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Extreme Eifersucht

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  • Extreme Eifersucht

    Hallo an alle Besucher dieses Forums,


    ich habe ein unangenehmes Problem im Zusammenhang mit dem Thema Eifersucht und hoffe, ihr könnt mir dabei weiterhelfen.

    Um mein Problem in Kürze zu schildern, geht es konkret darum, dass kurz vor Weihnachten meine Schwester nach vielen Monaten für paar Tage zurück nachhause zu Besuch kommt und ich nicht weiß, wie ich mit dieser Situation umgehen soll, da meine Freundin stark eifersüchtig auf alle weiblichen Personen in Bezug auf mich ist, insbesondere sehr stark auf meine Schwester.

    Diese studiert etwas weiter weg und wohnt auch nicht mehr hier. Ich wohne jedoch noch daheim, bin ebenfalls Student und bis vor einigen Monaten wohnte meine Schwester auch noch zuhause. Dabei hatten ich und meine Schwester leider bis zuletzt nie ein eigenes Zimmer, das Verhältnis war jedoch bis zur starken Distanzierung auch infolge ihres neuen Wohn- und Studienortes gut, aber jeder hatte seine eigene Lebenswelt, es war also nicht übertrieben harmonisch wie man es von manchen Zwillingsgeschwistern her hin und wieder hört. Zum Teil sehr krasse familiäre Probleme schafften aber nichtsdestotrotz eine Art psychischen Zusammenhalt, zumal ich auch ansonsten keine wirklichen Freunde hatte und selbst zu der Zeit auch Einzelgänger mit psychischen Problemen war.

    Ohne ausufern zu wollen ist es jedoch für meine Freundin ein sehr belastendes Thema, allein die Erwähnung meiner Schwester löst starke Eifersuchtsschmerzen, Verlustängste und Traurigkeit bei ihr aus, da sie wie ich tief an einen Zweisamkeitswunsch glaubt. Daran ändert auch nichts, dass wir schon seit weit über einem Jahr eine Fernbeziehung über große Distanz führen. Trotzdem organisieren wir das aber sehr gut gemeinsam und sehen uns auch ziemlich häufig. Wir lieben uns beide auf die gleiche Weise sehr, schreiben uns jeden Tag ständig und halten uns immer auf dem Laufenden darüber, wie der Tag des anderen verläuft. Lange Telefonate werden auch geführt, es beruht wirklich alles auf Gegenseitigkeit und die einzige schwarze Wolke ist dieses Eifersuchtsthema, das uns beide immer wieder in ein Loch reißt, bei mir ist es auch ausgeprägt, jedoch möchte ich dazu hier nicht tiefer darauf eingehen.

    Um nun wieder zur konkreten Situation zurückzukommen ist es eben wie oben geschildert so, dass paar Tage vor Weihnachten meine Schwester kommt und ich nicht weiß, wie ich mich nun verhalten soll. Ich habe ob ich es so wollte oder nicht auch eigentlich kaum noch Kontakt zu meiner Schwester, es hat - das kann ich nicht abstreiten - natürlich auch etwas mit Verdrängung zu tun, denn ich bin mir immer bewusst, dass Kontakt zu meiner Schwester für meine Freundin sehr belastend ist.
    Sie zieht sich dann stark zurück für einige Tage und es wird nicht besser, auch wenn wir schon alle kommunikativen Lösungswege ausgeschöpft haben.
    Sie hat auch schon professionelle Hilfe deswegen gesucht, was sich jedoch etwas schwierig gestaltet, was jedoch studiumsbedingt ist und nicht an ihrer Motivation liegt. Sie ist aber einfach sehr sensibel und ich habe also nun die Frage an euch, was ihr meint, was nun das Beste ist, was ich tun kann.

    Soll ich zum Schutz meiner Freundin die Distanz zu meiner Schwester weiterhin aufrechterhalten und verschärfen?
    Wie soll ich mich verhalten, wenn sie zu Besuch ist?
    Es macht meine Freundin traurig, wenn ich allein nur mit ihr egal was unternehme, es fängt schon bei Blicken an, etc und an gemeinsame Aktivitäten ist gar nicht zu denken.
    Dabei muss ich jedoch betonen, dass meine Freundin meine Schwester nicht einmal je zu Gesicht bekommen hat, es würde sie selbst in großen Schmerz versetzen, wenn meine Freundin mit mir zusammen auf meine Schwester treffen würden, da sie ihre Gegenwart nicht ertragen könnte, es ist wirklich extrem und sie tut mir sehr Leid deswegen.

    Ich fühle mich nun also deshalb auch sehr schuldig, wenn ich einfach was mit meiner Schwester mache, da ich ja meine Freundin nicht verletzen will. Es ist sehr belastend und ich weiß keinen Weg aus diesem Dilemma.

    Was kann ich nun tun, um das Beste aus der Situation zu machen?
    Im Übrigen sehe ich unmittelbar darauf meine Freundin wieder, also noch an Weihnachten.

    Ich bin schon ratlos vom vielen Denken und brauche dringend Rat von Außenstehenden wie euch.

    Vielen Dank schonmal für die Mühe, sich meines langen Beitrages anzunehmen.


    Grüße,

    Anonymus


  • Re: Extreme Eifersucht


    Hi,
    das hört sich sehr krank an, schon fast als hätte sie Wahnvorstellungen was dich und deine Schwester betrifft.
    Weißt du denn was sie genau denkt und fühlt wenn sie an deine Schwester denkt? Was genau bereitet ihr so ein Leiden? Mal von den Verlustängsten abgesehen.
    Ich habe die Erfahrung gemacht das sich solche Dinge verschlimmern desto mehr der Partner darauf Rücksicht nimmt.

    Sie muss sich weiterhin um Hilfe bemühen, zum Psychiater gehen und zur Not auch einen Klinikaufenthalt in Erwägung ziehen, eine Therapie sollte sie in jedem Fall durchziehen.
    Je mehr du auf sie Rücksicht nimmst desto geringer wird ihr Leidens druck und desto mehr Rücksicht wird sie von dir fordern, es brauch aber Leidens druck um dagegen anzugehen.

    Es wird ihr nicht wirklich helfen wenn du den Kontakt zu deiner Schwester endgültig abbrichst, den Platz deiner Schwester wird dann jemand anderes einnehmen, vielleicht eine Bekannte oder gar ein Arbeitskollege, oder einfach eine Nachbarin die du gar nicht kennst, An ihrer Eifersucht wird sich im Grunde nichts ändern sie wird nur vermieden, wenn du alles tust um sie nicht damit zu konfrontieren.

