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Mein Leben mit einem Online-Sexsüchtigen

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  • Mein Leben mit einem Online-Sexsüchtigen

    Hallo,

    ich melde mich auch mal wieder.
    Anknüpfend an das Thema schildere ich mal, wie das nun weiter ging.

    Vor kurzem kam ich endlich mal drauf, warum das Trauma dauernd ausgelöst wurde bei den Pornos. Die Pornos waren eigentlich nur noch der Höhepunkt schlechthin. Denn ich fragte mich eh immer insgeheim, warum da ein Trauma aufschwappt, da ich mit Pornos nie ein Problem hatte.
    Fakt ist, dass er als er hier einzog sich nach zwei Wochen veränderte. So drastisch, dass es mir damals sofort auffiel.
    Ich wurde ständig vernachlässigt. Sexuell als auch emotinal. Sogar das soziale wurde immer weniger. Und diese Lügen, Heimlichkeiten. Das Vertrauen kann ich gerade suchen mit der Lupe. Mein Selbstwert litt natürlich auch darunter.
    Ja, aber da ich dann mit dem Trauma beschäftigt war und es musste ja an mir liegen, im Internet dazu nur Antworten fand ala das ist doch für Männer normal u.s.w., verlor ich dann den Blick fürs wesentliche und war sehr an und mit mir beschäftigt.
    Und durch diese wenige Zeit, die er mit mir verbrachte, beschlossen wir immer sonntags, ab Nachmittag, einen Pärchentag einzuführen. Den er leider oftmals auch schleifen ließ.

    Nach einem Vorfall mal wieder diesen Sonntag bin ich ins Schlafzimmer gezogen. Ich konnte einfach nicht mehr.
    Unser Pärchentag ging für sowas drauf. Pornos und die Suche danach. Er nutzte dies schamlos aus, als ich mich zu Mittag mal für eine Stunde ins Bett legte. Und er nutzte auch andere Situationen aus.
    Viele offene Gespräche folgten und wir kamen zu dem Ergebnis, dass er eine online Sexsucht besitzt. Da er von einem zwanghaften kribbeln auf der Suche danach sprach und auch viele andere Punkte auf diese Sucht vorhanden sind. Er macht das seit seinem 12ten Lebensjahr und durch die Jahre ist er davon schon eingenommen.

    Versteht mich hier nicht falsch. Wie gesagt, Porno war bei mir nur noch die Spitze. Ich bin ansich ein offener Mensch bei Sexualität. Und auch ich hatte Pornos geschaut. Ob mit Ex oder alleine. Und ich hatte bis dato in der Hinsicht noch nie ein Problem mit einem Trauma. Nur hier war dann einfach irgendwann der Schmerz zu stark, als das ich es nur noch als Porno sehen konnte. Ich meine jetzt seit Sonntag verstehe ich es, warum.
    Es verletzte mich einfach, dass er mich so sehr vernachlässigte und mir das Gefühl gab mich nicht zu lieben (und genau da besitze ich das Trauma) und nicht imstande war eine reale, vernünftige Partnerschaft zu führen und er mir stattdessen kalte, nackte Bilder in der partnerschafltichen Privatsphäre des eigenen Heims vorzog. Und das ist auch so eine Begleiterscheinung der Sucht. Aber das Gute ist, dass ich damit nicht alleine bin. Ich hatte mich nun in einem dementsprechenden Angehörigenforum angemeldet und es geht allen diesen Frauen so wie mir.

    Nun zum Eigentlichen...meine Gefühle sind derzeit geschrumpft auf eine Freundschaft. Diese Monate quasi "ohne" ihn hinterließen Scherben. Ich bin so durcheinander mit meinen Gefühlen.
    Mal bin ich offen und mal verschließe ich mich vor ihm. Dann habe ich so zwischendurch sogar Lust auf ihn, aber kann mir Sex im Moment so absolut nicht vorstellen. Diese Intimität und Aufmerksamkeit die irgendwie nie da war. Dieses Lustlose, dass er mir immer vermittelt hatte.
    Momentan bin ich mir nicht mal sicher, ob es nicht früher oder später sogar wegen mir scheitern wird. Ob ich es je zulassen können werde. Da sind so viele Dinge im Hinterkopf.
    Wie kann oder soll ich damit nun umgehen lernen?

    lg Shyntra


  • Re: Mein Leben mit einem Online-Sexsüchtigen


    Hi Shyntra,

    ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung.

    Aber vielleicht ist es im Moment gut so wie es ist, ich meine damit die eher freundschaftliche Ebene. Es wäre eine Gelegenheit dich um die Bewältigung deines Traumas zu kümmern, dich ganz darauf konzentrieren zu können ohne deine Kraft auch noch übermäßig auf Grübeleien über deine Beziehung zu verbrauchen. Ich kann mir vorstellen dass es Zeit braucht erst einmal die Gefühle zu ordnen um evtl. wieder bereit zu sein eine neue partnerschaftliche Basis zu finden, oder zu erkennen dass es keine gibt. Ich würde die Beziehung so wie sie gerade ist erst einmal annehmen, mir keinen Kopf um die Zukunft machen sondern schauen ob sich wieder etwas tieferes aus dieser "Freundschaft" entwickelt. Ohne Druck und Selbstzweifel, du brauchst evtl. diesen körperlichen Abstand um zu erkennen was euch zusammenhält, aber wie gesagt ich kenne mich bei solchen Problemen nicht besonders aus.

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    • Re: Mein Leben mit einem Online-Sexsüchtigen


      Hallo Tired!

      Ja, da magst du recht haben. Punkto Trauma und meiner Wenigkeit bin ich die ganze Zeit schon am Ball geblieben. Und ich bin sogar recht stolz, dass ich diesen Sonntag mich nicht verletzte. Ich konnte es abwenden. Also die Therapie und die Skillgruppe hilft mir sehr, weil ich es auch zulasse und ich zum normaleren Leben hin gehen will.

      Es mag gerade gut sein so wie es ist, wenn man nicht dauernd daran erinnert werden würde. Kaum verlasse ich mal das Schlafzimmer ist da dieses Gefühl und auch der Gedanke, ah..es ist nicht mehr wie es war. Liegt vielleicht daran, dass ich mich noch damit abfinden muss.

      Ich merke leider, dass ich so zwischendurch ziemlich ambivalent bin. Das macht das nun auch nicht gerade leichter.

