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Wie seht ihr das?

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  • Wie seht ihr das?

    Hallo,
    ich habe dieses Forum gefunden und denke, daß ich hier richtig bin. Ich bin 31 Jahre alt, Mama einer 4-jährigen Tochter und seit Mai getrennt lebend. Mein Mann (33) und ich waren fast 15 Jahre lang zusammen und davon 6 Jahre verheiratet.
    Mein Mann war schon immer ein schwieriger Mensch der sich auch des öftren durch Lügen "interessant" machen wollte. Körperhygiene war für ihn ein Fremdwort. "Ich liebe Dich" hab ich in unsere Beziehung nie zu hören bekommen. Ganz selten mal ein "Ich hab Dich lieb". Einen Kuss oder eine Umarmung einfach mal so...sowas gab es nicht. Ich habe oft versucht mit ihm zu reden, was ihn stört, was mich stört, was ihm fehlt und was mir fehlt. Gebracht hat das leider nie etwas.
    Meine Freundin hat mich irgendwann mal gefragt ob ich nicht Lust hätte mit ihr einen Swingerclub zu besuchen. Also wirklich nur um zu schauen. Ich war total skeptisch und als ich das meinem Mann erzählt habe meinte er nur er würde uns viel Spaß wünschen und er wisse ja daß er mir vertrauen kann. Das tat unheimlich weh, denn für mich hatte es den anschein daß es ihm egal ist was ich tue. Ich war mit meiner Freundin dort, gelaufen ist natürlich nichts. Mein Mann hat mich am nächten Tag gefragt wie es da war aber ansonsten hat ihn das auch nicht interessiert.
    Vor nun fast 3 Jahren bekam ich die Diagnose Krebs. Das war das erste mal, daß ich meinen Mann habe weinen sehen. Er wollte in der Zeit für mich da sein, das weiß ich. Geschafft hat er es aber leider nicht. Gut, ich hab mir auch nie anmerken lassen wie es mir wirklich gegangen ist. Ich hatte wahnsinnige Angst zu sterben, angst, nicht für meine Tochter da sein zu können usw.
    Vor 1,5 Jahren habe ich einen Mann kennengelernt. Unser Kontakt war sehr schnell sehr intensiv. Er, geschieden, 3 Kinder, war für mich da und ich für ihn. Wir führeten sehr intensive Telefonate und es tat einfach nur gut zu wissen, daß da jemand ist. Mein Mann wusste daß wir abends täglich mehrere Stunden telefonierten. Er hat nie etwas dagegen gefragt. Ich hab ihn gefragt ob es ihm etwas asmachen würde. Er meine nur daß es doch schön ist daß ich mich so gut mit ihm verstehe. Nach ein paar Wochen haben wir uns dann das erste mal gesehen. Er wohnte ziehmlich weit weg von mir aber er kam. Mein Mann (er wusste daß er kam), war auf arbeit. Wir unterhielten uns und irgendwann haben wir uns geküsst. Nicht mehr aber auch nicht weniger. 2 Wochenenden drauf bin ich dann zu ihm gefahren. Mein Mann und ich waren 2 Tage zuvor beim einkaufen. Ich fand durch Zufall schöne Unterwäsche. Ich sagte noch zu ihm, daß ich mir die doch mitnehmen könnte, weil wenn ich neben P. im Bett liegen würde, dann wäre es ja peinlich meine alte anzuhaben. Reagtion meines Mannes: er bezahlte mir diese Unterwäsche! Er bezahlte mir das Zugticket. Und er brachte mich auch zum Zug.
    P. und ich hatten ein super schönes WE. Es ist aber nichts passiert, ich wollte das nicht.
    Im April habe ich dann meinem Mann gesagt dass ich so nicht mehr weiter machen könne. P. hatte damit allerdings nichts zu tun.
    Im Mai ist er dann ausgezogen. Die ersten 2 Wochen waren toll. Endlich Ruhe, kein Streit mehr usw. In der 3. Woche kamen die ersten Zweifel. Und diese Zweifel blieben. Die sind bis heute da. Obwohl ich weiß daß mein Mann Telefonnummern von Puff's in seinem Handy hat, Sexuellen Kontakt zu anderen Frauen gesucht hat (ob er ihn gefunden hat weiß ich nicht) die er von hinten bis vorne belogen hat, sich mit einer getroffen hat die ihm wohl sehr gefallen hat, vermisse ich ihn unwahrscheinlich. Es ist mittlerweile so, daß unsere Tochter und ich jedes Wochenende bei ihm verbringen. Wir verstehen uns super gut, habe spaß, machen dinge, die wir früher nie getan haben. Es ist einfach nur schön. Unsere Tochter, und das steht bei uns beiden an erster Stelle, geht es dabei auch sehr gut und sie genießt diese Zeit sichtlich. Ich hab vor Wochen mal vorsichtig bei ihm angefragt ob er sich Vorstellen könnte, mir nochmal eine Chance zu geben. Seine Antwort war, er würde für niemanden etwas empfinden außer für die kleine und er wisse nicht ob mal wieder was kommt.
    Er kauft für uns am WE Lebensmittel, hilft mir wo er kann, streichelt mir den Rücken usw. wieso macht er das denn?
    Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Ich meine, ich kenn ihn doch wirklich gut und ich denke schon daß da noch was da ist. Ich will ihn aber auch nicht nerven.
    Wie seht ihr das denn?


