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Kennt jemand Trauer?

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  • Kennt jemand Trauer?

    Natürlich habe ich eine Frage/ein Anliegen.:-)
    Es geht im Grunde um den Tod. Genau genommen kann ich damit überhaupt nicht umgehen, vor allem im Bezug auf andere und überhaupt mit dem Tod sein.
    Ich finde es gruselig tot zu sein und dann unter der Erde zu liegen, oder einfach das Sterben selber. Es sei denn es ist selbst bestimmt (sorry aber so ist es).
    Jetzt habe ich das blöde Problem das es meiner Mutter nicht so gut geht, die reibt sich dann auch noch für meinen Bruder auf. Ich weiß gar nicht wie ich das erklären soll, je schlechter es ihr geht desto mehr Abstand schaffe ich und ich fange echt an meinen Bruder zu hassen weil er meine Mutter nicht in Ruhe lassen kann, dabei kann er ja seinerseits gar nichts dafür. Andererseits versuche ich meine Mutter immer weiter auf emotionalen Abstand zu halten, weil ich es nicht ertrage sie so zu sehen.
    Der Punkt ist eigentlich das meine Mutter so tut als ginge es ihr gut und alle machen mit, wenn ich sie frage wie es ihr eigentlich geht schämt sie sich regelrecht wenn sie sagt das es schlecht geht. Sie versucht dann irgendwie für alle anderen stark zu sein, aber nur weil sie möchte das da Friede herrscht, anstatt mal an sich zu denken.

    Naja, es ist meine Mutter aber ich habe wohl etwas Schiß das sie, auf Deutsch gesagt, stirbt. Sie wird immer grauer und schwächer. Sie funktioniert aber noch als wäre alles ok, was andere (wo ich mich nicht ausnehmen möchte) zum Anlaß nehmen es einfach weiterlaufen zu lassen. Ich merke aber das es ihr schlecht geht, besonders wenn ich danach frage, aber sobald es andere beeinflussen könnte geht es ihr, vermeidlich, wieder gut.

    Irgendwie kann ich mich in Sterbenssachen dadurch hervorheben das ich so gut wie noch nie eine Träne um jemanden vergossen habe und da gab es einige, aber ich glaube das wird mir gerade zum Fallstrick? Also kein "hervorheben" sondern ein krasses Defizit, auch wenn ich wahrscheinlich um meine Mutter nie eine Träne vergießen werde (auch wenn ich wohl traurig sein werde).

    Boa, das ist echt schwer zu erklären. Ich bin ein Mensch der versucht sich nicht so sehr auf andere einzulassen, so das er sie vermissen würde, aber es gibt eben noch immer Menschen die man vermissen würde und das ist etwas das ich nicht aushalte, oder so. Ich frage mich nur wo mein emotionales Defizit liegt, ne eigentlich frage ich mich wie ich Emotionen heucheln kann damit es meiner Mutter besser geht? Irgendwie übel, oder? Aber heucheln kann ich schon, damit es anderen besser geht und das sehr gut.

    Im Grunde genommen ist das meine Frage an euch wie man mit sterbenden umgeht und vor allem, wie man trauert. Jeder sagt: da mußt du erst mal trauern, dann wird es schon wieder.......aber was ist Trauer und vor allem wie macht man das?
    Ehrlich gesagt ich habe Null Schimmer davon was Trauer bedeutet und wie man sie verarbeitet schon gar nicht, allerdings habe ich schiß vor der nächsten Trauer, total Kirre oder?


  • Re: Kennt jemand Trauer?


    Hallo tired- gehts dir so schlecht grad?

    Mir gehts halt so, dass ich irgendwie auf Etappen trauer, immer wieder kommt ein "Schub", den lasse ich zu, dann schwenke ich wieder um auf ein anderes Programm.
    Ich denke immer, was ist das für ein Mensch, der nicht Grund hat zum traurig sein. Immer wieder blitzen Gedanken durch die echt wehmütig machen, weil es ja ununterbrochen Verluste hinzunehmen gibt. Von unerkannten Chancen angefangen bis zu unwiderruflichen Ereignissen und bewegendsten Gefühlen.

    Was ich aber auf keinen Fall mehr kann, das ist um einen alten Menschen trauern, nicht einmal um einen jungen, der stirbt. Zum Verlust bin ich betroffen, sicher, es tut weh wen nicht mehr sehen zu können, so irgendwie gehts mir da, aber weil er gestorben ist, das ist für mich persönlich kein Grund zum wirklich lange hinsinken und heulen gar.
    Bilde dir ja nicht ein, das das wirklich der letzte Tag ist. Ich vermute, es ist der Erste- von einer anderen Lebensform.
    Ich vermute das nicht nur, natürlich bin ich davon überzeugt- hab unbestimmte Gefühle - stimmt nicht, hab frohes Wissen wegen dem...ich sterb nicht wirklich. Der Körper, der ja.
    Ich war übrigens Zeuge wie meine Mutter gestorben ist, eine wirklich beste Freundin, da war ich anwesend, wie mein Vater gestorben ist, da war es wie in einem Spielfilm so dramatisch, dann ist wie durch Zufall grad passiert, dass meine Friseurin mitten unter der Behandlung einen Hirnschlag erlitten hat und immer wieder ist es vorgekommen, dass ausgerechnet in meiner unmittelbaren Nähe jemand "ausgehaucht" hat.
    Ich kenne wen, die unterhält sich mit denen die nicht mehr sichtbar sind wie mit denen die mitten im "Leben" stehen, mir selber ist so eine "Wahrnehmung" schon oft passiert- überprüft habe ich die "Aussagen", gestimmt haben sie..und übereinstimmend höre ich von jenen, die sich mit dieser Materie besonders befassen- die Zeit VOR diesem angeblichen Tod ist schlimmer..siehe die Zeit die deine Mam grad erlebt.

