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Trennungsabsicht wg. zuwenig Nähe/Sex

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  • Trennungsabsicht wg. zuwenig Nähe/Sex

    Hallo,
    dieses Mail wird wohl ziemlich lang werden......
    Ich bin zurzeit (mal wieder) am Boden zerstört. Mein Mann und ich sind seit 7 Jahren zusammen und seit 5 Jahren verheiratet. Ich habe eine 9jährige Tochter und wir haben zusammen einen 4jährigen Sohn.

    Kurz nach unserer Hochzeit (ich war mit unserem Sohn schwanger) schlichen sich immer mehr Streitereien in unser Beziehungsleben ein. Meist war es seine Unzufriedenheit in Bezug auf zuwenig Nähe/Sex (wobei ich das so nicht empfinde, wir hatten eigentlich 1-2x die Woche mit einander geschlafen. Bei Streits natürlich nicht...). Oder es ging um meine Unordentlichkeit und Unorganisiertheit, oder es ging um Erziehungsfragen. Kurz, er wurde immer unzufriedener und immer unleidlicher und nach und nach wurde unser Umgang miteinander immer respektloser, bis hin zu verletzenden Schimpfworten und kleinen Handgreiflichkeiten. Ich bin einmal aus lauter Wut über seine Worte mit einem Körnerkissen auf ihn losgegangen; das wirft er mir immer noch vor.

    Das Thema Trennung wurde oft in den Raum geworfen, aber wir haben uns eigentlich irgendwie immer wieder versöhnt. Ich bin allerdings ein Verdrängungstyp und danach hatte ich über seine Unzufriedenheit nicht mehr nachgedacht und alles lief weiter wie bisher. Seit 3 Jahren allerdings droht er mir, dass er sich seine Bedürfnisse künftig woanders holen wird. Er braucht mehr Sex/Nähe, er braucht Lust und Verspieltheit. Bei uns hat sich alles mehr und mehr verkrampft und ich hatte immer weniger Lust auf ihn, habe dann aber doch mit ihm geschlafen oder was auch immer. Aber ich war dann nicht die Attraktivste für ihn, weil ich immer klein beigegeben habe. Bisher hat er sich noch keine "Freundin" besorgt, aber nun scheint es ziemlich ernst zu sein und seine Worte waren "Ich werde künftig keine Rücksicht mehr auf Dich nehmen!".

    Er beschwert sich, dass am Anfang alles anders war - dass ich auch anders war. Er wirft mir vor, dass ich ihm nur eine Fassade vorgespielt habe und ihn so in die Falle gelockt habe.

    Nach der Geburt unseres Sohnes bin ich Vollzeit wieder in den Beruf gegangen und mein Mann ist zu Hause geblieben. Das ging eigentlich ganz gut, aber dennoch war er immer unzufrieden und hat es auch ständig gesagt. Er arbeitet nun seit ein paar Monaten wieder und ich dachte, dass er dadurch vielleicht auch zufriedener ist, aber weit gefehlt. Es war und ist immer so, dass ich morgens um 6:30 Uhr das Haus verlasse und um 17:30 Uhr wieder da bin und sofort für die Kinder zuständig bin, bis sie ins Bett gehen. Dann soll ich noch für Ihn und seine Bedürfnisse parat stehen (die Reste aufräumen, reden, und die besagte Nähe). Ich fühlte und fühle mich oft überfordert. Er versteht das zwar, kann aber nicht anders und fängt dann an zu pricken.

    Er ist argumentativ sehr gut und redet mich in Grund und Boden. Mir fehlen dann die Worte, um all meine Gefühle auszudrücken - ich habe es auch nie gelernt.

    Nun scheint es ihm mit der Trennung sehr ernst zu sein und ich bin ??? Eigentlich weiß ich gar nicht, was ich bin. Ich bin verletzt, verwirrt..... Am liebsten wäre ihm, wenn ich einfach gehen würde. Auch Weihnachten soll ich weg bleiben. Es ist sein Haus und er geht davon aus, dass er notfalls die Polizei holen könnte, die mich dann wegbringt.

    Es ist natürlich noch viel mehr zwischen uns passiert - viele verletzende Worte von beiden Seiten. Die Wunden sind auf beiden Seiten sehr tief. Dennoch möchte ich nicht einfach gehen. Ich kann und will einfach nicht verstehen, dass für ein bisschen Sex alles den Bach herunter gehen soll....

    So, nun habe ich mir ein paar Sachen von der Seele geschrieben - weiß noch nicht, ob das hilft?!?!?


  • Re: Trennungsabsicht wg. zuwenig Nähe/Sex


    Wie ist das eigentlich sonst so mit dir, bist du ansonsten alleine, keine Freundin, keine Unterstützer, keine Ratgeber, keine Interessenvertreter oder gar Sponsoren die dir hie und da auf die Sprünge oder argumentativ helfen?

    Du sagst du bist seid 5 Jahren mit ihm verheiratet, wieso glaubst du dann dass er dich einfach so vor die Türe setzen kann?

    Im Moment sehe ich für einiges noch schwarz, denn der Karren ist ganz schön in den Dreck gefahren und du hast dies teilweise zugelassen, bzw hilflos zugesehen. Ohne Unterstützung, Interessenvertreter, symbolischer Betriebsrat kommst du nicht gut aus dem Schlamassel raus. Er ist kommunikativ im Vorteil schreibst du, also müsstest du da einiges aufbessern.

    Ansatzpunkt ist, "Jeder" hat Rechte und Pflichten. Auch Er hat Pflichten, nicht nur du die ehelichen auf die er plädiert. Das hättest du ihm lange schon klar machen sollen, nicht erst jetzt wo es so bestellt ist.
    Jetzt ist er an einiges von dir gewöhnt und wird dies nicht kampflos aufgeben.
    Kampflos aufgeben würde ich an deiner Stelle auch nicht. Zumal er mit emotionaler Erpressung daher kommt.

    Diese Erpressung kann auch ein Versuch sein heraus zu finden wie du darauf reagierst, was er sich zukünftig leisten kann, ob und wieviel Gegenwehr von dir kommen wird.

    Spontan würde ich raten, nutze mal eine List mit der er nicht rechnet, konfrontiere ihn mal mit der Situation die er sich so leichtfertig ausmalt. Du bist urplötzlich ein paar Tage nicht mehr da und er aus seinem gewohnten total rausgerissen. Nu muss er sich neu einfinden, organisieren und dabei merken was da so dringend fehlt und was er -ohne es von selbst zu merken- an dir hat. Ob er dann noch Lust auf eine Neue hat, die ihn aus seinem Schlamassel rausreißt?