  • Re: Wie seht ihr das?


    Hallo little_tamina,
    in Gefühlsdingen habe ich ähnliche Probleme wie dein Mann, obwohl, eigentlich ist es für mich eine Begebenheit mit der ich leben kann.
    Vielleicht sind es bei ihm ja ähnliche Ursachen.
    Weißt du wie er aufgewachsen ist? Wurden bei ihm in der Familie Gefühle eher als Schwäche angesehen und jeder musste damit selber klar kommen, Wurden dort Gefühle als peinlichkeit betrachtet und wenn er mal welche hatte haben sich die anderen (besonders die Eltern darüber lustig gemacht, bzw. ihn sozusagen für seine Schwäche gedemütigt.
    Oft erlernt man seine Gefühle zu Verdrängen durch Kindheitserfahrungen und manch einer findet sie nicht wieder, auch aus Angst vom Partner verachtet zu werden oder zumindest als unkontrolliert und schwach in seinen Augen zu erscheinen. Wer weiß wenn er sie einmal zulassen würde dann wäre vielleicht der Damm gebrochen, das ist aber nicht so einfach weil die Gefühle gar nicht greifbar sind und sehr gut weggeschlossen. Manchmal wird man auch so wenn man viele Menschen die man liebte verloren hat, sei es weil sie sich abgewendet haben oder verstorben sind. Man versucht (das kann auch unterbewusst passieren) sein Herz nicht an jemanden zu hängen weil man ihn ja wieder verlieren könnte, so vermeidet man verletzt sein, oder tiefe Trauer, ist sicher vor überwältigenden Gefühlen unangenehmer Art komme was da wolle. Das wäre auch eine Erklärung für seine Reaktion auf P. und den Zwingerclub, er ist emotional immer auf das Schlimmste vorbereitet, nichts kann ihn wirklich treffen weil er schon im vorraus damit rechnet das ihm wehgetan wird, wenn man damit rechnet überrascht es einen nicht und die Gefühle sind nicht mehr nötig. Natürlich wird es auch Menschen geben die eben so sind, aber da er eurer Tochter offensichtlich tiefe Gefühle entgegenbringt glaube ich das nicht.
    Ich glaube das er auch für dich Gefühle hat, er lässt sie nur nicht zu, kann sie nicht zulassen. Ohne ist er jahrelang besser gefahren und jetzt sind sie verschüttet und er hat Angst sie zu suchen, weil er vielleicht weiß das es sehr schmerzhaft und aufreibend werden kann. Eine ganze Flut davon käme dann zutage, dann lieber ohne durch die Welt gehen. Unterbewusst können sie durchaus vorhanden sein und es kann auch sein das er sehr darunter leidet, es ist nicht angenehm starke Gefühle zu haben aber sie nicht auszuleben.

