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Und jetzt?

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  • Und jetzt?

    Hallo,
    ich (35 J.) brauche auch mal dringend Rat.

    Seit 4,5 Monaten bin ich mit meinem neuen Freund (39 J.) zusammen. Es ging alles sehr schnell und intensiv. Wir sprachen bald von zusammenziehen. Uns war klar, dass wir jetzt so 6 - 9 superschöne verliebte Monate haben und danach wohl "Beziehungsarbeit" leisten müssen. Es lief alles so gut an, wenn auch ziemlich schnell. Vor vier Wochen fing ich allerdings an, ein bisschen rumzumeckern. Ein Beispiel: Er teilt sich immer noch das Auto mit seiner Ex-Freundin, obwohl die schon 2 Jahre getrennt sind. Ich meinte dann, da er mit mir eine Beziehung mit Zukunft haben will, kann und will ich nicht verstehen, warum er von einer anderen Frau - und eine andere Frau von ihm - finanziell profitieren soll, während er sich von mir wie ein König rumfahren lässt und ich mein Auto selber finanziere (Benzingeld hat er mir schon manchmal gegeben). Richtig eingesehen hat er es nie und hat auch mal einem Freund gegenüber erwähnt, dass ich diesbezüglich ziemlich nerve.

    Zudem ist er unheimlich sensibel und so verletztlich. Er ist sehr oft sehr beleidigt. Man muß dazu sagen, dass ich sehr direkt bin und oftmals ohne Umschweife auf den Punkt komme. Er wird dann immer sehr emotional. Kommunikationstechnisch (haben auch schon Ex-Freundinnen an ihm "bemängelt"), ist er nicht gerade der Beste. Gedankenlesen kann ich nicht. Und sein ewiges Beleidigt sein geht mir auf die Nerven.

    Nun bin ich schwanger. Ziemlich schnell passiert, nicht geplant aber auch nicht unerwünscht. Als er es erfahren hat, hat er den ganzen Tag nur gelacht und geplant und Namen gesucht. Klar war, dass wir Kinder wollen. Aber natürlich nicht gleich und sofort. Aber nun ist es passiert. Nachdem ich schon drei Kinder in der Frühschwangerschaft verloren habe, geht es mir im Moment natürlich nicht so toll.

    Vor ca. 2 Wochen fühlte er sich wieder beleidigt. Ich habe hintenrum erfahren, dass er mit seinem Freund Dinge über mich gesprochen hat, die mir nicht besonders gefallen. Ich mein, der Freund weiß mehr als ich. Ich hab ihn dann darauf angesprochen und ihn gefragt, wie er darauf kommt, soetwas zu sagen und dass es an der Zeit wäre, sich zu überlegen, was er nun wolle. Dann war er wieder eingeschnappt. Auf seinen Freund. Auf mich. Und überhaupt hat er wieder geschmollt und geschmollt und geschmollt. Als ich dann mit ihm reden wollte, wurde er emotional und rannte auf's Klo…dann wurde ich sauer und hab etwas überlaut geschrien: Weißt Du was, dann sei bitte beleidigt. Sei Deinem Freund beleidigt. Sei mir beleidigt. Sei der ganzen Welt beleidigt und am Ende erstickst Du vielleicht nochmal dran. Dann bin ich gegangen und habe seine Wohnung verlassen. Seitdem herrscht ABSOLUTE Funkstille.

    Von ihm selber weiß ich übrigens, dass sein Vater auch so ist. Tolle Aussichten.

    Ich weiß jetzt ehrlich nicht, was zu tun ist. Einerseits will ich natürlich keine Alleinerziehende Mutter sein. Andererseits kann ich mit einem überempfindlichen Mann, der andauernd beleidigt ist, nicht leben. Abgesehen davon stellt sich die Frage im Moment auch gar nicht, da wir ja keinen Kontakt mehr haben.