    Sinngemäß brauchst du eine Situation mit der er nicht rechnet und die ihn konfus macht, aus seinen bisherigen Denk- und Oragnisationsmustern rausreißt. Ist quasi wie ein Streik ohne Ankündigung.
    Aber bevor du das machst, bespreche das mit Leuten die auf deiner Seite stehen, dich unterstützen.
    Streik sollte organisiert sein. Auch die anschließenden Verhandlungen.
    Also lerne mal dich zu behaupten und deinem symbolischen Chef zu zeigen was er bei seinem Betriebsklima erwarten kann.

    Nu bin ich mal gespannt was unsere weiblichen Ratgeber dazu sagen.

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    • Re: Trennungsabsicht wg. zuwenig Nähe/Sex


      Tja, ich kann nur für mich sprechen...

      aber ich befinde mich momentan in einer ähnilichen Situation wie der deines Mannes. Ich wurde aus meinem Raster gerissen und versuche verzweifelt meine Gedanken neu zu organisieren. Fühlt sich aber eher wie eine kleine Ohnmacht an. Was Entscheidungen anbelangt bin ich fast wie gelähmt. Hilfe von außen, nunja, da hat jeder andere Ansichten. Verwirrt meiner Meinung nach fast noch mehr. Das braucht definitiv etwas Zeit!

      Kommentar


      • Re: Trennungsabsicht wg. zuwenig Nähe/Sex


        uff, das hört sich schlimm an, da muss ja seeeehr viel verdrängt worden sein, dass er sich nur noch mit der polizei helfen kann?! oder zumindest meint, sich damit helfen zu können..
        was ich verstehen kann: seit 5 jahren probleme, seit 3 jahren droht ihr euch mit der trennung - dann ist klar, dass bei so viel dampf im kessel irgendwann was explodiert, wenn sich nie was ändert!
        aber ihr scheint es ja beide ziemlich gegen die wand gefahren zu haben - habt ihr mal über eine beratung nachgedacht?
        was mir auffällt: du sprichst immer von "sex/nähe", das ist aber nicht das gleiche. es gibt sex auch ohne nähe und nähe existiert auch ohne sex. und dann gibt es sex, bei dem man sich sehr nahe ist. aber die begriffe sind nicht austauschbar. daher meine frage: was sucht dein mann? will er einfach mehr sex und meint mit nähe dann körperliche nähe? oder fehlt ihm die innere nähe? sowohl im alltag als auch im sex (wenn du sex mit ihm hast, aber eigentlich keine lust dazu hast, bist du mit sicherheit in dem moment sehr weit weg...).?
        dann verstehe ich seine drohungen nicht bzw. kommen sie mir gar nicht argumentativ ausgefeilt vor, sondern hören sich irrational an: erst will er sich eine freundin nebenher holen, dann dich dramatisch von der polizei wegschaffen lassen - ja was denn nun? für mich hört sich das sehr verwirrt an.

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        • Re: Trennungsabsicht wg. zuwenig Nähe/Sex


          Es IST verwirrend. Es ist gut möglich, dass ich in meiner Überforderung oft falsch reagiert habe. Er weiß gar nicht, wie er auf mich zugehen soll, da ich nach meinem "Feierabend" ab 20:15 Uhr (oder erst später, wenn mein Sohn meint, er könne nicht schlafen und bis 21:30 Uhr immer wieder antanzt) meist einfach nur noch meine Ruhe haben möchte. Mir steht der Sinn dann bestimmt nicht nach Sex. Also ergab sich das meist erst am Wochenende, und das ist ihm einfach zu langweilig und zu wenig und für ihn immer nach Schema F. Wenn er dann mal kuscheln kam, dann hat sich alles bei mir verkrampft, weil ich weiß, dass er eigentlich mehr will - ich aber nicht bereit dazu war. Ich weiß auch, dass das für ihn kein schönes Gefühl ist. Es ist nicht schön, abgewiesen zu werden.

          Nach der Geburt unseres Sohnes hätte ich noch viel mehr Zeit für mich benöigt, weil ich entweder die stillende Mutter, oder die arbeitende Mutter war. Als er 4 Monate alt war, bin ich wieder schwanger geworden, habe es aber bis fast zum Ende des 3. Monats nicht bemerkt; erst als ich mir eine Spirale setzen lassen wollte. Das Kind haben wir nicht bekommen (was damals eine richtige Entscheidung war - heute sehe ich das etwas anders und hätte eigentlich gern noch ein drittes Kind (das möchte mein Mann leider nicht), Mittendrin in diesem ganzen Chaos ist meine Mutter an Krebs gestorben und auch hier hätte ich viel mehr Zeit für mich gebraucht. Ich habe dem Sex immer nachgegeben, weil ich immer Angst hatte, dass er sich etwas anderes sucht. Schließlich sagt er mir das auch ständig.

          Ich habe selten Zeit für Freunde (ich habe auch nur sehr wenige) únd ich nehme mir auch keine Zeit für ein eigenes Hobby.

          Für mich habe ich nun beschlossen, dass ich ernsthaft und wirklich therapeutische Hilfe in Anspruch nehme, um wieder stärker zu werden. Ich habe in Bezug auf die Respektlosigkeit auch das Maß verloren - was geht - und was geht gar nicht. Ich habe gar kein Gefühl mehr dafür. Wenn er mich dann mit seinen Worten verletzt, dann nehme ich das entweder so hin oder ich versuche, dagegen zu argumentieren und verliere dabei, weil er rhetorisch einfach ein "Meister" ist.

          Irgendwie ist alles nicht genug, was ich mache. Sei es der Sex, die Art des Sex', das Aufräumen, sein Gefühl, dass er von mir zuwenig Unterstützung bekommt. Ich habe versucht im alles Recht zu machen und war dennoch die "faule ....".

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          • Re: Trennungsabsicht wg. zuwenig Nähe/Sex


            Oje, das ist ja eine arg schlimme Situation, in die Ihr beide Euch da hineinmanövriert habt.

            Einerseits kann ich Deinen Mann gut verstehen. Er möchte und braucht wahrscheinlich mehr
            sexuelle Bestätigung. Leider hat er nicht begriffen, dass eine Frau hierfür auch ein gewisses Umfeld nötig hat, um hier für ihn auch offen sein zu können. Das schafft ein Mann ganz gut, der schon sehr viel früher für eine gute Stimmung sorgt, mit Zärtlichkeiten, mit einem netten Kompliment und auch mit gewisser Unterstützung bei Haushalt und Kindern. Ein ewig nörgelnder unzufriedener Mann kann kaum erwarten, dass sich eine Frau nach Kuschelstunden und mehr sehnt, sobald am Abend die Kinder schlafen.

