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Extreme Eifersucht

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  • Re: Extreme Eifersucht


    Hallo,


    hier hat sich ja einiges getan seit meinem letzten Beitrag. Vielen Dank für eure vielen Beiträge und ich frag mich, was ich überhaupt noch zu dem Thema sagen kann, ich kann das Ganze selbst nicht mehr richtig verarbeiten und wohin es führen soll.

    Zu Tired:
    Ich weiß nicht, wie man einen wissenschaftlichen "Beweis" antreten will, wann es Liebe und wann nur noch Eifersucht ist, ich bin jedenfalls doch der Überzeugung, dass sie mich wirklich liebt und finde es nur sehr frustrierend und sie tut mir Leid, dass es eben so ist, dass der Schmerz quasi die Liebe überlagert, wenn er durch Kontakte meinerseits abseits von ihr entfacht wird.
    D.h.: sie liebt mich, aber wenn ich jemanden anderes "brauche" reicht sie mir aus ihrer Sicht nicht aus und dass tut ihr sehr weh. So stark, dass sie in so einem Zustand die Liebe nicht mehr schmerzfrei empfinden kann.
    ---
    "du unterscheidest zwischen geschwisterlicher Liebe und der Liebe zu ihr, weißt das beides Bestand haben kann und nicht gegeneinander aufzuwiegen ist, sie weiß das nicht und hat ein krankes Empfinden für den Stellenwert der Zweisamkeit":

    --> Hier würde ich dir zustimmen! Also bezogen auf den Punkt, dass meine Freundin da nicht vom Gefühl her differenzieren kann. Das ist ein Knackpunkt an der ganzen Sache.

    Zum Thema Therapie:
    Vielleicht ist es doch nicht zu spät. Ich will sie nicht fallenlassen und keinen Druck machen, weil ich Liebe und Verantwortung als zusammengehörig empfinde. Würde man einen Partner/Partnerin etwa für eine körperliche Erkrankung auch fallenlassen?
    Ich will es durchmachen und hoffe einfach, dass meine Freundin irgendwann etwas an Stärke gewinnt.
    Leider habe ich zuletzt auch Nerven gezeigt, aber sie tut mir so Leid und ich will ihr beistehen, weil ich sie liebe und sie zeigte mir auch wieder, dass sie doch an

    Kommentar



    • Re: Extreme Eifersucht


      eine Therapie denkt.
      Ich darf sie nur nicht so unter Druck setzen. Sie braucht einfach Zeit und ich spüre es, dass ich zu viel von ihr verlange und meine Art ihr nicht guttat, obwohl ich es nicht böse meinte:-(
      Aber sie damit zu konfrontieren löst bei ihr wohl so eine Panik aus, dass ich eine sofortige Veränderung wolle, obwohl ich das gar nie so ausdrückte. Sie hat Angst, dass ich sie verstoße, wenn sie sich nicht ändert und das lähmt sie wohl, überhaupt sich mit ihrem Leid auseinanderzusetzen.
      Ich muss ihr zeigen, dass sie auf mich zählen kann, auch wenn es sehr hart ist und sie leidet.

      Zu Tired:
      Danke für deinen Beitrag und die Erfahrungen mit deiner Mutter fand ich sehr interessant.
      Ich glaube aber bei meiner Freundin nicht an so ein Ausspielen von Macht. Es ist vielmehr Angst. Und meine Freundin macht ja auch deutlich, wie eben ihre Liebe nur möglich ist und stellt mich nicht subtil in eine Unterwürfigkeitsposition. Sie sagt mir ganz eindeutig und offen, dass sie einen häufigen Kontakt zu meiner Schwester nicht ertragen kann und verlangt nicht, dass ich auf sie Rücksicht nehmen muss. Natürlich zeigt sie, dass sie sehr traurig ist, weil sie mich ja liebt und mit mir weiterhin zusammen sein will. Aber sie sieht es nicht als Liebesbeweis, wenn ich meine Schwester nur formal ignorieren würde.
      Es macht sie ernsthaft traurig, wenn ich jemanden anderen brauche und mich jemandem außer ihr mich zuwende und über persönliche Dinge rede oder dergleichen, da sie sich dadurch überflüssig fühlt und mich nicht lieben kann. Sie würde gern, aber es ist ihr nicht möglich.