      Kommentar


      • Re: Mein Leben mit einem Online-Sexsüchtigen


        Hallo Shyntra,
        ich finde das wirklich großartig das du ihm helfen willst, aber denke bitte auch an dich. Ich kann mir vorstellen dass dich das sehr belastet und krank gemacht hat, nur kann ich mir wiederum nicht vorstellen, dass die therapie die ihr anstrebt dir wirklich hilft. Ich an deiner Stelle würde mich mal etwas zurückziehen und auf mich acht geben. Ihr wohnt doch sicherlich zusammen, das heißt du bist ständig weiterhin mit dem Thema konfrontiert und dir hilft keiner, weil du musst ja nun ihm helfen. Liebst du ihn oder hast du Mitleid? Bist du dir sicher das er der richtige ist und das er dich liebt? Gibt es gute Seiten an ihm, von denen du berichten kannst?
        Also ich will dich nicht abbringen von dem Plan, sondern möchte dich nur darauf aufmerksam machen, dass du dich mit der hilfsbereitschaft noch mehr belastest und du musst dir selbst wieder mal was Gutes tun!!!!
        Mich interessiert wirklich sehr wie es bei euch und vorallem bei dir weiter geht. Kannst du nicht auch mal den Link hier Veröffentlichen zu dem 'Angehörigen Forum'?
        Es gibt hier glaube ich viele die dieses Problem haben. Für Männer ist es eben einfacher sich durch solche Seiten zu befriedigen, als ihre Frauen glücklich zu machen. Leider.
        Viel Kraft wünsche ich dir.

        Kommentar



        • Re: Mein Leben mit einem Online-Sexsüchtigen


          Ich glaube du hast dich verlesen, "sie" streben keine Therapie an. Shyntra macht eine unabhängig von dem Partner.

          @Shyntra
          Die Therapie ist sicher auch unbedingt notwendig und ich finde es gut dass du diesen Schritt geschafft hast, sie wird helfen und ich denke alleine dass sie begonnen wurde hilft jetzt schon.

          Kommentar


          • Re: Mein Leben mit einem Online-Sexsüchtigen


            Hallo Ceotha!

            Ups, da liegt ein Missverständnis vor (: Ne, also ich bin bereits wegen mir in Therapie. Wegen meiner Krankheit.

            Sicher bin ich ständig mit dem Thema konfrontiert und ich kann mittlerweile nicht abstreiten, dass es mich sehr einnimmt.
            Helfen? Nein. Ich kann ihm beistehen, auf seinem Weg begleiten, aber die Schritte muss er selber tun.
            Ich liebe ihn. Deswegen ziehe ich Konsequenzen und unterstütze seine Sucht nicht auch noch. Leider geht den meisten erst ein Knopf auf, wenn sie drauf und dran sind alles zu verlieren. Und vorallem, er muss es für sich selber tun. Wie gesagt, dass wirkt sich ja sehr lebenseinschränkend aus.
            Es gibt durchaus gute Seiten an ihm. Die zwar nun die letzten Monate überschattet waren, aber dennoch da sind.
            Er ist hilfsbereit, hat Humor, nimmt mich auch mal in den Arm, wenn es mir nach einer Therapie schlecht ging, hat Manieren, ich finde ihn attraktiv, und noch so einiges.

            Ob er mich liebt und der richtige ist? Ja, das frage ich mich nun ständig. Da sind diese Monate voran, die alles überschatten. Leider bin ich als Angehörige, sowie die meisten Angehörigen, in die Falle getappt es irgendwann auf mich zu beziehen. Er sagte zwar selbst immer, er liebe mich. Und aus dem Forum weiß ich, dass es nichts mit einem selber zu tun hat. Doch das zu glauben fällt momentan schwer, auch wenn ich mich immer mehr und mehr in diese Sucht reinlese. Da sind im Moment einfach noch zu viele Scherben.

            Es ist nicht nur einfach befriedigen. Da stecken maskierte Symptome dahinter. Negative Gefühle werden damit kompensiert und ein Glücksmoment herbeigeführt. Der jedoch schnell in eine Sucht abrutschen kann, die einsam macht und keine Sozialkontakte zulässt.
            Weiteres Scham, Schüchternheit und noch eine ganze Palette. Kann sogar sein, dass man sich, wenn man etwas geschafft hat, damit belohnt.
            Man braucht immer den nächst besten Kick. Jagd diesem Glücksgefühl hinterher, wo man glaubt, es im Leben nicht zu finden.
            Vorallem scheitert es an der Achtsamkeit und der Wahrnehmung auf den eigenen Körper. Auf die Bedürfnisse, u.s.w.

            Er spricht momentan sehr offen mit mir und gab zu, dass er in 2 Tagen zweimal dieses Kribbeln verspürte, aber dem widerstehen konnte. Wir müssen uns eine Liste ausarbeiten, wenn er dieses Kribbeln verspürt, damit er andere Glücksmomente findet.
            z.B. in einem Hobby, oder jemanden anrufen. Oder am besten ich kopiere ihm mein Skriptum von der Skillsgruppe. Denn genau ich muss(te) solche Dinge auch lernen (: Da hätten wir schon mal was gemeinsames.

            Klar kann ich den Link gerne kopieren. Ich hoffe, dass das gestattet ist.
            Einfach auf Forum klicken und du kannst dich bei diesem Thema durchlesen. Auch die Themen der Betroffenen (OSS) sind sehr interessant.
            http://www.onlinesucht.de

            lg Shyntra

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            • Re: Mein Leben mit einem Online-Sexsüchtigen


              Stimmt Tired. Ich denke vor der Therapie wäre ich viel zu labil gewesen, um das hier durchzustehen. Ich bin da schon ein Stück weit stärker geworden.

              Kommentar



              • Re: Mein Leben mit einem Online-Sexsüchtigen


                "Klar kann ich den Link gerne kopieren. Ich hoffe, dass das gestattet ist."

                Wenn es keine Werbung ist, sondern eher eine Wissensvermittlung, die anderen hilft, hat niemand etwas dagegen.

                Kommentar


                • Re: Mein Leben mit einem Online-Sexsüchtigen


                  Ärgerlich direkt was du aus deinem Leben machst!
                  Wenn man deine Räume betritt, dann stößt man auf Schritt und Tritt auf TRAUMA- wo man hinsieht, in jedem Winkel und Regal häufst du die TRAUMA der ganzen Menschheit an! TRAUMA wo immer man geht und steht- in deiner Nähe gibts TRAUMA in Hülle und Fülle ---------------------------wo hast du die alle her..????
                  Sammelst du die??