            Aber um solche Nettigkeiten vom Partner zu erhalten, muß auch Frau daran arbeiten. Wenn sie abgespannt aus der Arbeit kommt, sofort für Haushalt und Familie sorgen muß, hat sie den Kopf kaum frei und ihr ganzes Ich wird mit der Zeit unzufrieden, ist überfordert. Ihre Erwartung ist Anerkennung für das, was sie leistet. Statt dessen stehen gesagte und ungesagte Forderungen im Raum. Und schon beginnt der Teufelskreis, aus dem so schnell und einfach kein Entrinnen möglich ist.

            Leider scheint Ihr beide, anstatt in Ruhe über Eure Wünsche und Probleme zu sprechen,
            Euch temperamentvoll wütend und verärgert nur Unschönes an den Kopf geworfen zu haben. Das würde jede Beziehung mit der Zeit zermürben.

            Wenn Du nicht reden kannst und Du Dich von der Rhetorik Deines Mannes überrumpelt fühlst, dann schreibe ihm doch einfach einmal einen Brief. Ohne Anklage und ohne böse Worte. Schreib ihm auf, was Du fühlst und wo Du einfach momentan überfordert bist und teile ihm mit, dass Du auch -wie er- gern in Harmonie und Frieden mit ihm leben und alt werden möchtest.
            Wann habt Ihr Euch zuletzt eigentlich gesagt, dass Ihr Euch liebt? Wahrscheinlich habt Ihr
            das nicht einmal mehr gedacht oder auch nur gefühlt? Weil Ihr mit Eurem Alltag alle schönen Gefühle zugeschüttet habt!

            Wie wäre es denn mit ganz kleinen Schritten, neu zu beginnen?
            Nehmt Euch mal einen Babysitter. Mach Dich hübsch zurecht und geht aus. Damit könntest Du z.B. auch Deinen Mann einmal überraschen, denn es ist nicht Pflicht eines Mannes, hier immer zuerst zu handeln. Bereite es heimlich vor und überrasche ihn. Und wenn Ihr einen netten Abend außerhalb verbracht habt, wird sich ganz sicher auch eine schöne Stimmung für ein paar unbeschwerte Stunden danach breitgemacht haben. Versuche dann, nur für Deinen Mann dazusein, mach Dich dann ihm zum Geschenk. Es ist auch für Dich selbst ein Geschenk.
            In so einer gelösten Stimmung kannst Du ihm durchaus auch sagen, was Dir gefällt und wie.
            Bitte ihm in Deinem Brief, dass er nicht alles zerreden möchte, weil er vielleicht damit Deine Gefühle blockiert. Bitte ihn um ein wenig mehr Geduld und auch um seine Hilfe, die
            Dir wertvoll ist.

            Wenn Du zu diesem allen nicht bereit sein kannst, wäre vielleicht eine Erholungskur für Dich nicht schlecht, um einmal Abstand von allem zu bekommen. Erkundige Dich da einmal für eine Mütter-Genesungskur. Die gibt es auch als Mütter-Kind-Kur, wobei Kinder da ganztägig betreut werden und Mütter zu sich selbst finden können. Sehr empfehlenswert.

            Versuche auf jeden Fall Ruhe zu bewahren und halte Dich vor allem mit handgreiflichen Ausbrüchen zurück. Denke an Eure Kinder. Sie haben Harmonie verdient!

            Von Herzen alles Gute für Euch!

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            • Re: Trennungsabsicht wg. zuwenig Nähe/Sex


              Hallo Feuerelfe,

              für den Selbstwert gibt es eine "drei Drittel-Regel", nach der man nur in einem Drittel Defizite über eine längere Zeit verkraften kann.
              Die Drittel verteilen sich auf Arbeit, Schlaf und dem dazwischen - nennen wir es Freiraum o.ä.
              Wie Ihr Schlaf qualitativ ist, wissen wir nicht, quantitativ ist es sicher zu wenig.
              Arbeit bedeutet elf Stunden außer Haus - wie befriedigend sie ist, wissen wir auch nicht. Und der Rest ist eindeutig defizitär - das haben Sie klar beschrieben.

              Also kann allein schon mathematisch - also ziemlich wertungsfrei - nur ein Defizit verbleiben.

              Bei Ihrem Mann sieht das zwar etwas anders aus, aber seine Selbstwertstabilisatoren hat er auch nicht.

              Hier scheint eine professionelle Beratung der einzige Weg zu sein.

              Ich wünsche Ihnen Erfolg dabei.

              Dr. Riecke

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              • Re: Trennungsabsicht wg. zuwenig Nähe/Sex


                Wir drehen uns immer noch im Kreis. Heute morgen sagte mein Mann mir wieder, dass er fast ständig an andere Frauen denkt, und dass ihm das Angst macht. Ich hätte mich seit 5 Jahren so sehr von ihm zurückgezogen, dass er gar nicht mehr anders kann.

                Ich muss dazu sagen: ja, das stimmt irgendwie. Allerdings möchte er dann nicht hören, warum und lässt mich nicht ausreden, weil er das alles schon gehört hat. Ich selbst habe ein Problem - das weiß ich ja auch. Ich habe mich bisher noch nicht um mich gekümmert und auch noch nicht wirklich versucht, es zu ergründen. Mir geht sein Alkoholkonsum auf den Wecker (meist 3-6 Flaschen Bier jeden Abend); mein Vater war schwer alkohol- und tablettenabhängig. Ich bekomme auf deutsch gesagt "das Kotzen" wenn ich das Zischen des Kronkorkens höre. Das Verhältnis zu meiner Mutter war auch schwierig, weil sie sehr viel mit sich und meinem Vater zu tun hatte. Heute weiß ich, dass sie ihr Bestes gegeben hat und kann aber trotzdem einige Dinge nicht verstehen. Ich kann sie ja nicht mehr fragen, weil sie verstorben ist.

                Des weiteren überschreitet mein Mann sämtliche Grenzen. Vorm Sex erzählt er mir welche Wünsche er hat und dass wenn ich sie nicht erfülle er dann ja doch zu anderen Frauen gehen muss. Als ob ich das hören möchte. Am liebsten würde ich dann den GV abbrechen, tue es aber nicht, weil er dann sauer und zickig wird.

                Eigentlich fühle ich mich ständig in die Ecke gedrängt und komme nicht heraus, weil er mich besoffen reden kann. Ich kann gar nicht eingreifen und vor lauter Wut und Verzweiflung breche ich dann in Tränen aus. Dann sagt er wieder, dass er mich so verheult gar nicht sehen möchte und dass ich keine Frau für ihn bin. Ich wäre am Anfang unserer Beziehung anders gewesen und hätte ihn mit Sex gelockt. Nun fühlt er sich schon seit Jahren betrogen.