      Zu Elektraa:
      "Ich glaube alles was nicht nüchtern, sachlich und klar rüber kommt ist Show ( Pipigehabe)um was zu erreichen, oder was zu bewirken.
      Wer drauf reinfällt ist selber schuld."

      --> Das kann ich so leider nicht teilen. Manche emotionalen Probleme kann man einfach nicht so leicht in Worte fassen, weil sie sehr komplex sind. Meine Freundin würde mir vielleicht gern die Ursachen nennen, warum sie damit nicht klarkommt, dass sie es nicht erträgt, wenn ich Kontakt zu meiner Schwester habe, aber sie kann es nicht verbalisieren.
      Es fehlt irgendwie der Schlüssel dazu, die Ursachen in Worte zu bringen.

      "Sie wird auf Entzug kommen und bestimmt wieder anklopfen bei deiner Türe."

      --> Das denke ich nicht. Wenn ich sie nicht ernstnehme, indem ich ihr nicht zeige, dass ich jetzt auf ihr Leid eingehe, dann fühlt sie sich so gekränkt und projiziert ihr Leid auf mich, dass sie keinen Sinn mehr sieht, auf meine Hilfe zu bauen. Sie fühlt sich dann nur erniedrigt und unverstanden. Ich will aber, dass sie sieht, dass ich sie verstehen will und möchte sie auch verstehen. Manchmal muss man eben auf dem Weg des Leids mitgehen, um zu verstehen, was der Mensch wirklich durchmacht und ihm helfen zu können.
      Wenn ich die ganze Zeit cool drüberstehe, werde ich nichts verstehen.
      Ich denke, ich muss auch ihre Innenperspektive so weit wie möglich nachempfinden, um das Band zwischen uns nicht zerreißen zu lassen. Ich will ja nicht die Liebe, die noch da ist, kaputtmachen, indem ich in die Rolle einer dritten Person schlüpfe. Ich bin ja immer noch ihr Freund und nicht ihr Arzt.

      Zu Almitra:
      "Hat sich deine Freundin schon mal überlegt, das sie mit ihrer Einstellung bei jeder Beziehung wieder mit dem selben Problem konfrontiert werden wird?"

      --> Ja, aber für sie ist ihre Vorstellung von Liebe nicht nur ein Symptom einer Krankheit, dieser Zweisamkeitswunsch ist ja auch bei mir vorhanden und das Problem ist nur, dass es eben bei meiner Freundin so extrem ist, dass sie mich dann gar nicht mehr lieben kann, weil der Schmerz das Glück zwischen uns übersteigt und hinfällig macht.

      "Wenn deine Freundin dich wirklich so sehr liebt, und nicht nur ihre Vorstellung wie wahre Liebe zu sein hat, so wird sie einlenken."

      --> Das dachte ich auch, aber jetzt erkenne ich: sie hat nicht die Fähigkeit, einzulenken, weil es nicht im Rahmen ihrer Handlungsmöglichkeit steht. Ich habe mich schonmal im Studium intensiver mit dem Thema "Willensfreiheit" beschäftigt und sehr hier wirklich, dass meine Freundin nicht die Kontrolle darüber hat, einfach so auf Knopfdruck einzulenken.

      Zu Rin:
      Es tut mir Leid, aber zum "Kinderzimmer" möchte ich nichts Tieferes sagen. Ich bin emanzipiert von meiner Schwester und fühle da keine Abhängigkeit.
      Es ist nur so ein Gefühl, dass ich eben ein Teil meiner Ich-Werdung zerstöre, wenn ich meine Schwester ganz verstoße und das kann ich nicht. Ich denke nicht darüber nach, wieso, es ist aber einfach so was Natürliches, wie der Kontakt zu seiner Mutter (sofern man nicht irgendwie misshandelt wurde etc.), dass man solche natürlichen Bindungen einfach selbstverständlich findet.
      Leider sieht meine Freundin darin etwas so Einschneidendes, dass sie sich dadurch herabgesetzt fühlt und eben denkt, sie reicht mir nicht aus, wenn ich noch jemanden wie meine Schwester "brauche".
      Als ich den Vergleich machte, sie brauche doch auch ihre Mutter, erwiderte sie, dass es etwas anderes sei, seine Eltern zu brauchen oder eben annähernd Gleichaltrige, mit denen man über ähnliche Dinge spricht wie mit seiner Partnerin.
      Es ist für sie ein Verhältnis, dass wohl in ihrem Gefühlsleben zu sehr mit dem Verhältnis zu ihr liegt.
      Dabei empfinde ich das überhaupt nicht so, meine Schwester lebt ja auch ihr eigenes Leben und ich meines.

