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Traurig

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  • Traurig

    Hallo,

    ich bin 23 Jahre alt, studiere (mache gerade meinen BA Abschluss) und bin seit knapp 5 Jahren mit meinen Freund zusammen (ebenfalls Student). In letzter Zeit fühle ich mich gar nicht gut. In unserem Bekannten-/ Freundeskreis haben alle ihr Leben im Griff. Während wir jeden Cent schwer erarbeiten müssen und uns nichts leisten können, fahren andere in den Urlaub (auch wenn sie nur einen schlecht bezahlten Job haben), gehen ins Kino, etc. Habe starke Zweifel an dem Studium und bereue, dass ich nicht, wie die anderen, eine Ausbildung gemacht habe. Ich sehe erst jetzt, dass Studieren Entbehren bedeutet, dass es bis zum 30. Lebensjahr sehr schwer ist und dass es keineswegs sicher ist, ob man nach allem einen Job bekommt (vom Gehalt will ich gar nicht anfangen).
    Bei uns dreht sich alles um unser Studium,Nebenjobs,u.s.w. Richtige Auszeiten gibt es nicht, da es kein Feierabend, Wochenenden, Urlaub, finanzielle Möglichkeiten gibt. Wir bekommen uns oft in die Haare und sind beide sehr unzufrieden. Das belastet unsere Beziehung. Hinzu kommt (es macht mir Angst und ich verstehe es auch nicht), dass ich seit ca. 1,5 Jahren einen starken Kinderwunsch habe. Das macht in meiner Situation überhaupt keinen Sinn und ich weiß, dass ich vor meinem endgültigen Uni Abschluss (also mit 28) kein Kind bekommen kann. In unserem Freundeskreis bekommen aber viele ein Kind. Das verletzt mich sehr, sodass ich mich zurück ziehe, da es für mich kaum erträglich ist.
    Zusammenfassend kann man sagen, dass ich das Gefühl habe, dass wir unser Leben frühestens mit Ende 20 einigermaßen auf die Reihe bekommen werden. Geplagt von Zukunftsängsten und Geldproblemen, wird unsere Beziehung auf eine harte Probe gestellt.

    Musste mir das einfach mal von der Seele schreiben!


  • Re: Traurig


    Hi Sarah,
    du machst also ein vollzeitstudium?
    wie finanzierst du das? mit nebenjobs?
    ich hab es mal mit einem berufsbegleitenden studium versucht und habe es nach 1 semester abgebrochen, da der stress mir gesundheitlich geschadet hat. mein partner hat ebenfalls in der zeit studiert, ich hatte noch 2 kurse mehr zu belegen als er und wir hatten null freizeit, immerhin aber auch keine zeit mehr, uns "in die haare" zu kriegen ;o)
    ich kann gut nachvollziehen, daß der immense zeitaufwand, der für so ein studium erforderlich ist, viele überfordert.
    im wievielten semester bist du denn jetzt überhaupt?
    mußt du denn unbedingt studieren? was wäre die alternative?
    grtz
    crash

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    • Re: Traurig


      Ein heftiger Wunsch nach Kind bedeutet oft dass man sich nach inniger Verbundenheit sehnt, nach einem wahrhaft sinnvollen Leben- voller genseitigem Vertrauen und sicherem Geliebtwerden.
      Zudem wird, wenn man ein Kind anschaut alleine schon ungeheuer viel Oxytozin ausgeschüttet...Wärme, Liebe, Geborgenheitsgefühle per Knopfdruck...

      DAS wirds sein, was dir fehlt in echt.

      Was das Studium betrifft- ich habe auch so was wie ein Studium grad- nur eben für MICH privat, ohne gesellschaftlichem Background. Motiviert ist dieses "Wissen wollen unbedingt" von meiner Begeisterung am Forschen und Nachgraben - bin nicht abhängig von Luxus und Fernreisen.

      DAS wird dir fehlen...

      Das ureigene Mögen.
      Deines Lebens, deines Zieles, deines Wissensgebietes, deiner Interessen, deines eigenen Befindens....

      Stimmts?