                  Ausserdem- warum sagst du zu einem unpässlichem Benehmen MEINE Krankheit????? Gehört sie wirklich DIR???

                  Der gesamten Menschheit gehört sie- jeder fragt nach: warum ist mir das geschehen, dieses passiert...und leidet eine gewisse Zeit drunter- aber doch nicht zeitlebens!!!!

                  Zum Menschsein gehören gewisse Erfahrungen einfach dazu! Unangenehme wie angenehme! Mach dir doch nicht so einen Kopf darum!
                  Dein Mann liegt neben dir, baut Energien auf mittels Erregung seiner Sexualkraft und will sie unbewußt an dich weiter geben um dir unbewußt Kraft zu übermitteln- weißt du das????

                  Er verspricht dir eine Massage- will dich gut fühlen lassen- klar dass so eine wie du es bist dieses ablehnt! Gehört nicht zusammen- Wohlgefühl und TRAUMA- ZÜCHTERIN.
                  Ich würde mich so was von schämen an deiner Stelle!! was bist du für eine Gefährtin??!!
                  Baust ständig nur Mist und stellst ihn überall auf dass jeder drüber stolpern muss: TRAUMA hier, TRAUMA dort! Wo immer man bei dir hintritt, man steigt auf ein TRAUMA!

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                  • Re: Mein Leben mit einem Online-Sexsüchtigen


                    .....wo hast du die alle her..???? .....
                    .....Der gesamten Menschheit gehört sie- jeder fragt nach: warum ist mir das geschehen, dieses passiert...und leidet eine gewisse Zeit drunter- aber doch nicht zeitlebens!!!! .......

                    Ich lese deine Beiträge meistens wirklich gerne, aber in diesem hast du dich total vergriffen.
                    Traumas sammelt man nicht, man erlebt sie. Immer und immer wieder, häufig Tag und Nacht. Ich meine das wie ich es sage, es passiert immer wieder auf´s neue, nicht als Erinnerung sondern als Realität.
                    So etwas passiert nicht eben mal jedem, so etwas passiert nicht allen auf dieser Welt. Man verarbeitet es nicht wie einen Trauerfall oder einen bösen Traum, man kann es manchmal nie verwinden. Und weißt du was, man ist nicht einmal selber schuld daran dass es nicht vorübergeht und ganz bestimmt liegt das nicht an mangelndem Bemühen.
                    Geh zur Massage, lass es dir gut gehen, wenn nicht behalte dein Trauma du Hypochonder? Manchmal ist es die Massage die ein Trauma auslöst. Es hilft nichts wenn man davon nur weg kommen will "nur der Wille" dazu, da braucht es noch viel mehr. Du musst erst durch die Hölle gehen um es in den Griff zu bekommen. Traumatisierte müssen um ein vielfaches stärker, ausdauernder und hartnäckiger sein als andere, nicht wenige sehen täglich dem Tod in´s Gesicht und sicher nicht weil sie es wollen und "ihre" Krankheit pflegen, sonder weil das Trauma immer wieder absolut 1:1 real durchlebt wird. Da hilft kein wegdenken, zusammenreißen, den Freund zu schätzen, das macht man ohnehin nur die Umsetzung klappt nicht so besonders, wenn der Partner sich nicht in der Materie auskennt ist es nochmal schwieriger.

                    Unterstell nicht solche Verhaltensweisen, so etwas kann ohnehin nur jemand beurteilen der selber traumatisiert ist, es noch nicht verarbeitet hat. Ein schlimmes Erlebnis (z.B. Schicksalsschlag) mit dem man irgendwann durch Willenskraft oder was auch immer zurechtkommt, das ist kein Trauma. Ein Trauma ist ein schlimmes unsäglich schlimmes Erlebnis von dem man nicht mehr los kommt, das ist unbedingt zu Therapieren und wird einen meistens das ganze Leben lang begleiten, auch wenn man es verarbeiten kann ist es nicht einfach weg.

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                    • Re: Mein Leben mit einem Online-Sexsüchtigen


                      Hallo Elektra!

                      Auch ich lese deine Beiträge gerne, nur hier hast du etwas missverstanden. Tired hat das schon recht gut erklärt.
                      Ich hatte deinen Text so verstanden, dass er eigentlich auf das Erstposting bezogen war, das ich verlinkt hatte. Denn hier hatte ich von einer Massage nichts erwähnt.

                      Es ist nicht so, dass man bei mir immer auf ein Trauma trifft. Eigentlich kam es immer wieder nur durch den Pornokonsum, welcher der Höhepunkt war, zum Vorschein. Da er mich monatelang emotional, sozial und auch sexuell vernachlässigt hatte. Und bei den Pornos machte es einfach zack...binnen 1 Sekunde bin ich körperlich und geistig weg gewesen.
                      Einmal trieb mich das sogar in eine Dissoziation. Ein Blackout, wo ich nicht wusste was ich stundenlang gemacht hatte. Außer das ich zwei blaue Flecken hatte und nicht wusste warum. Was glaubst du, was das für ein Gefühl für mich nachher war? Ich kam mir schlichtweg wie in einem schlechtgedrehten Horrorfilm vor. Ich verstand gar nichts mehr.
                      Aber man muss damit leben können, dass man alles psychische, vom Körper in Eigenregie geführt, nicht immer verstehen muss. Man kann nur damit leben lernen.
                      Heute sehe ich es so, dass meine Psyche umschaltet, wenn eine Situation zu belastend und schädlich wirkt.
                      Ich habe eben in meinem kleinen Leben schon zu viel erlebt. Meinen sexuellen Missbrauch habe ich irgendwie nie überwunden. Das bescherte mir jahrelange Albträume.
                      Und mein Trauma bezüglich emotionaler Vernachlässigung und sich nicht geliebt fühlen, habe ich den 18 Jahren zu verdanken, wo ich bei meinen Eltern wohnte.
                      Mal ganz abgesehen von meinem Ex. Ein Horrortrip und mein Ex verstärkte das Trauma noch zusätzlich. Soweit bin ich schon mal durch meine Therapie. Ich musste erst selbst verstehen lernen, warum und wieso.
                      Und falls es dir weiterhilft..ich lebte jahrelang ohne einem Trauma. Dieses zeigte sich erst durch diese Partnerschaft.
                      Meine Panikattacken sind auch nicht gerade hilfreich. Ein Leben so ganz in Angst. Besonders vor Menschen.
                      Einmal schrieb ich meine Lebensgeschichte nieder. Ein Graus als ich über die Zeit bei meinen Eltern schrieb. Tränenausbrüche, emotional spürte ich nur negative Schwingungen, Wunden, Verletzungen..die aber leider tief sitzen. Ich wünschte ich könnte es ändern um ein glückliches Leben führen zu können. Aber wenn man als Kind für viele Dinge missbraucht wird. Sei es jetzt Verantwortung die einem die Eltern zuschieben, als tagtägliche "Freundin" für die Mutter wegen der Eheprobleme, Schuldgefühle die sich aufbauen, Verschwiegenheit musste sein, u.s.w.. Man kommt dem als Kind ja gar nicht aus.
                      Und schau...wenn es nicht so schlimm wäre, dann hätte meine Psyche auch nicht auf eine andere Überlebensstrategie zurückgegriffen. Denn der Mensch hat einen starken Überlebenswillen.
                      Und in meinem Fall hatte sich meine Psyche das Borderline auserkoren. Zwar muss ich mich mit Suizidgedanken rumschlagen, aber ich habe hoffentlich unbewusst noch lange einen Weg gefunden, um nicht tatsächlich mal wo rumzubaumeln.

