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Stelle ich zu große Ansprüche an eine Partnerschaft bzw. an meinen Partner?

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  • Stelle ich zu große Ansprüche an eine Partnerschaft bzw. an meinen Partner?

    Einen guten Abend liebe Community, ich bin ganz neu hier, brauche aber in meiner jetzigen Situation doch dringend einen oder mehrere gute Ratschläge.

    Zu meiner Situation muss ich ein bisschen ausholen:
    Ich bin knapp 51, war 25 Jahre verheiratet. Wir führten eine normale Ehe ohne große Höhen und Tiefen, relativ ruhig und haben eine erwachsene Tochter. Mein Ex-Mann ist ein Verstandsmensch ohne große Gefühlsduselei. Allerdings konnte ich mich auf ihn 100 % verlassen. Ich habe mich von ihm vor 2 1/2 Jahren getrennt, weil ich in meiner Midlife-Crisis war und in dieser Zeit wieder Kontakt zu einer Jugendliebe gesucht habe. Eigentlich suchte ich den Kontakt nicht, um meine Ehe zu beenden, zumindest nicht bewusst. Unser Umfeld und auch mein Ex-Mann waren alle wie vom Donner gerührt, da alle unsere Ehe als perfekte Ehe ansahen. Ich hatte mich allerdings schon jahrelang nicht mehr wohlgefühlt, bin eher ein gefühlvoller Mensch und hatte in Bezug auf Gefühle große Entzugserscheinungen. Ich fühlte mich einfach von Anfang an von ihm nicht richtig geliebt (was wahrscheinlich auch von meinem mangelnden Selbstwertgefühl herrührt).
    Mit meiner Jugendliebe, zu der ich 30 Jahre keinen Kontakt hatte, bin ich jetzt in einer Fernbeziehung (500 km) zusammen. Wir sehen uns aller 3 Wochen am Wochenende, was wir beide auch gut so finden, da wir in der Zwischenzeit unseren Interessen unbeschwert nachgehen können. Allerdings habe ich mir im Moment eine Auszeit erbeten, weil ich die Beziehung so auf Dauer nicht aushalte.
    Mein Partner ist das komplette Gegenteil von meinem Ex-Mann. Am Anfang, in den ersten Monaten, war alles perfekt und ich hatte das Gefühl, jetzt angekommen zu sein und den Partner fürs Leben gefunden zu haben, der mich richtig liebt und mit dem ich auf einer Wellenlänge liege. Er war total gefühlvoll, umsorgt mich, macht Komplimente, genau das, was mir jahrelang gefehlt hat - und auch der Sex ist im Gegensatz zu meiner vorigen Beziehung nahezu perfekt. Allerdings gehen seine Emotionen sowohl ins Positive als auch ins Negative. Er rastet sehr schnell aus und ist dann gern mal beleidigend. Wenn wir dann darüber reden, sieht er es aber meist nicht ein, sondern schiebt den schwarzen Peter zu mir, dass ich ihn nur kritisieren würde und dass ich mir eine Traumbeziehung vorstelle, die ich niemals, bei keinem Mann, bekommen würde.

    Unsere letzte Diskussion war Anfang dieser Woche. Wir vereinbarten am späten Nachmittag, dass wir abends telefonieren. Es gab eine wichtige Sache zu besprechen, ein Familienstreit (in den er mit involviert war), der uns beiden auf der Seele lag (mir besonders, da ich harmoniesüchtig bin), sich nun aber geklärt hatte und ich bzw. wir nun einfach nochmal darüber abschließend sprechen wollten. Wir vereinbarten ein Telefonat nach seinem Abendessen. Ich wartete auf einen Anruf von ihm, aber er legte sich nach dem Abendessen einfach hin und schlief ein. Diese Situation gab es schon öfters und mich stört das total und war deswegen auch schon vorher einmal richtig sauer. Ich fühle mich dann regelrecht versetzt von ihm (für mich ist das Telefonat wie ein Date) und ihm anscheinend nicht wichtig genug. In dem jetzigen speziellen Fall wusste er genau, welche Gedanken ich mir gemacht habe und wie wichtig mir ein Gespräch gewesen wäre.
    Ich rief ihn dann von mir aus später an, merkte aber, dass er gar nicht richtig bei der Sache ist. Er war total kühl und genervt. Das Gespräch wurde dann kurze Zeit später unterbrochen (nicht durch einen von uns) und ich wartete, ob er sich nochmals meldet. Das passierte nicht, wodurch ich natürlich noch saurer wurde. Am nächsten Morgen dann erhielt ich einen ganz lieben Guten-Morgen-Gruß per Whatsapp, als ob nichts gewesen wäre. Daraufhin rief ich ihn an und sagte ihm, dass ich sauer bin und dass ich mich fühle, als ob ich ihm nicht wichtig bin. Da wurde er beleidigend mir gegenüber, ich müsse mich mal hören, ich hätte Minderwertigkeitskomplexe und und ... Ich beendete das Gespräch und schrieb ihm danach, dass ich mich nicht beleidigen lasse, ich den Eindruck habe, er ist nicht kritikfähig und dass ich eine Auszeit in unserer Beziehung brauche, wo wir beide darüber nachdenken sollten, ob wir mit der Beziehung noch zufrieden sind. Er schrieb mir zurück, er liebt mich mit meinen Schwächen und Stärken und bis hoffentlich bald. Keine Entschuldigung bezüglich der Beleidigung. Er sieht es einfach nicht, dass er einen Fehler gemacht hat.

