht so ist wie man es dachte.
                          Was dann mit einem Hintergehen gleichgesetzt wird, gerade wenn es um Dinge geht die einem selber wichtig sind, sie müssen aber für den anderen noch lange nicht diese große Bedeutung haben.

                          Ob da was ist oder nicht, wird dir niemand hier mit Sicherheit sagen können, aber es anzunehmen ohne es zu wissen, um daraus bestimmte Einschränkungen einzuleiten ist auch nicht die Lösung.

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                          • Re: Komplett verzweifelt

                            Hallo Tired, das ist wohl so. Er hat selbst gesagt, ich würde zuviel nachdenken, früher hätte er das auch getan. Für ihn sei klar, er habe nichts gemacht. Es sei wohl ein Fehler gewesen, nichts zu sagen, aber wenn er was gesagt hätte, dann hätte es die gleichen Diskussionen gegeben wie jetzt auch.
                            Ja, niemand hier kann mir sagen, ob da was ist oder nicht, das ist schon richtig. Derjenige, der es genau weiß, mauert jetzt leider, nachdem er mehrmals sagte, er würde nicht verstehen, warum ich ihm sowas unterstelle, da sei nichts gewesen, und es werde auch nichts passieren. Und mir ist natürlich auch klar, dass ich die Situation nicht verbessere, indem ich es immer wieder aufrolle. Ich finde es aber gut, hier die Meinungen anderer zu hören, denn letztendlich drehen sich meine Gedanken ja im Kreis, und ich gehe nicht davon aus, dass meine Meinung die einzig richtige ist.

                            Kommentar


                            • Re: Komplett verzweifelt

                              da sei nichts gewesen, und es werde auch nichts passieren.
                              Alles hängt davon ab ob du ihm dies glaubst, oder nicht und wenn du ihm glaubst dann heißt es dass du ihm auch vollkommen vertrauen musst und kannst, in seinem Umgang mit dieser Frau.
                              Glaubst du ihm nicht, dann ist es auch egal wie er mit dieser Frau weiter umgeht, denn dein Vertrauen und der Glaube an ihn kommt nicht dadurch zurück dass er sie nicht mehr sieht, es würde allerhöchsten die Gelegenheit ausschließen, aber nicht das Vertrauen wieder bringen.

                              Kommentar


                              • Re: Komplett verzweifelt


                                Alles hängt davon ab ob du ihm dies glaubst, oder nicht und wenn du ihm glaubst dann heißt es dass du ihm auch vollkommen vertrauen musst und kannst, in seinem Umgang mit dieser Frau.
                                Glaubst du ihm nicht, dann ist es auch egal wie er mit dieser Frau weiter umgeht, denn dein Vertrauen und der Glaube an ihn kommt nicht dadurch zurück dass er sie nicht mehr sieht, es würde allerhöchsten die Gelegenheit ausschließen, aber nicht das Vertrauen wieder bringen.
                                Könntest Du ihm denn glauben, dass da einerseits nichts ist und sich nichts entwickelt, wenn auf der anderen Seite die Bekannte sich animiert fühlte, so ein Bild zu schicken, und ihn dieses Bild auch so emotional erreicht hat? Ich würde ihm gern glauben, aber wegen der vielen Widersprüche sitze ich in der Zwickmühle.
                                Verletzt, wie ich bin, habe ich natürlich keinen Hehl daraus gemacht, dass mein Vertrauen weg ist. Er weiß das. Selbst wenn es mir gelingen sollte, mich auf die Aussagen, die für ihn sprechen, zu besinnen, woher sollte er dann wissen, dass bei mir ein Sinneswandel stattgefunden hat?
                                Wie meinst Du das, dass alles davon abhängt, ob ich ihm glaube und vertrauen kann? Natürlich würde es meinem Seelenfrieden helfen, wenn ich mir nicht weiter den Kopf zermarterte. Aber kann diese innere Umkehr von MIR kommen? Das Problem hat er ja "ins Haus geholt". Ich habe, indem ich immer wieder ruhig und in der Ich-Form sprechend das Gespräch gesucht habe, versucht, Verständnis zu erlangen und den alten Vertrauenszustand wieder herbeizuführen. Aber er unterstellt ja dann, dass ich streiten will.
                                Ich denke, das Problem hätte sich mit der Zeit entschärft, wenn er nicht jetzt wieder dorthin reisen müsste. So aber kocht alles wieder hoch. Hinzu kommt, dass er nun auch wieder Freizeit dort verbringen will, obwohl er angeblich schon mit den arbeitszeitbedingten Auslandsaufenthalten nicht zufrieden ist.
                                Und was, wenn es mir gelingen würde, wieder Vertrauen zu fassen, er dieses aber missbraucht und ich dann sehen muss, dass ich die vage Vermutung schon von Anfang an hatte? Und würde ich es überhaupt mitbekommen, wenn er es missbrauchte...?

