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Bin verwirrt

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  • Bin verwirrt

    Hallo.

    Ich mache kurz. Bin in einer langen Beziehung, verheiratet, habe Kinder. Bis jetzt habe ich mich mit meinem Sexleben nicht auseinander gesetzt, d.h. ich habe vieles verdrängt oder nicht zugelassen. Ich war so erzogen, dass Sex vor der Ehe nicht OK ist und viele andere Praktiken wie AV usw. waren nicht in Ordnung, wobei ich bei gerade beim AV ich sehr tolle Orgasmen erlebt habe.

    Kürzlich waren wir mit meinem Mann in einem Swingerclub (das ging von meinem Mann aus), wir wollten uns mal umschauen, die Anderen waren für uns ein Tabu (mein Wunsch und mein Mann hat damit kein Problem) uns ging es mehr um die Stimmung und das Ambiente dort. Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt. Ich hatte sehr sexy Kleidchen an und fand alles sehr aufregend. Beim nächten Besuch, ich wollte Bi-Spielchen ausprobieren, haben wir in diesem Club ein Date mit einem Paar. Abmachung war wir Frauen spielen miteinander (das habe ich total genossen) und Männer schauen nur zu oder dürften höchstens jeder mit seiner Frau spielen. Mein Mann hat sich daran gehalten, der andere Mann aber nicht. Obwohl ich den anderen Mann unsympatisch fand, habe ich zugelassen dass er mich streichelt zusammen mit seiner Frau und mit meinem Mann und als er mich küsste habe ich seinen Kuss sogar erwidert und das Ganze noch irgenwie genossen!!!

    Ich habe solche Besuche und vieles was von meinem Mann kam total abgelehnt. Die Regeln für diesen Clubbesuch aufgestellt und gebrochen. Und im Vorfeld habe ich behauptet einen anderen Mann will ich nicht, das reizt mich nicht und dieser Mann sei mir eher unsympatisch..... und dann das. Für meinen Mann ist das ein Vertrauensbruch, nicht weil ich das zugelassen habe (er hat ganz andere Einstellung zum Sex, er würde vieles akzepieren was mich glücklich machen kann), sondern weil ich meine Sexualität mit AV, Sexspielzeug, Nacktbaden, usw. nicht zulasse. Er hat das Gefühl, dass ich ihm gegenüber nicht ehrlich bin bzw. ihm nicht vertraue.
    Die Tatsache ist dass alle diese Praktiken ich wirklich zum früheren Punkt nicht wollte. Ich versuchte mich damit auch nicht auseinander- zusetzen, ich verdrängte das alles und mein Mann hat das gesehen, hat versucht mit mir über dies und jenes zu reden und ich blockte einfach ab: "Ich nicht! Ich bin nicht so! So bin ich nicht!" Und jetzt das.

    Was ist mit mir los?!


  • Re: Bin verwirrt

    "Ich nicht! Ich bin nicht so! So bin ich nicht!" Und jetzt das.

    Was ist mit mir los?!
    Was los ist?
    Du bist eben doch so!

    Das einzig Schlimme daran, ist das du denkst es wäre schlimm.
    Gestehe es dir ein, das du wie jeder andere Mensch auch, bestimmten Reizen erliegst.
    Setze dich damit auseinander, aber im positiven Sinn, denn daran ist wirklich nichts schlimm, außer in den Köpfen von Erzkonservativen Menschen, die es dann aber meist doch heimlich machen.

    Zeig deinem Mann was du hier geschrieben hast, vielleicht fördert das sein Verständnis und dann versuche zu dir und deiner Sexualität, sowie der ganz natürlichen Experimentierfreudigkeit zu stehen, dann geht es dir sicher besser.
    Du solltest auch schauen warum du so denkst, ob die Quellen die dir das vermittelt haben wirklich so allwissend und gut sind, oder ob es einfach nur vermittelt wurde weil man es nicht besser wusste.

    Es ist nichts Schlechtes dabei, es ist nichts was die Menschen nicht schon immer gemacht hätten und ich bin mir sicher das deshalb niemand im Höllenfeuer schmoren muss, denn es ist von Natur aus gegeben.
    Natur ist niemals schlecht.;-)

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    • Re: Bin verwirrt

      Hallo Sagenwesen

      Komm einfach mit und frag nicht lange, sondern spüre nach, was du spürst.

      Vergleiche das mit einer Geschichte. Wie wenn diese Geschichte so geht: es gab eine Frau, die hörte vom Hörensagen, das ist gefährlich, mach es nicht, das ist nicht richtig, das ist nicht möglich, das geht nicht, das kann man nicht, das ist Unsinn und so weiter und so fort. Entgegen dieses Raunen und Zuflüstern ( von innen, von aussen) machte die Frau trotzdem einen Schritt dorthin, ( wo ihr so abgeraten wurde) und siehe da, sie fand ihr Glück.

      Ich zum Beispiel hab jedesmal, wenn ich mir unsicher war, oder unsicher gemacht wurde von anderen Stimmen (ob etwas geht oder nicht) zu mir gesagt, das wird sich herausstellen, ich versuche es.