    Nun meine Fragen nach diesem ellenlangen Text:
    Bin ich zu anspruchsvoll? Erwarte ich zuviel? Hätte ich vielleicht mit meiner Ehe schon zufrieden sein müssen? Mein Ex-Mann war mir eher wie ein guter Freund. Und in der jetzigen Beziehung? Fordere ich zuviel von meinem Partner? Soll ich mich zufrieden geben mit dem, was er mir freiwillig gibt und ihn ansonsten lassen, wie er ist und z. B. akzeptieren, wenn er lieber schläft als mit mir reden will? (Ich hätte es verstanden - wenn auch Zähne knirschend - wenn er mir geschrieben hätte, dass er zu müde zum Anrufen ist. Aber er wollte es ja selbst, er hatte sich nachmittags ja noch drauf gefreut!). Und besteht die Möglichkeit, dass er sich mit Mitte 50 noch ändern kann und seine Aggressionen in den Griff bekommt? Er ist nicht nur zu mir so, generell geht er schnell auf die Palme.
    Wie gesagt, ansonsten, wenn er nicht austickt, ist er lieb und nett (hat zwar auch weitere kleinere Macken, aber mit denen kann ich leben und die machen ihn auch liebenswert) und ich bin gern mit ihm zusammen und es könnte nicht schöner sein!
    Da er sich bei mir bis jetzt für sein Benehmen nicht entschuldigt hat, gehe ich davon aus, dass er, je länger ich warte, um mit ihm wieder Kontakt aufzunehmen, immer wütender auf mich wird.

    Wie soll ich reagieren? Für Ratschläge und gute Hinweise wäre ich sehr dankbar.



  • Re: Stelle ich zu große Ansprüche an eine Partnerschaft bzw. an meinen Partner?

    "Er sieht es einfach nicht, dass er einen Fehler gemacht hat."

    Hat er das denn? Nüchtern betrachtet.

    Aus seiner Sicht sicher nicht.

    Sie sind offenbar doch sehr verschieden. Beispiel Telefonat.
    Für Sie ist das fast wie ein Date, für ihn eine Info-Möglichkeit, die nicht so wichtig ist.

    Übrigens werden Sie kaum Männer finden, die Emotionen per Telefon übermitteln möchten, wie Frauen das können.

    Und wenn jemand kein Unrechtsbewusstwein hat, warum sollte er sich dann entschuldigen?


    In Ihrem Fall hilft nur, die Ansprüche runter zu schrauben und ihn nehmen, wie nun mal ist.
    Dann können Sie vielleicht irgendwann zufrieden mit dieser Beziehung werden.

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    • Re: Stelle ich zu große Ansprüche an eine Partnerschaft bzw. an meinen Partner?

      Hi liebe beel

      Du fragst, ob er sich noch ändern kann...

      Wir ändern uns doch täglich und sind nie wie gestern, es sei denn, wir spulen ständig das gestrige Programm ab.

      Probier einmal aus, wie es ist, wenn du zu dir sagst, ab sofort bin ich nicht mehr beleidigt, ab sofort beschließe ich großzügig und gelassen zu sein und schon macht es bumm und alles wird anders.
      Deine Lebensqualität steigt wirklich auf ein Höchstmaß, wenn du gutmütig bist, dir gegenüber, deinen Mitmenschen gegenüber und wenn du einfach nicht mehr sauer bist.

      Du hättest ebenso gut zu deinem Liebsten sagen können: mha schade, das Gespräch sollte also nicht sein, sonst hätte es stattgefunden- so wie es schade ist, äußerst schade, wenn du diese Begegnung in den Müll werfen magst, statt aus ihr ein wertvollstes, höchst genußvollstes Liebesereignis zu machen. Er ginge mit, wenn du das möchtest. Er wäre dabei, weil er zu dir gesagt hat, bis hoffentlich bald, ich freue mich auf dich.