                      "Ausserdem- warum sagst du zu einem unpässlichem Benehmen MEINE Krankheit????? Gehört sie wirklich DIR???"

                      Meine Krankheit ist Borderline. Und ja sie gehört zu mir mit all ihren Facetten. Vom Trauma bis selbstverletzendes Verhalten, welches mich bei Suizidgedanken auf den Boden zurückholt. Das sie unheilbar ist, damit habe ich mich schon abgefunden.

                      "Dein Mann liegt neben dir, baut Energien auf mittels Erregung seiner Sexualkraft und will sie unbewußt an dich weiter geben um dir unbewußt Kraft zu übermitteln- weißt du das????"

                      Will er das wirklich? Vielleicht liegt im viel mehr daran, seinen Trieb auszuleben und an mich dabei nicht zu denken..ja, sogar dabei zu vergessen. Ich weiß jetzt nicht, ob ich es hier erwähnt hatte.
                      Aber ja, er hatte mal auf mich vergessen. Nachdem er gestillt war, drehte er sich zur Seite und kümmerte sich um anderes. Als er merkte das etwas nicht stimmt mit mir, meinte er: Oh, hatte ich vergessen. Hallo? Wie kann man auf jemanden der neben einem liegt vergessen?
                      Ich war echt geschockt, verletzt und kam mir ausgenutzt vor. Und nein, das hat sicher nichts mit meiner Krankheit zu tun, denn so würden sich viele Frauen fühlen.
                      Es wäre was anderes gewesen, wenn wir uns das im Vorfeld ausgemacht hätten. So war es aber nicht.

                      "Er verspricht dir eine Massage- will dich gut fühlen lassen- klar dass so eine wie du es bist dieses ablehnt!"

                      Das war genau diese Situation wie oben beschrieben. Er vergaß auf mich und entschuldige, sowas ist mit einer Massage nicht gut zu machen. Er hat mit seinem Verhalten monatelang mein Trauma geschürt. Denn unterschwellig arbeitete das ordentlich in mir. Heute weiß ich es, aber monatelang tappte ich im Dunkeln.

                      Ich fühlte mich durch deinen Beitrag wie eine kleine Maus, der man jetzt noch erklären will, dass sie doch an allem selbst schuld hat. Aber gut zu wissen, dass ich nicht dran schuld habe. Auf mein Leben bezogen. Von Anfang bis hier.

                      lg Shyntra

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                      • Re: Mein Leben mit einem Online-Sexsüchtigen


                        Danke Tired!

                        Du hast das wirklich gut beschrieben.
                        Ich könnte noch so vieles dazu schreiben, aber ich erspar uns das mal (:

                        Fakt ist, dass ich immer dachte, es hätte erst mit meinem 15ten Lebensjahr begonnen. Weil ich da auch schon sichtlich selbstverletzendes Verhalten ausübte.
                        Mittlerweile kann ich es bis ins 6te Lebensjahr zurück verfolgen. Da fing dann auch die emotionale Vernachlässigung durch meine Mutter an. Da meine Schwester schon immer ein Problemfall war, das Nesthäkchen und sie viel Zeit beanspruchte. Noch dazu meinte meine Mutter sie müsste uns ungleich behandeln. Meine Schwester bekam alles, wogegen es bei mir immer hieß..es sei kein Geld da.
                        Das Problem dabei ist, dass einem die ersten emotional, nahe verbundenen Menschen in seinem Leben so sehr verletzen und missbrauchen. Das sitzt einfach.

                        Ich hatte mich so viel erkundigt. z.B. EMDR. Aber mittlerweile bin ich davon abgekommen, weil es in den meisten Fällen noch verschlimmert wird und man mich auch im Selbsthilfeforum davor gewarnt hat.
                        Mittlerweile setze ich mich leserisch mit der Ego-State Therapie auseinander. Das ist besser auf Borderline und dissoziative Störung zugeschnitten.

                        Einerseits denke ich mir, ich habe es eh noch recht gut erwischt. Denn was Menschen z.B. mit einer posttraumatischen Belastungsstörung durchmachen, wo dann meist Borderline und/oder Panikattacken auch noch Hand in Hand gehen.
                        Erst dann, wenn es mir mal wieder so richtig dreckig geht, dann weiß ich auch, ok..bei mir ist es auch nicht ohne.

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                        • Re: Mein Leben mit einem Online-Sexsüchtigen


                          Ich hoffe sehr, dass es einigen weiterhilft.

                          Zumindest, dass Frauen nicht im Dunkeln herumtappen und sich ständig fragen müssen "da stimmt doch was nicht?!"
                          Wenn man sich das mal erklären kann, kann man auch ganz anders damit umgehen. Zumindest weiß man, dass es sich um ein Suchtverhalten handelt.