    Ich an deiner Stelle würde trotzdem meine Schwester treffen, aber ich würde deiner Freundin die Möglichkeit geben daran teil zu haben. Vielleicht wird es ja besser wenn sie deine Schwester mal live erlebt, ansonsten Therapie, Psychiater und sie drängen intensiv am Ball zu bleiben. Studium hin oder her, eines Tages wird sie das so beeinflussen dass das Studium nur halb so wichtig erscheint, oder vielleicht gar nicht mehr möglich ist.

    Kommentar


    • Re: Extreme Eifersucht


      Hallo Tired,


      danke für deine Antwort auf meinen Beitrag und deine Einschätzung bezüglich meines Problems.

      Um auf deine Frage sofort einzugehen:
      Ja, ich weiß was sie dann denkt und fühlt, ich habe ja mit ihr schon sehr oft über das Thema gesprochen und das hauptsächliche Leiden dabei ist für sie eben diese Vorstellung mich mit einem Menschen des anderen Geschlechts - also mit einem Mädchen - teilen zu müssen.
      Der tiefe Zweisamkeitswunsch wird damit sozusagen angegriffen und es ist für sie schrecklich, da sie sich dadurch nicht fühlt, als wenn sie das einzige Mädchen für mich ist, sondern sie eben sich herabgesetzt und minderwertig dadurch fühlt, wenn ich ein egal wie geartetes Verhältnis zu einer noch anderen weiblichen Person habe, wie es eben bei meiner Schwester der Fall ist.

      Sie kann es auch nicht neutral sehen, dass es eben "nur" meine Schwester ist - abgesehen davon habe ich ja auch zu anderen Mädchen gar keinen Kontakt und selbst mit meiner Schwester ja eigentlich schon total wenig im Vergleich zu früher, ich sehe sie ja sozusagen so gut wie gar nicht, aber jetzt ist eben diese extreme Situation anstehend und ich weiß ja, dass es in Zukunft so gar nicht gut gehen kann, da ich ja im Prinzip meine Schwester komplett ignorieren müsste und ich psychisch ja gar nicht weiß, wie man mit so einer Situation umgeht, da meine Schwester mir ja gar nichts Böses getan hat und ich ja kein Streitverhältnis zu ihr habe.

      Dass Konfrontation und nicht Vermeiden für dich die einzige Lösung ist, führt mir den Ernst der Lage nur noch einmal vor Augen. Ich bin auch mit meinen Mitteln völlig am Ende des Möglichen angelangt, deinen Rat, sie daran teilhaben zu lassen, meine Schwester mal "live" zu erleben: das habe ich ihr auch schon sehr oft vorgeschlagen, aber meine Freundin erwiderte dann immer, dass das nichts bringen würde, da es grundsätzlich für sie ja dann nicht kompensierbar für sie sei, dass faktisch dieser Wunsch nach totaler Zweisamkeit für sie dadurch angetastet ist und es sie nur schmerzen würde und keinen Sinn hätte.

      Konkret wird jetzt auch das Problem sein:
      Meine Schwester wird ja von mir erwarten, dass ich mit ihr auch was unternehme, und sei es nur einen Film zu schauen, zu reden, Musik zu hören oder Sonstiges.
      Da ich aber mit meiner Freundin in ständigen Kontakt stehe, kann ich ja nicht verbergen, was ich mit meiner Schwester mache, da ich mit meiner Freundin eben vereinbart habe, dass wir uns alles sagen und uns nichts vorenthalten und verschweigen oder gar notlügen, dass wir dort und dort waren, obwohl wir was ganz anderes zu jenem Zeitpunkt taten. D.h. ich müsste sie total damit konfrontieren und sie müsste es aushalten und hat keinen professionellen Rat zurseite, der sie in dem Moment vor dem Schmerz beschützt :-(

      Sie hatte zwar schon ein Vorgespräch mit einer Psychologen, aber es ist momentan noch eine organisatorisches Problematik, es dauerhaft durchzuziehen, d.h. es kann noch dauern, bis sie richtige Behandlung erfahren könnte und Weihnachten ist ja schon bald.
      Es ist schrecklich, da ich meine Freundin schon weniger als zwei Wochen davor noch einmal sehe und dann verdrängen muss, dass ich schon weiß, wie schrecklich es kurz vor Weihnachten für sie wird.

      Soll ich denn meine Freundin schon eher über die Ankunft meiner Schwester informieren?
      Oder ist es besser, wenn ich es ihr gar nicht sage, bis es paar Tage davor ist?

      Es ist für mich nämlich auch belastend, schon davon zu wissen und jetzt fröhlich zu sein, obwohl ich eigentlich schon daran denke, was auf uns bzw. vor allem natürlich sie zukommt.

      Gruß,

      Anonymus

      Kommentar


      • Re: Extreme Eifersucht


        Hi,
        sag es ihr lieber, das ist ja auch eure Vereinbarung, ehrlich zu sein.

        Ich kann nur sagen das ich es für einen großen Fehler hielte wenn du deine Schwester deshalb meidest, meist rächt sich so etwas. Du kannst ihr erzählen das euer zusammentreffen problematisch für deine Freundin ist, aber du solltest sie nicht vor den Kopf stoßen indem du nur den notwendigsten Kontakt mit ihr hast. Ich glaube das würde sie nicht verstehen und wahrscheinlich auch übel nehmen, das würde fast jeder dem du wichtig bist und der davon ausgeht das es sich umgekehrt genauso verhält.

        Deine Freundin muss da halt durch, es gibt nun mal Familienbande und sie sollte zufrieden sein das du keine bekannten hast, es wäre wirklich zu viel des guten wenn du auf Familie verzichtest weil sie sich damit schlecht fühlt. Bei aller Liebe, Rücksichtnahme hat ihre Grenzen und es ist für euch beide nicht gut diese zu überschreiten.
        Grüße

        Kommentar



        • Re: Extreme Eifersucht


          Junger Mann!

          Ich möchte mich in allen Punkten absolut Tired anschließen.

          Doch mich interessiert ganz brennend etwas anderes….

          Du schreibst:

          „Es macht meine Freundin traurig, wenn ich allein nur mit ihr egal was unternehme, es fängt schon bei Blicken an, etc und an gemeinsame Aktivitäten ist gar nicht zu denken.“

          Ok, das Mädchen ist dann traurig, verzweifelt, was auch immer….
          Du schreibst immer nur über IHRE Gefühle. Benennst aber gar nicht konkret DEINE Gefühle!

          Ist dir das schon aufgefallen?

          Nun, junger Mann.

          Was fühlst DU dabei, wenn du das schreibst:

          „Da ich aber mit meiner Freundin in ständigen Kontakt stehe,
          kann ich ja nicht verbergen, was ich mit meiner Schwester mache,

          da ich mit meiner Freundin eben vereinbart habe

          dass wir uns alles sagen

          und uns nichts vorenthalten

          und verschweigen

          oder gar notlügen,“ ?

          ???

          Wie gehst es DIR denn, mit dieser Vereinabrung?