      Naja, ich glaub ich drehe mich schon im Kreis und komme im Denken nicht viel weiter.

      Vermutlich empfindet ihr es als Stagnation, aber ich habe so einen Idealismus in Bezug auf meine Liebe zu meiner Freundin, dass sie mir so Leid tut, dass ich sie nicht fallenlassen kann.
      Vor allem frustriert mich, dass sie die Gemeinsamkeit, die ich mit ihr habe nicht so stark sieht und immer zu stark wohl nur den Unterschied sieht, dass ich doch meine Schwester brauchen würde. Aber das ist für sie eben so gravierend, dass das schon ausreicht und für sie einen elementaren Keil zwischen uns treibt.

      Ich habe schon einen Knoten im Kopf von dem Thema, es ist echt schon alles total verrückt.


      Gruß,

      Anonymus

      Kommentar


      • Re: Extreme Eifersucht


        Ja, das Thema ist wie gemacht für einen Knoten im Kopf.;-)

        Es scheint ein elementares Problem zu sein das deine Freundin ihre Gefühle selber nicht greifen und genauer definieren kann?
        Vielleicht muss sie einfach erst mal lernen Gefühle zu unterscheiden, andere Gefühle zuzulassen als dieses eine alles überdeckende, ihre Gefühle richtig einzuordnen und einfach kennenzulernen.
        Dafür sind halt Therapien erfunden worden, vielleicht schaffst du es ja noch das sie sich auf eine einlässt und wie gesagt ich finde der erste Weg dorthin sollte über einen Psychiater gehen, schon um herauszufinden welche Therapierichtung die beste wäre.

        Ist deine Freundin eigentlich Einzelkind? Wenn sie eins ist und deshalb nicht weiß wie Geschwister zueinander stehen und deren zusammen sein deshalb so falsch beurteilt, kannst du ihr vielleicht näher bringen das Geschwister genauso wenig mit anderen Kontakten zu vergleichen sind wie Eltern. Es ist eben Familie, aber sie vergleicht mit gleichaltrigen Bekannten/Freunden, den Unterschied sollte sie doch verstehen können.

        Eigentlich ist es relativ müßig darüber nachzudenken welchen Rat man noch geben könnte, ich denke mal du weißt ziemlich genau was zu tun wäre, deine Freundin müsste halt mitziehen.
        Die Frage ist was du tust wenn sie weiterhin auf ihren Standpunkt beharrt und du nur mit ihr zusammen bleiben kannst wenn du dich fügst, bist du bereit zur totalen Selbstaufgabe, dazu die Außenwelt verschwinden zu lassen, dein ganzes Leben nach einem einzigen Menschen auszurichten damit es ihm gut geht?

        Dich ohne Therapie oder andere Hilfe, für deine Freundin zu entscheiden ist ein harter Weg, einer bei dem es irgendwann kein zurück mehr zum Alltag gibt.

        Kommentar


        • Re: Extreme Eifersucht


          Hallo Tired,


          danke für deinen Beitrag und um gleich auf deine erste "Frage" anzugehen. Ja, es scheint so zu sein, dass diese Gefühle nicht verbalisiert werden können und darum es auch eben so etwas Ungreifbares hat.
          Man bzw. ich stehe vor einer Wand, die "Schmerz" heißt und mir sind quasi die Hände gebunden, weil ich nur ein "Entweder - Oder" vor mir habe und mich eben entscheiden muss und eben nichts erwarten kann, weil meine Freundin selbst nicht weiß, ob das, was sie belastet, sich ändern kann.
          Ich bin also nicht in der Position, irgendwelche "Bedingungen" zu stellen, da ich sonst gar nicht mehr in ihre Nähe komme. Ich sehe aber auch selbst, dass es sinnlos ist, irgendwas zu fordern von jemanden, der sich selbst nicht helfen kann und durch bloßes Denken noch irgendwie zu neuen Sichtweisen gelangt.