                Ich habe seit einiger Zeit den Verdacht, dass er ADHS hat. Er ist sehr schnell gereizt, aggressiv und möchte ständig an seine Grenzen gehen. Er wird nächsten Monat zum Neurologen gehen und sich abchecken lassen, weil er in letzter Zeit nicht mehr Schlafen kann und auch noch ein Abendstudium angefangen hat. Sprich: er ist mehr als gestresst. Er braucht aber Sex als Ausgleich - 2x am Wochenende reicht ihm nicht. Allerdings kann und will ich nicht mehr geben. Also: dann doch wieder die Drohung fremdzugehen.

                Ich befürchte, dass er den Neurologen mit seinem Wesen und seiner Art so einlullen kann, dass er ihm klarmacht, dass mein Mann keinerlei Probleme hat, sondern, dass ich ich Problem habe und die Verursacherin bin. Ich weiß ja, dass ich ein Problem habe, aber ich möchte mir nicht immer diesen Schuh anziehen. Demnächst werde ich auch zu einer Neurologin gehen und mich in Bezug auf eine Therapie beraten lassen.

                Sein Vorwurf an mich: für alles habe ich Kraft; für den Verein (Treffen alle sechs Wochen), Treffen mit Freundinen (alle zwei Monate), für die Arbeit (Vollzeit und selten über Nacht weg), für Elternabende....... nur für unsere Beziehung habe ich keine Kraft. Bedingt stimmt das: ich stehe um 5, halb 6 auf, verlasse das Haus um 6:30 Uhr und bin um 17:30 Uhr wieder zu Hause, hole die Kinder von irgendwo ab, kümmere mich um Abendbrot und ins Bett gehen Programm und bin dann irgendwann durch mit allem. Richtige Gespräche zwischen meinem Mann und mir finden kaum noch statt, da es eigentlich fast ausschließlich um seine Wünsche oder Probleme geht. Die erzählt er mir dann trotzdem. Ich habe das Gefühl, dass ich eigentlich nichts mehr zu sagen habe oder er sagt mir auch, dass er meine Sachen nicht hören möchte.

                Ist eine Therapie das einzig Richtige?

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                • Re: Trennungsabsicht wg. zuwenig Nähe/Sex


                  Hallo Feuerelfe,

                  gut, dass Ihr jetzt wenigstens bereit seid, therap. Hilfe anzunehmen.

                  Aber ehrlich gesagt, wenn ein Mann jeden Abend so eine Menge Bier verkonsumiert...
                  welche liebende Frau kann denn dann noch Lust auf Nähe entwickeln???

                  Und leider ist es doch immer wieder auch so, dass jemand, der zuviel Alkohol zu sich
                  nimmt, die "Schuld" dafür immer bei den anderen dafür sucht, um diese Tatsache vor
                  sich selbst zu rechtfertigen.

                  Wenn ich so Deine letzte Schilderung lese, hab ich das Gefühl, dass Dein Mann sich
                  fürchterlich langweilt, mit sich selbst und der Welt unzufrieden ist und das kompensiert in
                  Wünschen (sexueller Art...). Er will Dich verletzen - und je mehr Du um den Erhalt Eurer
                  Ehe zu kämpfen scheinst (...2 x am Wochenende Sex, auch wenn es Dir eigentlich keine
                  Freude macht...), um so mehr setzt er Dich unter Druck. Das ist auch Gewalt, wenn auch
                  psychisch - und die wird Dich immer mehr zermürben, weil auch verletzen. Wie gesagt,
                  so empfinde ich das nach Deiner letzten Schilderung hier. Gut, wenn Ihr wenigstens beide
                  bereit seid, Euch prof. Hilfe zu holen, denn sonst dreht Ihr Euch weiter in Eurem Kreis, der
                  dabei aber immer enger wird.

                  Deine tägl. Aufgabenverteilung scheint immens groß zu sein. Inwieweit hilft Dir Dein Mann dabei? Oder ist er dazu gar nicht in der Lage, wenn er z.Z. auch noch eine Weiterbildung macht?
                  Inwieweit könntet Ihr Euch finanz. denn eine Putzhilfe leisten? Wenigstens 1 x pro Woche eine Hilfe, die beim Putzen hilft und Dir evtl. das Bügeln abnimmt. So hättest Du ein wenig mehr Luft. Denn so wie es aussieht, bist Du völlig überlastet - und auch das führt kaum
                  dazu, noch Lust auf Kuschelabende zu haben, weil Du völlig erschöpft ins Bett fällst.

                  Wenn Du nicht schnellstens zuerst einmal etwas für Dich selbst tust, was Dir gut tut, Dir
                  selbst zeigst, dass Du Dir selber viel Wert bist - wie bitte soll Dein Mann Dich dann für "wertvoll" halten? Also, lass erst einmal die Wünsche Deines Mannes an Dich völlig außen vor und sei zuerst nur einmal zu Dir selber gut. Laß einfach mal - wenigstens einmal in der Woche! - einen Abend Dir allein gehören. Z.B. lass Dir ein wohliges Bad ein, stell Dir Kerzen um die Wanne, hör Deine Lieblingsmusik dazu und genieße diese ganz persönliche Badezeit. Kündige vorher an, dass Du keinerlei Störung wünschst und Deinem Mann und den Kindern erkläre zuvor stahlend, dass Du ihnen diesen Abend schenkst, damit sie mal ganz ohne Dich füreinander Zeit haben...
                  Freu Dich auf die Gesichter und sei dann einfach nur noch für Dich da - ohne einen Funken schlechtes Gewissen: DAS BIST DU DIR WERT !!!

                  Liebe Grüße!

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                  • Re: Trennungsabsicht wg. zuwenig Nähe/Sex


                    Liebes Feuerlelfchen,

                    mich überkommen echt richtig die Tränen vor wut, vor Machtlosigkeit, vor Verzweiflung, wenn ich Deine Zeilen so lese ...

                    hast Du eigentlich Deinerseits je über eine Trennung nachgedacht? Wäre dieser Gedanke für Dich völlig indiskutabel, könntest Du Dir gar nicht vorstellen?
                    Und wie denkst Du, fühlen sich die Kinder innerhalb der derzeitigen familiensituation??