    Auf alle Fälle habe ich richtig viel Gründe zu leben, ob in einem traurigem Zustand gerade oder dann wieder in einem fröhlichen. Beim drüber Nachdenken, wirklich tired, so ist es, ich bin mit der Traurigkeit nicht auf Kriegsfuß. Sie ist die Kehrseite der Medaille.
    Soll ich leugnen, dass ich mich freue einmal zu gehen, oder soll ich zugeben, dass ich besonders viel noch erfahren möchte solange ich in einem Körper stecke...?
    Gönne deiner Mutter sämtliche Gefühle, sie ist so was wie eine die gerade das macht was sie macht. Nicht ohnmächtig zusehen tut sie, sondern sie ist voll beteiligt. An diesem Ereignis- irgendwann an einen gaaanz anderen.
    Du bist doch nicht zuständig- probiers aus, es würde nichts nutzen, wenn du da was ändern wölltest, es ginge nicht- wozu auch? Sekunden in die Länge gezogen, so ist es glaube ich mit aller Leben.
    Ich wette, wenn es dann aus ist mit dieser Form, dann sagen wir: he, ich dachte das ist alles wahr..

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    • Re: Kennt jemand Trauer?


      Hi Elektraa,
      ich denke mal das eigentliche Problem ist die Verdrängung, das ich die Trauer mehr oder weniger überspringe und nicht richtig fühlen kann, was aber eher ein unbewußtes Ding ist und deshalb komme ich gar nicht an meine eigentlichen Gefühle heran. Aber manchmal läßt die Verdrängung etwas nach und dann herrscht Chaos im Gefühlsleben (wie am Samstag). Etwas wirr/chaotisch ist der Beitrag ja schon geraten, eben so wie ich mich da gerade gefühlt hatte, etwas durchgeknallt.:-)
      Danke der Nachfrage wie es mir geht, da irgendwann die Verdrängungssechanismen wieder greifen, wie jetzt, und dann geht es wieder besser.:-) Es ist halt unterschwellig immer da und ich habe das Gefühl wenn ich mal nicht genug andere Sachen zum nachdenken habe, oder gewisse Leute treffe, fängt es wieder an zu brodeln.

      Ich glaube wenn man das Ganze dauernd verdrängt dann schleppt man es ewig mit sich rum. Vielleicht ist es auch noch ein Punkt das die meisten vorm Sterben Angst haben, ich eher vorm tot sein und das hört ja nie auf. Deshalb kann ich nicht einfach sagen wenn jemand stirbt, das es zumindest überstanden ist (was ja für viele auch tröstlich sein mag), weil ich die Tatsache das jemand tot ist Jahre später und auf Dauer immer noch als aktuell empfinde, wenn du verstehst was ich meine.;-) Darum beneide ich alle die an etwas Glauben, der Tod fällt dann zum Teil weg.

      Mir ist auch schon mehrmals passiert das es mir nachdem jemand gestorben ist endlich wieder ziemlich gut ging, wohl weil dann ein Haufen Sorgen weggefallen sind. Von Zeit zu Zeit, habe ich dann natürlich ein schlechtes Gewissen das da so ein Zwiespalt herrscht.
      Um den Gegensatz zu verdeutlichen hatte ich den Suizid angesprochen aber irgendwie den Faden verloren und der Zusammenhang ist vollkommen verloren gegangen. Wenn jemand freiwillig aus dem Leben scheidet habe ich seltsamerweise auf Dauer kaum ein Problem damit, klar vermisse ich dann die Leute, es tut mir auch bis zu einem gewissen Punkt sehr Leid, aber da habe ich keine Gefühle die ich verdrängen müsste, das ist dann für mich ok. Zumindest erscheint es mir so, vielleicht funktioniert da auch nur das beiseiteschieben besser. Das war als Beispiel für diese Widersprüchlichkeit der Gefühle im allgemeinen gedacht. Ich kann so etwas nicht besonders gut erklären, da fallen mir als Vergleichsmöglichglichkeit meist nur solche Beispiele ein, die etwas daneben sind und sicher gäbe es eine bessere Möglichkeit das rüber zu bringen, fällt mir nur keine ein.