                          Kommentar


                          • Re: Mein Leben mit einem Online-Sexsüchtigen


                            Meine Mutter hat bereits als Baby überall blaue Flecken gehabt von den Schlägen und Mißhandlungen ihrer Mutter- die wiederum wahrscheinlich eine ungewöhnlich harte Zeit erleben müssen hat- auch fern von Geborgenheit und zartfühlender MutterVaterliebe...
                            Was denkst du wie sich meine Mutter mir und meinen Geschwistern gegenüber verhalten hat?? Erst recht mein Vater! Ich habe ein puterrotes Gesicht bekommen, alleine nur wenn er hergeschaut hat zu mir- niemals hätte ich mich zu ihm gewagt und niemals wäre ich in der Lage gewesen auf seinen Schoß zu klettern und seine Hand um mich zu legen. Seine eisigen Blicke haben mich abgehalten davon.
                            Es ist normal- völlig normal, dass jemand, der selber nicht versorgt worden ist auch nicht versorgen kann so wie es erwartet wird.
                            Die Wundmale des Ungeliebtseins trägt JEDER in sich und auf sich!! Jeder hat zumindestens zeitweise solche Gefühle verspüren können: ich bin nicht angenommen...
                            Wann ich das erste Mal vergewaltigt worden bin kann ich genau sagen, da war ich ohne Schamhaar, ohne Brust, da habe ich gerade angefangen Puppenkleider selber herzustellen.
                            Ich habe ihnen (diesen Puppen) einmal dieses Kleid verpasst, dann wieder ein anderes, dann wieder jenes...
                            Es ist wie wenn man sich verschiedenste Kleider aus dem Schrank zieht und sich damit einkleidet, wenn man sich einem Gefühl hingibt.
                            Heute trage ich schwarz- ich bin in Trauer. Warum bist du in Trauer? Ich denke an meine Zeit von damals....

                            Ich denke nicht daran meinen Eltern ihre Unzulänglichkeit vorzuwerfen!!! Ebenso auch nicht meinen Peinigern und Vergewaltigern!!
                            Ich denke aber dran- wie kann ich am besten zumindestens meinen eigenen Kindern beibringen behutsamst umzugehen mit sich selber, ebenso mit all jenen, die sie umgeben.
                            "Der hat dich nicht verletzen wollen- der hat nur seine eigene Verletzung gezeigt....die hat dich nicht abgewiesen, die hat sich nur geschützt vor einer Wiederholung von einer Verwundung die ihr einmal widerfahren ist....jener ist nicht böse, er ist verzweifelt...kann sich nicht selber befreien aus seinem Verlies, du musst ihm helfen, Verständnis haben für ihn...

                            Vor allen Dingen habe ich bei mir selber harte Arbeit geleistet.

                            Anstatt irgend einen Vorfall auszuschlachten und ihn dauernd zu wiederholen sage ich mir: Liebe hast du vermisst?? Jetzt nicht mehr, denn du kannst sie dir selber geben.
                            Eine normal verlaufende Kindheit hast du vermisst?? Jetzt kannst du sie nachholen...spiele scherze lache lebe wie ein Kind das alles tut was ihm Spass macht und alles tut, damit sich nichts wiederholt was einmal arg verletzt hat.
                            Ich umgebe mich nicht mit Männern die mich nicht vorsichtig behandeln!! Ich denke nicht daran jemand meine Hand wiederholt zu reichen, der sie abschlägt! Es gibt GENUG liebevolle Leute- diese sammle ich um mich!
                            Jetzt- wo ich erwachsen genug bin, selber zu entscheiden welches Kleid ich mir aus dem Schrank ziehe- welche Gefühle ich hegen und pflegen soll, welche auf den Misthaufen werfen lieber.

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                            • Re: Mein Leben mit einem Online-Sexsüchtigen


                              Elektra, dann bis du weiter als ich. Ich versuche das erst alles auf- und zu verarbeiten. Zu verstehen, warum es so ist und nicht anders.
                              Zudem sind wir individuell. Der eine kann damit besser umgehen, als der andere.
                              Nur weil du es geschafft hast, heißt das noch lange nicht, dass ich es schaffen kann.
                              Momentan arbeite ich selbst genug an mir. Das kannst du mir glauben. Aber nichts verschwindet oder wird besser von einen auf den anderen Tag.
                              Ich habe noch so vieles vor mir, dass ich neu definieren muss.

                              Ich habe das Buch "Vergiftete Kindheit" gelesen. Ich verstehe vielleicht aus welchen Gründen meine Eltern so gehandelt haben.
                              Und dennoch, ich war fähig meiner Tochter Liebe und Zuwendung zu geben. Ich bin sogar die einzige, die sie als Vertrauensperson annimmt und alles erzählt. Denn ich habe aus meiner Situation gelernt.

                              Btw.. wir kommen hier vom eigentlichen Thema ab!

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                              • Re: Mein Leben mit einem Online-Sexsüchtigen


                                Man muss auch bedenken das jedes Trauma subjektiv ist.
                                Dem einen passieren unsägliche Dinge, trotzdem kommt er damit klar und alle sagen, klasse was für ein toller Mensch soviel Mist erlebt und trotzdem kämpft er weiter. Er kämpft aber so erfolgreich weil seine Mentalität dazu in der Lage ist, er sieht die Dinge anders, er kämpft weil er es kann.
                                Andere wieder erleben etwas wo dann gesagt wird, ach komm reiß dich zusammen ist doch wirklich nicht so schlimm. Für denjenigen kann es aber so schlimm sein dass er Jahre darunter leidet, er sieht es aus einer anderen Persepktive und empfindet es als unsäglich schlimm.
                                Man darf ein Trauma nicht nach dem Maßstab einer Skala sehen und man sollte nie die daraus resultierenden Defizite mit der eigenen Geschichte vergleichen. Ich würde mir nicht zutrauen zu sagen wie schwer jemand traumatisiert ist und wie er damit zurecht kommt, nur weil ich vielleicht ähnliches erlebt habe, ich bin ein anderer Mensch in einer anderen Haut. Wenn jemand zu mir sagt dass er begrabscht wurde und damit nicht klar kommt, total am Ende ist, würde ich es auf keinen Fall harmloser bewerten als einen Missbrauch. Es gibt Missbrauchsopfer die tatsächlich besser damit klar kommen als jemand dem es nicht gar so schlimm ergangen ist.
                                Da muss jeder seinen eigenen, speziellen Weg finden um Kämpfen zu können, jedenfalls sollte man nie den Fehler machen die eigene Geschichte mit einer anderen zu vergleichen und zu denken der Weg den man gegangen ist ist für jeden gut. Oder, ich habe das geschafft wenn ein andere es nicht hin bekommt dann macht er etwas falsch, will nicht. Schon weil es zwei verschiedene Menschen sind ist es nicht möglich die gleiche Schablone zur Bewältigung eines Traumas zu verwenden..