          Sei bitte so gut und klär uns mal auf, wie du persönlich zu diesem ganzen Verhalten von deiner Freundin stehst, wie fühlst sich das für dich an, wie geht es dir damit?

          Ich meine damit NICHT was du logisch/ kognitiv, gar im Sinne deiner Freundin, als richtig oder falsch bewertest.

          Nein.

          Sondern was du in deinem Herzchen fühlst!

          Ich denke, wir hören dir alle sehr gespannt zu… :-)

          Liebe Grüße,

          Hanelore

          Kommentar


          • Re: Extreme Eifersucht


            Hallo Hanelore, danke für deinen Beitrag
            und vielen Dank auch nochmal an Tired für deinen letzten Beitrag,


            um zunächst auf Tired einzugehen, verstehe ich, wie du das meinst, dass natürlich irgendwann Konflikte auftreten, wenn Kontakte vermieden werden, um den anderen nicht zu verletzen. Darum kann ich deinen Rat verstehen, dass Rücksichtnahme prinzipiell natürliche Grenzen hat.

            Schwierig ist es aber für mich - und damit möchte ich auch auf Hanelores Frage nun eingehen - dass ich eben nicht irgendwie ganz unbedarft mit dem Eifersucht bin, sondern selbst eben verstehe, was es für meine Freundin bedeutet, wenn ich mit meiner Schwester Kontakt habe und wie sehr sie das belastet.

            Ich habe selbst Eifersuchtsschmerzen in unserer Beziehung erlebt und teile ja mit meiner Freundin auch diesen Wunsch nach Zweisamkeit und fühle mich auch sehr ausgeschlossen, wenn z.B. ihre Freundin aus dem Studium sie besucht, wenngleich das eigentlich nur noch sehr selten passiert. Ich bin also für die Gefühle meiner Freundin auch durch eigene Erfahrung sensibilisiert und mache nur eben die Erfahrung, dass es für meine Freundin offensichtlich viel extremer ausgeprägt ist und momentan kommt auch wieder vieles bei ihr hoch und ich kann ihr durch Worte gar nicht helfen.

            Um aber nun konkret auf meine Gefühle einzugehen, ist diese "Vereinbarung" von der ich sprach nichts Abstraktes, bei dem ich meine Gefühle nicht berücksichtigen würde. Wie ich soeben schilderte ist es im Gegenteil eben so, dass ich eben auch sensibel darauf reagiere, wenn sie Kontakt zu anderen hat und eben dadurch nur sagen kann, dass wir beide es bewusst so wollen, dass wir uns immer über die Gefühle und Aktivitäten des anderen auf dem Laufenden halten. Manche würden dies sozusagen als Einschränkung der Freiheit des Anderen ansehen, ich bin mir aber ebenso bewusst wie meine Freundin auch, dass wir eben beide so sind, dass wir diesen Wunsch verspüren, dem anderen so nahe zu sein, auch wenn es in dem Punkt der Eifersucht immer wieder zu Schmerz kommt.

            Auch ich fühle mich traurig, wenn meine Freundin abends - selbst wenn sie es gar nicht von sich aus will - sich mit Kommilitoninnen aus dem Studium trifft, obwohl sie mich dabei ja nicht vergisst und ich mir dessen auch bewusst bin. Selbst wenn das nur sehr selten stattfindet, da meine Freundin eben eigentlich eben nur den Wunsch verspürt, ihre Zeit mit mir zu teilen und wir abends fast ausnahmslos immer telefonieren, bin auch ich also vertraut mit den Gefühlen, die meine Freundin eben auch überkommen.

            Aus diesem Grunde fällt es mir also so schwer, jetzt dieses Dilemma zu durchstehen, dass ich eben mir nicht aussuchen kann, eine Schwester zu haben, sondern eben diese Situation irgendwie handhaben muss, wie sie ist, ohne dass die Beziehung zwischen mir und meiner Freundin darunter langfristig nur leidet.

            Mir ist klar, dass ich nicht einfach mit meiner Schwester brechen kann und sie verstoßen kann, aber ich bin wirklich überfordert, da ich Schuldgefühle habe, weil ich selbst weiß, was es bedeutet, wenn ich vor Weihnachten kurz bevor ich meine Freundin treffe auch noch mit meiner Schwester Zeit verbringe.
            Ich fühle mich selbst natürlich belastet dadurch, kann mich aber meiner Schwester gegenüber eben nicht normal verhalten und auch nicht mit ihr darüber reden, da meine Freundin ausdrücklich mir mitgeteilt hat, dass sie sich eben minderwertig dadurch fühlt, wenn ich mit meiner Schwester noch einmal darüber rede (einmal tat ich es, da ich psychisch überfordert war), warum ich mich ihr gegenüber so verändert habe und mich z.B. gar nicht mehr bei ihr melde.

            Das Schlimme ist: meine Freundin belastet die Vorstellung sehr, die sie hat, dass ich ohne sie ein ganz anderes innigeres Verhältnis zu meiner Schwester hätte.
            Sie versteht vom Gefühl her nicht, dass es für mich gar nicht die Einmaligkeit unserer Beziehung antastet, dass ich eine Schwester habe, sondern kann es nicht verstehen, dass ich mal einem anderem Menschen gegenüber sozusagen "lieb" war, wenngleich ich für mich ja weiß und ihr auch sagte, dass das für mich zwei unterschiedliche Ebenen sind und ich ja mit meiner Schwester keine Beziehung führen will. Meine Schwester hat einen festen Freund und freut sich vielmehr für mich und meine Freundin, d.h. es ist an sich von außen gesehen alles normal.

            Aber für meine Freundin ist es unerträglich, dass ich meine Schwester wiedersehe und momentan haben wir auch wieder große Kommunikationsschwierigkeiten, da sie sich sehr zurückzieht, da sie nun davon erfahren hat, dass meine Schwester vor Weihnachten kommt.

            Was meint ihr, was ich auf lange Sicht - aber vor allem auch jetzt konkret - tun kann bzw. sollte, um für mich und meine Freundin das Beste aus der bevorstehenden Situation zu machen?

            Sind meine Schuldgefühle aufgrund meines Mitwissens um die Gefühle meiner Freundin nicht berechtigt (da ich ja selbst eifersüchtig bin)?

            Ich fühle mich einfach schlecht, wenn ich daran denke, dass ich dann vor Weihnachten mit meiner Schwester rede oder egal was mache, während meine Freundin total am Abgrund ist :-(
            Was soll ich nur tun?

            Mir ist bewusst, dass das eine sehr schwierige Frage ist und ich erwarte keine absolute Hilfe, sondern bin euch dankbar für jeden Ratschlag, den ihr mir geben könnt.


            Gruß,

            Anonymus2010

            Kommentar


            • Re: Extreme Eifersucht


              "Auch ich fühle mich traurig, wenn meine Freundin abends - selbst wenn sie es gar nicht von sich aus will - sich mit Kommilitoninnen aus dem Studium trifft.."