      Und, für mich ist es momentan das Problem das ich anstatt die Zeit zu nutzen die ich noch mit jemanden habe, was ja im richtigen Umgang damit ein Segen sein kann, sitze ich wie das Kaninchen vor der Schlange und versuche es auszusitzen. Der Antrieb da etwas positives draus zu machen (Im Sinne von Verabschieden, in´s Reine zu kommen) sinkt gegen Null, mal abgesehen davon das ich gar nicht wüßte wie das funktionieren sollte. Irgendwie bin ich da mehr mit mir beschäftigt als mit meiner Mutter, was ja auch nicht gerade ein netter Zug ist.

      Ich glaube früher als die Leute fast immer daheim gestorben sind und quasi noch im Sterben ein natürlicher Teil der Familie waren, konnten die Menschen (auch die Sterbenden) besser damit umgehen, offener. In manchen ländlichen Gegenden ist es ja noch so das der Tod mit gelebt wird und dadurch die Trauer wesentlich gesünder und natürlicher ist, es wird eben nicht vor anderen und vor allem vor sich selber tabuisiert.

      Naja, alles recht widersprüchlich, aber ich denke mal das ist es immer in solchen Fällen. Im Grunde sehe ich das auch als kein besonders gutes Thema für dieses Forum, außer am Samstag da fand ich die Idee gut mal eine Meinung dazu zu hören.;-) Solche Anwandlungen habe ich immer mal wieder, nur meist kann ich das ganz gut vorbei ziehen lassen, aber manchmal auch nicht und dann kommen solche Beiträge zustande (ist ja nicht der erste) die mir im Nachhinein eher unangenehm sind und die eben gar nicht so wirklich hierher gehören.

      Liebe Grüße

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      • Re: Kennt jemand Trauer?


        Wie wäre es, wenn du mal Bücher über das Thema lesen würdest? Elisabeth Kübler Ross zum Beispiel hat sehr schöne Bücher darüber geschrieben. Der Tod gehört genau so zum Leben wie die Geburt. Wer richtig leben will, der muss auch den Tod akzeptieren können. Wenn wir gehen, so lassen wir nur unseren Körper hinter uns, aber unsere Seele (oder wie man das nennen will) ist unsterblich. Denke für deine Mutter wäre es sicher schön, wenn du für sie da sein könntest. Meistens braucht es nicht viel, nur ein liebes Wort, das man da ist. Anscheinend gehen Menschen die Sterben durch fünf Phasen. Abschliessend aus dem Wikipedia: http://www.pflegewiki.de/wiki/Sterbe...C3%BCbler_Ross ein Auszug:

        "Das Phasenmodell nach Elisabeth Kübler-Ross
        Viele Sterbeforscher haben bereits versucht, das Sterben, den Weg in den Tod, in Phasen einzuteilen. Sie haben versucht nachzuvollziehen, wie das Sterben abläuft, um ein Grundmuster zu erstellen. Das seit einigen Jahrzehnten bekannteste Modell ist das der amerikanischen Ärztin und Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross, das die psychischen Vorgänge im Zusammenhang mit dem nahenden Tod in fünf Sterbephasen zusammenfasst. Sie hat an ihrem Arbeitsplatz mit über 200 sterbenden Patienten gesprochen, woraus sie ihr Konzept entwickelte. Doch auch das Fünf-Phasen-Modell verläuft in der Realität nicht "idealtypisch", denn letztendlich stirbt jeder Mensch auf seine eigene individuelle Weise. Dieser Prozess kann sich über Jahre hinweg hinziehen oder auch nur innerhalb weniger Minuten geschehen. Es können auch Phasen wegfallen, bzw. mehrere Male durchlebt werden. Auch Angehörige als Begleitende durchleben die gleichen Phasen wie Sterbende, die sich im Grunde nicht voneinander unterscheiden, aber Anteile vorweggenommener Trauer enthalten können. Auch befinden sich Angehörige und Sterbender nicht unbedingt gleichzeitig in derselben Phase.

        [...]

        Literatur
        Elisabeth Kübler-Ross: Interviews mit Sterbenden. Droemer Knaur. ?? Auflage Erscheinungsdatum: Februar 2001. ISBN 3426870711
        Elisabeth Kübler-Ross: Über den Tod und das Leben danach. Silberschnur . Erscheinungsdatum: 2002. ISBN 3923781024
        Elisabeth Kübler-Ross: Erfülltes Leben, würdiges Sterben. Gütersloher Verlagshaus Erscheinungsdatum: Januar 2004 ISBN 3579009907"

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        • Re: Kennt jemand Trauer?


          Hallo Almitra,

          danke schön!

          Das mit diesen fünf Phasen habe ich schon mal irgendwo gelesen, fand das sehr interessant und teilweise messerscharf zutreffend. Das paßt auch häufig zu dem Verhalten von Entführungsopfer, wo dann der Höhepunkt wohl im Stockholm-Syndrom mündet.
          Auf jeden Fall sehr gute Verhaltenstipps die dort noch angeführt werden, der ein oder andere wird mir sicher noch hilfreich sein.
          Das was ich gelesen hatte war rein aus der Sicht des Sterbenden geschrieben, halt etwas einseitig.