                    Kommentar



                    • Re: Trennungsabsicht wg. zuwenig Nähe/Sex


                      Hallo Feuerelfe,

                      es gibt so Vieles in Ihrem Bericht, das in einer glücklichen Partnerschaft nichts zu suchen hat
                      ( 3 - 6 Bier, imperative Sex-Forderung etc), ich will aber absichtlich nicht darauf eingehen, sondern einen Fall schildern, dessen Botschaft für Sie eindeutig ist:

                      Ein Paar kommt zur Beratung weil er "ständig Sex will" und über längere Zeit sehr einsilbig sei, wenn sie sich verweigere.
                      Seine Version: Er könne es ihr sowieso nicht recht machen, also brauche er auch kein "ewiges Werben" und ein "riesenlanges Vorspiel", sie solle nur ihr ok geben.

                      So wurde der Sex in dieser Beziehung zum großen Problem -übrigens fast der einzige Streitpunkt zwischen den Beiden - die Partnerin hatte immer weniger Lust, versuchte mit dem bekannten Trick, eher ins Bett zu gehen und schon "zu schlafen", wenn er nach kommt, seiner Forderung zu entgehen.

                      Bei einem Therapiegespräch (Pat. allein) erzählte sie, dass ihr Mann sich sehr um die Kinder kümmere und mit ihnen oft so rumtolle, dass sie vom Fenster aus gern zuschaue und ihr dabei das Herz aufgehe.
                      In diesem Moment könne sie sich auch "von innen heraus" Sex mit ihm vorstellen.

                      Sie gab aber zu, dies nie getan oder ihr Begehren auch nur geäußert zu haben.

                      Aus diesem Bericht haben wir übrigens das Therapie-Konzept erarbeitet.

                      Inzwischen hat sich das Klima in dieser Beziehung völlig geändert. Der Mann unterlässt sein forderndes Verhalten und akzeptiert auch, dass eine Frau nicht immer Lust hat, nur weil sie immer "kann".

                      Beste Grüße

                      Dr. Riecke

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                      • Re: Trennungsabsicht wg. zuwenig Nähe/Sex


                        Tja, klar stelle ich mir manchmal die Frage nach einer Trennung und ob das nicht besser für mich und die Kinder wäre. Aber ich glaube, soweit bin ich noch nicht. Gott sei Dank habe ich mich in letzter Zeit auch mit seiner Mutter unterhalten (obwohl er mir Vertrauensbruch vorgeworfen hat und sehr sauer darüber war). Unsere Situation nimmt sie zwar sehr mit, aber da er in seiner Jugendzeit sehr viel Mist gebaut hat (von zu Hause abgehauen, er war Punk, hat seine Eltern geschickt manipuliert, weil sie nicht konsequent genug waren), hat sie sehr viel Verständnis für mich und sagt mir auch, dass ich mit meinem Verhalten meinem Mann gegenüber nicht immer falsch liege (so, wie er es mir immer suggeriert). Nur - viel sagen kann sie ihm auch nicht - er würde nicht hören, sondern eher mit seinen Eltern brechen.

                        Die letzten zwei Tage gingen so. Er war sogar mal bereit mir zuzuhören und hat mich ausreden lassen. Er sagt, dass er mich immer noch liebt, aber er einfach das wahnsinnige Bedürfnis nach anderen Frauen hat. Er hat zwar noch keine "am Start", aber er merkt, dass es in seiner Umgebung Frauen gibt, wo man dieses Gefühl nach "da ist was zwischen uns" spürt. Mein Kommentar dazu war lediglich: das kenne ich - diese Gefühle habe ich auch und das ist auch völlig normal. Nur ist es jedermanns eigene Entscheidung, ob man dem nachgeht oder ob man sich zurück hält.

                        Ich bin nun gerade dabei, einige Therapeuten abzutelefonieren. Leider ist es sehr schwierig, relativ spontan einen Termin zu bekommen. Das wieder schreckt mich ab und ich hoffe, ich bleibe am Ball und lasse es nicht schleifen. Bisher hatte ich noch keinen Erfolg.

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                        • Re: Trennungsabsicht wg. zuwenig Nähe/Sex


                          Mit seinen ständigem Erwähnen von anderen Frauen kann er schön seine Macht ausüben. Er tut so als ob er keinen Einfluss darauf hat. Aber es geht nur darum dich zu manipulieren, wie er das ja auch schon mit seinen Eltern gemacht hat...

                          Kommentar


                          • Re: Trennungsabsicht wg. zuwenig Nähe/Sex


                            Offenheit ist ja ganz schön. Wenn sie aber darin gipfelt, seiner Frau zu sagen, dass ER Lust auf andere Frauen hat... Immerhin gut pariert von Dir Feuerelfe, dass Du ihm antwortest, Du
                            kennst so ein Gefühl auch.
                            Alles in allem komme ich zu der Überzeugung, dass Deinem Mann ganz einfach die Reife
                            fehlt. Unreife Menschen wollen "ausprobieren" und sehen nicht das, was doch eigentlich
                            das Wertvolle im Leben ist.
                            Ich wünsche Dir viel Kraft - und dass Du Dich nicht selbst vergisst: Sei Dir selbst wertvoll!

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                            • Re: Trennungsabsicht wg. zuwenig Nähe/Sex


                              *Vorm Sex erzählt er mir welche Wünsche er hat und dass wenn ich sie nicht erfülle er dann ja doch zu anderen Frauen gehen muss. Als ob ich das hören möchte. Am liebsten würde ich dann den GV abbrechen, tue es aber nicht, weil er dann sauer und zickig wird.*

                              Feuerelfe, wenn ich sowas lese, könnte ich echt vor Wut durch den Bildschirm springen!

                              In einer gleichberechtigten Beziehung kümmert man sich umeinander, ist dem anderen hilfreich bei der Befriedigung seiner Bedürfnisse, ergänzt sich, wenn man denn mag.
                              Allein diese sexuelle Komponente, wo sind da Deine Bedürfnisse, wird sich um Dich gekümmert??

                              Und so spiegelt sich das allgemeine in der Beziehung. Du kümmerst Dich um alles, arbeitest, die Kinder, der Haushalt ...

                              was macht er?
                              sich beschweren: Du hast dann keine Zeit für mich, Du bist unordentlich, stehst mir nicht fröhlich-frisch und unbeschwert zur Verfügung für Sex -

                              Inwiefern kümmert er sich denn um Deine Bedürfnisse oder um gemeinsame wie die der Kinder?? Davon erzählst Du wenig, tut er eigentlich was?? Irgendwas?

                              Und findest Du das normal, dass er sich so beklagt, dass Du nicht um seine Bedürfnisse kümmerst? Ist er Dein Kind, dass Du versorgen mußt?

                              Sollte er nicht vielmehr dankbarsein, dass Du Dich so wundervoll um Haushalt und Kids kümmerst und auch noch arbeitest?? Sollte er Dich nicht vielmehr unterstützen und Dich abends mal massieren?