      Ich habe herausgefunden, es liegt ein enormes Freudenpotential in jedem Tag, man kann so viel Tolles haben und erleben, wenn man beschließt, ich mach es mir schön und zum mies drauf sein habe ich einfach keine Zeit, schon gar nicht für müdemachende Problemgespräche.

      Dein Freund hat dir mit seiner Aktion etwas gezeigt. Mach lieber ein Nickerchen, als dass du breit und lang über Ärgerliches kommunizierst.

      Halte dir vor Augen, wie kurz das Leben ist, wie bedauerlich, wenn man beleidigt herumsitzt, statt sich ein Lieblingsessen zu kochen, oder die Gardinen abzunehmen und sich eine neue Dekoration auszudenken, oder Kniebeugen macht, damit man beim nächsten Urlaub nicht schlapp macht, wenn man durch den Wald düst miteinander.

      Froh zu sein bedarf es wenig und wer froh ist, ist ein König...

      Lieben Gruß

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      • Re: Stelle ich zu große Ansprüche an eine Partnerschaft bzw. an meinen Partner?

        Vielen Dank für die Antworten, die mich auf andere Sichtweisen bringen.

        Gestern schrieb ich ihm noch einmal eine lange Mail, in der ich alles dargelegt habe, was mich bewegt und was mir so völlig gegen den Strich ging. Wir haben jetzt vereinbart, morgen vormittag zu telefonieren. Ich hatte in den vergangenen Tagen ohne Kontakt zu ihm gemerkt, wie viel er mir trotz allem bedeutet und dass ich ihn nicht einfach so verlieren möchte.

        Wenn ich meine Ansprüche runterschrauben könnte und ihn so nehme, wie er ist - stecke ich da nicht komplett zurück und er kann mich - wenn er mal wieder austickt - tyrannisieren?
        Bezüglich des Telefonierens kann ich es mir wirklich vorstellen, dass ich mich darüber nicht mehr beschwere. Er arbeitet oft lange und ist abends dann schon ziemlich müde. Dafür muss ich eben das nächste Mal Verständnis zeigen.

        Aber mich anschreien und beleidigen lassen? Ist das nicht zu einseitig? Soll man sich das gefallen lassen? Oder sollte man in einer Partnerschaft nicht aufeinander zugehen? Er hätte dann einen Freibrief und ich muss kuschen?

        Okay, vielleicht ist es ja so, dass es zu weniger Streitereien kommt, wenn ich zurückstecke.
        Dieses "Unterbuttern" hatte ich aber in meiner vorigen Beziehung auch. Das waren andere Sachen, wie auch der Charakter des Mannes ja anders war. Aber eigentlich wollte ich in der jetzigen Beziehung mal ich selbst sein und mir nicht immer alles gefallen lassen.

        Deine Worte, Elektraa, könnten fast von meinem Partner sein (in seiner ausgeglichenen Phase). Er nimmt auch das ganze Leben so gechillt und leicht und das finde ich u. a. auch so toll an ihm und versuche schon die ganze Zeit, mir da etwas anzunehmen. Leider scheint es eben noch nicht ganz geklappt zu haben. Aber ich bin hoffentlich lernfähig.

        Liebe Grüße

        Kommentar



        • Re: Stelle ich zu große Ansprüche an eine Partnerschaft bzw. an meinen Partner?

          Aber mich anschreien und beleidigen lassen? Ist das nicht zu einseitig? Soll man sich das gefallen lassen? Oder sollte man in einer Partnerschaft nicht aufeinander zugehen? Er hätte dann einen Freibrief und ich muss kuschen?
          Nein das musst du nicht dulden und sicher hat das auch niemand so gemeint.
          Wenn es zum Streit kommt dann nimm dich raus, verlass den Raum oder vereinbare mit deinem Freund ein Codewort das ihm signalisiert wenn er zu weit geht.
          Reden solltet ihr nicht wenn gerade Zoff in der Luft liegt, sondern nur wenn ihr beide entspannt seid und auf gegenseitige Vorwürfe verzichten könnt.

          Kommentar


          • Re: Stelle ich zu große Ansprüche an eine Partnerschaft bzw. an meinen Partner?

            "Aber mich anschreien und beleidigen lassen? Ist das nicht zu einseitig? Soll man sich das gefallen lassen?"

            Auf keinen Fall!

            Das ist eine völlig andere Qualität als mal nicht anzurufen.

            Anschreien, beleidigen lassen dürfen Sie nicht dulden, kein einziges Mal!

            Verlassen Sie einfach den Raum, kommentarlos.