          Mit den Büchern werde ich mich mal schlau machen, so etwas zu lesen kostet mich immer Überwindung, liegt aber wohl eher an dem was in mir vorgeht als am Buch selber.;-)

          Grüße

          Kommentar


          • Re: Kennt jemand Trauer?


            Ist sicher gut, wenn du dich etwas mit dem Thema beschäftigst. Vielmals scheut man Dinge, die man nicht kennt. Aber wenn du dich etwas eingelesen hast, wirst du sehen, das es ein sehr wichtiger Prozess ist. Denke wenn man ihn offenen Auges angehen kann, so ist er sehr bereichernd.
            Wenn du in die Natur schaust, so siehst du, alles ist immer im Wandel und nichts geht verloren. So auch beim Tod. Es ist kein Ende sondern ein Wandel.

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            • Re: Kennt jemand Trauer?


              Ich finde, dieses Thema passt sehr wohl hierher. Ist es nicht so, dass diese fünf Phasen auch zutreffen irgendwie wenn man erfährt dass eine Liebesbeziehung aus ist und vorbei ist?
              Auch da geht man diesen Weg meist- bei meiner Freundin die gerade mitten in diesem "Sterbeprozess" ist ist es genau so.
              Verlassen werden = sterben...sie will es nicht wahrhaben, sie macht sich Hoffnung, sie überlegt Strategien, sie befragt alle um Tipps und Rat, sie segnet im Nachhinein alles indem sie meint es war die einzige Form zu leben, wenn diese nicht mehr ist dann ist nur mehr Grund zum Weinen, alles weg...nichts mehr da..

              tired, zu dir noch einmal- geht es dir nicht deshalb oft so, weil du das Gefühl hast NICHT zu leben, eben weil gewisse Teile deiner Gefühle sich nicht einstellen- wie eben tiefstes Heulen und dergleichen, wie wenn du taube Finger hättest und sie wollen sich nicht und nicht bewegen mehr.
              Unsere Schutzkruste ist verhärtet, sie lässt sich nicht so leicht erweichen mehr wenn man viel Leid erlebt hat.
              Wie dieses Botox- keine Mimik ist besser als die falsche immer zu ertragen müssen...man stellt alle Nerven taub, weg scheint dieses Problem dann zu sein...Sorgenfalten weg, Sorgen weg..

              Gefühle weg, Nöte weg..aber auch das Gefühl wirklich lebendig zu sein zugleich.

              Bestimmt liebe tired vermisst du viele Regungen die du einmal stark spüren können hast und jetzt irgendwie nicht mehr.

              Schutzpanzer brich ab...Nein!hoffentlich nicht, das wäre zugleich alles aufgeschobene noch einmal zu spüren..dann wieder- bitte kommt wieder ihr Gefühle...nein, ja nicht..es täte mir sicher weh....

              Auf alle Fälle ist mir klar, die gleichen Nerven die Lust transportieren, die transportieren auch den Schmerz.

              Dann weiß ich auch von mir her, dass ich viele, viele Sachen mittlerweile schon vermeide im Vorfeld, obwohl ich gar nicht weiß was genau auf mich zukommt- die leiseste Ahnung es könnte mir wieder einmal Weh bereiten lässt mich erst gar nicht in diese oder jene Richtung gehen.
              Dann wieder gehe ich sie zum Trotz, diese Wege die ich bewußt vermeiden wollte und siehe, sie sind anders wie einmal erlebt. Hab ja dazugelernt, bin nicht mehr wie früher.

              Leider habe ich aber auch die Begeisterung von früher nicht mehr so stark für so manche Erlebnisse die erregend waren einmal- war da so was wie eine "Abhärtung" beteiligt?
              Vieles berührt mich weder positiv nicht mehr so - auch aber nicht mehr negativ. Ich ärgere mich nicht mehr leicht- begeistere mich aber für bestimmte Dinge nicht mehr..das hängt bestimmt zusammen.

              Für dich gesprochen tired kann ich nur sagen- weder deine Mutter noch dein Bruder leben ewig in dieser "Wahrnehmung"- es ist eine von vielen Formen, jeder lebt auf seine Weise irgendwas aus.

              Der eine den Trauernden, der andere den "Irren"- na und?
              Beobachte einfach und denke dir: interessant, ich frage nach wie sich das anfühlt anstatt dass ich das als MEINE Sache betrachte.

              Früher einmal habe ich gependelt, da habe ich zusammen mit einer Freundin "Geister" befragt- obskurr, wie Tischchen rücken, oder dieses Brett mit den Buchstaben reden lassen..bei uns nennt man das spiritisteln..das kennst du sicher vom Hörensagen her.
              Jedenfalls haben wir oft wen in der "Leitung" gehabt der uns mitgeteilt hat wie es ihm geht- angeblich ein "Toter" der mit uns spricht...wir natürlich voller Interesse..ganz schön gruselig oft.