          Zu deiner zweiten Frage: nein, sie ist nicht Einzelkind, aber ihr Geschwisterverhältnis ist anders, meines erscheint ihr harmonischer und sie kann es nicht mit ihrem vergleichen. Sie braucht sozusagen niemanden außer mir und hat bei mir das Gefühl, dass mir hingegen meine Freundin allein nicht reiche. Darin sieht sie in schmerzvoller Erfahrung einen Unterschied, der uns beide unüberbrückbar trennt.

          "kannst du ihr vielleicht näher bringen das Geschwister genauso wenig mit anderen Kontakten zu vergleichen sind wie Eltern. Es ist eben Familie, aber sie vergleicht mit gleichaltrigen Bekannten/Freunden, den Unterschied sollte sie doch verstehen können. "

          --> Nein, leider habe ich mit Worten wirklich in dieser Hinsicht alles
          versucht, ihr scheint eben dieser qualitativen Unterschied nicht
          nachfühlbar zu sein. Mit meiner Schwester über Uni, Musik
          oder irgendwelche vergangenen Ereignisse zu reden oder nur
          dem anderen zuzuhören ist für meine Freundin ein trennendes
          Element, wodurch sie sich ausgeschlossen fühlt. Denn in
          diesem Moment kann meine Freundin sozusagen mir nicht
          nahe sein, dann stelle ich sie bildlich gesprochen zurück, was
          von meiner Freundin wohl als gewaltsamer Akt empfunden wird.
          Aus meinem Gefühl heraus ist das natürlich etwas völlig
          Harmloses, aber ich weiß, was meine Freundin meint bzw.
          fühlt, da ich eben selbst Eifersuchtsschmerz kenne, nur
          weniger extrem, was solche familiäre Kontakte angeht.

          Was nun eine Therapie angeht, ist das wie gesagt momentan schwierig. Fordern ist jetzt nichts, was meiner Freundin hilft, sie braucht denke ich Ruhe, um erst einmal wieder Kraft für sich selbst zu finden.
          Für eine Therapie muss man selbst überhaupt sich darauf einstellen und einen Willen und die Motivation entwickeln. Ich selbst habe auch total Angst, wenn ich an so etwas denke, weil ich befürchte, dass ich dann den Forderungen eines Therapeuten gar nicht nachkommen könnte und vor mir selbst versage.

          Was meine Freundin anbelangt ist eben das Problem, dass der Alltag bzw. ihr Studium sie wirklich stark beansprucht, sie muss sehr viel dafür tun und ist auch zeitlich gesehen nicht mehr lang an den Ort gebunden, an dem sie nur studiumsbedingt ist.
          D.h. es besteht das Problem, dass sie an diesem Ort die Therapie gar nicht beenden könnte, wenn sie jetzt anfinge.
          Ein Erstgespräch hatte sie aber wie gesagt und hat die Eifersucht auch thematisiert, ich habe totalen Respekt davor und weiß, dass meine Freundin total viel durchmachen muss.

          "Die Frage ist was du tust wenn sie weiterhin auf ihren Standpunkt beharrt und du nur mit ihr zusammen bleiben kannst wenn du dich fügst, bist du bereit zur totalen Selbstaufgabe, dazu die Außenwelt verschwinden zu lassen, dein ganzes Leben nach einem einzigen Menschen auszurichten damit es ihm gut geht?"

          --> Das ist wirklich etwas, was mich sehr beschäftigt hat. Also an sich meine ich jetzt nicht diese Bindung an einen einzigen Menschen, denn ich liebe meine Freundin ja und bin eben auch vor ihr Einzelgänger gewesen, selbst wenn ich immer mit Leuten zu tun hatte, mit denen ich oft schlechte Erfahrungen macht, obwohl ich viel investiert habe.
          Mehr beschäftigt mich der Aspekt, ob ich dieser Verantwortung nachkommen kann und überhaupt fähig bin, sie glücklich zu machen oder es auch dann nicht reicht und ich ihr nicht genüge. Ich weiß, dass es dafür keine Garantie gibt, aber ich weiß, wie lange ich auf diesen Menschen "gewartet" habe, für den ich mir seit Tagen nun den Kopf zerbreche, um den richtigen Weg zur ihr zu finden und das, was ich mir mit ihr aufgebaut habe, nicht einfach so zerfallen zu lassen. Das heißt, ich sehe ja auch einen Sinn darin und fühle mich nicht irgendwie als fremdbestimmt.