                                Kommentar


                                • Re: Komplett verzweifelt

                                  Du wirst es weder mitbekommen wenn er dein Vertrauen missbraucht, aber auch nicht wenn er sich dessen als würdig erweist, zumindest wird es keine Beweiskraft geben
                                  Das ist ja das Problem.

                                  Im Prinzip ist es ja auch eine Kopfsache, ich für meinen Teil würde mir sagen, das es vorbei ist wenn es vorbei ist und das ist auch der normale Gang.
                                  Bis dahin vertraue ich, auch wenn Zweifel nagen ignoriere ich sie, ich würde Eifersuchtsgefühle wohl eher mit mir selber ausmachen, als von ihm Veränderungen zu fordern.

                                  Selbst wenn dann ein Fremdgang passiert, es ist nicht das Ende der Welt und er ist nicht passiert weil ich ihm vertraut habe, er wäre auch passiert wenn ich ihm misstraut hätte, es macht keinen Unterschied in der Sache.
                                  Ich muss aber auch sagen, ein Fremdgehen würde mich auch nicht unbedingt vom Glauben abfallen lassen, das kommt vor und hat manchmal auch einen guten Grund, sogar positive Folgen für die Beziehung.
                                  Bei einer Fernbeziehung würde ich mich so gut es geht aus seinem Leben heraus halten, also aus dem das er so macht während ich nicht anwesend bin, genauso wie ich mir das umgekehrt wünschen würde.

                                  Damit dass alles davon abhängt ob du ihm vertraust oder nicht, meine ich dass die Beziehung davon abhängt.
                                  Ohne Vertrauen ist eine Beziehung nicht mehr lebenswert, man kann sie vergessen.

                                  """Selbst wenn es mir gelingen sollte, mich auf die Aussagen, die für ihn sprechen, zu besinnen, woher sollte er dann wissen, dass bei mir ein Sinneswandel stattgefunden hat?""

                                  Er hat ja auch erfahren dass du ihm misstraust, warum sollte er nicht auf demselben Weg erfahren wenn sich daran etwas geändert hat?

                                  Ich glaube ob man Vertrauen wiederfindet oder nicht, hängt auch ein wenig von der Definition der Beziehung ab, von den Ansprüchen die man hat und inwieweit man dem anderen zutraut diese zu erfüllen.
                                  Es ist also auch eine Einstellungssache, kann ich einfach meine Beziehung weiter führen ohne über so etwas nachzudenken, bis es irgendwann vielleicht mal passiert?
                                  Oder kann ich die Beziehung nur führen wenn auf meine Wünsche eingegangen wird und Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden, damit ihm eine andere Frau auf keinen Fall zu nahe kommt?
                                  Rechtfertigt mein Misstrauen das er darunter leidet und ich auch, alle leiden?
                                  Wäre es nicht leichter die Zeit des Getrennt sein auch getrennt zu bewerten, als etwas das dem anderen gehört und sich lieber auf die gemeinsame Zeit zu konzentrieren? Solange da alles gut ist, solange ist doch eigentlich auch alles gut, oder?
                                  Voraussetzung ist natürlich daran zu glauben, dass offen gesagt wird wenn die Beziehung nicht mehr passt.

                                  Nur zu vertrauen wenn Auflagen erfüllt werden wäre Selbstbetrug, denn man vertraut dadurch nicht dem Mann, sondern nur den Vorkehrungen.
                                  Das Leben etwas leichter zu nehmen, die Dinge nicht zu befürchten bevor sie eingetreten oder Gestanden sind erspart viel Ungemach.
                                  Selbst wenn irgendwann ein Fremdgang passieren sollte, hat man am Ende mehr von der Beziehung gehabt.