      Manchmal will man wer sein- studiert um wenigstens Doktor sein zu können...manchmal will man etwas vollbringen, macht alles, bemüht sich, regelt sich, streckt sich und beugt sich- um ja zu gelten.

      Letztendlich - gut, ok, bist gescheit, gut, ok, warst immer fleissig, gut, ok, hattest ferne Länder bereist- aber.....

      hast du gekostet jemals von der Droge nur das zu machen was dich freut?
      Egal was man auch versucht hat dir einzureden was gut ist- hast du DAS stets angestrebt, was dir wirklich gut TUT???
      DIR ganz persönlich.

      Wenn du lange genug frustriert bist über dein Studium, dann machts gar keinen Sinn mehr weiterzumachen, denn insgeheim wird zugleich auch der Erfolg in Frage gestellt.

      Du kannst ganz einfach beschließen: ich WILL weitermachen, es ist gut so.

      Und deinen Geliebten begegne wieder wie zu Beginn eurer Beziehung- da waren drei Quadratmeter völlig ausreichend um immens glücklich zu sein. Butterbrot auf nackter wohliger Haut serviert das Luxusmenü des Tages.

      Leb wieder wie früher.
      Vergnügt.
      Du wirst sehen, dass dann alles wesentlich schöner aussieht, obwohl sich nicht viel geändert hat.

      Lieben Gruß
      Elektraa

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      • Re: Traurig


        Hallo Crash,

        ja, ich studiere vollzeit. Meine Eltern unterstützen mich finanziell, ich bekomme Kindergeld und halte mich mit 4 Nachhilfestellen und einen Nebenjob über Wasser. Bafög bekomme ich nicht, mein Freund auch nicht mehr, weil er üner 27 ist. Zur Zeit (er muss sich voll und ganz auf seine Diplomarbeit konzentrieren) hat er so gut wie keine Einkünfte. Wir haben zusammen sehr viel weniger ( nach Abzug von Büchergeld, etc.) als ein Hartz 4 Empfänger.
        Ich bin jetzt im 6. Semester. Werde dann noch meinen Master machen ( nochmal 4) und anschließend noch einen Master machen müssen, um eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu haben.
        Alternativen gibt es keine. Ich bin Geisteswissenschaftlerin und habe nur dann eine Chance, wenn ich die Leiter immer weiter hinaufklettere. Es ist nicht so als wäre ich schlecht, habe bis jetzt einen guten Durchschnitt, aber das zählt leider nicht.
        Es sieht so aus, als gäbe es keine Alternativen- wir müssen da durch. Weiß nur nicht, wie ich/wir meine/unsere Wünsche ,,abstellen" sollen. Eigentlich wollen wir ja nicht viel, sondern nur das Selbstverständliche.

        Grüße

        Kommentar



        • Re: Traurig


          Versuch mal die vielen schönen Dinge in deinem Leben zu sehen. Für was bist du dankbar? Richte dein Augenmerk auf das Schöne und Positive. Welche kleinen Wünsche könnt ihr euch erfüllen? Einen schönen Spatziergang? Ein feines selbstgekochtes Essen? Einen kleinen Ausflug?
          So lange du in deinem Bekanntenkreis nur bemerkst was die anderen haben und du nicht, wirst du immer im Frust sitzen bleiben. Konzentrier dich auf das Schöne!

          Kommentar


          • Re: Traurig


            Hallo Sarah.

            Überleg mal ob du in der Zeit wo du deinen zweiten und dritten Master machst und mit 30 und ohne berufliche Praxis eh schon Schwierigkeiten haben wirst, du nicht diese Zeit nutzen kannst den Zug zu wechseln.

            Vielleicht kannst etwas anderes machen womit dein Abschluss in Geisteswissenschaften fusionieren kann.

            Es gibt auch Unternehmen die Nachwuchs gezielt fördern, gerade auch Frauen. Da könntest du zugleich arbeiten und zudem eine Ausbildung und/ oder Studium erhalten. Einer meiner Söhne hat diesen Weg gewählt.

            Ich würde dir dringend empfehlen genau deine beruflichen Aussichten und Pläne zu analysieren und schauen, ob du gerade ein totes Pferd reitest oder ob es für dich berufliche Alternativen und weitere Chancen gibt.