      Du kennst das sicher- oft denkt man das wird klasse und es wird eine Enttäuschung. Manchmal will man auf keinem Fall z.B. auf eine bestimmte Party, oder zu einem Fest, man sträubt sich, man hat tausend Ausreden, man malt sich alles mögliche an grausigen Abläufen aus und dann, wenn man doch hingeht ist zufällig dieser Abend ein Schlüsselerlebnis und unvergesslich schön.
      Mir kommt vor, etwas in unserem Inneren hat berechtigte Furcht, dass wir vergleichen- die alte Situation mit einer Neuen. Es ist, als ob ein mieser Liebhaber in uns vorsorgt, dass wir keine Vergleiche haben, die ihn absetzen könnten als unseren "Herrn" und "Berater".

      Sie dein Leben als Büffet. Koste dich durch, ( auch unbekannte Gerichte) probiere und wenn dir etwas wirklich nicht schmeckt, dann spuck es aus oder lass es beim nächsten Mal stehen.
      Manchmal schmeckt das am Besten, wo irgend ein Spassvogel "vorsicht Gift" draufgeschrieben hat. In etwa so, wie ein Teufelchen das Weihwasser versieht mit diesem Etikett "Nicht einnehmen, tödlich".

      Mach dir einen Spass daraus dein Leben selber zu entdecken, was auch immer dein Leben kreuzt, alles macht Sinn. Du siehst ja selber- du bist auf der Entdeckungsreise fündig geworden. Es gibt so viele, die nie erfahren, was gut tut, weil sie viel zu viel auf die "Sorgenstimmen" achten.
      Sorge dich nicht, lebe.

      Schönen Gruß
      Elektraa

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      • Re: Bin verwirrt

        Danke Euch beiden! Danke, dass Ihr micht nicht gesteinigt habt (was ich mit mir selber tue)...
        Es war interessant zu erleben, dass ich nach dem ersten Pärchenclub-Besuch doch nicht schlechtes Gewissen hinterher hatte und nicht das Fegefeuer gerochen habe, sondern es als eine Bereicherung empfand und am nächsten Tag wieder hin wollte. Ich bin nicht superschlank und nicht supersportlich, aber ich gehörte zum jüngeren Kollektiv so dass ich dort zu den Atraktiveren dazugehörte, und ja das fühlt sich gut an.


        Warum es mich unglücklich macht, das Erlebnis mit dem Pärchen bzw. fremden Mann, weil ich nicht weiss wie ich mich ein anderes mal verhalten würde. Es ist wie ein Rausch, wenn man die Atmosphäre in einer erotischen Umgebung wie einem Swingerclub etwas aufsaugt, dann verschwimmen die Grenzen für mich.
        Wenn meine Grenzen verschwimmen, dann weiss ich nicht wie weit ich gehen würde. Und meinen Mann zu verdammen, dass er ständig den "Wächterhund" spielt ist für mich unfähr, er konnte sich sowieso bisher nicht richtig entspannen und gehenlassen. Und im Vorfeld mir etwas auszumalen fehlt mir die Mut oder Fantasie oder sonst eine Qualität, die man dabei haben müsste. Ich konnte mir z.B. vorstellen: " wir gehen in den Club rein, punkt." Was weiter? Mehr ist es nicht. So kann man ja mit dem Partner nicht die Eventualitäten abstechen... Oder?
        Mein Mann hat damals versucht mit mir zu reden, ich sagte dann nur, der Mann ist mir unsympatisch. Und siehe da, abgeneigt habe ich mich doch nicht verhalten. Aber ich fühle mich mies und so als ob ich meinen Mann vor seinen Augen hintergangen habe, die Ehe und Familie aufs Spiel gesetzt habe und dabei war es nicht einmal mein tiefster Wunsch oder Traum.

        Ich habe nämlich mich sehr zermürbt und für Nicht- Normal gehalten. Ich habe schon Schuldgefühle, wieso ich bei dem Wichtigsten Menschen in meinem Leben so viele Sperren habe (und dass über Jahrzehnte) und in einer anderen Situation Dinge über mich ergehen lassen oder sogar noch mitmache. Leider zieht sich dieses Phänomen bei mir auf ganzer Ebene durch, nicht nur im Ehebett. Auch im Beruf und auf sozialer Ebene. Ich bin sehr verständnisvoll und hilfsbereit, lasse mich leider auch zu schnell im beruflichen Sinn oder im Bezuf auf Beziehungen ausnutzen. Meiner Familie gegenüber habe jahrzehnte lang versucht, wenn man das so sagen darf "ohne Seife in den Hintern zu kriechen".. Ohne dass ich etwas an Anerkennung oder Zuneigung bekam oder mich bestätigt oder sogar geliebt gefühlt hätte. Ja, Erziehung und selbstaufgelegte Grenzen habe ich ohne Ende. Aber ich möchte dem wirklich ein Ende setzen (bin ja schon längst erwachsen) und das schon lange. Ich habe vieles versucht, auch profissionelle Hilfe, aber es lenkt mich irgendwie mehr von mir selber ab und die Alternativen Methoden tun für kurze Zeit gut, hinterher war ich trotzdem die Gleiche.