              Traurig fühlen, wenn Ihre Freundin Zeit absorbiert, die generell knapp ist, weil Sie z.B. in einer Fernbeziehung leben - das wäre beziehungsbezogen einfühlbar. Nicht aber, wenn die Kommilitoninnen an sich der Grund sind.

              Völlig abwegig ist die reine Eifersucht Ihrer Freundin auf Ihre Schwester. Familienbande sind etwas Kostbares, die ein Partner akzeptieren muss.

              Kommentar



              • Re: Extreme Eifersucht


                Noch ein anderer Aspekt:
                Sie leben in einer symbiotischen Beziehung, die am Anfang ideal und paartypisch scheint, auf Dauer aber einengt und das Gegenteil einer differenzierten Beziehung mit Akzeptanz der Persönlichkeit des Partners und seinen autonomen Anteilen ist.

                Kommentar


                • Re: Extreme Eifersucht


                  Vielen Dank Herr Dr. Riecke für Ihre Einschätzung und leider stehe ich nun ganz akut vor einem großen Problem.

                  Vorweg gesagt: Über den zweiten Aspekt (symbiotische Beziehung) habe ich auch bereits zu Beginn unserer Beziehung mit meiner Freundin unter anderem im Zusammenhang eines Buches über Ängste von Fritz Riemann gesprochen, da für uns beide auch Verlustängste auftraten und wir die Art unserer Liebe auch bewusst reflektiert haben.

                  Mein akutes Problem ist nun Folgendes:

                  (vielleicht können mir auch die anderen Rat geben, wie ich damit nun umgehen soll)


                  Meine Freundin weiß nun mittlerweile davon, dass meine Schwester vor Weihnachten kommt und es hat sie in ein psychisches Loch gestürzt.
                  Sie hat sich sehr zurückgezogen und möchte nicht mehr mit mir telefonieren und auch nicht schreiben.
                  Die Situation erscheint mir sehr ernst und sie lehnt alle Hilfsversuche von mir ab und sieht auch keinen Sinn mehr, sich mit mir davor wie ursprünglich lange geplant zu treffen.

                  Sie stellt in ihrer Leidensnot unsere ganze Beziehung infrage, weil sie das Problem auf eine Entscheidung meinerseits hinauslaufen lässt, dass ich entweder sie verstoße oder aber meine Schwester.

                  Ich bin wirklich ratlos, wie ich mich verhalten soll und was ich tun kann, um sie zu motivieren, dass daran doch nicht unsere Beziehung zugrunde gehen darf, es ist ansonsten alles harmonisch.

                  Meine Freundin teilte es mir aber nicht mit, indem sie mir die "Pistole auf die Brust setzt", wie man sprichwörtlich sagt, sondern sie teilt mir ausdrücklich mit, dass die Situation nichts anderes zulässt, da sie nicht damit fertig wird, dass ich Kontakt zu meiner Schwester habe.

                  Wegen einer Therapie wartet sie noch auf eine Bewilligung der Krankenkasse, es ist also noch zeitlich unbestimmt und meine Freundin ist auch skeptisch, ob es dann überhaupt ihr helfen kann.

                  Was soll ich jetzt tun?

                  Ich schreibe meiner Freundin weiterhin SMS, bedränge ich sie damit nur unnötig?
                  Soll ich mich von ihr distanzieren und warten, bis sie sich meldet?

                  Ich habe Angst, dass sie dann denkt, mir läge nicht mehr daran, dass wir zusammen sind. Es ist sehr ernst im Moment, sollte ich meine Schwester vor Weihnachten ihr zuliebe noch einmal versetzen, damit meine Freundin noch mehr Zeit hat, bis sie eine Therapie anfangen kann?


                  Gruß,

                  Anonymus

                  Kommentar


                  • Re: Extreme Eifersucht


                    Eine kleine Korrektur noch zu meinem letzten Beitrag:

                    Ich habe es nicht ganz treffend ausgedrückt, also es ist nun so:
                    Meine Freundin will nicht, dass ich zwischen ihr und meiner Schwester entscheide, sondern sie teilte mir mit, dass sie sogar möchte, dass ich bewusst sie (also meine Freundin verstoßen soll), da sie mir mehr schade als guttue und möchte, dass ich glücklich bin und ich aber mit meiner Freundin nicht glücklich sein könne wegen des genannten Problems.

                    Bitte helft mir, wie ich sie zurückgewinnen kann :-(

                    Ich bin zutiefst dankbar für jeden Rat.

                    Kommentar



                    • Re: Extreme Eifersucht


                      Für mich ist das eine seelische Erpressung der übelsten Art!
                      Sie verlangt von dir das du sie "verstösst", weil sie ein Problem mit deiner Schwester hat... Wenn sie mal den Blick von ihrem Leiden nehmen würde, so sähe sie, das sie dir dadurch extrem weh tut und dich in eine elende Situation zwingt, in der du nur verlieren kannst. Schliesslich bist du so oder so der Böse! Sie setzt dir ganz klar die Pistole auf die Brust, aber auf eine subtile, hinterhältige Art und Weise. Was ist das für eine Art Liebe?
                      Wie kann eine Zweisamkeit durchbrochen werden, wenn man mit anderen Menschen Kontakt hat? Wie wird eine Liebe geschwächt, wenn man auch für andere Menschen familiäre und freundschaftliche Gefühle hat?
                      Deine Freundin untersagt dir sogar mit deiner Schwester über dieses Thema zu sprechen... immer mit der Drohung, das es ihr dann so schlecht geht... Scheint so als ob deine Freunding dringenst Hilfe in Anspruch nehmen sollte!
                      Sage ihr, du willst dich nicht von ihr trennen und du liebst sie. Aber sage ihr auch, du wirst deine Schwester treffen.
                      Sage ihr, es zerreisst dir das Herz wenn sie so eine Entscheidung von dir verlangt. Da wäre es halt gut, wenn sie eine Freundin/Kollegin hätte, die ihr hilft, die Dinge ins richtige Licht zu rücken und sich nicht durch eigene Gedanken eine private Hölle zu erschaffen...

                      Kommentar


                      • Re: Extreme Eifersucht


                        Ich finde immer noch das du deine Schwester treffen solltest.
                        Die Therapie sollte meiner Meinung nach höchste Priorität haben, wenn sie sich jetzt um einen Platz kümmert dauert es ohnehin noch lange genug bis einer frei ist.
                        Hast du schon mal daran gedacht mit ihr gemeinsam zum Therapeuten zu gehen, damit du lernen kannst wie du am besten darauf reagieren solltest und ihr gemeinsam besser damit klar kommen könnt?