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    • Re: Wie seht ihr das?


      Hallo little_tamina,
      in Gefühlsdingen habe ich ähnliche Probleme wie dein Mann, obwohl, eigentlich ist es für mich eine Begebenheit mit der ich leben kann.
      Vielleicht sind es bei ihm ja ähnliche Ursachen.
      Weißt du wie er aufgewachsen ist? Wurden bei ihm in der Familie Gefühle eher als Schwäche angesehen und jeder musste damit selber klar kommen? Hatte niemand Zeit sich mal mit ihm auseinander zusetzen, oder es wurde als nicht wichtig erachtet mal im allgemeinen über Gefühle zu sprechen? War es eine Familie die es eher als stärke ansah Gefühle wie ein Mann zu verarbeiten, eben alleine? Wurden dort Gefühle als Peinlichkeit betrachtet und wenn er mal welche hatte haben sich die anderen (besonders die Eltern) darüber lustig gemacht, bzw. ihn sozusagen für seine Schwäche gedemütigt.
      Oft erlernt man seine Gefühle zu Verdrängen durch Kindheitserfahrungen und manch einer findet sie nicht wieder, auch aus Angst vom Partner verachtet zu werden oder zumindest als unkontrolliert und schwach in seinen Augen zu erscheinen. Wer weiß wenn er sie einmal zulassen würde dann wäre vielleicht der Damm gebrochen. Das ist aber nicht so einfach weil die Gefühle gar nicht greifbar sind und sehr gut weggeschlossen. Manchmal wird man auch so wenn man viele Menschen die man liebte verloren hat, sei es weil sie sich abgewendet haben oder verstorben sind. Man versucht (das kann auch unterbewusst passieren) sein Herz nicht an jemanden zu hängen weil man ihn ja wieder verlieren könnte, so vermeidet man verletzt sein, oder tiefe Trauer, ist sicher vor überwältigenden Gefühlen unangenehmer Art, komme was da wolle. Das wäre auch eine Erklärung für seine Reaktion auf P. und den Swinger Club, er ist emotional immer auf das Schlimmste vorbereitet. Nichts kann ihn wirklich treffen weil er schon im voraus damit rechnet dass ihm weh getan wird, wenn man damit rechnet überrascht es einen nicht und die Gefühle sind nicht mehr nötig. Natürlich wird es auch Menschen geben die eben so sind, aber da er eurer Tochter offensichtlich tiefe Gefühle entgegenbringt glaube ich das nicht.
      Ich glaube das er auch für dich Gefühle hat, er lässt sie nur nicht zu, kann sie nicht zulassen. Ohne ist er jahrelang besser gefahren und jetzt sind sie verschüttet und er hat Angst sie zu suchen, weil er vielleicht weiß das es sehr schmerzhaft und aufreibend werden kann. Eine ganze Flut davon käme dann zutage, dann lieber ohne durch die Welt gehen. Unterbewusst können sie durchaus vorhanden sein und es kann auch sein das er sehr darunter leidet, es ist nicht angenehm starke Gefühle zu haben aber sie nicht aus zu leben. Das tut auch weh und kann dann in Verzweiflung oder das ergeben in sein Schicksal ausarten, auch in Depressionen. Trotzdem es ist evtl.aus seiner Sicht (egal ob bewusst oder unbewusst) schmerzfreier alles so zu nehmen wie es kommt, weil er denkt das er es ohnehin nicht ändern kann und dich evtl. ganz verliert sobald er seinenGefühlen nachgibt und weil es ihm vielleicht so gelehrt wurde.
      Ich hoffe ich konnte dir meine Sicht der Dinge einigermaßen verständlich erklären, ich glaube es ist etwas chaotisch.:-) Lösen wird das dein Problem leider nicht..
      Wenn er dazu bereit wäre könnte er in einer Therapie der Sache auf den Grund gehen, da ist einiges machbar zumindest wenn es an seiner Lebensgeschichte liegt.
      Viele Grüße

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      • Re: Wie seht ihr das?