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        • Re: Bin verwirrt

          Vielleicht läuft das so ab, dass wir den Kreis, der uns echt nahe ist eher verantwortlich machen für Schmerzen, die wir erlebt haben, als "Fremde", die kein Mitglied aus diesem engen Kreis sind.
          Ich hab mich gewundert Sagenwesen, wie exakt du beschrieben hast, wie es auch mir gegangen ist- hab auch gedacht, ich muss verzweifeln, weil alles Arschkriechen nicht genutzt hat- dabei, das ist ein echter Freundschaftsakt, das weiß ich heute. Wir dürfen uns nicht an die Familie klammern, wir müssen eigene Wege beschreiten. Eine Katze beißt ja auch irgendwann ihre bereits eigenständigen Jungen, falls diese sich über die Zeit an ihr festsaugen wollen. Das ist ein Akt der Liebe, der uns passiert, wenn wir rausgeworfen werden, statt falsch angenommen, an falscher Stelle weitermachen. Für unseren Werdegang und unsere Entwicklung ist nicht jeder Ort gut. Wie ein Schuh, der so lange drücckt, bis wir ihn endlich wechseln. Oder?

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          • Re: Bin verwirrt

            Ja dass mit den Familie versuche ich nun zu akzeptieren, obwohl es doch Familie ist, aber wenn sie Dich nicht brauchen, dann muss man es halt mal begreifen und so neutral sein, dass man nicht beleidigt die nächsten Jahre herumläuft.

            "Sorge dich nicht, lebe." "Vergleich mit dem drückenden Schuh"
            Das würde ich gern in die Tat umsetzen. Nur hat mein Mann den Eindruck, dass ich mich zu Taten gedrängt fühle, weil mir etwas nun fehlt, was er mir früher gab und später damit aufhörte und nicht weil ich ihn liebe.
            Meine Art ihm zu zeigen, dass ich ihn liebe ist: Umarmungen schenken und Küsschen geben.
            Er möchte jedoch, dass ich kommuniziere. Was soll ich den sagen? " Ich weiss nicht was ich fühle. Ich bin verwirrt. Ich habe schlechtes Gewissen. Ich will mich ändern. Gib mir noch eine Chance." Das hat er seit Jahren satt, da ich mich vor 20 Jahren auch schon ändern wollte. Ich habe gesehen, dass er unglücklich ist und doch ihn immer in seinen Vorschlägen abgebremst. Irgendwann nach vielen Monaten wurden für mich dies oder jenes vorstellbar, annehmbar oder hat sogar Spass gemacht (z.B. erotische Kleidung anziehen). Aber er hat sich in dieser Zeit ja auch weiterentwickelt. Er hat versucht sich die Dinge ekelhaft, abstossend vorzustellen, um sie sich nicht zu wünschen, damit es ihn nicht kaputt macht. Sonst hätte er an meiner Seite nicht so lange ausgehalten.
            So ging unser Muster weiter. Irgendwann konnte ich mir z.B. in einer einsamen Bucht nackt baden vorstellen. Aber es war nicht mehr reizend, irgendwie zu spät.
            Ich bin zu passiv geblieben. Ich wünsche mir Zweisamkeit und denke, wenn wir uns nahe gekommen sind, dann können wir gemeinsam etwas Neues ausprobieren. Wenn wir dann etwas schönes erlebt haben, dann denke ich, oh, es ist doch so schön und ruhe mich aus. Dann kommt ein Tag nach dem Anderen, mal keine Zeit, mal wieder Menstruation oder sonstiges und dann verliere ich wieder den Faden.
            Wir haben bisher nicht geschafft uns auf etwas gemeinsam zu freuen. Denn ihm sind nun nach 20 Jahren die Fantasie (und er hatte wirklich blühende), Ideen (hat er alles angesprochen) ausgegangen und auch die Kraft mich zu motivieren. Und mir fällt auch nichts besonderes ein, da seine Ideen mich sowieso schon überfordert hatten, so fortschrittlich waren sie. Und alt erprobtes ist zu negativ besetzt...

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            • Re: Bin verwirrt

              Du entwickelst dich halt noch, sexuell gesehen.
              Vielleicht warst du vorher einfach noch nicht so weit und der Swingerclub hat dir Impulse gegeben, die zuvor einfach nicht über gesprungen sind, oder nicht da waren.

              Wenn ihr beide mit Swingerclubs klar kommt, dann solltest du versuchen nochmal mit deinem Mann zu reden, ggf. die Regeln überdenken, gemeinsam erneuern, um auch Eventualitäten zu berücksichtigen und die Ausflüge dann gemeinsam genießen.

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              • Re: Bin verwirrt

                Ich habe noch einmal durchgelesen, ganz von vorne. Es hört sich an, als wärst du irgendwie eingeschüchtert. Man(n) will, dass du dich änderst. Du bist irritiert, weil das natürlich seltsam ist. Man wird geheiratet und dann, wenn man demjenigen dann "gehört", verlangt dieser, jetzt sei anders. Ja warum hat er dich dann geheiratet, wenn er sich eine andere wünscht?