            Hast du vielleicht Möglichkeiten mit jemandem, einem guten Freund der Familie, der zb im Personalmanagement oder ähnliches arbeitet, zu sprechen und dich beraten zu lassen. Die Familie deines Freundes, vielleicht Vater oder Mutter von Freunden?

            Kommentar


            • Re: Traurig


              Zu bereuen das du dich für ein Studium entschieden hast nutzt ja nichts und ist auch Quatsch, damals war es doch dein Wunsch also auch in Ordnung.
              Es kann dir auch niemand raten abzubrechen und etwas anderes zu machen, es kommt darauf an wie wichtig es dir ist und das musst du selber entscheiden. Brich jedenfalls nicht ab bevor du dir das genau überlegt hast und etwas neues das Zukunft hat im Petto hast, das ist nämlich gar nicht so einfach und du könntest es bereuen das du nicht weiter gemacht hast.
              Meine Tochter hat auch Geisteswissenschaften (Philosophie) gewählt aber noch zwei Nebenfächer, wie du sagst da muss man noch was hintendran hängen um weiter zu kommen.

              Andererseits, wie lange würde dein Studium noch insgesamt dauern? Fünf, sechs Semester? Das wären drei Jahre, die Durchschnitts dauer für eine Lehre in der du auch nicht die Welt verdienst. Und, danach hast du auch noch keine große Berufserfahrung d.h du musst dich auch bei dieser Wahl durchbeißen, gegen eine große Konkurrenz angehen.

              Ich kenne viele Leute die sich nichts leisten können und auch traurig darüber sind, es kommt auf deine Einstellung an. Wenn du dein Studium wirklich weiterführen möchtest dann sieh es doch mal so: Danach ist die Durststrecke wahrscheinlich vorüber, sofern du den Master hast. In dieser Zeit des Studierens kannst du schon mal Kontakte knüpfen, schauen das du mal bei irgendjemanden in die Materie hineinschnuppern kannst, vielleicht tut sich dann eine gute Perspektive auf.

              Welcher Weg der bessere ist wirst du ohnehin erst im Nachhinein wissen, also tu das was deiner Meinung nach zu dir passt, was dich glücklich machen würde. Ein Job der keinen Spaß macht kann schlimmer sein als etwas bei dem man nicht viel verdient. Du musst mit dir selber zufrieden sein, stolz sein auf das was du tust und noch erreichen möchtest. Ohne diese Grundlagen findest du keine eigene Akzeptanz für dein Leben, egal was du tust, Da hilft auch kein dickes Bankkonto, es würde höchstens beruhigen.

              Kommentar



              • Re: Traurig


                Hallo Hanelore,

                leider habe ich keine Möglichkeit mit solchen Leuten zu sprechen. Bei der Berufsberatung war ich schon einige Male, sogar bei der psychologischen Beratung der Universität. Es bringt nur wenig.

                Ich denke, mir geht es so, wie vielen anderen jungen Menschen auch. Es gab nie den Tag X an dem ich aufgestanden bin und wusste,was ich machen will. Nach meinem Abitur standen alle Wege offen. Zunächst dachte ich an ein Medizinstudium ( bis ich erkannte, dass die Tür fürs Medizinstudium bei einem Schnitt von 2,3 doch nicht sooo weit offen steht :-) )Naja, dann ging es mit Biologie los- das war aber gar nichts für mich. Geisteswissenschaften sind schon interessant. Es macht auch Spaß, nur die anwendbarkeit ist so eine Sache. Die Lehre macht mir unheimliche Freude, jedoch legen die Universitäten einen so viele Steine in den Weg, da sie untereinander erbarmungslos konkurrieren und kaum etwas anerkennen wollen. Die Luft ist momentan einfach raus. Ich bin müde von der Kämpferei, den Prüfungen und den ewigen Sorgen. Obwohl kein Tag ist wie der andere, ist doch jeder gleich.
                Meinem Freund geht es ähnlich. Er hat mit einem wirtschaftlichen Studium angefangen, obwohl er immer Jura studieren wollte. Letztlich, jetzt so kurz vorm Schluss, bereut er alles. Wir ziehen uns wirklich gegenseitig herunter, weil es bei uns beiden gleich aussieht- da haben sich wirklich zwei gefunden!
                Es ist nur unbeschreiblich befreiend mit euch in diesem Forum darüber reden zu können, da es andere entweder nicht interessiert, oder kein Verständnis aufbringen können. Meine Gedanken kreisen nur noch so umher- dabei muss ich in 2,5 Monaten meine Bachelor Arbeit abgeben und bekomme nichts aufs Papier. Ist alles zum verrückt werden...