                        Kommentar


                        • Re: Extreme Eifersucht


                          Hallo, ich sehe das eigentlich so- Das Wesen der Eifersucht ist "erschaffen" aus einer Reihe von Erlebnissen und Befindlichkeiten aus der Kindheit, vom Aufwachsen her.

                          Die große Not, die damals erlebt worden ist war eine Schein-Not.
                          Diese anscheinenden Nöte haben aber durchaus echte Störungen in der Psyche hinterlassen.
                          Überspitzt formuliert ein Beispiel: diese Milch-Brüste dienen mir zum Überleben, sie sichern mir die Nahrung. Erhalte ich sie nicht mehr, dann muss ich verhungern.
                          Kaum drehte sich die Mutter, die Trägerin der Nahrungsquelle einem anderen Wesen zu, so war tiefes Entsetzen die Folge.

                          Die Eifersucht ist geboren...( kann es sein, dass der zweite Name von der Eifersucht "Existenzangst" ist?)

                          Wie räumt man dieses Monster jetzt wieder weg aus seinem Kopf?

                          Ich denke durch wieder eine Reihe von Erlebnissen und wieder eine Folge von verschiedensten Befindlichkeiten.


                          Trau dich deiner Freundin diese Dramatik voll ausleben zu lassen wieder. Nimm absolut keine Rücksicht auf diese seltsamen Ängste die heute keine Berechtigung mehr haben und schon längst überholt sind.
                          Niemand nimmt ihr was weg, sobald du deine "MilchgebendenLiebesBrüste" mal wem anderen hinhälst- sprich deiner Schwester oder wem auch immer.

                          Das muss sie einfach erkennen!

                          DU musst gefasst und sicher und absolut gelassen dem Geschehen eine Note des: "da issss nix Schlimmes dran" geben.

                          Schau betont cool, sag deiner Freundin ganz oberflächlich und nebenbei: Lena kommt zu Weihnachten, ich freu mich schon, bin neugierig was sie alles zu erzählen hat...und so weiter.

                          Ja, sie schläft natürlich im Zimmer wie immer wenn sie da ist.
                          Sie wird mir hoffentlich nicht meine Studienunterlagen durcheinanderbringen...und so weiter..

                          Die Eifersucht ist eigentlich was Unwahres- wahr ist die Tatsache, dass du eine Schwester hast die lieb ist und die du magst.
                          Stimmts etwa, dass deine Freundin in Existenznöte kommt sobald du mit noch wem sprichst? Sind das nicht eingebildete Nöte?
                          Und vor eingebildeten Nöten gehst du in die Knie????

                          Sie auch noch immer????

                          Pfui.

                          Kommentar


                          • Re: Extreme Eifersucht


                            Hallo und vielen Dank erstmal an die letzten drei Forums-Mitglieder für eure Beiträge,


                            um mal den Grundtenor eurer Antworten für mich in Kürze zusammenzufassen, halte ich für mich folgende Punkte mal fest:

                            1. - Ihr haltet alle die Konfrontation für unumgänglich, sprich: ich soll
                            meiner Schwester bei ihrem nächsten Besuch und auch im
                            Allgemeinen nicht aus dem Weg gehen
                            2. - Meine Freundin sollte sobald wie möglich Hilfe in Anspruch
                            nehmen / als Option mit mir zusammen, damit auch ich besser
                            damit umgehen kann


                            Um nun darauf einzugehen, kann ich das an sich nachvollziehen und mir ist auch bewusst, dass ich meiner Schwester nicht lebenslang aus dem Weg gehen kann und ich der Realität der Lage nicht davonlaufen kann.

                            Ein gefühlsmäßiges Problem habe ich bei der Art, wie meine Freundin hier gewissermaßen als bewusste (Übel)täterin dargestellt wird oder dass man ihre Gefühle als Hirngespinste abtun müsste, da sie nichts anderes verdient hätte.

                            Ich meine Aussagen wie "Wenn sie mal den Blick von ihrem Leiden nehmen würde" oder "auf eine subtile, hinterhältige Art und Weise" (Almitra)

                            oder

                            "Nimm absolut keine Rücksicht auf diese seltsamen Ängste",
                            "Schau betont cool, sag deiner Freundin ganz oberflächlich und nebenbei" und "Sind das nicht eingebildete Nöte?"


                            Meine Stellungnahme dazu:

                            Ich erkenne das Leid meiner Freundin voll und ganz an und glaube ihr, dass sie stark darunter Leid und diese Schmerzgefühle so intensiv sind, dass sie diese nicht einfach auf Knopfdruck abschalten kann.
                            Auch wenn ich nicht in ihrer Haut stecke und aus ihrer Innenperspektive nicht 1:1 nachfühlen kann, w i e es sich anfühlt, spüre ich, dass es schrecklich für sie ist.

                            Der einzige Haken ist:

                            Sie hat sich bereits um eine Therapie bemüht, hatte schon ein Erstgespräch und leider noch keinen Bescheid für die Bewilligung einer Therapie von der Krankenkasse erhalten.
                            D.h.: meine Freundin ist sich bewusst und teilt mir das auch so mit, dass ihr voll bewusst ist, dass sie an einer "Krankheit" leidet, die ihr schwer zu schaffen macht.

                            Jedoch lässt sich ihr Schmerz nicht bis vor Weihnachten einfach so abstellen und daher bin ich ja so aufgewühlt und frage mich, wie man in so einer vertrackten Lage den richtigen Weg einschlägt, der für uns beide das Beste ist, ohne das meine Freundin und ich unnötig darunter leiden müssen.

                            Ich denke dann, dass meine hilflos ist und sich jetzt gar nicht dagegen wehren kann und ich es in meiner Hand habe, ihr Leiden zu verhindern.

                            Ich weiß nur leider nicht, wie ich meine Schwester, die ich seit Monaten nicht gesehen habe jetzt bei ihrem Besuch ohne Begründung versetzen soll (denn mit ihr über die Ursache meines Verhaltens zu reden wäre ebenfalls für meine Freundin eben äußerst destruktiv).

                            Naja, die Situation kommt auf mich zu und ich muss da durch, ein Dilemma ist es aber allemal und ich muss sehen, wie ich das überstehen soll, ich möchte eben meine Schwester auch nicht einfach grundlos vor den Kopf stoßen, ich fühle mich echt gebeutelt im Moment.

                            Trotzdem danke für alle eure Hilfsvorschläge!


                            Gruß,

                            Anonymus

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                            • Re: Extreme Eifersucht


                              Hallo Anonymus.

                              Deine Freundin könnte beispielsweise auch einen Termin bei einem Psychiater machen. Oder beim Hausarzt. Vielleicht hilft kurzfristig ein leichtes Beruhigungsmittel.

                              Hat sie das zum Beispiel schon mal probiert?

                              Anonymus, ich würe dir ganz lieb ans Herz legen selber eine psychologische Beratung in Anspruch zu nehmen.