              Das gleiche kannst du haben, wenn du mit irgendwem "Lebenden" sprichst. Er gibt was von sich was im Moment "durch ihn spricht"- die "irre Seele", die "traurige Seele", die Vergnügte, die benommen vor Herrliche und so weiter.

              Wenn du dich selber befragtst: sag tired, wie gehts dir wirklich, dann höre einfach zu. Ganz interessiert. Und falls die traurige tired zu Wort kommen will, dann höre auch da genau hin, sie erzählt dir von verlorenen Dingen....klagt dir vor und will damit einfach nicht aufhören von ihrem Schmerz zu berichten.
              Anschließend sagst du dieser traurigen Seele in dir danke, ich weiß Bescheid, ich gedenke deiner voller Mitgefühl und schon wechselst du den Gesprächspartner in dir- die "Seele" die du noch hast, die noch aus dir spricht- zusätzlich zu der Traurigen...

              Ich jedenfalls habe es so.
              Was glaubst du wie "bösartig" so manche "Wesenheit" um Wort bittet in mir drin...natürlich nicht nur bei mir, auch bei allen mit denen ich rede gibts so was wenn ich es provoziere- sogar Gandhi hat gesagt: nicht aussen sollen wir suchen, innen ist es, das was uns das Leben schwer macht oft.

              Kommentar



              • Re: Kennt jemand Trauer?


                Hallo Tiered.

                Wie wäre es, wenn du die Zeit mit deiner Mutter nutzt in dem Bewusstsein, dass ihr euch almälich von einander verabschiedet. Macht was schönes zusammen, genießt eure gemeinsame Zeit, klärt was es noch zu klären gibt....

                Mehr kannst du nicht machen, außer annehmen wie es kommt.

                Ich wünsche dir alles Gute.

                Lieben Gruß,

                Hanelore

                Kommentar


                • Re: Kennt jemand Trauer?


                  [quote Tired]
                  Ehrlich gesagt ich habe Null Schimmer davon was Trauer bedeutet und wie man sie verarbeitet schon gar nicht, allerdings habe ich schiß vor der nächsten Trauer, total Kirre oder?[/quote]

                  Ja, ich kenne Trauer.

                  Eigentlich kennen alle die Trauer. Sie verdrängen und ignorieren sie - bleiben in Phase I. Bis der Tod eines anderen sie aufrüttelt, daran erinnert.

                  Wenn wir sie nicht verdrängt hätten, wüßten wir das wir traurig sind - eigentlich von Anfang an. Von dem Moment an, wo wir begreifen, dass wir endlich und sterblich sind. Das ist ganz normal, dass Dich das traurig macht, grau unter der Erde zu liegen - das ist nämlich traurig.

                  Das kann man immer verdrängen und dann depressiv sein. Und sich wundern, warum man an manchen Tagen so traurig ist. Oder andere psychiche Erkrankungen entwickeln.

                  Elektra spricht von Lebendigkeit. Die Trauer um die Endlichkeit des Lebens hat eine Kehrseite: Das Begreifen der Lebendigkeit.
                  Das Spüren der Trauer lässt gleichzeitig das Spüren dieser Kehrseite zu. Umso weniger Du das verdrängst, desto mehr werden sich die positiven Gefühle, nämlich die das Du da bist, dass Du lebendig bist, gestalten kannst ... verstärken.

                  Fürchte Dich nicht, es lohnt nicht, es ist ohnehin unabänderlich.

                  Ich hab schon viele tiefgehende Beziehungen an den Tod verloren und kann Dir sagen, es lohnt, sich damit auseinanderzusetzen. Es anzunehmen zu lernen. Das Loslassen lernen gegenüber geliebten Personen, bringt unausweislich eine Liebe zu den Menschen, die da sind, die leben, und das bist dann letztendlich DU selbst!

                  Kommentar


                  • Re: Kennt jemand Trauer?


                    Zitat Tired:
                    "Im Grunde genommen ist das meine Frage an euch wie man mit sterbenden umgeht und vor allem, wie man trauert. Jeder sagt: da mußt du erst mal trauern, dann wird es schon wieder.......aber was ist Trauer und vor allem wie macht man das?
                    Ehrlich gesagt ich habe Null Schimmer davon was Trauer bedeutet und wie man sie verarbeitet schon gar nicht, allerdings habe ich schiß vor der nächsten Trauer, total Kirre oder?"

                    Ob das total kirre ist, weiß ich nicht.
                    Zunächst bin ich über Deine Beschreibungen von Dir selbst erstaunt. Du bist so einfühlsam in Deinen Beiträgen für andere und hast bei mir den Eindruck hinterlassen, Du hast gefühlsmäßig "alles drauf"- ja,ich hätte Dir dieses Problem "wie trauert man eigentlich?" nicht zugetraut. Bitte nicht als Wertung verstehen, ich wollt nur mal schildern, wie Du auf mich wirkst.