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                                  • Re: Komplett verzweifelt

                                    "wenn auf der anderen Seite die Bekannte sich animiert fühlte, so ein Bild zu schicken,"

                                    Sie hat sich animiert gefühlt, bedeutet keineswegs, dass er dieses Gefühl provoziert hat. Und für die Gefühle eines anderen Menschen kann man niemanden verantwortlich machen.

                                    Ich finde, dass Sie deutlich überreagiert haben und verstehe, dass er von diesem Thema nichts mehr hören möchte.

                                    Seien Sie doch einfach stolz, dass Sie seit nun 22 Jahren einen Partner haben, der auch anderen Frauen gefällt!

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                                    • Re: Komplett verzweifelt

                                      Hallo Tired, das ist wohl so. Er hat selbst gesagt, ich würde zuviel nachdenken, früher hätte er das auch getan. Für ihn sei klar, er habe nichts gemacht. Es sei wohl ein Fehler gewesen, nichts zu sagen, aber wenn er was gesagt hätte, dann hätte es die gleichen Diskussionen gegeben wie jetzt auch.
                                      Ja, niemand hier kann mir sagen, ob da was ist oder nicht, das ist schon richtig. Derjenige, der es genau weiß, mauert jetzt leider, nachdem er mehrmals sagte, er würde nicht verstehen, warum ich ihm sowas unterstelle, da sei nichts gewesen, und es werde auch nichts passieren. Und mir ist natürlich auch klar, dass ich die Situation nicht verbessere, indem ich es immer wieder aufrolle. Ich finde es aber gut, hier die Meinungen anderer zu hören, denn letztendlich drehen sich meine Gedanken ja im Kreis, und ich gehe nicht davon aus, dass meine Meinung die einzig richtige ist.
                                      Dir ist durch einen Zufall bewusst geworden, wie brüchig eigentlich alles ist- wie schnell es gehen kann, dass man krank ist, wie leicht es passieren kann, dass man sein Glück verliert- wie ohnmächtig man ist, wenn niemand für einen da ist.

                                      Das hat sicher Sinn, mit diesem Thema einmal klar und deutlich konfrontiert zu werden liebe Pfl.
                                      Das ist wie ein Gefahrenhinweis, wie wenn man dir sagen würde: was wäre wenn, hast du vorgesorgt? Weißt du, was zu tun wäre, falls...???

                                      Je mehr man gewappnet ist für Notsituationen, umso mutiger geht man diesen Eventualitäten entgegen.
                                      Also baue vor.
                                      Geht er wirklich eines Tages von dir weg ( was du dir gerade vorstellst) was dann?

                                      Du fällst nicht ins Nichts- es wird nur anders, aber das bedeutet noch lange nicht, dass es schlecht wird. Nur anders, womöglich sogar sehr, sehr viel schöner. ( hab das so erlebt, gegen meine schrecklichen Vorahnungen).
                                      Das was du echt brauchst ist nicht ein beständiges Leben, damit du dich sicher fühlst, sondern die Gabe, mit allen Schwierigkeiten zurecht kommen zu können, dann verlieren sich diese Sorgen von alleine.

                                      Also- mach mal ernsthaft weiter mit deinen Zukunfts-Spekulationen...was würde passieren, wenn du ihn nicht mehr hättest?

                                      Wir leben in der Gesellschaft von unendlich vielen, lieben, brauchbaren Gefährten, rund um uns sind lauter liebe Leut- man ist nicht alleine, wenn einer davon ausfällt. Man braucht sich nur umdrehen und schon freut sich wer, weil du mit jenem plauderst und was unternimmst mit ihm.
                                      Im Krankheitsfall ist ebenso für dich gesorgt- wir leben in einem best ausgestatteten, menschenwürdigen Gesundheits-Sozialsystem.
                                      Ich konnte das erkennen, als ich gefallen war. Man hat mich aufgehoben und getragen und sich um mich gekümmert- die Öffentlichkeit, wie das private Netz.
                                      Darum bin ich heute eher zuversichtlich und kaum mehr ängstlich, was das betrifft.