                              Wieviel Gehirnwäsche ziehst Du dann abends noch rein, um überhaupt nicht zu spüren, wie unangebracht das ist, dass er dann auch noch schreit nach Aufmerksamkeit, nach Zuwendung??

                              Bleib bloß dran, bei Deinen Versuchen, einen Therapeuten aufzusuchen. Ich weiss, das ist frustrierend. Aber nun hast Du es angefangen, bleib in der Spur und such Dir Hilfe. Nicht nur er hat das Gespür für Grenzen verloren. Die anderen spüren nicht die eigenen Grenzen und umso weniger sie markiert, desto uferloser wird das Ganze. Daran, dass andere diese eigenen Grenzen nicht erkennen, kann man nichts ändern, in dem man an ihre Feinfühligkeit appelliert, aber dadurch

                              dass man einen Schlagbaum aufstellt und die Keule rausholt! :-))

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                              • Re: Trennungsabsicht wg. zuwenig Nähe/Sex


                                "..einige Therapeuten abzutelefonieren. Leider ist es sehr schwierig, relativ spontan einen Termin zu bekommen. Das wieder schreckt mich ab.."

                                Das ist zwar sehr verständlich ( das Abschrecken), aber die Notwendigkeit zu einer fachgerechten Beratung/Therapie besteht ja auch schon lange.

                                Das Besondere an einer Psychotherapie ist u.a. auch der Zeitfaktor, d.h. eine Zeitspanne von fast einer Stunde pro Sitzung, von denen in der Regel 25 vom Kostenträger genehmigt werden. Deswegen entstehen im Gegensatz zu einer normalen Sprechstunde manchmal Wartezeiten von vielen Monaten, um genau diesen großen, aber nötigen zeitlichen Aufwand unterzubringen.

                                Lassen Sie sich also nicht entmutigen. Irgendwann kommen auch Sie an die Reihe - und was dann kommt, darum geht es.

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                                • Re: Trennungsabsicht wg. zuwenig Nähe/Sex


                                  Ja, fairerweise muss ich sagen, dass er eine Menge macht. Nur hat er auch (so wie ich das empfinde) sehr hohe Ansprüche an sich und seine Umwelt. Alles muss perfekt sein. Wir haben vor einigen Jahren ein Haus geerbt, welches schon etwas älter ist. Es fallen auch hier sehr viel Arbeiten an. Da er nun noch zweimal die Woche abends zur Schule geht, ist er natürlich noch gestresster und unzufriedener, weil er das Pensum nicht mehr schaffen kann. Und ich bin nicht diejenige, die herumzumäkelt; ich kann auch mal 5 gerade sein lassen. Lieber gehe ich bei schönem Wetter spatzieren, als dass ich im Haus putzen muss. Das wiederum stört ihn dann - erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Am besten ich arbeite, und er schaut fernsehen oder ruht sich aus. OK, oft ist er in der Werkstatt und räumt auf, oder repariert irgend etwas oder macht Holz.

                                  Ich merke einfach, dass ich lernen muss, nicht mehr alles zu schlucken und meine Bedürfnisse zu äußern und durchzusetzen. Es wird dabei aber wieder zu Differenzen zwischen uns kommen. Komisch dabei ist nur, dass er meint, dass ich seine Bedürfnisse vernachlässige. Wenn ich darüber nachdenke, dann blocke ich bei vielen Dingen, das stimmt also. Ich muss nur noch ergründen, warum das so ist. Er wird folgedessen immer fordernder (Sex, Anschaffungen, Hobbies, etc) und ich habe das Gefühl, dass ich ihn bremsen muss. Gerade Geld ist immer ein Thema.

                                  Ja, manchmal habe ich auch das Gefühl, er ist in seiner "Reife" stehen geblieben und immer nur auf der Suche. Aber wie soll ich das für ihn und für mich in den Griff bekommen?
                                  Und seine ständig schlechte Laune geht mir auf den Wecker. Ich habe dann das Gefühl, ich muss viel bessere Laune haben als ich eigentlich hätte, damit die Kinder den Ausgleich haben und nicht ständig einen Griesgram ertragen müssen.

                                  Ich habe heute morgen beim Putzen nachgedacht, was denn meine Bedürfnisse sind. Im wesentlichen: Verlässlichkeit, Beständigkeit, in den Arm genommen werden, ohne gleich das Gefühl zu haben, es muss mehr sein. Einfach jemand, der mir sagt: es wird alles gut.

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                                  • Re: Trennungsabsicht wg. zuwenig Nähe/Sex


                                    "Und seine ständig schlechte Laune geht mir auf den Wecker."

                                    Und dann soll Ihr Herz aufgehen und Lust auf ihn entstehen?

                                    Er muss verstehen, dass Folge und Anlass bei ihm in einer verkehrten Beziehung stehen.
                                    Wenn Missstimmung z.B. die Folge von Verweigerung ist, wird sie gleichzeitig Anlass für die nächste Ablehnung. Erst wenn er das Fatale begreift, kann er sich anders verhalten.
                                    Die richtige Reihenfolge muss also sein: Erklären, Begreifen, Verhalten ändern.

                                    Leider betrifft das viele Beziehungen.

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                                    • Re: Trennungsabsicht wg. zuwenig Nähe/Sex


                                      Hallöchen,

                                      also vorweg, ich habe jetzt nicht alle Beiträge gelesen, würde an dieser Stelle trotzdem gerne ein paar Worte finden.

                                      Diese Situation die du beschreibst, kenne ich persönlich nur zu gut. Aber nicht aus deiner, sondern aus der Sicht deines Mannes. Diese Vorwürfe, du hast für alles Zeit aber nicht für ihn bzw euch ist einfach das Resultat aus seiner Nichtbefriedigung. Wobei ich nicht sagen will, du machst da etwas falsch in Bezug auf Quantiät - Qualität lässt sich ja schlecht beurteilen, aber - er ist so ein Mensch, der sich nicht in andere Menschen hineinversetzen kann - weiß er, wie es um deinen Grad der Erschöpfung steht oder weiß er nur, du hast keine Lust? Es spinnt sich ein Teufelkreis zusammen, möchte ich meinen. Er definiert sich durch regelmäßigen Sex, definiert für sich eine intakte Beziehung als triumphierend und erfüllend, wenn er genügend Befriedigung in dieser findet. Durch dein Abweisen, zu großes Ego und seine zerstörte Definition, fängt man an einzufordern, was man vermisst - Kommunikation. Über die Zeit verändert sich das ruhige Gespräch zu radikalen Ausdrücken, Fekalsprache bis unter die Gürtellinie - warum? Weil man auf Granit beißt... "Ich rede so oft, sag immer das selbe - es ändert sich nichts" ... Dann sollte man aufhören zu verdrängen und resigniert zu schweigen und die Kommunikation suchen. Vielleicht verrennt er sich auch in eine Art Depression - er ist unglücklich über eine scheinbar Ausweglose Situation sucht dann über Sex und seine Befriedigung das wohlbefinden, welches ihm fehlt ... Quasi als eine Art Droge um sich von allem zu lösen und einfach nur den Moment mit dir zu genießen, natürlich so wie er sich das ausmalt - seine Bedürfnisse - weil, in seinen Augen bist du ja die böse, die sich ihm verweigert - Ergo, denkt er, er könne erwarten, das du ihm seine Wünsche erfüllst und somit quasi Reue für dein Fehlverhalten zeigst. Kann auch sein das er Sexsüchtig ist und die routinierte Praktik mit dir für ihn nichtmehr den Kick verspricht, den einen andere, fremde Frau in ihm auslösen könnte - deswegen die Drohung eines Seitensprunges.