                Du hast das Recht so zu sein, wie du bist. Mal bemüht, mal nicht. Mal liebend, mal nicht. Mal voller Lust, mal ohne Lust. Dein Mann darf nicht ständig neben dir stehen und warten, bis du so bist, wie er dich haben will.
                Es könnte sein, dass deine Heirat von vorne herein nicht gut für dich war.
                Mich macht traurig, wenn man ein Wesen, das ja im Grunde sehr, sehr unkompliziert wäre, ( würde es sich voll angenommen fühlen, absolut akzeptiert und total geliebt, egal auf welchem "Bildungsstand" es sich befindet. Wie bei einem Kind ja auch. Einem kleinen Kind verzeiht man, wenn es noch nicht alles beherrscht, oder unsicher ist- man ermutigt es, tröstet es, ist geduldig zu ihm und hält stets daran fest, du bist richtig und wunderbar- so ungefähr brauchen wir es, wenn wir uns zum Positiven entfalten wollen. Wenn das nicht gegeben ist, dann knicken wir ein, immer und ständig und vertrauen nicht.
                Wie wenn man sich nicht ausziehen mag, weil es zu kalt ist.
                Oder?

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                • Re: Bin verwirrt

                  Ich habe nämlich mich sehr zermürbt und für Nicht- Normal gehalten. Ich habe schon Schuldgefühle, wieso ich bei dem Wichtigsten Menschen in meinem Leben so viele Sperren habe (und dass über Jahrzehnte) und in einer anderen Situation Dinge über mich ergehen lassen oder sogar noch mitmache. ...

                  Ds habe ich auch erlebt. Ich hab so lange gebraucht um zu kapieren, das ist so bei den Leuten. Sie versuchen IHRE Norm allen aufzudrücken, erst dann meinen sie, ist es richtig. Das ist ein bissi dumm, aber wegen dem leiden unvorstellbar viele, die dieser Norm auf natürliche Weise niemals einhalten können, nur unter Zwang. Meine Familienmitglieder haben Jahrzehnte probiert, mich als "Linkshänder" rechts "schreiben" zu lassen. Ich meine, mich so zu "erziehen" wollen, wie SIE es brauchen, aber doch nicht ICH!
                  Das musst du vergeben, das ist nicht böse gemeint, wenn jemand so ist. Du darfst trotzdem deine Linie durchziehen, erlaub dir das.

                  Vielleicht spürst du instinktiv, wenn dein Mann mit dir "reden" will, dass er eigentlich nicht mit dir reden will, sondern dich beeinflussen versucht und dagegen sperrt sich inzwischen dein Inneres, das eh schon nicht mehr weiß, wer bin ich jetzt, vor lauter Anpassungsversuche.

                  Ich lebe liebend gerne alleine. Im gleichen Moment, wo ich mir selber "gehöre", da öffnet sich und entfaltet sich meine Art wie von selber, sie ist wie befreit. Mein Partner hat im Laufe der Zeit ( wie die Familie auch) erfahren, gemerkt, ich dreh mich lieber ab von ihnen, als dass ich mich ändere. Sollen sie sich ändern, wenn sie schon nicht zufrieden sind.

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                  • Re: Bin verwirrt

                    Der erste Absatz ist ein Zitat von dir. Hab es leider nicht korrekt markiert. Kennst du dich aus?

                    Kommentar



                    • Re: Bin verwirrt

                      Der erste Absatz ist ein Zitat von dir. Hab es leider nicht korrekt markiert. Kennst du dich aus?
                      Rechts unten in jedem Kommentarkasten steht ``Zitat, wenn man das anklickt, kommt Dein Zitat in Anführungszeichen.


                      Kommentar


                      • Re: Bin verwirrt

                        "Denn ihm sind nun nach 20 Jahren die Fantasie (und er hatte wirklich blühende), Ideen (hat er alles angesprochen) ausgegangen "

                        Sie werden sicher wieder in den Swingerclub gehen.

                        Für Ihre weitere Entwicklung - unbeschwertes Genießen ohne Gewissensbisse danach - ist dabei die Rolle Ihres Mannes wichtig. Vielleicht können Sie vorerst sein Vergnügen fördern, sich selbst etwas zurück nehmen. Bis er die Rolle des besorgten Aufpassers aufgibt, da sie durch eine neue Qualität auf seiner Seite ersetzt wird.

                        Dann kommt es ganz zwanglos zu einem Ausgleich, er "gönnt" Ihnen auch Vergnügen und die wünschenswerte Partnerbalance stellt sich wieder her.

                        Bei Swingerclubbesuchen von Paaren darf es nämlich kein Missverhältnis in der Vergnügensbilanz geben, das geht nie längere Zeit gut.

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                        • Re: Bin verwirrt

                          Sehr interessanter Aspekt, Dr. Riecke, vielen Dank!
                          Ja, mein Mann sagte damals (ist bereits ein Jahr her das Erlebnis) ich hätte alle Hebel in Bewegung setzten müssen um aus der Situation herausrudern zu können. Es war wirklich "ein Missverhältniss in der Vergnügungsbilanz", denn der andere Mann hatte sich mehr genommen und mein Mann hielt sich an ursprünglich abgemachte Spielregel, dass die Männer bei ihren eigenen Frauen bleiben würden.
                          Es hört sich wirklich so einfach und erreichbar an, denn wir haben bisher nicht das Vergnügen gehabt, die Partnerbalance zu finden. Ich nehme mir Ihren Rat zu Hilfe, denn ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass er mal sich fallen lassen kann, etwas unbeschwert geniesst und freudigen Sex erlebt.