        Sorry, da hat mein PC gesponnen und irgendwie einmal zu früh gesendet, der zweite Beitrag ist der vollständige. (|8))

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        • Re: Wie seht ihr das?


          Nichts ändern...
          nicht fragen...
          genießen, dass das Sprichwort wirklich wahr ist:
          Ein achtlos am Boden liegender Stein wird zum Diamanten, wenn sich ein anderer darum bückt...

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          • Re: Wie seht ihr das?


            Hm... man kann interpretieren, aaaber(?!)...Vieleicht solltes du darin einem blick werfen...


            http://primal-page.com/d-madonn.htm

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            • Re: Wie seht ihr das?


              Hallo Tamina,

              manche Menschen können nicht kommunizieren - schon gar nicht über Gefühle. Und wenn sie dahin drängt, geben sie sich vielleicht Mühe, aber es ist dann plump - oder schlimmer noch: verletzend.
              Tired hat das ja ganz toll beschrieben, wie ein Mensch da so hineinwächst und warum es auch so schwer ist, da wieder herauszubrechen. Mit solchen Partnern hab ich auch so meine Erfahrungen, ich seh es mittlerweile einfach so ähnlich an wie eine Krankheit eben.

              Aber bei aller Toleranz und allem Verständnis, die Du der "Krankheit" nun seit 15 Jahren entgegenbringst, es fehlt doch sehr an Worten!

              "Viel Spaß mit Deiner Freundin im Swingerclub"
              "Viel Spaß mit P. - ich kauf Dir sogar die Wäsche".

              Das kann heissen:

              1.Ich vertraue Dir voll und ganz, Du würdest mich nie betrügen, und deshalb kannich Dich da ganz liebevoll loslassen - Du verdienst mein ganzes Vertrauen, ich habe keinerlei Zweifel an Dir!

              2. Geh Du nur, ist mir scheissegal, ob Du mit nem anderen in die Kiste hüpfst.

              3. Eigentlich wünsch ich mir ne offene Beziehung, vielleicht sollten wir das beide so offen handhaben.

              Worte schaffen Sicherheit, Ich bin sicher, dass Dein Mann sich gar nicht im Klaren ist, wie unsicher er Dich macht, indem er sich nicht erklärt, Dir seine Gefühle nicht erläutert.

              Nun - im Moment ist doch alles ganz gut. Ihr versteht Euch gut, trefft Euch am WE, kümmert Euch liebevoll um Euer gemeinsames Kind. Vielleicht ist das einfach für den Moment so gut, wie es ist.

              Er ist doch da, kümmert sich, umsorgt auch Dich, streichelt Dich ... mir geht es da ähnlich wie Elektra, nimm die Gegenwart erstmal als Geschenk, es ist schön wie es ist.
              und die Zukunft und die Sicherheit, ob das alles so bleibt, und dass man sich da mit WORTEN festlegen möge, nimm es eben nicht so wichtig. Natürlich liebt er Dich - auf seine - eben so
              schwierige Art.

              Das mußt Du eben wissen, ob Du das willst, damit leben, an seiner Seite bleiben, ihn lehren, Gefühle zu zeigen, oder ob Dir der Weg zu steinig ist (denn ursprünglich wolltest Du ja seinen Auszug! - denn es ist schon hart, so wenig Zuwendung - Zuneigung zu spüren. Sich dafür zu entscheiden, das muß ich nicht alle naslang hören, ich weiß, dass er mich liebt durch seine
              Gesten - ist nicht einfach). Aber so isser eben, es liegt an Dir, ob du das aushalten kannst und vor allem: ob Du das möchtest.

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