                    Als zweites denke ich, vielleicht hast Du "schiß vor der nächsten Trauer", weil Du etwas verdrängst?
                    Versuch Dich zu erinnern, wann Du getrauert hast um etwas oder jemanden, und wie Du damit umgegangen bist.
                    Hat es Dich vielleicht nie wirklich losgelassen und Du hast Angst dass es wieder so sein wird und das willst Du nicht?
                    Trauer ist kein Anlass auf den sich einer freut, aber kann nicht nur der sie zulassen, der weiß, dass Trauer auch ein Ende findet und vorbei ist?

                    Ich versuche mal zu beschreiben, wie bei mir Trauer abläuft- angenommen, es stirbt ein Mensch der mir viel bedeutet hat:
                    Ich muss weinen, immer wieder. Der Gedanke "nie wieder kann ich diesen Menschen erleben....es ist vorbei" - so etwas kommt in meinen Kopf, der mich zum Weinen bringt und vielleicht einiges mehr. Das ganze läuft wochenlang so ab, allerdings wird es immer weniger, dass ich an solche Dinge denke und weinen muß, das Weinen wird weniger und irgendwann kann ich an diese Dinge mit diesem Menschen denken, dass ich nicht mehr weine, nicht mehr traurig bin, sondern froh bin, diese Dinge mit dem Menschen erlebt zu haben, froh bin ihn gekannt zu haben usw. Sprich: die Trauer ist vorbei. Ich kann dann denken, "schade dass xy nicht da sein kann um dies und jenes zu erleben" ohne, dass es mich aus meinen Bahnen wirft,depressiv macht o.ä.

                    Hm, es ist schwierig Trauer zu beschreiben....

                    Kommentar



                    • Re: Kennt jemand Trauer?


                      ......Umso weniger Du das verdrängst.....

                      Genau das ist der Punkt.
                      Das Verdrängen, es ist ja keine bewußte Entscheidung. Ich finde es schwierig zu sagen das jetzt mit dem Verdrängen Schluß ist, das funktioniert auch nicht wirklich. Ich beschäftige mich schon recht lange mit meiner Verdrängung, auch in anderer Hinsicht, habe aber bisher noch keinen Weg gefunden das zu ändern.
                      Meine Frage hätte vielleicht eher lauten sollen: Weiß jemand wie Trauer funktioniert, oder wie man sie in sich finden kann".

                      Ich denke mal das jeder trauert, aber nicht bewußt und wer das unbewußt macht kann das ganze nicht an die Oberfläche lassen. Es nicht rauslassen, wie man so schön sagt, es bleibt stattdessen drin in einem und wird über die Zeit immer tiefer vergraben bis es rational kaum noch benennbar/greifbar ist aber trotzdem große Auswirkungen auf das Leben hat.

                      Ich schätze mal da muß man sein Gefühlsleben sozusagen umerziehen und erst mal viel graben im "Ich", zuerst braucht man aber eine geeignete Schaufel die zu der Konsistenz paßt.

                      Wenn du weißt was ich meine.;-)

                      Kommentar


                      • Re: Kennt jemand Trauer?


                        ohh schwupp,da haben sich unsere Beiträge überschnitten...

                        Ja, genau...Verdrängung ist das Stichwort. Versuchen herauszufinden, warum man die Gefühle verdrängt, nicht erleben kann...die Schaufel muß her und graben:-)

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                        • Re: Kennt jemand Trauer?


                          .....Zunächst bin ich über Deine Beschreibungen von Dir selbst erstaunt. Du bist so einfühlsam in Deinen Beiträgen für andere und hast bei mir den Eindruck hinterlassen, Du hast gefühlsmäßig "alles drauf"......

                          Dr. Jekyll und Mr. Hyde ()))
                          Ich selber halte mich im realen Leben eher für eine emotionale Niete, wobei sich das beim schreiben etwas ändert.

                          ......Versuch Dich zu erinnern, wann Du getrauert hast um etwas oder jemanden, und wie Du damit umgegangen bist......

                          Da fällt mir absolut nichts ein, was mich selber wundert weil es ja eigentlich irgendwann mal so gewesen sein müßte.........

                          Kommentar


                          • Re: Kennt jemand Trauer?


                            Und schon wieder überschnitten.()))()))

                            Kommentar


                            • Re: Kennt jemand Trauer?


                              Hi Hanelore,
                              jo, das wird wohl erstmal das Beste sein.
                              Danke für die Wünsche

                              Kommentar


                              • Re: Kennt jemand Trauer?


                                Zitat Tired:"...Da fällt mir absolut nichts ein, was mich selber wundert weil es ja eigentlich irgendwann mal so gewesen sein müßte........."

                                Da wäre es interessant, wenn Du das nächste mal einfach auf Dich zukommen läßt und guckst, was passiert...Dein "schiß vorm nächsten mal" hat seine Begründung und vielleicht findest Du im nächsten Mal die Antwort.

                                Kommentar


                                • Re: Kennt jemand Trauer?


                                  ....und die Lösung(8))

                                  Kommentar


                                  • Re: Kennt jemand Trauer?