                              Du bist in Beziehungsstrukturen gefangen die nicht gesund sind.

                              Und ich habe bei dir den Eindruck, dass du selbst nicht mehr weiß, wann dein Verhalten noch gut oder schlecht für dich ist.

                              Gesund wäre zu sagen: "Ich sorge für mich. Und du sorgst bitte für dich."

                              Aber du hast bereits schon Schwierigkeiten dich als autonomes Wesen wahrzunehmen. Du nimmst nur noch ihren Schmerz war. Du betrachtest deine Situation aus ihrem Körper heraus. Und das geht soweit, dass du breit bist die absurdesten Sachen zu machen, weil du IHREN Schmerz nicht erträgst.

                              Das klingt alles sehr ungesund.

                              Und sei bitte so gut und sieh doch ein, dass eure Probleme, dieses sich nicht mehr abgrenzen können, keinen anderen Menschen in der Nähe des Partners mehr ertragen, (Komilitonen, Freunde, Familie) diese Dinge werden immer schlimmer und verschlimmern die Situation nur noch. Dadurch erst entsteht der Leidensdruck.

                              Und noch etwas, du hast ihr Leid nicht in der Hand. Gar nichts hast du in der Hand. Das hat nur sie. Es ist nämlich IHR Leid.

                              Deines, das ist deine Schwester und deinen Wunsch mit deiner Schwester zu reden.

                              Verstehst du?

                              Das eine gehört zu ihr.

                              Das andere gehört zu dir.

                              Alles andere sind Manipulationsmechanismen und emotional missbräuchliche Mechanismen auf die du eingehst.

                              Sie macht das nicht weil sie böse ist, sondern das sind wahrscheinlich Anteile ihrer kindlichen Persönlichkeit, wie Elektra das schon beschrieben hat.

                              Sie kann nichts dafür.

                              Aber für dein Verhalten, DIR gegenüber, dafür kannst du sehr wohl was und solltest dringest auch was für tun.

                              Liebe Grüße,

                              Hanelore

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                              • Re: Extreme Eifersucht


                                Hi Anonymus,

                                ich finde deine Situation schier unerträglich und den Versuch keinem weh zu tun hoffnungslos. Irgendjemanden wird es treffen, deine Schwester oder deine Freundin.

                                Vielleicht bekommt ihr es hin nicht mehr darüber zu reden, sie weiß jetzt Bescheid und ihr klammert das Thema aus, wobei ich auch nicht wirklich glaube das es was bringt.

                                Hast du noch eine Mutter? Wenn ja, wie ist es denn mit ihr? Hat deine Freundin da auch ein Problem?

                                Um nochmal auf das Thema Therapie zurück zu kommen, ich kenne das so das man mehrere Stunden zum kennenlernen zur Verfügung hat. Wenn erst eine Stunde in Anspruch genommen wurde und der Therapeut einen Vertrag mit deiner Freundin gemacht hat, wundert es mich das sie keinen weiteren Termin bekommen hat. Muss ja nicht immer so sein, aber ich hatte gleich den nächsten Termin bekommen obwohl der Antrag noch gar nicht weg war. Der Therapeut hat auch ziemlich genau einschätzen können ob sie genehmigt wird und von daher gleich mit der Therapie begonnen und wie gesagt stehen ja ein paar Stunden zur Verfügung, für die keine Genehmigung benötigt wird.
                                Außerdem, weshalb hat sie nicht bei der Kasse nachgefragt? Ich möchte nichts unterstellen, aber kann es sein das es ihr sehr recht ist wenn da nichts mehr passiert oder das sie sich (zumindest unbewusst)schon gegen eine Therapie entschieden hat?

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                                • Re: Extreme Eifersucht


                                  Da hat Hanelore absolut recht.

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                                  • Re: Extreme Eifersucht


                                    [quote Anonymus2010]

                                    ... bereits zu Beginn unserer Beziehung mit meiner Freundin unter anderem im Zusammenhang eines Buches über Ängste von Fritz Riemann gesprochen, da für uns beide auch Verlustängste auftraten und wir die Art unserer Liebe auch bewusst reflektiert haben.

                                    [/quote]

                                    Kenn ich das Buch- die vier Grundängste.

                                    Ehrlich - Ihr habt beide gehörig einen an der Waffel, einerseits so intelligent zu sein, sich dieses Buch reinzuziehen und andererseits zu der Schlußfolgerung zu gelnagen, dass man sich diesen Ängsten bestätigen und beschützen sollte.

                                    Ganz im Gegenteil: Helft Euch bei der Befreiung davon !!!!

                                    Das ist völlig abgefahren, was Du beschreibst - und das muß hier mal deutlich gesagt werden !!!!
                                    Sie wirds aushalten , dass Du Deine Schwester trifft, - so ein Quatsch -

                                    echt, das geht gar nicht - weder ihre Sichtweise noch Deine!

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                                    • Re: Extreme Eifersucht


                                      Wir trainieren praktisch auch ein psychisches Immunsystem.
                                      Meins ist gut trainiert offenbar.
                                      Über eifersüchtiges Gehabe kann ich nur schmunzeln...oder mich schlicht und einfach nur ärgern.
                                      Es war nicht immer so- zuerst habe ich eine Reihe von Verlusten erlebt- heute weiß ich, nichts ist festzuhalten was nicht zu dir gehört. Nichts braucht eifernd bewacht zu werden, WENN es deins ist.
                                      Verlier, verlier, verlier- erleb im Anschluß ( wie bei mir) du kriegst wieder- halt was anderes..Besseres, Schöneres..

                                      Mein Jüngster macht gerade eine Ausbildung zum Wehrdienst in Afghanistan. Darf er sich nun beschweren, wenn er per Übung acht Stunden ohne Brot und Wasser in einem Straßengraben liegen muss mit verbundenen Augen?

                                      Seine Ausbildung - nein, sein Ziel ( Ein guter Soldat zu sein an der Front) verlangt gute Nerven. Die trainiert man nicht mit ach, wie bist du doch arm.

                                      Und ich bin absolut überzeugt davon- wenn mein Partner eifersüchtig ist, dann trainiere ich mit ihm zusammen: komm her, ich zeige dir ...was du fürchtest.
                                      Uuuuund, war es schlimm??
                                      Wie sonst soll er je seine Befürchtungen überwinden können als beim ERLEBEN der argen Situationen???- und dem anschließendem Erleben, dass alles ganz anders verläuft wie vorgestellt und ausgemalt..."Liebe weg deshalb"..
                                      Das größte Hindernis bei euch beiden ist eben diese krankhafte Furcht.
                                      Sie ist UNBEGRÜNDET!!!
                                      Warum bist du so vorsichtig gegenüber unsinnigen Ängsten?