            Irgendwann - auch bei einer cholerischen Ader - wird er begreifen, dass es Grenzen gibt, die nicht überschritten werden dürfen. Im normalen Leben, auf der Arbeit o.a. wird er sich ja auch beherrschen können. Und wenn er Ihnen gegenüber sich nicht bremst, ist das ein Mangel an Wertschätzung, für die es sonst doch keine Anzeichen gibt. Oder?

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            • Re: Stelle ich zu große Ansprüche an eine Partnerschaft bzw. an meinen Partner?

              Er schreit. Er zeigt Zorn. Er will sich aufregend groß machen. ( du lässt dich aufregen, bist also reingefallen).

              Es gibt eine Fischart, die stellt Stacheln auf, oder eine andere, die hält das Hinterteil, auf dem große Augenähnliche Muster drauf sind hin. Hauptsache der Gegner beißt nicht.

              Das ist eine Maskerade beel, das ist Theater! Das ist ein Gehabe! Kläff, Kläff... Gehuste ist es, husten, bellen, Stachel aufstellen, sich aufbauschen, größer machen ( als man ist).

              Ein wirklich starker Mensch scheint er nicht zu sein, aber das bist du ja auch (noch) nicht ganz. Also seid ihr quitt.

              Wenn er das nächste mal versucht so zu reagieren, dann bleib normal, verzieh keine Miene und erwarte gelassen das Ende dieses Schauspiels. Du könntest dabei interessiert deine Fingernägel beobachten, welche Farbe diese haben, oder schau zu seinen Ohren, ob diese wackeln, während er "hustet". Bleib UNBEINDRUCKT, wie eine Mutter unbeeindruckt ist, wenn das Kind heult, weil es keinen Spinat mag.

              Später dann, wenn er wieder herunter gekommen ist, dann red nicht drüber. So weiß er mit der Zeit, das gibt nichts her, wenn er so tut, das hat keine Wirkung mehr.

              Oder, was auch gut helfen kann, das ist, wenn man wesentlich größer aufbauschen kann als er, wenn man noch weit lauter bellen kann, noch viel, viel böser tun kann als er.

              Bei manchen hilft auch, wenn man einfach auflegt, ( telefon), oder sofort umdreht und geht. Aber wenn, dann muss das ebenso ganz coooooool sein, ohne eigenen Ärger.

              Komm, spielen wir, entweder dieses Spiel, oder sonst ein anderes, wenn dich das nicht juckt.

              Bei dir juckts, wenn man Bösesein spielt. Offenbar magst du diese Unterhaltung - zusätzliche Aufregung? Zu wenig los?

              Das meine ich nicht zynisch, das ist auch bei mir öfters so, und gar nicht selten, wenn ich zu wenig Sex gehabt habe. Da kommt dann diese Energie halt wo anders raus. Kamm schwellen lassen, zeigen, wie hoch man kann.

              Was auch immer, ich hoffe, ich wünsche, du ziehst zukünftig nie wieder deinen Schwanz ein, wenn sich wer dämlich aufspielt vor dir, liebe kleine Beel, hol deine Größe hervor.

              Er wird aufhören mit Gebrüll, wenn er merkt, du siehst kein Problem damit, falls er dich los werden möchte, so gehts ganz leicht. Wenn er mit dir auf diese Art redet, dann hat er ganz wenig Chance, dich wieder zu sehen.

              Entweder kommst du wedelnd auf mich zu, oder du kannst mich mal.

              DU BIST TOLL, das musst du wissen. Mach alles so, wie eine tolle Frau es machen würde.
              Macht die Streitigkeiten mit? Wenn, dann mit Würde, nie mit Angst im Bauch, oder gar echtem Zorn.

              Nicht aufgeben, das kannst du auch lernen, mir ist es früher auch schwer gefallen, heute kann ich es. Mach ihn böse und übe, übe übe.

              Bussi
              Servus daweil

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              • Re: Stelle ich zu große Ansprüche an eine Partnerschaft bzw. an meinen Partner?

                Ja, Herr Dr. Riecke, er arbeitet auf Baustellen, wo der Ton schon mal rauer als im Büro ausfallen kann. Früher sei er sogar noch lauter gewesen. Leider habe ich seine Mutter nicht mehr kennengelernt. Mich hätte sehr interessiert, wie er als Kind war. Er kommt aus einer Familie mit 4 Kindern, ist das jüngste Kind, mit alleinerziehender, Vollzeit arbeitender Mutter. Ich denke, da musste er sich wahrscheinlich auch behaupten gegenüber den älteren Geschwistern. Vielleicht ist das auch eine Ursache, dass er sich so aufbauscht.