                                      Kannst du verstehen, was ich meine?

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                                      • Re: Komplett verzweifelt

                                        Welchen Kummer fürchtest du? Dass dein Freund dich nicht (mehr) gern hat? Das wäre nur schlimm, wenn du weiter bei ihm wärst, statt die Gemeinschaft mit ihm zu beenden.
                                        Es ist richtig unbequem, neben wem zu leben, der einem nicht mag. Also- loslassen und sich so einer Problematik nicht länger ausliefern ist meiner Meinung nach die beste Lösung.

                                        Das Leben ist ziemlich kurz, da sollte man genau abwägen, wie man seine Zeit nutzt und mit wem.

                                        Angenommen, dein Kerl ist nicht willig, dir fremd zu gehen, er will bei dir bleiben und es so weiter haben wie bisher- dann hat er aber nicht schloddrig und halbherzig zu dir zu sein, sondern sich zu bemühen, damit du ihm nicht eingehst und verwelkst in seinen Händen.

                                        Mach einmal die Gegenprobe- magst DU ihn behalten, obwohl er selten für dich da ist?

                                        Vielleicht wäre mal gut, dass du ihn diesen Zukunftssorgen auslieferst. Was wäre, wenn er auf dich verzichten müsste? Wenn er mit dir nicht mehr rechnen kann?
                                        Es schaut oft aus, man ist stark und leicht. Selten merkt man, diese Stärke und Leichtigkeit rührt daher, weil jemand sich um einen kümmert und einem den Rücken kratzt und freihält, wie du ja sagst, dass du das bei ihm tust.
                                        Zu viel Betreuung macht leichtsinnig. Es wäre vielleicht gar nicht so unklug, ihm einmal spüren zu lassen, was übrig bliebe, wär dein Beitrag nicht mehr vorhanden.

                                        Man wird oft schnell wieder kooperativer und bemühter, wenn man zu verlieren droht. Nicht selten geht es uns so in Gesundheitsfragen- solange man sich wohl fühlt spielt man mit dem Leben, aber wehe es ist in Gefahr, dann auf einmal erinnert man sich, wie kostbar es ist und handelt ab da wieder richtig und sorgfältig.

                                        Knips mal deine Hilfestellung weg, nur so, ohne schlechte Laune. Oft brauchts nicht mehr, dass der andere dann weit, weit herzlicher ist auf einmal.

                                        Bei meinem Partner mach ich so, immer wieder, falls ich zu selbstverständlich für ihn werde und er schlampig wird mir gegenüber.

                                        Man mache sich eine Weile unverzichtbar, dann lässt man los...:-) das war mal der Geheimtipp einer russischen Frau, die junge Mädel dazu ausgebildet hat, sich einen reichen Mann zu angeln und den auch dazu zu bringen, treu und heiratswillig zu sein.

                                        Kummer haben ist nicht klug- besser wäre, sich etwas einfallen zu lassen.

                                        In diesem Sinne- denk nach, was du tun könntest, statt leiden.

                                        Lieben Gruß

                                        Elektraa

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                                        • Re: Komplett verzweifelt

                                          Ich kann nachvollziehen, dass dich das Thema sehr belastet und du dir deine Gedanken machst. Aber ihn ständig damit zu konfrontieren richtet womöglich mehr Schaden als Nutzen an - du "pflanzt" ihm ja quasi den Gedanken ein, zwischen ihm und der besagten Frau könnte mehr sein als nur Freundschaft. Am Ende fängt er wirklich an, sich mehr mit ihr vorzustellen (auch wenn bis dato gar nichts zwischen den beiden war). Natürlich liegt das auch zu einem großen Teil an ihm, allein aufgrund deiner Äußerungen wird ihn das nicht zum "Umdenken" bewegen.

                                          Wie es aussieht, kannst du an der momentanen Situation nichts ändern - er wird ja weiter auf Dienstreisen gehen müssen. So schwer es dir fällt, versuche dich zu beschäftigen und abzulenken, während er weg ist. So oder so hast du keine Kontrolle darüber.

                                          Alles Gute!