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                          • Re: Bin verwirrt

                            Sagi, man kann jeden Tag neue Regeln erfinden. Vielleicht fragt ihr euch gegenseitig einmal, wie wäre es, wenn wir von vorne beginnen, als ob wir uns noch nicht lange kennen und jetzt erst anfangen kennenzulernen.

                            Kommentar


                            • Re: Bin verwirrt

                              [I]

                              Bei Swingerclubbesuchen von Paaren darf es nämlich kein Missverhältnis in der Vergnügensbilanz geben, das geht nie längere Zeit gut.
                              Vergnügensbilanz!

                              Das ist endlich mal ein interessanter Begriff in diesem Zusammenhang! Seit ich Kontakt mit der Swingerszene habe und mir Gedanken über Offene Beziehungen und dergleichen gemacht habe frage ich mich, wie diese Paare es schaffen, auf eine ausgeglichene Bilanz zu kommen. Denn es liegt nun einmal in der Natur der Sache, daß es für eine Frau in der Regel viel leichter ist, in den Genuß von Sexkontakten zu kommen als für den Mann. Mir wurde das auch von Bekannten bestätigt, die diesen Weg gegangen sind, daß der weibliche Part mit Sex-Dates oft weit aktiver ist. Das Seltsame ist aber, daß mir einhellig erklärt wurde, daß der männliche Part damit kein Problem hätte.

                              Es wäre ja gerade die Besonderheit einer Offenen Beziehung, dem Partner das zu gönnen, was man(n) gar nicht haben kann! Selbst wenn der "Er" die Freiheiten einer solchen Beziehung gar nicht oder nur eingeschränkt nutzen könne, würde das der Sache keinen Abbruch tun.

                              Fakt ist, daß diese ausgeglichene Vergnügensbilanz wenig realistisch ist, sofern es sich nicht um ein auffällig "ungleiches Paar" handelt.

                              Ich jedenfalls kann nicht nachvollziehen, wie man sich als Mann auf eine "Offene Beziehung" einlassen kann, wenn man sich nicht schon in diesem Milieu kennengelernt hat. Aber meine Ehepartnerin, mit der ich zusammen wohne, mit der ich gemeinsame Kinder habe, mit anderen Männern sexuell teilen? Niemals!

                              Es muß einem doch ständig die sexuelle Unvollkommenheit der eigenen Beziehung vor Augen führen.

                              g.

                              Kommentar


                              • Re: Bin verwirrt

                                Ich kann da nicht wirklich gut mitreden. Was ich verstehe, ist dass ein Pärchen- oder Swingerclub-Besuch nicht gleichzusetzen ist mit offener Beziehung. Denn sobald man die Beziehung öffnet, besteht doch das Risiko, dass der Partner sich in jemand anderen verliebt und die jetzige Beziehung hinter sich lässt. Früher oder später wir die neue Partnerin darauf bestehen, dass man sich entscheidet. Frauen mögen nicht gern den Mann fürs Leben teilen, wenn sie nicht in einem Harem aufgewachsen sind. In einem Swingerclub ist es für bestimmten Moment aber möglich, denn dort wird eher die Erotik, das Körperliche, der Rausch der Sinne ausgelebt.
                                Bei den Swingern scheinen die Beziehungen nicht besonders fragil zu sein. Zumindest waren die Leute, die ich gesehen habe im Pärchenclub recht zufrieden.
                                Dass die Männer (wenn sie Solo in ein Swingerclub gehen) es schwieriger haben in den Genuss von Sexkontakten zu kommen steht ausser Frage.

                                Ob die Männer wirlich kein Problem damit hätten, wenn Frau (Partnerin) sich vergnügt, ist wohl, wie ich seit gestern begriffen habe, doch leider eine Lüge/ein Schein. Zumindest auf einer emotionaler Ebene. Klar lieben es die Männer mit Augen und haben schon ein Vergnügen zuzuschauen und vielleicht kann die eine oder andere Frau dann zu Hause sich wirklich gut bedanken, so dass die Vergnügensbilanz stimmt, aber ich habe es nicht geschafft, sonst wäre ich nicht hier suchend...

                                Wer ist schon sexuell vollkommen? Das haben wir doch schon auch so vor Augen. Da brauchen wir nicht uns in sexuelle Abendteuer zu stürzen um das zu sehen.

                                Wie gesagt, an dem Expertenrat von Dr. Riecke ist für mich was dran, irgendwie hilft es mir weiter meine verwirrten Vorstellungen zu ordnen.

                                Kommentar


                                • Re: Bin verwirrt


                                  Es wäre ja gerade die Besonderheit einer Offenen Beziehung, dem Partner das zu gönnen, was man(n) gar nicht haben kann!
                                  In einer offenen Beziehung ist der Partner ja in der Regel nicht dabei, deshalb greifen ganz andere Mechanismen wie im Swingerclub.
                                  Da geht es tatsächlich um gönnen, aber oft auch einfach nur um einen guten Verdrängungsmechanismus und Einzelheiten werden normalerweise auch nicht preis gegeben, wodurch das Kopfkino nicht so viel Futter bekommt.