                Elektraa, ich musste jetzt sooo vor mich hinlachen bei deinen Worten, die tun sehr gut. Die werde ich mir morgen vor Augen führen bzw. in den Ohren klingen lassen, wenn ich mit ihm rede. Vielleicht bin ich die richtige Person, die darauf anspringt, weil ich dann auch mal laut sein darf? Wenn wir zusammen sind - egal ob am Wochenende oder im Urlaub - kommt es eher selten zu einem Streit bzw. kann man, wenn man sich persönlich gegenübersteht, schon allein durch eine Geste oder einen Blick Schlimmeres abwenden. Schade, wenn der Streit am Telefon passiert, kann ich nicht gelangweilt meine Fingernägel anschauen. Bzw. können kann ich das schon, aber er merkt es ja nicht. Aufgelegt habe ich das Telefon schon. Da kam er dann auch später wieder als erster an und versuchte, das Problem in Ruhe zu klären. Also die Strategie funktioniert. Die muss ich weiter ausbauen, wenn es mal wieder dazu kommt.
                Noch lauter als er kann ich nämlich nicht werden. Ich habe auch Probleme, zu Wort zu kommen. Er ist redegewandter als ich und redet mich auch in Grund und Boden, wenn ich mir nicht das Wort erkämpfe.

                Auf jeden Fall habe ich verstanden, ich muss einfach ruhig bleiben und mich nicht aus der Reserve locken lassen. Es passiert ja zum Glück nicht ständig, aber das letzte Mal brachte bei mir eben das Fass zum Überlaufen und ich musste erst einmal die Reißleine ziehen und die Auszeit verlangen. Nun bin ich gespannt, wie morgen das Telefonat verläuft.
                Gute Nacht jetzt erst einmal.

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                • Re: Stelle ich zu große Ansprüche an eine Partnerschaft bzw. an meinen Partner?

                  Nun muss ich schon wieder schreiben.

                  Wir wollten doch nun heute Vormittag telefonieren über unsere Beziehung. Ich schrieb ihm auf Whatsapp, dass ich munter bin und er mich anrufen kann, wenn er wach ist. Nun ist an dieser Nachricht nur ein Haken (ich weiß, es ist blöd, so nachzuschauen). Aber das ist sonst noch nie gewesen.

                  Also dachte ich jetzt gerade, da mache ich den ersten Schritt und rufe ihn an. Aber er ist nicht rangegangen.

                  Entweder er treibt ein Spiel mit mir und will mich quälen, weil er weiß, dass ich mich fertig mache oder ihm ist etwas passiert!
                  Ich bin ein Mensch mit Verlustängsten. Wenn ich mir etwas nicht logisch erklären kann, dann mache ich mir wahnsinnige Gedanken, ob er einen Unfall hat oder ob er meine E-Mail sich so zu Herzen genommen hat, dass er sich was antut. Obwohl ich ihn, wenn ich rational denke, nicht so einschätze. Aber meine Gedanken kreiseln so rum und langsam werde ich panisch.... Das tut mir nicht gut.
                  Diese Verlustängste habe ich auch ganz extrem bei meiner erwachsenen Tochter. Ich versuche, sie selbst zu bekämpfen, indem ich mir in bestimmten Situationen gut zurede und mir sage, es passiert nichts. Mach dich nicht verrückt.

                  Aber jetzt gerade klappt das überhaupt nicht.

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                  • Re: Stelle ich zu große Ansprüche an eine Partnerschaft bzw. an meinen Partner?

                    Würdest DU dir etwas antun, wenn man dich nicht mehr "nimmt" ?

                    Zuerst- hi Beel, danke für deine wirklich nette Reaktion! Ich habe schon befürchtet, du zeigst mir den Stinkefinger, weil du nichts damit anfangen kannst, was ich dir rüberschicke.


                    Ich habe den Verdacht, diese Angst vor Verlust seines Haltes, seiner "Liebe" stammt aus uralten Zeiten, wo man es nicht so hatte, wie wir heute. Es kann ein menschliches Gen daran schuld sein, ein Überbleibsel aus frühester Kindheit vielleicht.

                    Dir fehlt die Erfahrung, wie komplett schön man leben kann, auch wenn man alleine lebt.
                    Hättest du diese "Erinnerung" in dir gespeichert, dann würdest du eher bravo sagen, wunderbar, wenn du nicht mehr zurückgenommen werden würdest nach einem Streit.

                    Garantiert würde dir egal sein, wenn man sich nicht mehr meldet. Uuups, naja, dann halt in eine andere Richtung, mir kanns recht sein... soooo würdest du dann denken.

                    Weißt du eigentlich, dass Hunderttausende alleinstehende Männer am Verrücktwerden sind, weil sie keine Frau finden? Ich kenne alleine aus meinem persönlichem Umfeld ganz viele solcher Suchenden jedes Alters. Kürzlich hat mir ein 86!!! Jähriger erzählt, er sucht bereits zehn Jahre, seit seine Frau verstorben ist. Also ist man nie zu alt, um wem zu gefallen können, wen auszusuchen können für sich, der froh wäre, würde man ihn nehmen.