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                                          • Re: Komplett verzweifelt

                                            [I]"]
                                            Sie hat sich animiert gefühlt, bedeutet keineswegs, dass er dieses Gefühl provoziert hat. Und für die Gefühle eines anderen Menschen kann man niemanden verantwortlich machen.
                                            Vielen Dank für Ihre Einschätzung, Herr Dr. Riecke. Ich sehe ein, dass er nichts dafür konnte, dass ihm die Frau das Bild geschickt hat. Das ist auch eigentlich nicht das, was ich ihm "vorwerfe". Vielmehr ist es so, dass es mir wehtut, dass er den Affront in diesem Bild nicht gesehen hat, sondern dass die Frau damit sogar noch ins Schwarze getroffen und er es ausgedruckt und verheimlicht hat. Wenn er sich von dem Bild schon geschmeichelt fühlte, woher soll ich wissen, wo für ihn letztlich die Grenze ist.

                                            [I]"]Seien Sie doch einfach stolz, dass Sie seit nun 22 Jahren einen Partner haben, der auch anderen Frauen gefällt!
                                            Genau das hat er zu mir auch gesagt. Sicher, das ist eine Sichtweise, die nicht von der Hand zu weisen ist. Aber was kann ich damit anfangen, wenn er plötzlich begehrt ist, wenn ich nicht weiß, wo ich mit meinen Gefühlen bleiben, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll. Ich möchte die wenige gemeinsame Zeit nicht belasten und verstehe, dass er nichts mehr davon hören möchte (ich selbst möchte ja lieber heute als morgen wieder Ruhe und Frieden), aber ich schaffe es auch nicht, ihm vorzuspielen, es sei plötzlich alles wieder in bester Ordnung. Ich bin total angespannt und weiß gar nicht mehr, worüber ich mich mit ihm unterhalten soll, weil ich sowohl bei diesem Thema als auch, wenn ich von der Arbeit erzähle, ins Fettnäpfchen trete. Dabei dachte ich, wenigstens wir würden (weiter) zusammenhalten, wenn die Umstände schon nicht einfach sind.

                                            Das Problem ist so vielschichtig. Als wir uns einmal ohne, dass er laut wurde, unterhalten konnte, gab er zu bedenken, ob ich nicht meine, die Frau würde, wenn überhaupt, nicht andere Erwartungen haben. Er sprach dabei von Heirat und Sex. Aber für ihn käme es doch überhaupt nicht in Frage, dorthin zu ziehen. Ich solle einfach nur mal nachdenken.
                                            Es fällt mir schwer, das zu erwähnen, aber wir, d. h. er, haben auch seit längerem ein sexuelles Problem. Er ist deswegen in ärztlicher Behandlung, aber es wird nichts gefunden. Ich nehme Rücksicht, verzichte, kümmere mich um seine Wohnung und Post, warte geduldig auf seine Rückkehr von den Reisen - und habe nun das Gefühl, als würde es für mich wohl reichen, was von seinem Leben übrig bleibt. Es gehen einem dann auch Gedanken durch den Kopf wie: Sagt er nur deshalb, er wird keinen Unfug machen, weil er ohnehin keine Lust mehr hat?
                                            Ich habe in den letzten Wochen immer wieder zu hören bekommen, dass er nicht versteht, warum ich ihm nun mit anderen Frauen etwas unterstelle. Ebenso stellte sich heraus, dass er glaubt, ich hätte kein Interesse mehr, und überlegt, ob er deshalb ein sexuelles Problem haben könnte. Aber diese Frau hat ja nun ganz offenkundig ihr Interesse an ihm bekundet - ganz anders als seine Ex-Partnerinnen und ich, auf die er zugehen musste. Ich weiß nicht, ob ich deutlich machen kann, was nun in mir vorgeht...

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                                            • Re: Komplett verzweifelt


                                              Dir ist durch einen Zufall bewusst geworden, wie brüchig eigentlich alles ist- wie schnell es gehen kann, dass man krank ist, wie leicht es passieren kann, dass man sein Glück verliert- wie ohnmächtig man ist, wenn niemand für einen da ist.

                                              ...

                                              Kannst du verstehen, was ich meine?
                                              Vielen Dank für Deine wohltuenden Worte, Elektraa. Ich verstehe, was Du meinst.