                                      Du kannst deiner Freundin wirklich am allerbesten helfen, wenn du sie mitschleppst zu gerade jenen Personen die sie in Panik versetzen.
                                      Sie wird immer öfter und immer besser ihren Ängsten gegenübertreten lernen. Vor allem sich wirklich bald befreien können von diesem Moloch Eifersucht. Das liegt an dir.
                                      Wenn du sie liebst, dann lerne ihr Nerven zu bewahren. Nicht wie du es machst noch ängstlicher zu werden.

                                      Aber ich sehe schon- du selber hast auch keine Nerven.
                                      Es wäre vielleicht angebracht dass ihr beide in die gleiche Behandlung geht und zusammen eure Befindlichkeitsstörungen lüften lässt gegenüber einem Fachmann.

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                                      • Re: Extreme Eifersucht


                                        Erneut vielen Dank für eure Antworten.

                                        Zu Hanelore:
                                        Deine Analyse erscheint mir ziemlich zutreffend auf meine Situation bezogen und ich erkenne mich darin wieder, vor allem auch darin, selbst nicht mehr zu wissen, wann mein Verhalten gut oder schlecht für mich ist.
                                        Es stimmt: ich versuche vieles so weit es geht aus ihrer Perspektive zu sehen und handle aus dieser Motivation heraus. Das rührt wohl daher, dass ich meiner Freundin aus Vertrauen ebenso selbiges unterstelle, dass es zu unserem Wunsch nach Zweisamkeit gehört, dass jeder das Leid des anderen versucht nachzuempfinden und in seinem eigenen Handeln immer zu berücksichtigen.
                                        Die Grenzen meiner Möglichkeiten sind nur im Moment erschöpft und das spüre ich eindeutig und leider darunter, das gebe ich zu.
                                        Dein Vorschlag mit den Beruhigungsmitteln ist mir neu, darüber habe ich noch nicht nachgedacht, aber für solche Maßnahmen fehlt mir im Moment leider die Gesprächsbasis, die Kommunikation ist im Moment nicht so wie bisher.
                                        Selbst eine psychologische Beratung in Anspruch zu nehmen habe ich im Allgemeinen auch schon mal erwogen, mir fehlte jedesmal die Entschlusskraft dazu, das ist mein Fehler.

                                        Zu Tired:
                                        Ich kann deine Einschätzung der Lage im Allgemeinen so teilen. Das Thema auszuklammern haben wir schon versucht und wie deine Zweifel schon andeuten: es kommt immer wieder hoch und hat zu keiner Verbesserung geführt.
                                        Ja, ich habe eine Mutter, auf sie bezogen besteht kein Problem seitens meiner Freundin, jedoch in Bezug auf meine Cousine und Großeltern.
                                        Was das Thema Therapie anbelangt:
                                        Ich denke nicht, dass sie sich unbewusst gegen eine Therapie entschieden hat. Es ist ihr vermutlich unangenehm, bei der Krankenkasse anzurufen, das hätte man eventuell tun können, ja. Aber daraus mache ich ihr keinen Vorwurf, sie rechnete wohl auch nicht damit, dass auf einmal wo lange alles gut lief plötzlich das Thema wieder aufkommt und meine Schwester noch Ende des Jahres zu Besuch kommt.
                                        Insgesamt habe ich ihr aber selbst auch meiner Freundin mitgeteilt, dass ich unfähig bin, ihr zu helfen und ihr gewünscht, dass ihr professionelle Hilfe zuteil kommt, um das Thema so anzugehen, dass es ihr auch wirklich was bringt. Leider ist sie sehr skeptisch, dass ein Psychologe, der auch nur ein Mensch ist, es schaffen soll, ihren Schmerz in Bezug auf meine Schwester nehmen zu können.

                                        Zu Miss Jackie:
                                        Ziemlich schroffe Wortwahl, aber danke für deine Sichtweise. Ja, es geht um das Buch "Grundformen der Angst", aber eines muss ich dazu anfügen: Theorie ist das Eine, aber in der Praxis sieht man eben oft das Individuelle, glaubt an seine individuellen Wünsche, gemeinsamen Träume und der Mensch wäre nicht Mensch, wenn er nicht das Unmögliche oftmals versuchte, möglich zu machen. Dabei stößt er oftmals an Grenzen und wir erleben diese nun leider sehr schmerzhaft.
                                        Im Grunde geht es uns beide darum, eine besondere Form von Zweisamkeit zu leben, was zwar viele eben für riskant halten - diese Sicht war uns immer bewusst und wir kennen die vorherrschenden Meinungen zu dieser Form von Liebe -, aber wir glauben daran, dass wir beide zu zweit glücklich sein können und keine Freunde brauchen, sondern möglichst soviel gemeinsam erleben können, wie wir können.
                                        Dazu muss ich sagen, dass wir beide auch vom Typ her in dieser Hinsicht sehr ähnlich sind und eben damit auch glücklich sind: ich habe selbst auch immer Partys und Zusammenkünfte weitestgehend als sehr anstrengend empfunden und fühle mich sehr wohl, wenn ich mit meiner Freundin allein etwas unternehme und wir sind wirklich keine Stubenhocker, sondern unternehmen sehr viel, kommen viel herum, sehen viel und sind auch nicht in menschenleerer Umgebung, sondern mittendrin - nur eben zu zweit und genießen es auch ohne Zwang.



                                        Leider ist momentan alles für mein Gefühl im Ungewissen und ich weiß gar nicht, ob ich meine Freundin wie geplant nun noch treffen werde, bevor meine Schwester kommt. Eigentlich wollten ich und meine Freundin uns noch nächste Woche sehen, ich weiß wirklich nicht, was jetzt ist.


                                        Gruß,

                                        Anonymus

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                                        • Re: Extreme Eifersucht


                                          Nachtrag

                                          Zu Elektraa:
                                          Habe deinen Beitrag etwas zu spät bemerkt, sorry.
                                          Dein Ratschlag geht wie ich sehe auch eindeutig in die Konfrontationsrichtung.
                                          Insgesamt muss ich auch sagen, dass ich wirklich ziemlich Angst vor Neuem habe und da im Kern was dran ist, was du schreibst.
                                          Allerdings sehe ich ja auch, wie meine Freundin reagiert, wenn ich mal etwas wage und auch bereits sehr oft vorschlug, dass sie zum Beispiel meine Schwester mal treffen sollte, um sich von ihr ein eigenes reales Bild zu machen und es dann vielleicht alles gar nicht so schlimm ist, wenn sie sie kennenlernt.
                                          Ich habe wirklich sehr oft in verschiedenen Varianten es versucht. Es auch so sensibel wie möglich mitgeteilt, damit sie es versteht, dass ich es nur in ihrem Sinne meine und sie dann erkennen wird, dass ich meine Freundin auch nicht links liegen lasse und wir doch immer noch zusammen sind, auch wenn meine Schwester gegenwärtig ist.
                                          Leider gab mir meine Freundin ausdrücklich zu verstehen, dass das nichts bringe, da es für sie am Kern nichts ändere und ihr nicht helfen kann, weil sie dann ihren Wunsch, mich nicht mit jemanden zu teilen, aus ihrer Sicht nicht mehr aufrechterhalten werden kann, wenn es sich normalisiert und ich auf Dauer normal mit meiner Schwester Kontakt haben werde.
                                          Meine Freundin sieht damit die Exklusivität unserer Beziehung infrage gestellt, weil sie nicht verstehen kann, dass ich dann mit einem anderen Mädchen über Persönliche Dinge reden kann und Dinge, die zwischen mir und meiner Schwester beredet werden und meine Freundin dabei ausgeschlossen sein muss.