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                • Re: Traurig


                  Deinem Freund kannst du sagen das Jura sehr schlechte Perspektiven hat, wenn du da nicht zu den allerbesten gehörst findest du keinen Job weil der Markt so überlaufen ist.
                  Das meine ich damit das man es hinterher vielleicht bereut, wenn er Jura genommen hätte und nur im Durchschnitt gewesen wäre würde er das jetzt bereuen. Wirtschaft ist doch wirklich nicht das Schlechteste.

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                  • Re: Traurig


                    [quote Sarah W.]Hallo Hanelore,

                    leider habe ich keine Möglichkeit mit solchen Leuten zu sprechen. Bei der Berufsberatung war ich schon einige Male, sogar bei der psychologischen Beratung der Universität. Es bringt nur wenig.
                    [/quote]

                    Hallo Sarah.

                    Bist du bei XING? Das ist eigentlich die ideale Palttform um auch leute aus dem Personalwesen und Recruiting anzuschreiben bzw. von ihnen angeschrieben zu werden.

                    Neben Geisteswissenschaften sollte man noch etwas haben, dass einen auf etwas spezialisiert und weitere Möglichkeiten eröffnet.

                    Deswegen würde ich dir empfehlen dich mal mit den Leuten auf XING zusammen zu schließen auch mit denen die aus deinem Bereich kommen, die können dir bestimmt bessere Ratschläge geben.

                    Es kann auch motivieren sich Leuten anzuschließen die schon ein wenig weiter sind, wo man denkt, der oder die hat das echt cool gemacht, das würde ich auch gerne.

                    Suche mal auf solchen beruflichen Netztwerkplatformen nach Menschen welche dich inspirieren und welche dir ein wenig Orientierung geben. Danach musst du aber ganz konkret suchen.

                    Mitkomilitonen können das nicht und von der Berufsberatung wollen wir mal gar nicht anfangen.

                    Such mal ob es in deiner Region auch ein Netzwerk von Frauen für Frauen gibt in Sachen Job und Karriere.

                    Kommentar



                    • Re: Traurig


                      Ich habe eben zwei interessante Artikel zum Thema gelesen:

                      http://www.uni-potsdam.de/portal-alu...teswissen.html

                      http://www.karriere.de/bildung/lisa-...chaftler-9757/

                      Offenbar kann man mit Geisteswissenschaften schon was interessantes machen.

                      Also nur Mut Sarah, vielleicht fehlt dir einfach nur ein wenig die Orientierung und die richtigen Ansprechpartner.

                      Und zur Freizeit, eine Frizbeescheibe, 2 Bier und ab auf die Wiese. Geht gmeinsam morgens Joggen oder geh zum Yoga, zahlt die Krankenkasse. Macht ne Rad Tour......

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                      • Re: Traurig


                        "..dabei muss ich in 2,5 Monaten meine Bachelor Arbeit abgeben und bekomme nichts aufs Papier. Ist alles zum verrückt werden..."

                        Das ist es nicht, es scheint Ihnen nur so.

                        Es gibt eine "Drei-Drittel-Regel" für die innere Stabilität (Zufriedenheit, Zuversicht, Wohlbefinden), die Ihnen momentan offensichtlich fehlt.

                        Sehr vereinfacht: Teilt man den 24-Stundentag in drei Drittel - Arbeit+Freizeit+Schlaf - dann kann man über längere Zeit nur in einem Drittel Defizite verkraften.
                        Wie sieht das bei Ihnen aus?

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