                                              Es war natürlich nicht immer einfach in den 22 Jahren, ich habe außer meiner Mutter die mir am nächsten stehenden Menschen verloren, von der schwierigen Arbeitssituation ganz zu schweigen. Um so mehr glaubte ich, mein Partner und ich würden zusammenhalten. Ich habe mich in vielen Dingen zurückgenommen und dies gern und ungefragt getan. Ich weiß, dass man dafür nichts erwarten kann. Aber es tut sehr weh, wenn man dann feststellen muss, dass der Partner ganz offensichtlich völlig anders zu einem steht, als es umgekehrt der Fall ist.

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                                              • Re: Komplett verzweifelt

                                                Es ist doch klar dass Interesse ihm schmeichelt, das brauchen wir Menschen auch als Lebenselixier, ob dann darauf eingestiegen wird ist wieder eine ganz andere Sache.
                                                Er wird gestraft weil eine andere Interesse zeigt, weil er es schön findet für eine andere Frau attraktiv zu sein, was in Beziehungen oft vernachlässigt wird ist dieses Interesse am Leben zu halten.
                                                Es ist also vollkommen normal dass er sich geschmeichelt fühlt, vielleicht würde es dir auch so gehen.
                                                Du begibst dich in einen Konkurrenzkampf, der wurde von der andere eröffnet aber dein Partner hat gar kein Startsignal gegeben, er zufrieden wie es ist.
                                                Es ist ja nicht wie beim Essen, ein letztes Schnitzel auf dem Teller wird mit Gabelgewalt verteidigt.
                                                Dein Mann hat Hirn und entscheidet selber wo er hin gehört und deine Aufgabe ist es ihm das zu glauben, oder eben nicht, was aber wohl auch das Ende der Beziehung bedeuten könnte.

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                                                • Re: Komplett verzweifelt

                                                  Welchen Kummer fürchtest du? Dass dein Freund dich nicht (mehr) gern hat?
                                                  Elektraa, ich habe ihn gefragt, warum er noch mit mir zusammen ist, und er schien entsetzt. Er hat unsere Situation offenbar ganz anders wahrgenommen als ich. Ich habe ihm gesagt, dass er mir fremd geworden ist, was ja kein Wunder ist bei der vielen Abwesenheit, und dass, wenn es nicht diese Frau gewesen wäre, wohl eine andere Gelegenheit gekommen wäre, zumal die Beziehung schon angeknackst ist. Daraufhin meinte er, das habe er gar nicht so gesehen. Es hätte sich doch nichts geändert, und er sei immer noch der gleiche wie früher.

                                                  Mach einmal die Gegenprobe- magst DU ihn behalten, obwohl er selten für dich da ist?
                                                  Ich bin momentan hin und her gerissen. Auf der einen Seite möchte ich, und das habe ich ja schon bei Auftauchen des Bildes so empfunden, die 22 gemeinsamen Jahre nicht wegwerfen. Aber ich bin dieser Situation auch nicht mehr gewachsen. Ich kann gar nicht verstehen, warum es, wenn nichts dahinter steckt, mit einem Mal so wichtig sein soll, dass er auch etwas mit Frauen (konkret natürlich mit dieser bestimmten) unternimmt. Er hat seit dem besagten Ausflug schon mehrere völlig allein unternommen und es auch überstanden. Sicher, er sagt ja, es würde ihm nichts ausmachen, wenn ich das gleiche täte, d. h., während seiner Abwesenheit mit Männern unterwegs wäre. Aber was wäre das denn für eine Situation, wenn ich jetzt auch noch so etwas anfangen würde und wenn ich vielleicht auch noch die Zeit mit anderen verplanen würde, in der er wieder im Lande ist. Dann bliebe für uns ja gar nichts mehr gemeinsam übrig.

                                                  Vielleicht wäre mal gut, dass du ihn diesen Zukunftssorgen auslieferst. Was wäre, wenn er auf dich verzichten müsste? Wenn er mit dir nicht mehr rechnen kann?
                                                  Ich habe, seit das Problem in unser Leben trat, schon begonnen, mich nicht mehr so oft telefonisch bei ihm zu melden, war auch, wenn er verreist war, nicht mehr so oft online bei Skype. Er hat das dann aber so ausgelegt, dass ich nichts mehr mit ihm zu tun haben will.




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