                                          Ich bin wirklich ratlos, da ich ja eben eigentlich ja auch diesen Zweisamkeitswunsch habe und ja nur nicht meine Schwester völlig verstoßen will.
                                          Ich denke eben, es muss etwas dazwischen geben, irgendetwas, womit beide leben können.
                                          Ich habe ihr auch geraten, wo es ihr jetzt so schlecht geht, dass sie mit ihrer Freundin darüber reden soll, damit sie ihr irgendwie hilft, obwohl ich leider auch eifersüchtig auf ihre Freundin bin und eben wie ich schon schrieb auch nicht irgendwie ausgenommen von dem Thema Eifersucht bin, sondern es mich ebenso mitbetrifft und ich damit zugegeben auch meiner Freundin nicht gerade geholfen habe, dass es besser wird.
                                          Das erkenne ich jetzt auch durch eure Beiträge und mir ist bewusst, dass es auf Dauer so nicht funktioniert und auf mich auch viel Bewältigung meines Eifersuchtsproblems zukommt, wenn ich von meiner Freundin selbiges erwarten will.
                                          Ich weiß, dass es nur gemeinsam geht.


                                          Gruß,

                                          Anonymus

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                                          • Re: Extreme Eifersucht


                                            ......aber wir glauben daran, dass wir beide zu zweit glücklich sein können und keine Freunde brauchen, sondern möglichst soviel gemeinsam erleben können, wie wir können......

                                            Möglich sein kann das, aber du musst dir darüber im klaren sein das euch immer mehr, Stück für Stück, von der Außenwelt abhanden kommen wird.

                                            Zuerst sind es Bekannte, dann die Großmutter, die Schwester, später die Mutter und am Ende das Mädel das einfach nur auf der anderen Straßenseite läuft auch wenn sie dich keines Blickes würdigt.
                                            Wenn ihr dieses Ziel weiter verfolgt werdet ihr entweder daran kaputt gehen, oder irgendwann auf eure Wohnung beschränkt leben. Das Ziel der perfekten Zweisamkeit wird euch immer mehr eingrenzen bis hin zur Isolation und massiven psychischen Problemen die eure Welt bestimmen und mehr Leid als Freude erzeugen, es ist ja schon jetzt so.

                                            Ihr studiert, was bringt es euch wenn ihr nur Jobs annehmen könnt in denen niemand arbeiten darf, auf den der andere Eifersüchtig sein könnte? Glaub mir, wenn ihr so weiter macht könnt ihr auch gleich alles was ihr gerade für eure Zukunft erarbeitet hinschmeißen, ihr werdet es nicht mehr brauchen, denn die Eifersucht wird euch in eine Welt treiben in der es nichts aber auch gar nichts außer eure Gemeinsamkeit, mehr geben wird.

                                            Ihr solltet wirklich "sofort" Hilfe organisieren, ganz egal ob es organisatorisch schwierig ist, das was deine Freundin jetzt organisiert wird für die Katz sein, wenn ihr so weiter macht.

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                                            • Re: Extreme Eifersucht


                                              Ihr seid also der Meinung, das eure Liebe durch den Exklusivitätsanspruch besonders gross ist. Doch genau das Gegenteil ist der Fall! Eine grosse, starke Liebe hat kein Problem, wenn der geliebte Mensch auch andere Bindungen hat.
                                              Was euch treibt, scheint mir mehr mit Angst zu tun zu haben als mit Liebe. Jeder andere Mensch der eine Bindung zum Partner hat, ist eine Gefahr für die Liebe! Das scheint mir keine grosse Liebe zu sein sondern ein Käfig aus Aengsten und Schmerzen!
                                              Für euch wäre es am Besten, wenn ihr zu zweit auf einer einsamen Insel leben würdet...
                                              Nein, der Psychologe kann deiner Freundin ihre Aengste nicht nehmen! Er kann ihr Wege zeigen, wie sie damit umgehen kann. Aber diese Wege muss sie selber gehen!

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                                              • Re: Extreme Eifersucht


                                                [quote Anonymus2010]
                                                Im Grunde geht es uns beide darum, eine besondere Form von Zweisamkeit zu leben, was zwar viele eben für riskant halten - diese Sicht war uns immer bewusst und wir kennen die vorherrschenden Meinungen zu dieser Form von Liebe -, aber wir glauben daran, dass wir beide zu zweit glücklich sein können und keine Freunde brauchen, sondern möglichst soviel gemeinsam erleben können, wie wir können.
                                                [/quote]

                                                Viel schlimmer als das mangelnde soziale Netz sind der Verlust der eigenen/der Ich-Anteile, bei so einer Verschmelzung mit dem anderen ist die ja zwangsläufig. Natürlich verbiegt Ihr beide Euch immer schön, um dem anderen zu gefallen, es ihm recht zu machen. Nein, das macht nicht glücklich, das wird Euch sehr unglücklich machen - Nein, ich korrigiere mich, nicht zukünftig, sondern bereits jetzt, Ihr seid ja schon mittendrin im Unglück!

                                                Wie lange seid Ihr eigentlich zusammen, würde mich mal interessieren?

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                                                • Re: Extreme Eifersucht


                                                  Für mich heisst Liebe auch, den anderen so zu akzeptieren und zu lieben wie er ist. Das heisst, auch sein Bedürfnis nach anderen Bindungen. Wenn ich wirklich liebe, so freue ich mich das mein Partner eine gute Beziehung zu seiner Schwester, Grosseltern, Cousine etc. hat. Denn ich weiss, das ist wichtig für meinen Partner und das bedeutet ihm viel. Ich freue mich darauf, die Menschen die mein Partner liebt, und die ihn lieben, kennen zu lernen. Den wir Menschen werden zu dem, den wir sind durch die Menschen die uns begleiten. Treffe ich die Menschen, die meinem Partner wichtig sind, so lerne ich ihn besser kennen und verstehen. Wenn ich mich dagegen wehre, so klammere ich Teile meines Partners aus. Will und kann ihn nicht ganz annehmen...

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