          Ich hab halt nur Angst, dass es irgendwie kippt und ich mich selbst in eine fremdbestimmte Position katapultiere, weil ich mir etwas zumute, wofür ich selbst zu schwach bin.
          Kann ich jemandem helfen, obwohl ich mir selbst nicht helfen kann?
          Ich denke, diese Frage stellen sich sehr viele Menschen und in meiner Situation ist das jetzt für mich eine ganz zentrale Frage.
          Aber für mich ist Liebe eben auch an Verantwortung geknüpft und ich tue was ich kann. Ich denke aber auch die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, wie es sich entwickelt und ob wir beide auf einen "Kurs" kommen, denn wenn man keinen gemeinsamen Willen hat, geht es nicht.


          Gruß,

          Anonymus

          Kommentar



          • Re: Extreme Eifersucht


            Da sieht mans wieder was Worte so alles anstellen.

            Wie wäre es, wenn ihr euch einfach trefft, euch anschaut, küsst, herzt und liebt.

            Diese "Fettleibigkeit des Denkens über die Liebe" bedarf endlich einer gründlichen Nahrungsumstellung.

            Das "Ohr" wird nie den Magen verstehen.

            Kommentar


            • Re: Extreme Eifersucht


              .....Ich selbst habe auch total Angst, wenn ich an so etwas denke, weil ich befürchte, dass ich dann den Forderungen eines Therapeuten gar nicht nachkommen könnte und vor mir selbst versage......

              Ich glaube davor haben einige Angst, auch davor das sie sich ihrem Innersten stellen müssen.
              Therapie ist aber kein Hexenwerk, du bestimmst das Tempo und das Thema, wenn du einen guten Therapeuten hast wird er nichts von dir verlangen was du nicht erfüllen kannst. Klar wird er verlangen das du mitarbeitest, das du dich deinen Problemen stellst und dich intensiv damit auseinandersetzt. Es wird kein Spaziergang und es wird weh tun, aber er wird darauf achten das du auch soweit bist und das du damit umgehen kannst. Es wird dich auch niemand festhalten wenn du abbrichst und niemand kann in deinen Kopf schauen, es geht nach deinem Tempo und es wird erst etwas thematisiert wenn du dazu in der Lage bist. Das dauert, aber mit der Zeit geht es immer besser und dir wird diese Zeit gegeben. Du solltest es versuchen und einige Stunden durchhalten, dann kannst du immer noch entscheiden ob das etwas für dich ist, niemand wird Druck ausüben das du auf Teufel komm raus weiter machst. Versuch es einfach, Versagen ist Auslegungssache und an etwas zu scheitern vor dem man Angst hat ist kein Versagen, schon alleine weil du es versucht hast und die Angst damit zu beginnen überwunden hast.

              ......D.h. es besteht das Problem, dass sie an diesem Ort die Therapie gar nicht beenden könnte, wenn sie jetzt anfinge......

              Sie könnte erst einmal zu einem Psychiater gehen, mit ihm besprechen wie sie sich selber helfen kann und dort evtl. durch regelmäßige Termine (vielleicht auch Medikamente) geholfen bekommen besser mit sich selber umgehen zu können. Wenn sie in eine Ambulanz geht kann sie sogar vorübergehend psychologisch betreut werden, mit dem Augenmerk darauf das sie wechseln wird das ist dort alltäglich. Den Psychiater später zu wechseln ist nicht so dramatisch, man hat nicht das Vertrauensverhältnis das einen dann umhaut. Wenn man mit ihm gut klar kommt tut das natürlich auch weh, aber der neue wird ohne große Probleme dort weiter machen können wo der alte aufgehört hat. Sie muss natürlich wollen und es bringt nicht viel sie zu drängen, vielleicht wird ihr empfinden sie irgendwann dazu bewegen, du hast wahrscheinlich nicht den nötigen Einfluss auf ihre Denke.