                                  Im Swingerclub ist der Partner oft dabei und vielleicht ist bei vielen gerade dieser Zuschauer oder auch Mitmachmodus, das was den Ausgleich schafft, was den ein oder anderen Partner reizt.
                                  Man muss doch nur wissen wo die Vorlieben sind und die Aktivitäten darauf auslegen, so das jeder seinen Teil abbekommt und es möglichst ausgeglichen ist.
                                  Man kann ja auch an einem Tag die Frau bestimmen lasen was gemacht wird, am anderen den Mann, natürlich muss man darauf achten das abgesprochene Grenzen nicht überschritten werden, dann dürfte es in jedem Fall ausgeglichen sein.

                                  Kommentar


                                  • Re: Bin verwirrt

                                    " Für meinen Mann ist es Vertrauensbruch" Ich liess mich auf etwas ein, was ich mir nicht im Verborgenen oder meiner Fantasie gewünscht hatte (Das Unterbewusste ist für mich unerreichbar). Auch hatte ich nicht einen solchen Wunsch meinem Mann gegenüber geäussert.
                                    Es könnte schwierig sein für mich zu bestimmen, was gemacht wird (wie Tired vorschlägt), denn ich habe ja die von mir selber aufgestellten Grenzen überschritten.
                                    Ich weiss nicht in jetzigem Zustand, ob ich noch einen Besuch in einem Pärchenclub oder Swingerclub möchte. Mein Mann hatte mir gesagt, er hat kein Vertrauen: Was ist, wenn ich mich auf Sex mit einem Fremden einlassen würde? Ich habe ihm versichert, dass es nicht mein Wunsch ist und dass ich gern ihn glücklich sehen möchte, aber er kann mir ja jetzt nicht vertrauen, nachdem ich bereits etwas zuliess, was ich im Grunde nicht wollte. Wie würde ich mich ein einer neuen Situation verhalten?
                                    Es gibt so viele Fragen, die für mich nicht klar sind, ich bin nun noch mehr verwirrt als vorher...
                                    Krampfhaft versuche ich mir vorstellen, wie es wäre, meinen Mann mit jemandem, der mir hilft zu verwöhnen. Aber es ist wie gesagt alles eher verkrampft, nicht locker und beglückend...
                                    Und irgendwie geht für mich das alte Muster weiter, was uns diese ganzen Jahre verfolgt...
                                    Er wollte mich küssen, das war zu viel für mich.
                                    Er wollte erotische Kleidung, da habe ich mich unwohl gefühlt.
                                    Er hatte mich wie eine Prinzessin verwöhnt, das war für mich irgendwie komisch...
                                    Er wollte in eine Sauna im Swingerclub, damit man sich über die eigene Erregung nicht schämen braucht (was ja in einer gewöhnlichen Sauna beim Mann nicht zu übersehen wäre), oh je, Swingersauna, dass konnte ich mir vor 10 Jahren auch nicht vorstellen.
                                    Irgendwann liess ich mich auf diese Dinge ein, aber es war leider immer zu spät, er hatte in sich jeweils den Wunsch abgetötet, mit ekelerregenden Aspekten belegt, damit er sich es nicht mehr wünscht, um an meiner Seite zu bleiben, sonst würde man es ja nicht aushalten...
                                    Ich gehe im Schneckentempo durchs Leben, er in Meteoritgeschwindigkeit, wir sind Lichtjahre voneinander entfernt...


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                                    • Re: Bin verwirrt

                                      Ich finde du beschreibst hier ja ganz gut deinen Seelenzwist, was wäre wenn du das deinen Mann lesen lässt, oder es aus dem Forum für ihn kopierst?

                                      So wie du es beschreibst, wirst du ihn wohl auch nicht erotisch überraschen können, bzw. er nicht darauf eingehen?

                                      Vielleicht seid ihr an einem Punkt wo ihr Hilfe von Außen braucht?
                                      Er um wieder Freude an dir zu haben und du, um deine Blockaden zu lösen?

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                                      • Re: Bin verwirrt

                                        Ich weiss nicht in jetzigem Zustand, ob ich noch einen Besuch in einem Pärchenclub oder Swingerclub möchte.
                                        Eben, du kannst ja einfach pausieren, es Brend ja nicht oder?

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                                        • Re: Bin verwirrt

                                          Wenn eure Beziehung wieder ein wenig stabiler ist, wären vielleicht "seriöse" Tandrakurse etwas für euch.
                                          Ihr lernt neues kennen, sie fördern das Vertrauen, es hat auch ein gewisses Flair und außer dem eigenen Mann darf niemand Hand anlegen.

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                                          • Re: Bin verwirrt

                                            Hilfe von aussen habe ich schon gesucht, nur ich haben den Eindruck, dass ich meine Probleme dann auf den Therapeut/in ablege und erwarte, dass er oder sie etwas macht, damit mit mir etwas passiert. Mit einem Therapeuten würde die Aufarbeitung wahrscheinlich noch ein Jahrzehnt dauern...

                                            Mit Pärchenclub pausieren ist für mich kein Problem, mir brennt es nicht.