                    Das sage ich dir zur Stärkung deines Frauenbildes, deines Selbstbildes.
                    Wir Frauen sind wie Ernährer, wie Nahrung für die Welt, das hat die Natur so eingerichtet. Muttergen... weißt eh. Warm, wohlig, bereit an uns zu nehmen und uns zu kümmern um alles, bemuttern, mitfühlen, einfühlen, erwärmen und und und..das sind weibliche Eigenschaften. Die sind äusserst gefragt.

                    Du hast ein As in der Tasche und weiß das endlich. Lass behutsam los, er wird nach dir suchen wieder und aufgeregt sein, wenn er dich nicht sofort findet.

                    Beel, es ist umgekehrt, nicht DU bist die Schwache, ER ist es.

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                    • Re: Stelle ich zu große Ansprüche an eine Partnerschaft bzw. an meinen Partner?

                      Guten Morgen, jetzt geht es mir viel besser.
                      Also es gab gestern noch das Gespräch und es ist gut verlaufen. Ich bin ganz ruhig geblieben und habe ihm keine Vorwürfe gemacht, dass wir nicht wie verabredet vormittags telefonierten. Es wurde dann nämlich zeitiger Nachmittag.
                      Er war schon arbeiten an dem Vormittag und dachte, er wäre zeitiger damit fertig. Ich hatte ja die Nachricht geschickt und dann auch versucht anzurufen und daraufhin rief er mich ein bisschen später zurück und wir vereinbarten, dass er in Ruhe seine Arbeit fertig macht und danach telefonieren wir. Da war ich schon mächtig stolz auf mich, dass ich da nicht wieder explodiert bin. Da war er auch ziemlich überrascht von meiner Reaktion, damit hätte er nicht gerechnet. Er hatte wieder mit Vorwürfen gerechnet.

                      Er hat vieles eingesehen, z. B. seine übertriebenen Reaktionen, er meinte, er bekommt das ja nicht nur von mir gesagt, das hört er auch von anderen Seiten. Er meinte noch, es ist keine Entschuldigung, aber sein Vater war noch 10 Mal schlimmer als er. Also das ist so eine ererbte Eigenschaft. Er will aber wirklich an sich arbeiten und bevor er lospoltert, erst einmal Luft holen oder bis 5 zählen. Ihm ist die Beziehung wirklich sehr wichtig und er will auch nicht vor Schwierigkeiten davonrennen. Ich bin ihm auch entgegengekommen und habe gesagt, dass ich das Problem mit dem Telefonieren nicht mehr so überbewerten will. Da habe ich ja durch das Forum gemerkt, dass ich das viel zu sehr überbewerte. Es ist wirklich gut, verschiedene Sichtweisen zu sehen. Das hat mir echt geholfen.

                      Ja, Elektraa, ich kann schon nachvollziehen, dass man alleine gut leben kann. Nein, ich würde mir nichts antun, wenn man mich verlassen würde. Und diese Gedanken "na dann eben nicht, da geht es eben ohne den Partner weiter und da werde ich auch eine schöne Zeit haben", die mache ich mir auch in Zeiten der Wut auf ihn. Klar, wenn es denn wirklich dazu kommen würde, wäre ich schon traurig darüber, dass es nicht funktioniert hat. Aber das würde bei mir sicherlich auch einigermaßen schnell vorbei gehen...

                      Ich lebe ja sozusagen teilzeit-allein und das genieße ich auch wirklich sehr. Ich habe nach der Trennung von meinem Ex-Mann auch neue Freundinnen kennengelernt, mit denen ich viel unternehme, und habe gemerkt, welche "Freunde" gar keine Freunde waren, die sich von mir abgewendet haben ohne mal bei mir nachzufragen, warum und wieso. Einfach nur, weil ich mir gewagt habe, diese Ehe zu beenden. Aber das ist mir jetzt egal, da mein jetziges Leben, so wie es ist, gut ist.
                      Aber so ganz alleine - glaube ich - das wäre nichts auf Dauer für mich. Ach, einen Mann an seiner Seite zu haben, das Gefühl, geliebt zu werden, das ist schon schön...

                      Ich bedanke mich nochmal für die Hilfe, die ich hier bekommen habe!

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                      • Re: Stelle ich zu große Ansprüche an eine Partnerschaft bzw. an meinen Partner?

                        Also das ist so eine ererbte Eigenschaft.
                        Eher nicht.
                        Es wird wohl eine erworbene Eigenschaft sein, die er sich vom Papa abgeschaut hat und das ist auch normal das sich Kinder auch schlechtes von den Eltern abschauen.