                                      Ich denke, wie auch immer, müsst ihr einen gemeinsamen Konsenz finden - wie kann ich meiner Frau mehr Kraft geben, was kann ich tun, um mehr Kraft zu schöpfen. Dann muss man sich eine gemeinsame akzeptabele Frequenz erarbeiten, die beide weder überfordert noch unglücklich macht. Vermutlich, und die Frage musst du dir mal ernsthaft stellen, steht diese Beziehung schon lange nicht mehr auf dem Gerüst der Liebe - ich würde meinen, es ist mehr eine Abhängigkeit entstanden, ein verfremden, ein dominierendes "Hass" Gefühl. Sollte ich mich täuschen, muss klar sein, das bei einer derart vermurksten Beziehung sich ein - "Es ändert sich was" Gefühl schnell einstellt. Ein Versprechen ohne Zeitige umsetzung führt nur zu Misstrauen und Resegnation. Was heißt, er wird dir nicht mehr unter die Arme greifen, Entlastung bieten oder sich verändern, wenn seine Forderungen in der Umsetzung auf sich warten lassen - dafür ist das totgerede oder totgeschweige der Differenzthemen total überzogen - Wer verdrängt belügt nicht nur sich, sondern auch seinen Partner - das fordert Vertrauen und resultiert in deine Situation - verdrängen heißt, sich nicht kümmern wollen, was der Partner als fehlende Wertschätzung und falschen Ehrgeiz interpretiert - "Was, sie hat nicht eine Sekunde darüber nachgedacht und ich zerbrech mir den Schädel, dafür, dass ich alles alleine richten muss - neee, mit mir nicht!" oder "Streitgespräch, ich such nach Lösungen, sie interessiert es scheinbar garnicht..." Ich denke in diesem "Streit" gibt es keinen Bösen und keinen Lieben - verschuldet habt ihr den Bockmist gleichermaßen - er ist nur grad voll auf ********* gepolt, ws aber nichtmal absichtlich ... Achja, Alk geht garnicht - spricht aber für mangelnde Befriedigung - wer seine Drogen nicht bekommt, der nimmt sich halt Ersatz!

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                                      • Re: Trennungsabsicht wg. zuwenig Nähe/Sex


                                        [quote peeet
                                        ....er ist so ein Mensch, der sich nicht in andere Menschen hineinversetzen kann - weiß er, wie es um deinen Grad der Erschöpfung steht oder weiß er nur, du hast keine Lust? Es spinnt sich ein Teufelkreis zusammen, möchte ich meinen. Er definiert sich durch regelmäßigen Sex, definiert für sich eine intakte Beziehung als triumphierend und erfüllend, wenn er genügend Befriedigung in dieser findet. Durch dein Abweisen, zu großes Ego und seine zerstörte Definition, fängt man an einzufordern, was man vermisst...
                                        Über die Zeit verändert sich das ruhige Gespräch zu radikalen Ausdrücken, Fekalsprache bis unter die Gürtellinie - warum? Weil man auf Granit beißt... "Ich rede so oft, sag immer das selbe - es ändert sich nichts" ... verrennt er sich auch in eine Art Depression - er ist unglücklich über eine scheinbar Ausweglose Situation sucht dann über Sex und seine Befriedigung das wohlbefinden, welches ihm fehlt ... Quasi als eine Art Droge um sich von allem zu lösen und einfach nur den Moment mit dir zu genießen, natürlich so wie er sich das ausmalt - seine Bedürfnisse - weil, in seinen Augen bist du ja die böse, die sich ihm verweigert - Ergo, denkt er, er könne erwarten, das du ihm seine Wünsche erfüllst und somit quasi Reue für dein Fehlverhalten zeigst...

                                        Vermutlich, und die Frage musst du dir mal ernsthaft stellen, steht diese Beziehung schon lange nicht mehr auf dem Gerüst der Liebe - ich würde meinen, es ist mehr eine Abhängigkeit entstanden, ein verfremden, ein dominierendes "Hass" Gefühl....
                                        ...wer seine Drogen nicht bekommt, der nimmt sich halt Ersatz![/quote]

                                        .................................................. .............

                                        Das, wie mir scheint, wichtige Argument, das "peeet" anspricht, hab ich mal rausgefiltert.
                                        Ganz gesund, einmal aus dem Blickwinkel eines Mannes Dein Problem zu betrachten. Er
                                        bringt Ansätze nicht nur zum Nachdenken, auch für eine Kommunikation, die für Dich auch
                                        SEINE verfahrene Situation einmal zu beleuchten, die ihm evtl. nicht einmal klar ist. Vielleicht schreibst Du Dir diese Gedankengänge einmal zusammen und legst sie ihm hin oder liest sie ihm vor, gibst quasi ihm hiermit einen Anstoß, sich und seine Gedanken einmal selbst zu definieren. Könnte sein, dass Euch danach eine erste gute Kommunikation gelingen könnte. Es ist Euch zu wünschen.

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                                        • Re: Trennungsabsicht wg. zuwenig Nähe/Sex


                                          Liebe Feuerelfe...