                                            Tantrakurse? Geht man da nicht hin, wenn das Paar wirklich stabil ist? Wir waren mal bei einer Tantramasseurin. Sie hat uns abwechelnd massiert. Als sie mich massiert hatte, da war ich so verkrampt, dass sie die Massage etwas früher beendete, da es keinen Sinn hatte.
                                            Und als sie anfing meinen Mann zu massieren, da hatte ich einen so heftigen Hustenreiz bekommen, dass es keinen Spass mehr hatte (das war sicher psychosomatisch), denn ich war nicht erkältet. Ich hatte irgendwo ein Problem, dass jemand anderes meinen Mann verwöhnt.
                                            Ich hätte ein Risenproblem gehabt, wenn an dem einen Abend vor einem Jahr die Rollen vertauscht wären und mein Mann sich auf jemanden eingelassen hätte, das ist sicher. Ich hätte sicherlich Eifersucht gespürt. Jetzt sehe ich es natürlich anders, jetzt gönne ich ihm etwas Unvergessliches.
                                            Na ja, für meinen Mann ist das Erlebte auch ein Problem aber aus anderen Gründen, nicht weil ich mich auf Fremden einliess, sondern weil ich mich so lange meinem Mann irgendwie verweigert hatte. Ich hatte es früher nicht einmal eingesehen. Wir hatten ja Sex und das machte mich froh und glücklich, aber mein Mann fühlte sich einfach abgewiesen, denn die Vorschläge von ihm hatte ich zunächst abgelehnt, ich sagte "ich will es normal". Bis ich mir etwas neues vorstellen konnte, da hat er sich auch schon weiterentwickelt und seinen Vorschlag als Nicht-Brauchbar abgelegt.
                                            Die Kluft scheint mit jedem Moment immer tiefer und weiter zu werden, ich kann es irgendwie nicht aufhalten. Denn mit jedem Wort verstricke ich mich immer mehr. Mal versuche ich mich zu rechtfertigen, mal werde ich zornig, mal sehe ich keinen Sinn mehr nachdem wir die Hälfte unseres Lebens diese Beziehung führen. Manchmal denke ich, ich bin irgendwie "krank", "nicht normal", nur für die anderen ist es unsichtbar. Aber mein Mann leidet drunter und ich leide auch. Er hat so viel in die Beziehung und Ehe und Familie inversitert und fühlt sich unglücklich, nicht verstanden.
                                            Und ich bin wie gehemmt, schaffe es nicht die Schale aufzubrechen.

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                                            • Re: Bin verwirrt

                                              Deshalb meinte ich, wenn ihr etwas stabiler seid.
                                              Bei den Kursen sollte es ja um euch gehen, also ohne das jemand anderes massiert o.ä., sondern ausschließlich du und dein Mann miteinander aktiv seid.

                                              Eure Probleme löst das natürlich nicht, darüber muss geredet werden, ihr müsst einander verstehen.
                                              Also wenn es mit reden nicht funktioniert, fände ich es immer noch sinnvoll wenn du deine inneren Kämpfe und Probleme, die du hier beschreibst, aufschreibst und ihm als Brief zu lesen gibst.
                                              Quasi als Einstieg zu einem Gespräch, in möglichst entspannter Stimmung.

                                              Auch wenn du plötzlich für all die Wünsche deines Mannes offen wärst, er sollte trotzdem eine Ahnung davon bekommen warum ihr Schwierigkeiten habt, um auch selber aktiv an Lösungen mitarbeiten zu können und vor allem Verständnis zu entwickeln.

                                              Vielleicht hast du den falschen Therapeuten und/oder die falsche Einstellung.
                                              Natürlich löst er nicht für dich die Probleme, er hilft verschiedene Sichtweisen zu erhalten, Gedanken zu ordnen, Wege zu finden, das bringt aber nur etwas wenn du diesen Weg selber ausprobierst und dann dauert so eine Aufarbeitung auch nicht Jahre, es sei denn es steckt etwas dahinter das dich in deinen Grundmauern erschüttert hat.
                                              Aber, selbst dann, es wird mit der Zeit besser, nicht erst mit Abschluss der Therapie und diese Verbesserungen, wenn auch in kleinen Schritten, machen schon viel aus, wenn man ihnen einen hohen Wert zumisst und sich bewusst darüber freut.

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                                              • Re: Bin verwirrt

                                                Du fragst dich ja vor allem, wie du die Kontrolle verlieren konntest, obwohl du deinem Mann gegenüber immer so verklemmt warst.

                                                Dazu hätte ich mehrere Theorien, ich denke wenn eine davon zutrifft, wirst du es wissen.

                                                Einmal kann ich mir vorstellen das du einfach von der Stimmung im Swingerclub überrannt wurdest, die Hormone etwas verrückt spielten und du einfach nur deinen Trieben gefolgt bist, der Verstand ausgeschaltet war.
                                                Ich finde, das passt aber nicht so richtig, zu deinen Beschreibungen.

                                                Zum anderen, vielleicht fällt es dir leichter mit jemanden aktiv zu sein, den du nicht kennst. Du siehst den Mann nie wieder, wirst also auch nicht mehr daran erinnert.
                                                Dazu hättest du aber vergessen müssen, das dein Mann anwesend ist.