                                    [quote Tired]Ich beschäftige mich schon recht lange mit meiner Verdrängung, auch in anderer Hinsicht, habe aber bisher noch keinen Weg gefunden das zu ändern. zuerst braucht man aber eine geeignete Schaufel die zu der Konsistenz paßt.

                                    Wenn du weißt was ich meine.;-)[/quote]

                                    es ist wohl so, dass man es fühlen muss - allein, der Beschluß, nicht mehr verdrängen zu wollen , nicht ausreicht - er ist so rational.

                                    Und das ist nicht so einfach, dieses Gefühl wieder auszubuddeln. Die geeignete Schaufel ist wahrscheinlich gerade das Gefühl gegenüber Deiner Mutter.

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                                    • Re: Kennt jemand Trauer?


                                      "Ich finde es gruselig tot zu sein und dann unter der Erde zu liegen, oder einfach das Sterben selber."

                                      Hallo Tired,

                                      alles ist eine Frage der Richtung, aus der man es betrachtet.
                                      Wenn Sie unser individuelles Sein im Raum des Ganzen sehen, sind wir als Person nur ein winziges Teilchen des Mosaiks und unser Leben ein ganz kleiner Moment im Fluss des Lebens.
                                      Nicht nur im Hinduismus, sondern auch in anderen Weltreligionen - ganz besonders in der indianischen Lebensbetrachtung - ist es ein unendlicher Fluss, bei dem wir ein Stück teilhaben dürfen, um dann anderen Platz zu machen.

                                      Man sollte es als Geschenk betrachten, dass uns das bewusst ist und wir glücklicherweise nicht wissen, wann für uns dieser Fluss in das große Meer (so einige Indianer) mündet und sich unser individuelles Dasein auflöst. Daher liegt es auch nahe, jeden Augenblick intensiv und ganz bewusst zu leben.

                                      In diesem Kontext empfinden Mensche, die sich diese Philosophie ganz zu eigen gemacht haben, auch keine Trauer im üblichen Sinn.
                                      Etwas pointiert formuliert wäre Trauer dann nämlich auch nur eine Variante der Selbstbezogenheit: Ich vermisse den Verstorbenen, i c h habe ihn nicht mehr um mich. Die altruistische Konsequenz hieße nämlich: "Hat er seinen Übergang in das große Meer nicht endlich verdient? Dann will ich meine Zustimmung nicht verweigern"

                                      Das ist übrigens der Grund, warum manche Naturvölker, den Tod eines Angehörigen richtig feiern.

                                      Liebe Tired, sicher überfordere ich Sie hier ein wenig.
                                      Ich finde die Diskussion hier aber sehr gut und ich sehe es fast als meine Pflicht an, einen anderen Aspekt zu vermitteln, der für viele aus meiner Arbeitswelt, aber auch aus dem Freundeskreis schon sehr hilfreich war.

                                      Beste Grüße

                                      Dr. Riecke

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                                      • Re: Kennt jemand Trauer?


                                        dann mag ich auch noch einen ganz anderen Gedanken einfließen lassen,

                                        der mich als einen Menschen, der eigentlich Veränderungen, Abenteuer, Risiken liebt, beeindruckt hat ... in einem der vielen Bücher, die ich gelsen hab,

                                        dass wir eigentlich den Tod nicht fürchten, sondern wiederum als ein besonders spannendes Ereignis in eine Sphäre, die wir nicht erahnen, verstehen, - das wir den Tod als eines unser letzten großen Abenteuer sehen sollten, als etwas ganz Spannendes ...

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                                        • Re: Kennt jemand Trauer?


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                                          ......tired, zu dir noch einmal- geht es dir nicht deshalb oft so, weil du das Gefühl hast NICHT zu leben, eben weil gewisse Teile deiner Gefühle sich nicht einstellen- wie eben tiefstes Heulen und dergleichen, wie wenn du taube Finger hättest und sie wollen sich nicht und nicht bewegen mehr.
                                          Unsere Schutzkruste ist verhärtet, sie lässt sich nicht so leicht erweichen mehr wenn man viel Leid erlebt hat.
                                          Wie dieses Botox- keine Mimik ist besser als die falsche immer zu ertragen müssen...man stellt alle Nerven taub, weg scheint dieses Problem dann zu sein...Sorgenfalten weg, Sorgen weg.. ....

                                          So könnte man es wohl beschreiben.
                                          Das mit dem Botox ist ein schöner Vergleich, wenn man zuviel davon im Gesicht hat sind Gefühlsausbrüche tabu und wenn man sie doch mal zuläßt tut es weh und es gibt Verletzungen, die Frage tut sich auf ob man es nochmal flicken kann. Ob man mit seinem wirklichen Gesicht herumlaufen muß und das erträgt, oder ob man es im Zweifelsfall nochmal schaffen würde sich eine vermeidlich schöne Botoxmaske zu kreieren.