                                          ich habe nicht alle Beiträge gelesen doch im wesentlichen das wichtigste aufgenommen...gibt es denn für dich keine Möglichkeit wieder zur Lust zu kommen? Es liegt in der Natur des Mannes nach Sex zu verlangen doch finde ich die Aussage mit Weihnachten und der Polizei echt kindisch,sehe es als Akt der Verzweiflung wenn man schon sowas sagt!
                                          In einer Hinsicht habe ich Respekt vor ihm,denn nach deinen Aussagen ist er dir immer noch treu...hmm das schafft nicht jeder Mann...das wiederrum bedeutet wohl dass du ihm nicht egal sein kannst...! Bekannte von mir hatten dasselbe Problem 11jahre lang habe sie sich wort wörtlich die köpfe eingeschlagen (man stelle sich vor sex kann sowas zustande bringen!)Ab und an dachte ich mir die beiden sind echt irre und gehören in eine Anstalt...alle rieten ihnen sich zu trennen..tja aber...die Frau hat sich neu in die Beziehung eingebracht sich neu auf ihren Mann eingelassen und auch neue Dinge ins sexualleben gebracht...einfach komplett neu angefangen...Rollen gespielt usw....man höre und staune die sind heut immernoch zusammen und jetzt sind es schon 26jahre...man kann vieles verändern wenn man es auch will

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                                          • Re: Trennungsabsicht wg. zuwenig Nähe/Sex


                                            Hallo,
                                            ich habe gerade gelesen, was du durchmachst. Ich kenn das, bei uns fing das nach der Geburt unseres 2. Sohnes an. Ich war stark übermüdet und überfordert, hab meinen Sohn etwa 3 Jahre lang gestillt und hatte in dieser Zeit wirklich keine Lust auf irgendwelche Zärtlichkeiten. Anfangs konnte er es noch verstehen, doch mit der Zeit, wurde der Druck immer größer. Er fragte mich morgens schon, ob ich abends Lust hätte mit ihm zu schlafen oder ob er in der Mittagspause mal eben vorbeikommen könnte. Dieser Druck war für mich die Hölle. Ich bin kein Computer, den man auf Knopfdruck, machen lassen kann.
                                            Tja, irgendwann hat er gesagt, dann könnte er sich genausogut ne Freundin suchen und prompt, er hat es tatsächlich getan und Auch noch in sie verliebt....
                                            Also warte bitte nicht, bis er dies tut. Das ist noch viel viel verletzender, als dieser ganze Zwang! Wenn er kein Verständnis hat, solltest du vorher schon die Beziehung (EHE) beenden, bevor noch mehr handgreiflichkeiten und so weiter passieren;-)

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                                            • Re: Trennungsabsicht wg. zuwenig Nähe/Sex


                                              Liebe Feuerelfe,


                                              nach wie vor hätte ich gerne gewusst ob du in dir selbst geforscht hast und es vielleicht einen weg für dich gäbe wieder Lust an deinem Partner zu erlangen.
                                              Gutenmorgen hat in einer Hinsicht vollkommen Recht...warte nicht ab bis er es tut...schließlich weißt du ja wo das Problem liegt...für jedes Problem gibt es auch eine Art es zu lösen.

                                              Mein Mann z.B kommt äußerst selten auf mich zu,er ist oft total übermüdet und kippt halbtot ins bett.Ich versuche dann ihn und mich selbst aus dem alltag zu ziehen, mach ne badewanne voll,zünde kerzen an,öffne eine flasche wein...(damit bringe ich eigentlich nicht ihn sondern mich in die richtige stimmung mich auf meinen mann einlassen zu können)
                                              letztendlich gehe ich diesen schritt auf ihn zu,habe mich selbst aber zu nichts gezwungen und zum schluss ist es eine sache die an einander bindet und doch etwas sehr schönes ist...zu verführen und verführt zu werden.
                                              ganz wichtig dabei ist dass du aus dem kopf kriegst dass du dazu gezwungen bist...wer sich zu etwas zwingt belügt sich selbst...wenn du jedoch einen weg findest mit der situation anders umzugehen gewinnst du selbst auch etwas dabei...schließlich ist er nach wie vor dein mann,den du doch liebst,oder?

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                                              • Re: Trennungsabsicht wg. zuwenig Nähe/Sex


                                                Hey,
                                                harter Stoff. Du könntest mein älteres Ich sein.
                                                So wie deine Situation ist, kenne ich es auch, nur ich habe keine Kinder. Aber das Verhalten deines Mannes kommt dem meines Exfreundes sehr nahe.
                                                Ich habe mich getrennt, weil er sich nicht geändert hat. Und mein Ex hat ADHS, ist jetzt in Therapie um sein Leben in den Griff zu bekommen und zeigt endlich Einsicht. Aber wie es aussieht zu spät für mich.

                                                Du kannst schnell einen Therapieplatz bekommen, wenn du deinem Arzt sagst, dass es dir unwahrscheinlich wichtig ist und Suizidgedanken hast. Sowas macht man zwar nicht, ist auch nicht richtig. Abe dadurch hab ich auch innerhalb eines Monats einen Therapieplatz bekommen.

                                                Mich interessiert, was aus euch geworden ist. Du hast den Beitrag ja fast vor einem Jahr gepostet. Melde dich doch mal

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                                                • Re: Trennungsabsicht wg. zuwenig Nähe/Sex


                                                  Es ist und bleibt schwierig. Es ist ja nicht so, dass wir GAR keinen Sex hätten (wie vorher geschrieben, ein oder zweimal die Woche ja schon). Von daher konnte ich gutenmorgen und mummywayne nur bedingt zustimmen.

                                                  Ja, ich habe eine Therapeutin gefunden. Bleibt abzuwarten, ob sie die Richtige ist. Bei unserem ersten Treffen hat sie mir schon mit auf dem Weg gegeben, dass ich meine Interessen durchsetzen muss. Auch das ist schwierig. Wenn er gute Laune hat, kann ich Termine mit Freundinnen, Kollegen, etc. machen, wenn er schlechte Laune hat, dann kann er richtig gemein werden und glaubt, er kommt zu kurz.

                                                  Manchmal ist er total lieb und süß und an schlechten Tagen rennen wir uns die Köpfe ein und es wird ziemlich böse. Ich hatte mir ein Buch über ADHS und Erwachsene bzw. Beziehungen mit Erwachsenen gekauft und meiner Meinung nach stimmen mindestens 90% der beschriebenen Situationen überein. Er hat das Buch auch "heimlich" durchgeschaut, aber ist eher der Meinung, dass die meisten Punkte auf fast alle Menschen zutreffen.

                                                  Er hat auch dieses Forum entdeckt (Gott weiß wie er an meine Daten, etc. gekommen ist), meine Beiträge gelesen und war eigentlich ziemlich gefasst über meine Aktion. Die Meinungen von gutenmorgen und mummywayne fand er natürlich super!

                                                  An manchen Tagen komme ich mir selbst ziemlich depressiv vor und ich könnte fast nur heulen. Freitag habe ich einen Tag Urlaub und ich gönne mir einen Klamotten-Shopping-Tag (so richtig allein war ich vor vielleicht ein bis zwei Jahren das letzte Mal unterwegs.

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