              .....kann und überhaupt fähig bin, sie glücklich zu machen oder es auch dann nicht reicht und ich ihr nicht genüge. Ich weiß, dass es dafür keine Garantie gibt,.....

              Wenn du deine Freundin beschreibst hört es sich ähnlich an, ihr habt beide Angst dem anderen nicht zu genügen. Du versuchst deshalb gegen alle Widerstände für sie da zu sein. Sie versucht das Risiko zu minimieren indem sie dich für sich ganz alleine möchte und jede Konkurrenz ausschaltet. Da es nicht vollkommen klappt schützt sie sich vor dieser Angst indem sie eine Entscheidung von dir verlangt, bzw. dich weg stößt wenn du doch mit anderen Kontakt hast. Sie versteht nicht das sie durch den Verlust dieser Befürchtungen erst frei sein kann, sie versucht stattdessen eine Garantie zu finden das du nur für sie lebst und liebst, was euch beide in Leidens druck stürzt.

              ......und ich mich selbst in eine fremdbestimmte Position katapultiere, weil ich mir etwas zumute, wofür ich selbst zu schwach bin......

              Das ist schon längst passiert und du kannst es auch nicht leisten das sie/ihr aus dieser Situation heraus kommt. Du hast keine Möglichkeit dich und sie zu heilen, du kannst das nur für dich alleine machen. Ohne Hilfe kommt ihr da nicht raus, ihr werdet ständig in solche Konflikte geraten und die Auslöser werden jedes mal geringfügiger. Ihr werdet euch darauf einstellen und glauben das ihr endlich auf der sicheren Seite seid, aber dadurch das ihr die Probleme löst indem einer auf die Krankheit des anderen unverhältnismäßige Rücksicht nimmt, schafft ihr euch eine Flut an neuen Problemen.

              Es führt kein Weg dran vorbei, mit Hilfe könnt ihr eurem Leben eine bessere Qualität geben, ohne Hilfe werdet ihr es in ein endloses Leiden verwandeln, ist es ja schon. Geh du den Weg des Hilfesuchenden, wenn du kannst. Vielleicht kommt deine Freundin irgendwann mit, wenn nicht geh ihn alleine um dich selber zu retten. Du kannst sie nicht retten indem du ihre Arbeit tust,
              das muss sie schon selber hin bekommen, leider.

              Andere Möglichkeiten fallen mir zu eurer Situation nicht ein, egal wie man es dreht und wendet.

              Ich wünsch dir ein schönes Wochenende und das deine Freundin doch noch begreift das es auch anders geht, das Lieben.

              Kommentar


              • Re: Extreme Eifersucht


                "Kann ich jemandem helfen, obwohl ich mir selbst nicht helfen kann?"

                Pauschal lässt sich das gar nicht beantworten, wenngleich zunächst ein "Nein" logisch klänge.

                In Ihrem Fall versuchen Sie aber, ein Selbstwert-Defizit im intrapsychischen mit Überbetonung des interpersonalen Bereiches zu kompensieren. Das ergibt aber immer nur einen kurzen Pseudoeffekt.
                Eine Psychotherapie würde daran arbeiten.

                Kommentar



                • Re: Extreme Eifersucht


                  .....In Ihrem Fall versuchen Sie aber, ein Selbstwert-Defizit im intrapsychischen mit Überbetonung des interpersonalen Bereiches zu kompensieren.......

                  Da kommt der Fachmann zum Tragen. Null comprende???
                  Zusammenreimen kann ich´s mir, aber ob das dann stimmt?(|8))

                  Kommentar


                  • Re: Extreme Eifersucht


                    Vielen Dank für eure letzten Beiträge und momentan hat sich die Situation wieder stabilisiert und es ist weniger angespannt zwischen mir und meiner Freundin.
                    Auch die Kommunikation funktioniert wieder und um auf Elektraas Problematisierung der "Fettleibigkeit des Denkens über die Liebe" einzugehen, kann ich dem nur zustimmen und ich denke daß es momentan so ist, dass ich und meine Freundin merken, dass wir uns eben in einen totalen Teufelskreis des gegenseitigen Missverstehenseins katapultiert werden, der allein mit Denken gar nicht gelöst werden.
                    Ich persönlich denke auch, dass man Liebe nicht verhandeln kann und meine Freundin und ich haben ja jetzt solange unsere Standpunkte und Gedanken einander mitgeteilt, dass es ebenso müßig gewesen wäre, das Immergleiche auszusprechen ohne sich auf die Basis zu besinnen, dass wir uns ja lieben und es darum geht.