                        Mit der ererbten Variante spricht man sich von jeder Schuld frei und sorgt schon mal vor falls man beim Umsetzen der Versprechungen scheitert, denn Erbgut ist nun mal nicht veränderbar.
                        Das es übernommen ist macht es natürlich nicht einfacher die Emotionen zu kontrollieren, aber durch den Willen daran zu arbeiten sind die Chancen gut, da es eben keine ererbte Eigenschaft sein wird.
                        Es kommt nun auf ihn an, welche Wege er bereit ist zu gehen und wie wichtig ihm dieser Punkt ist, so das er ihn tatsächlich über lange Zeit kontinuierlich bearbeitet, ohne sich durch emotionale Ausreißer stoppen zu lassen.

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                        • Re: Stelle ich zu große Ansprüche an eine Partnerschaft bzw. an meinen Partner?

                          Da habe ich jetzt einfach mal Hoffnung und bin optimistisch! Dankeschön, Tired.
                          Er muss ja nicht gleich lammfromm werden, ein paar Ecken und Kanten darf er schon noch haben ;-)

                          Kommentar


                          • Re: Stelle ich zu große Ansprüche an eine Partnerschaft bzw. an meinen Partner?

                            Er muss ja nicht gleich lammfromm werden, ein paar Ecken und Kanten darf er schon noch haben ;-)
                            Alles andere wäre auch langweilig.;-)
                            Im Prinzip sind Ecken und Kanten genau das was interessant macht, nur die Grenzen zur Respektlosigkeit sollten gewahrt bleiben.

                            Kommentar


                            • Re: Stelle ich zu große Ansprüche an eine Partnerschaft bzw. an meinen Partner?

                              "Da habe ich ja durch das Forum gemerkt, dass ich das viel zu sehr überbewerte. Es ist wirklich gut, verschiedene Sichtweisen zu sehen. Das hat mir echt geholfen."

                              Sowas liest man gern...

                              Ich wünsche Ihnen alles Gute!

                              (und falls es mal nicht so gut läuft: hier ist Tag und Nacht geöffnet)

                              Kommentar


                              • Re: Stelle ich zu große Ansprüche an eine Partnerschaft bzw. an meinen Partner?

                                Einen guten Abend liebe Community, ich bin ganz neu hier, brauche aber in meiner jetzigen Situation doch dringend einen oder mehrere gute Ratschläge.

                                Zu meiner Situation muss ich ein bisschen ausholen:
                                Ich bin knapp 51, war 25 Jahre verheiratet. Wir führten eine normale Ehe ohne große Höhen und Tiefen, relativ ruhig und haben eine erwachsene Tochter. Mein Ex-Mann ist ein Verstandsmensch ohne große Gefühlsduselei. Allerdings konnte ich mich auf ihn 100 % verlassen. Ich habe mich von ihm vor 2 1/2 Jahren getrennt, weil ich in meiner Midlife-Crisis war und in dieser Zeit wieder Kontakt zu einer Jugendliebe gesucht habe. Eigentlich suchte ich den Kontakt nicht, um meine Ehe zu beenden, zumindest nicht bewusst. Unser Umfeld und auch mein Ex-Mann waren alle wie vom Donner gerührt, da alle unsere Ehe als perfekte Ehe ansahen. Ich hatte mich allerdings schon jahrelang nicht mehr wohlgefühlt, bin eher ein gefühlvoller Mensch und hatte in Bezug auf Gefühle große Entzugserscheinungen. Ich fühlte mich einfach von Anfang an von ihm nicht richtig geliebt (was wahrscheinlich auch von meinem mangelnden Selbstwertgefühl herrührt).
                                Mit meiner Jugendliebe, zu der ich 30 Jahre keinen Kontakt hatte, bin ich jetzt in einer Fernbeziehung (500 km) zusammen. Wir sehen uns aller 3 Wochen am Wochenende, was wir beide auch gut so finden, da wir in der Zwischenzeit unseren Interessen unbeschwert nachgehen können. Allerdings habe ich mir im Moment eine Auszeit erbeten, weil ich die Beziehung so auf Dauer nicht aushalte.
                                Mein Partner ist das komplette Gegenteil von meinem Ex-Mann. Am Anfang, in den ersten Monaten, war alles perfekt und ich hatte das Gefühl, jetzt angekommen zu sein und den Partner fürs Leben gefunden zu haben, der mich richtig liebt und mit dem ich auf einer Wellenlänge liege. Er war total gefühlvoll, umsorgt mich, macht Komplimente, genau das, was mir jahrelang gefehlt hat - und auch der Sex ist im Gegensatz zu meiner vorigen Beziehung nahezu perfekt. Allerdings gehen seine Emotionen sowohl ins Positive als auch ins Negative. Er rastet sehr schnell aus und ist dann gern mal beleidigend. Wenn wir dann darüber reden, sieht er es aber meist nicht ein, sondern schiebt den schwarzen Peter zu mir, dass ich ihn nur kritisieren würde und dass ich mir eine Traumbeziehung vorstelle, die ich niemals, bei keinem Mann, bekommen würde.