                                          ......Früher einmal habe ich gependelt, da habe ich zusammen mit einer Freundin "Geister" befragt- obskurr, wie Tischchen rücken, oder dieses Brett mit den Buchstaben reden lassen..bei uns nennt man das spiritisteln..das kennst du sicher vom Hörensagen her.
                                          Jedenfalls haben wir oft wen in der "Leitung" gehabt der uns mitgeteilt hat wie es ihm geht- angeblich ein "Toter" der mit uns spricht...wir natürlich voller Interesse..ganz schön gruselig oft......

                                          Da haben wir etwas gemeinsam, ja war fast so spannend wie ein guter Hitchcock:-) und auch nicht für jeden gesund. Ich fand das sehr spannend und interessant.
                                          Gruselig wurde es erst als ein Freund ein wenig durchgedreht ist, weiß bis heute noch nicht weshalb.

                                          ......Wenn du dich selber befragtst: sag tired, wie gehts dir wirklich, dann höre einfach zu. Ganz interessiert. Und falls die traurige tired zu Wort kommen will, dann höre auch da genau hin, sie erzählt dir von verlorenen Dingen....klagt dir vor und will damit einfach nicht aufhören von ihrem Schmerz zu berichten.
                                          Anschließend sagst du dieser traurigen Seele in dir danke, ich weiß Bescheid, ich gedenke deiner voller Mitgefühl und schon wechselst du den Gesprächspartner in dir- die "Seele" die du noch hast, die noch aus dir spricht- zusätzlich zu der Traurigen.....

                                          So eine Art inneres Kind?

                                          .....Gandhi hat gesagt: nicht aussen sollen wir suchen, innen ist es, das was uns das Leben schwer macht oft......

                                          Und da hatte er verdammt recht.

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                                          • Re: Kennt jemand Trauer?


                                            oh ja, Dr. Rieke, davon wovon Sie schreiben habe ich schon in vielen Dokumentationen gesehen und gelesen. Aber gibt es da ein Richtig oder Falsch?
                                            Ich habe oft mir vorzustellen versucht, den Tod eines geliebten Menschen zu feiern, aber es gelingt nicht. Im Prinzip ist die Freude wie auch die Trauer ein Ausdruck von dem, an was wir glauben.
                                            Die Einen "beschliessen", er hat es verdient, die Anderen, er hat es noch nicht verdient.....was ist richtig, was ist falsch? Gibt es das in dem Sinne überhaupt?

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                                            • Re: Kennt jemand Trauer?


                                              Das ist etwas was mir immer leicht fiel, das Feiern.
                                              Kann mich an kaum eine Beerdigung erinnern die wirklich traurig war, ich muß sagen meist habe ich mich da gut unterhalten, sogar amüsiert.

                                              Spätestens wenn die alten Geschichten ausgegraben wurden war die Ernsthaftigkeit dahin, die Stimmung überhaupt nicht bedrückend.
                                              Meine Freundin pflegte dann immer zu sagen: Das war eine schöne Leich".
                                              Irgendwer hatte irgendwann mal irgendwo gesagt, das Beerdigungen von ihm häufig als lustig/unterhaltsam (im positiven Sinne) empfunden werden, was ja nichts schlechtes ist. Nur durch dieses traurig sein um jeden Preis und der Welt zeigen zu müssen das es eine ernsthafte Sache ist bekommt das Ganze oft sehr kuriose Züge.

                                              Ich denke es kommt auch wirklich zum großen Teil darauf an was der Verstorbene glaubte und wollte. Bei jemandem der an etwas nach dem Tod glaubt und auch in diesem Wissen gestorben ist, fällt es sicher leichter hinterher zu feiern als wenn jemand bis zum Ende Angst hatte.

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                                              • Re: Kennt jemand Trauer?


                                                Zitat Tired:"Ich denke es kommt auch wirklich zum großen Teil darauf an was der Verstorbene glaubte und wollte."

                                                Für mich hängt die Art der Trauer viel mehr davon ab, was ich für den jeweiligen Menschen empfunden habe und wie ich später an ihn denke. Ja, es hängt davon ab, welche Bedeutung er für mich hatte....aber feiern generell könnte ich nicht.

                                                Ich glaube nicht, dass jemand "fröhlich" aus dem Leben scheidet.

                                                So wie ein Baby auch nicht lächelnd auf die Welt kommt. Für mich ist es beides: Schmerz und Glückseligkeit in einem. Bei der Geburt ist es die Schwierigkeit auf die Welt zu kommen und gleichzeitig der Wille und die Kraft zum Leben ja zu sagen und es willkommen zu heissen, und beim Sterben ist es die Traurigkeit davon zu gehen und gleichzeitig mit sich in Zufriedenheit aus seinem Leben zu verabschieden.

                                                Als meine Tochter auf die Welt kam, habe ich geweint und war doch glücklich und so soll es auch sein, wenn sie gehen sollte.

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                                                • Re: Kennt jemand Trauer?


                                                  Naturvölker hin und her: also ich glaube einfach nicht, dass es mit Rasseln und Tamtam schön ist geboren zu werden oder zu sterben.

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