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                                • Re: Mein Leben mit einem Online-Sexsüchtigen


                                  Stimmt.
                                  Ich z.B. würde mich hüten die Geschichte eines anderen zu verharmlosen. Dazu habe ich nicht das Recht.
                                  Und wie du geschrieben hast..man darf nie von sich aus gehen. Der eine ist dünnhäutig, auf den prasseln die Eindrücke nur so nieder und der andere hält mehr aus.
                                  Ich hatte z.B. zum ersten Mal mit 7 Jahren Selbstmordgedanken. Joa, das war auch so eine Erinnerung die plötzlich hochschoß nach der Therapie.
                                  Allein schon die Bilder die da waren machten mir selber Angst. Wenn man auf einem hohen Berg steht und sich sagt: So, jetzt wirfst dich da runter von der Kante, hat eh alles keinen Sinn.

                                  Und das hier ist ja auch nur ein Bruchteil meines Lebens. Viele Dinge waren so schlimm, dass ich sie verdrängt hatte. Die nach und nach mit der Therapie nun plötzlich aus dem nichts auftauchten und momentan nimmt das kein Ende. Wo es mir danach einfach nur tagelang schlecht ging.
                                  Früher hätte ich nicht mal in einem Forum über mein Leben geschrieben.

                                  Ein Borderline lebt nun mal anders und die meisten sind schwer traumatisch geschädigt worden.
                                  Sofern man das überhaupt Leben nennen kann. Es ist schon eher ein Überlebenskampf. Das Trauma ist halt eines der vielen Facetten.

                                  Ein kleiner Lebensausschnitt.
                                  Manchmal stehe ich morgens, nach einem eigentlich tollen Abend auf, und habe Suizidgedanken und weiß nicht mal warum. Und diese Gefühlsimpulsität ist so stark, dass ich sie nicht unter Kontrolle bringen kann und mir manchmal alleine schlecht da raus helfen kann.
                                  Da sind so viele Dinge mit denen ich tagtäglich kämpfen muss und manchmal dann schon wirklich aus Schwächeanflügen, weil das imens an Kraft zerrt, mein Notfallmedikament nehmen muss.
                                  Das Paradoxe ist, ich will ja leben in den Momenten, wo ich schon fast auf der Kippe stehe. Deswegen auch das Notfallmedikament, wo ich mich ausschalten muss, sonst würde ich schon längst in der Kiste liegen.

                                  Ich habe den Verdacht, dass Elektra meint ich würde hier nicht genug tun. Doch das tu ich sicher.
                                  Ich arbeite an allen Ecken und Kanten, um hier ein so glücklich wie zufriedenes Leben leben zu können. Nur oft macht mir meine Krankheit einfach einen Strich durch die Rechnung.

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                                  • Re: Mein Leben mit einem Online-Sexsüchtigen


                                    Hallo Shyntra,

                                    Die rechten Worte hat Elektra wohl nicht gefunden. Das stimmt. Zu einem traumatisierten Menschen zu sagen, er solle sich was schämen dafür, wie er mit seinem Leben umgehe, ist daneben gegriffen, das das sehe ich aus so.

                                    Trotzdem denke ich, dass sie etwas ausdrücken wollte, was ich auch schon bei Deinem ersten Beitrag Dir zu vermitteln versucht habe. Es ist aber auch nicht einfach, hierfür die passenden Worte zu finden.

                                    Ich gab Dir seinerzeit zu verstehen, dass das, was Dein Freund da mit Dir macht, natürlich total verletzend ist.

                                    *Es ist auch schon ein paar Mal passiert, dass nach dem er befriedigt ist, im Halbschlaf mitleichten Schnarchgeräuschen an mir weiterspielt und mir dann sämtliche Lust vergeht. Er sieht
                                    dabei recht gelangtweilt und müde aus. Und einmal hat er ganz und gar auf mich vergessen. Da hatte er seinen Orgasmus und das wars.*

                                    Shyntra, sowas ist mir bestimmt schon 100mal passiert, mindestens. Und wahrscheinlich hat das jede zweite Frau schon mal so erlebt. Ich könnte Dir hier aus dem Forum so einige Threads von Frauen auflisten, denen das genauso geht. Die genauso lieblos und ignorant von ihrem Partner behandelt werden.
                                    Ich denke, das liegt nicht nur am Ego der Männer, sondern auch daran, dass Frauen da anders gestrickt sind und ihrerseits ihren Teil dazu besteuern, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse auch
                                    nicht anmelden.

                                    Du aber schilderst das so, als sei das eine völlige Katastrophe, ein so abnormes Verhalten, das speziell auf Dich gemünzt ist - und ganz konkret trauma-auslösend ist.

                                    *Zugleich er mir aber zu dieser Zeit keine Liebe zeigte, sondern mich eher runtermachte. Ständig pfiff er anderen Frauen hinterher, die sahen ja so toll aus. Nur mich beschimpfte er ständig. Was bloß los sei? Wie ich mich nur so gehen lassen kann nach einer Geburt. Ich hatte zu der Zeit grad mal 8-9kg mehr nach der Entbindung und war dabei diese wieder los zu werden.
                                    Aber auch danach meckerte er nur rum. Er ließ mich ständig spüren, dass andere Frauen viel interessanter und sexy waren als ich.*

                                    Auch das ist ein ganz häufig auftretendes Phänomen, sich einen Partner zu suchen, der einen im Selbstwert eher runter macht, statt aufbaut (ein Umstand auf den Dich Nanas damals hinwies).