                                Unsere letzte Diskussion war Anfang dieser Woche. Wir vereinbarten am späten Nachmittag, dass wir abends telefonieren. Es gab eine wichtige Sache zu besprechen, ein Familienstreit (in den er mit involviert war), der uns beiden auf der Seele lag (mir besonders, da ich harmoniesüchtig bin), sich nun aber geklärt hatte und ich bzw. wir nun einfach nochmal darüber abschließend sprechen wollten. Wir vereinbarten ein Telefonat nach seinem Abendessen. Ich wartete auf einen Anruf von ihm, aber er legte sich nach dem Abendessen einfach hin und schlief ein. Diese Situation gab es schon öfters und mich stört das total und war deswegen auch schon vorher einmal richtig sauer. Ich fühle mich dann regelrecht versetzt von ihm (für mich ist das Telefonat wie ein Date) und ihm anscheinend nicht wichtig genug. In dem jetzigen speziellen Fall wusste er genau, welche Gedanken ich mir gemacht habe und wie wichtig mir ein Gespräch gewesen wäre.
                                Ich rief ihn dann von mir aus später an, merkte aber, dass er gar nicht richtig bei der Sache ist. Er war total kühl und genervt. Das Gespräch wurde dann kurze Zeit später unterbrochen (nicht durch einen von uns) und ich wartete, ob er sich nochmals meldet. Das passierte nicht, wodurch ich natürlich noch saurer wurde. Am nächsten Morgen dann erhielt ich einen ganz lieben Guten-Morgen-Gruß per Whatsapp, als ob nichts gewesen wäre. Daraufhin rief ich ihn an und sagte ihm, dass ich sauer bin und dass ich mich fühle, als ob ich ihm nicht wichtig bin. Da wurde er beleidigend mir gegenüber, ich müsse mich mal hören, ich hätte Minderwertigkeitskomplexe und und ... Ich beendete das Gespräch und schrieb ihm danach, dass ich mich nicht beleidigen lasse, ich den Eindruck habe, er ist nicht kritikfähig und dass ich eine Auszeit in unserer Beziehung brauche, wo wir beide darüber nachdenken sollten, ob wir mit der Beziehung noch zufrieden sind. Er schrieb mir zurück, er liebt mich mit meinen Schwächen und Stärken und bis hoffentlich bald. Keine Entschuldigung bezüglich der Beleidigung. Er sieht es einfach nicht, dass er einen Fehler gemacht hat.

                                Nun meine Fragen nach diesem ellenlangen Text:
                                Bin ich zu anspruchsvoll? Erwarte ich zuviel? Hätte ich vielleicht mit meiner Ehe schon zufrieden sein müssen? Mein Ex-Mann war mir eher wie ein guter Freund. Und in der jetzigen Beziehung? Fordere ich zuviel von meinem Partner? Soll ich mich zufrieden geben mit dem, was er mir freiwillig gibt und ihn ansonsten lassen, wie er ist und z. B. akzeptieren, wenn er lieber schläft als mit mir reden will? (Ich hätte es verstanden - wenn auch Zähne knirschend - wenn er mir geschrieben hätte, dass er zu müde zum Anrufen ist. Aber er wollte es ja selbst, er hatte sich nachmittags ja noch drauf gefreut!). Und besteht die Möglichkeit, dass er sich mit Mitte 50 noch ändern kann und seine Aggressionen in den Griff bekommt? Er ist nicht nur zu mir so, generell geht er schnell auf die Palme.
                                Wie gesagt, ansonsten, wenn er nicht austickt, ist er lieb und nett (hat zwar auch weitere kleinere Macken, aber mit denen kann ich leben und die machen ihn auch liebenswert) und ich bin gern mit ihm zusammen und es könnte nicht schöner sein!
                                Da er sich bei mir bis jetzt für sein Benehmen nicht entschuldigt hat, gehe ich davon aus, dass er, je länger ich warte, um mit ihm wieder Kontakt aufzunehmen, immer wütender auf mich wird.

                                Wie soll ich reagieren? Für Ratschläge und gute Hinweise wäre ich sehr dankbar.
                                karma
                                Im Hinduismus und Buddhismus hat jeder Handlung Rückwirkung auf den Akteur selbst, es gibt Gute und schlechten karma, besser ist gar keine zu erzeugen.

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