                    Zu Tired:
                    Ich danke dir für die mutmachenden Worte und ich muss sehen, ob ich mich mental auf so etwas wie eine Therapie einlassen und kann. Das Problem ist, ich muss mir über eigenen Wünsche und dem, was ich bin, klar werden und was eigentlich "ich" bin, ohne dabei meinen Wunsch nach Liebe ganz zu verlieren, weil ich mich verbiege. Ich weiß, dass man zu sich selbst stehen muss, aber ich denke immer, dass es im Leben für alles richtige Zeitpunkte gibt und momentan empfinde ich es eben als richtig, meiner Freundin soweit ich das für mich und mein Leben verantworten kann, beizustehen und ihr keinen Druck zu machen, da ich Veränderung nicht von 0 auf 100 erzwingen. Ich glaube, dass es möglich ist, dass wir beide von alleine merken, wie wir unserer Beziehung eine Dynamik verleihen können, mit der wir beide leben können.
                    Als wichtigen Schlüssel habe ich für mich jetzt gefunden, dass ich versuche, so sehr wie es geht, sie nicht mit meinen Eifersuchtsgefühlen zu belasten. Ich hoffe, dass sie dann merkt, dass ich sie trotzdem nicht weniger liebe, nur weil ich sie nicht bedränge und sie auch dadurch für ihre eigenen Gefühle erfahren kann, dass ich da bin und vertrauen mehr bindet als Misstrauen.
                    Dann braucht man auch keine "Garantien", die du ansprichst, Tired.
                    ---
                    "Wenn du deine Freundin beschreibst hört es sich ähnlich an, ihr habt beide Angst dem anderen nicht zu genügen. Du versuchst deshalb gegen alle Widerstände für sie da zu sein. Sie versucht das Risiko zu minimieren indem sie dich für sich ganz alleine möchte und jede Konkurrenz ausschaltet."

                    --> Das ist wirklich der Knackpunkt an der ganzen Problematik. Das Ironisch-Tragische an dem Ganzen ist für mich hierbei: Sie versteht aus meiner Sicht nicht, dass dieses "gegen alle Widerstände für sie da sein" nicht nur eine Reaktion auf ihre Angst ist, sondern ich doch von mir selbst aus ihr nicht weglaufen will und von alleine aus mir selbst heraus immer ihre Nähe suche und ihre Angst (könnte sie meine Perspektive nachempfinden) unbegründet ist!
                    Selbst wenn ich zwei, drei Stunden mit meiner Schwester reden würde, vergesse ich meine Freundin doch nie und sie ist in meinem Herzen.
                    Außerdem bleibe ich ja weiterhin ich selbst.

                    Zu Dr. Riecke:
                    Ich finde den Gedanken sehr hilfreich und bin entschlossen, mein Selbstwert-Defizit im intrapsychischen auch aufzuarbeiten. Ich werde auch meine Freundin versuchen, nicht mit meinen eigenen Eifersuchtsgefühlen zu belasten, damit sie ihr Selbstwertgefühl auch beispielsweise bei ihrer Freundin aufbauen kann und nicht nur durch mich allein als einzige Bezugsperson Bestätigung findet.
                    Es fällt mir zwar sehr schwer, aber ich muss das irgendwie überwinden, auch wenn es mich schmerzt. Ich hoffe einfach, dass ich mich von meiner Freundin dadurch nicht entferne.


                    Gruß,

                    Anonymus

                    Kommentar


                    • Re: Extreme Eifersucht


                      "..und was eigentlich "ich" bin,"

                      Damit sind Sie auf dem richtigen Weg!

                      Kommentar


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