                                    *Fakt ist, dass ich immer dachte, es hätte erst mit meinem 15ten Lebensjahr begonnen. Weil ich da auch schon sichtlich selbstverletzendes Verhalten ausübte.Mittlerweile kann ich es bis ins 6te Lebensjahr zurück verfolgen. Da fing dann auch die
                                    emotionale Vernachlässigung durch meine Mutter an. Da meine Schwester schon immer ein Problemfall war, das Nesthäkchen und sie viel Zeit beanspruchte. Noch dazu meinte meine
                                    Mutter sie müsste uns ungleich behandeln. Meine Schwester bekam alles, wogegen es bei mir immer hieß..es sei kein Geld da.*

                                    Und nun beschreibst Du Deine Kindheit. Die so sehr verletzend war. Aber auch nicht so äußergewöhnlich. Da könnte nicht nur ich, sondern auch manch anderer Dir hier ein Lied von singen.

                                    *Das Problem dabei ist, dass einem die ersten emotional, nahe verbundenen Menschen in seinem Leben so sehr verletzen und missbrauchen. Das sitzt einfach.*

                                    Damit hast Du unbedingt recht. Denn die Verletzungen reichen noch weiter als ins 6. Lebensjahr zurück. Man wurde schließlich von Anfang von diesen Menschen geprägt. Das ist alles andere als
                                    einfach, daran zu arbeiten.

                                    Elektra sagt,

                                    **Die Wundmale des Ungeliebtseins trägt JEDER in sich und auf sich!! Jeder hat zumindestens zeitweise solche Gefühle verspüren können: ich bin nicht angenommen..**

                                    Das sehe ich auch heute auch so, verstehe es mittlerweile. Der eine wurde geschlagen, mißhandelt, vergewaltigt - beim anderen hat vielleicht nur die Mami das Schulbrot vergessen. Aber irgendwann einmal hat sich jeder verdammt verlassen und allein gefühlt. Es hängt nicht nur davon ab, wie stark die Verletzung war, sondern vor allem vom Alter, ob als ein- oder zehnjähriger und von
                                    der allgemeinen psychischen Stabilität, die durch ein positives Einwirken anderer Personen gestärkt worden sein könnte.

                                    Liebe Shyntra, ich weiß nicht, wie es ausdrücken soll, ich teile insoweit die Ansicht von Elektra, dass Du diese Dinge so sehr in den Vordergrund rückst, dass sie Dich eher handlungsunfähig machen.

                                    Aber nicht, dass Du mich falsch verstehst: Mir hat man auch oft gesagt, ich solle aufhören, mich mit meiner Kindheit zu beschäftigen und aufhören, zu analysieren etc., endlich mal leben, aktiv - statt in der Vergangenheit zu wühlen.
                                    Das ist nicht der richtige Weg, natürlcih muß man analysieren, um sich selbst zu verstehen, an sich zu arbeiten. Das ist schon korrekt, unbedingt!

                                    Aber vielleicht 50/50 ?? :-))

                                    Du scheinst mir darin viel zu sehr verstrickt, in Deiner Analyse verkennst Du, dass all das Realitäten sind, mit denen sich fast jeder Mensch auseinanderzusetzen hat:

                                    mit Eltern, die einen nicht recht geliebt haben (in welchem Ausmaß auch immer)
                                    mit Partnern, die einen runtermachen
                                    mit unbefriedigem Sex, der einen mit den eigenen Bedürfnissen zurücklässt

                                    oder auch mit porno-süchtigen Männern
                                    auch davon gibts hier diverse Threads von Frauen, die diese Diagnose zumindest einseitig stellen.

                                    Wie gesagt, es soll ja nicht heißen, dass das alles ganz normal ist und Du Dich nur mal kur zusammenreissen sollst :-)) nee, das mein ich bestimmt nicht!

                                    Mein persönlicher Schmerz hat mir sooo weh getan, das tut er heute noch, und ich setze mich damit auch auseinander. Das muß man. Nicht verdrängen.

                                    Aber auch nicht zum Dreh- und Angelpunkt machen!

                                    Ja, die Formulierung gefällt mir wirklich in dem Zusammenhang, Shyntra! Du machst es zum Drehund Angelpunkt!

                                    Du machst sein Verhalten zum Auslöser für Dein trauma. Jo, das Trauma war da. Es an die Oberfläche zu holen war ja nicht unbedingt schlecht, wenn das denn so sein sollte.
                                    Dann deklarierst Du ihn zum Süchtigen. Was die Beziehung ja eigentlich chancenlos machst, das würde ja eine ständige Reaktivierung bedeuten - das ginge ja gar nicht.

                                    Also ich persönlich teile mir das wirklich ein bißchen ein - das war kein Scherz mit den 50/50 - ich neige ohnehin zu Grübeleien und wenn ich merke, dass ich die letzten Tage mit meiner Kind-
                                    heit, meinen Beziehungen, Analysen verbracht habe - in Gedanken, dann geb ich mir selbst nen Tritt und geh einfach mal raus, Neues erleben, neue Menschen kennenlernen, frische Luft atmen und mir selbst verbieten, diese Gedanken aufzunehmen. Reha - Pause :-) Das geht, das kann man steuern.

                                    *Mal bin ich offen und mal verschließe ich mich vor ihm. Dann habe ich so zwischendurch sogar Lust auf ihn, aber kann mir Sex im Moment so absolut nicht vorstellen. Diese Intimität und
                                    Aufmerksamkeit die irgendwie nie da war. Dieses Lustlose, dass er mir immer vermittelt hatte.*

                                    Deine eigentliche Frage.
                                    Das hat Dich sehr verletzt. Verständlich.
                                    Vielleicht kannst du das vergessen/verzeihen, wenn er Dir mal was anderes vermitteln würde.Dafür müßtest Du ihm allerdings auch eine Chance geben.
                                    Und nicht darin verharren, dass - aufgrund Deines Traumas - diese Verletzung soo stark ist-im übrigen, er dies hätte spüren und darauf Rücksicht nehmen müssen.

                                    Vielleicht hat es Dich ja wirklich zu sehr getroffen. Vielleicht hätte mich das auch zu sehr getroffen. Vielleicht hätte das eine andere nicht so getroffen. Wir sind da Individuen.

                                    Es gibt da kein Patentrezept. Aber vergiß nicht, dass auch Dein Partner eines ist. Eines dieser sehr verletzlichen Individuen.

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                                    • Re: Mein Leben mit einem Online-Sexsüchtigen


                                      .....Du machst sein Verhalten zum Auslöser für Dein trauma. Jo, das Trauma war da......