                                                Die dritte und für mich einleuchtendste Theorie ist, das du schon mal schlechte Erfahrungen gemacht hast, zu sexueller Aktivität genötigt wurdest, dich nicht wehren konntest und es aus der Not heraus einfach hast geschehen lassen.
                                                Im Swingerclub bist du, durch das Drängen des anderen Mannes, in diesen Modus zurückgefallen, hast es einfach geschehen lassen und warst mit den Gedanken woanders.
                                                Ich finde dieses, oder ein ähnliches Szenario würde so manches an deinem widersprüchlichen Verhalten erklären.

                                                War denn mal was? Ein Erlebnis das dich geprägt haben könnte?

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                                                • Re: Bin verwirrt

                                                  Es ist an allen drei Theorien etwas dran.
                                                  1.Die Hormone haben schon etwas verrückt gespielt und ich habe den Verstand bewusst ausgeschaltet. Ich wollte mich auf eine "Überraschung" mit allen Sinnen einlassen. So funktioniert es vielleicht mit Grenzerfahrungen wie bungy jumping oder ähnliches, das gibt Kick, aber ob es einem wirklich gut tut oder einer das nötig hat, und ob es nicht mit irgendwelchen Nachfolgen ausgeht, denkt man in dem Moment nicht nach.
                                                  2. Sich auf einen Fremden einlassen, da man ihm nie wieder begegnet, das war es wohl nicht wirklich. Erinnert werde ich täglich an ihn, das ist für uns beide schmerzlich.
                                                  3. Ob ich eine sexuelle Nötigung erfahren habe, kann ich mich nicht erinnern. Solche Erklärung hatte mein Mann vor vielen Jahren auch als eine der Ursachen vermutet, aber es ist nichts da. Was aber wohl viel stärkere Auswirkung haben könnte, hatte gestern mein Mann mir als einleuchte Ursache dargelegt, er zerbricht sich nämlich seit vielen Jahren den Kopf und wäre einer der besten Psychologen, wenn er diesen Beruf erlernt hätte.

                                                  Also ich habe seit Kindheit mir Muster angeeignet: z.B. ich musste Essen immer aufessen. Ein Ereigniss, der mir besonders hängen blieb war, alsich im Ganztageskindergarten abends ein Essen bekam, bei dem ich mich fast übergab, musste es aber aufessen. Als mein Vater kam, um mich abzuholen sass ich noch am Esstisch und die Erzieherin drängte mich dazu, mein Vater blieb einfach stehen, hatte sich nicht eingemischt und mich aus dieser Lage befreit, sondern stand da und wartete.
                                                  Im Alltag lasse ich oft andere Personen entscheiden, wie es weitergeht, was geschieht. Gestern abend bat mich mein Mann, unseren Sohn aus dem Bad zu holen. Ich ging ins Badezimmer, aber der Kleine sagte, er will noch weiterspielen/weiterplantschen. Also gab ich nach und ging wieder. Mein Mann war empört, dass ich sozusagen nach der Pfeife meines Sohnes tanzte, bzw. das tat was der Kleine wollte und nicht was das Beste für uns alle war (z.B. weil das Wasser nur noch lauwarm war und Abendessen auf dem Tisch stand). Was noch wichtiger war, habe ich die Bitte meines Mannes ignoriert oder für weniger wichtig gehalten als die des Sohnes. So fühlt sich mein Mann die ganzen Jahre, zuerst waren mir die Eltern wichtig, dass kam langes Studium und noch längerer beruflicher Weg, so ich brave Tochter, brave Mitarbeiterin versuchte allen recht zu machen auch in der Zeit der Schwangerschaften hatte ich mich und die werdenden Kinder Risiken aus, die keiner nötig gehalten hätte.
                                                  Für mich klingt es einleuchtender als eine sexuelle Nötigung als etwas einmaliges und einschneidendes. Vielmehr habe ich nach gleichen Mustern fast mein ganzes Leben gelebt, verucht allen anderen recht zu machen. Da mein Mann so viel Verständnis hatte und mich zu nichts drängen wollte, blieb er auf der Strecke, denn ich hatte keine Kraft und Mut und fand keine Zeit für ihn, ich war jahrelang müde und erschöpft, da der Job mich über meine Kräfte ging und ich nicht auftanken konnte. Mein Mann konnte auch nicht auftanken. So bin ich seelisch und oft körperlich ganz erschöpft und mein Mann fühlt kein Vertrauen und ist ebenfalls erschöpft.
                                                  So sehe ich keinen Ausweg, habe aber die ganzen Jahre, dass es dazu nur einen kleinen Schritt braucht, dass ich er doch schaffen könnte. Es kann doch nicht sein, dass mein Mann so viele Jahre für nichts investiert hätte. Ich möchte, dass er an meiner Seite glücklich ist. Ist es egoistisch. Manchmal denke ich, es hat doch keinen Sinn, ich habe so viel vermasselt, es ist solange unglücklich gewesen, er hat etwas besseres verdient als mich. Andererseits möchte ich ihn nicht aufgeben und die Kinder auch nicht verlieren. Ich brauche ein Wunder. Ich habe schon Wunder erlebt, das waren die Geburten der Kinder. Ich glaube an Wunder...

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