                                      Stimmt, man kann keinen Menschen für seine Trigger verantwortlich machen.
                                      Wahrscheinlich ist das auch ein Problem bei Flashbacks, Vergangenheit und Gegenwart verschmelzen und die Quittung geht dann an den Falschen. Deshalb fände ich es bei Beziehungen wichtig den Partner soweit es einem möglich ist in dieses Problem mit einzubeziehen. So hat er die Möglichkeit Verständnis zu entwickeln und zu lernen damit umzugehen, bei manchen Dingen sensibler zu sein. Wenn die Beziehung relativ stabil ist sollte man doch eine Lösung finden um Trigger einigermaßen vermeiden zu können und andererseits beide zufrieden zustellen.

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                                      • Re: Mein Leben mit einem Online-Sexsüchtigen


                                        Ja, solche Kindheitserinnerungen sind schon was schlimmes, besonders wenn man es als erwachsener mit den Augen und Gefühlen eines Kindes sieht, eine sehr merkwürdige Wahrnehmung.

                                        Aber du solltest wirklich versuchen Realität und Vergangenes besser trennen zu lernen, ich finde unbedingt mit Hilfe deines Partners. Ich weiß gar nicht, ob du es schon irgendwo geschrieben hast, weiß er Bescheid über deine Wahrnehmungen und Traumatas.

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                                        • Re: Mein Leben mit einem Online-Sexsüchtigen


                                          [quote Tired] Deshalb fände ich es bei Beziehungen wichtig den Partner soweit es einem möglich ist in dieses Problem mit einzubeziehen. So hat er die Möglichkeit Verständnis zu entwickeln und zu lernen damit umzugehen, bei manchen Dingen sensibler zu sein. Wenn die Beziehung relativ stabil ist sollte man doch eine Lösung finden um Trigger einigermaßen vermeiden zu können und andererseits beide zufrieden zustellen.[/quote]

                                          Welcher traumatisierte Mensch lebt in einer stabilen Beziehung?
                                          Wie stark soll der Partner sein, umso was zu kompensieren?
                                          Wie oft treffen starke, selbstbewußte Persönlichkeiten mit traumatisierten nervenbündeln zusammen?

                                          Shyntras Beziehung scheint alles andere als "relativ stabil".
                                          Oder?

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                                          • Re: Mein Leben mit einem Online-Sexsüchtigen


                                            Stimmt, aber durch verheimlichen wird sie sicher nicht wieder besser.
                                            Klar es ist schwierig den richtigen Weg zu finden, aber ich denke mal in Beziehungen kann man das nur Gemeinsam, wenn nicht ist es halt so.
                                            Wobei ich zugeben muss dass ich da nicht gerade eine Fachfrau bin.
                                            Also alle meine Meinungsäußerungen diesbezüglich sind nicht selber erprobt und ohne Gewähr.;-)

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                                            • Re: Mein Leben mit einem Online-Sexsüchtigen


                                              fachfrau bin ich ja auch nicht:-))

                                              mich hat aber auch gerade diese Thematik, ob Angehörige / Beziehungen sehr angesprochen.

                                              Denn das hab ich auch mal gedacht. Allgemein bin ich überzeugt, eine intakte Beziehung mit einer stabilen Persönlichkeit kann jeden Therapeuten ersetzen.

                                              Aber Beziehungen können auch sehr kontraproduktiv sein. Der Schuß kann auch nach hinten losgehen.

                                              Kommt drauf an wer/wie/wo/was der Partner ist - das muß nicht unbedingt hilfreich sein.

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                                              • Re: Mein Leben mit einem Online-Sexsüchtigen


                                                Siehste, deshalb habe ich sie aufgegeben, die Jagt nach der intakten Beziehung. In der Sparte habe ich es nur zum ungenügend gebracht und zu kompliziert ist es mir auch.;-)

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                                                • Ich hab was für euch...


                                                  Bedenken oder vergessen...endlich.
                                                  Das ist hier die Frage.
                                                  Frostige Länder gibts, es gibt auch wärmere Zonen. Bin ich einem frostigen aufgewachsen und geboren worden, so habe ich dennoch die Begabung und das talent erhalten ( Gott sei es gedankt..) dass ich mich selber in die warmen Bereiche dieses Lebens begeben kann, wann immer ich will, wann immer ich mag.
                                                  Ich habe ein Gedicht geschrieben.
                                                  Es ist lesenswert, auch beachtenswert.
                                                  So wie meine ZUKÜFTIGEN Tage alle sind. Die die hinter mir liegen kenne ich- aber sie haben keinen Einfluss mehr auf mein heutiges Behagen.
                                                  HEUTE gehts mir wohl- dafür sorge ich!
                                                  DAFÜR sorge ich.
                                                  Dafür sorge ICH.
                                                  Ausserdem, ich habe es jetzt nachgelesen- Wahnsinn, borderline habe ich auch. Eindeutig - nicht abzustreiten, genau so ist es gewesen bei mir.
                                                  Man kann also trotz solcher Grundlage durchaus ein nettes Leben führen.
                                                  Oder eben halt net...



                                                  Vergessen wir nicht unserem Ideal zu folgen...

                                                  Unserem idealen Beruf
                                                  Unserem idealen Wohnplatz
                                                  Unserem idealen Geliebten
                                                  unserer idealen Kost
                                                  Unserem idealen Leben..

                                                  Vergessen wir nicht was wir immer schon wollten

                                                  was wir auf keinem Fall sollten

                                                  Wir alle sollten nicht vergessen-
                                                  Wie viele Jahre bleiben uns noch?
                                                  Zum Tanzen
                                                  Zum Lachen, sich aneinander erfreun...

                                                  Die Minuten verfliegen
                                                  die Sekunden vergehen
                                                  ich habe vom Leben schon so manches gesehen
                                                  ich möchte trotzdem
                                                  noch sooooo vieles wissen...


                                                  Welche Farbe hat dein Laken...
                                                  und welches dein Kissen..?

                                                  Wie schwer sind deine Lider...
                                                  und wie leicht ist dein Haar..?

                                                  Wonach greifen deine Hände
                                                  warum ist`s so wunderbar


                                                  sie auf mir zu fühlen
                                                  sie um mich zu spürn


                                                  Du ideales FürMICHgut
                                                  sollst mich immer berührn

                                                  So lang wie ich lebe
                                                  so lang ich noch bin

                                                  lass ich alles nur liegen
                                                  stells irgendwo hin

                                                  wenns nicht wie für mich ist...

                                                  ...ergibts keinen Sinn.

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