    Er hat mir schon öfter "Achterbahnfahren" (der Gefühle) vorgeschmissen. Und das er damit nicht leben kann. Mit ein bisschen Abstand sehe ich aber, dass eigentlich er derjenige ist, der ständiges Gefühlschaos hat. Ich habe meine Gefühle zu ihm NIE in Frage gestellt. Aber wenn ich Probleme nicht ansprechen darf ohne dass er unendlich beleidigt ist??? Ich mein, das Leben ist eben nicht ausschließlich harmonisch und toll.

    Und jetzt??

    Freue mich auf Tipps.

    LG


  • Re: Und jetzt?


    Ich glaube, du hast dir deine Antwort schon selbst gegeben:

    "Andererseits kann ich mit einem überempfindlichen Mann, der andauernd beleidigt ist, nicht leben."

    Jetzt hast du noch die Möglichkeit zu entscheiden. Wenn ihr mal verheiratet seid, ist es schwieriger! Und "Alleinerziehend" bist du ja nicht - das Kind hat ja einen Vater, der auch Verantwortung hat, auch wenn du nicht verheiratet bist mit ihm.

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    • Re: Und jetzt?


      Ich kann verstehen das dir der Kragen geplatzt ist.
      Lieber allein mit den Kind als ständig Streit und einen nörgelnden Mann.
      Für die Schwangerschaft wünsche ich dir alles gute.

      Kommentar


      • Re: Und jetzt?


        Beleidigt sein oder "einschnappen" ist meist ein sogenanntes infantiles Regredieren.
        Es kann ein Persönlichkeitsmerkmal, aber auch ein übernommenes Muster untauglicher, aber bequemer Konfliktlösung sein, ungünstigenfalls eine Kombination von Beidem.
        Das kann man aus der Entfernung nicht sagen.

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        • Re: Und jetzt?


          Ja, so ist es- es ist eine Art Erziehungsmuster .
          Wenn es nicht nach meinem Kopf geht, dann bin ich halt beleidigt...

          Oder wenn ich keinen Ausweg mehr weiß.


          Ich war eine der am schnellsten beleidigten Menschen überhaupt. Wegen jedem Blick, jedem Wort habe ich schon beschlossen: der niiiie wieder...umgedreht, weg, oder zumindestens geheult- das war ich.

          "Geheilt" hat mich eine Liebe. Er hat keine Rücksicht drauf genommen.
          Hat einfach gesagt: hast du dich wieder eingekriegt???
          Auf jeden Fall hat er dieses Beleidigtsein einfach ignoriert.

          Wenn du ganz normal weitersprichst und absolut gelassen reagierst auf dieses Verhaltensmuster- nicht wie erwünscht mit entschuldigen und mit immer wieder schonen, oder drüber streiten-
          dann legt er es ab. Sicher sogar.
          Was keinen Erfolg bringt hört sich mit der Zeit auf.

          JEDER HAT MACKEN!!!! Du sicher auch!
          Lach mit ihm gefälligst über jede einzelne und erzählt sie euch gegenseitig.
          Umgeht sie nicht.
          Es gibt immer wieder liebevolle Stunden, wo sie mit Humor beleuchtet werden können.
          Zugleich auch die netten Seiten. Die hat auch ein jeder.

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          • Re: Und jetzt?


            @ Dr. Riecke: Ihre Erklärung gefällt mir hervorragend und ich glaube, dass es sich hier um ein übernommenes Muster handelt. Zusätzlich ist er wohl auch ein sehr empfindlicher Mensch.

            Aber was macht man / ich denn in so einem Fall? Haben Sie eine Idee?

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            • Re: Und jetzt?


              ich bin zwar nicht der doc,
              aber muster hat jeder von uns übenommen gekriegt.

              die zusätzliche überempfindlichkeit kann man nach m. e. so händeln:

              1. du weisst seine sehr hohe empfindsamkeit zu schätzen und zu nutzen, nimmst ihn so wie er ist und insbesondere da, wo es dir nutzt.

              2. oder du versuchst ihn umzukonditionieren (ev. ein beschneidung des präputiums verlangen), indem du ihn knallhart mit deiner wirklichkeit konfrontierst - ggf. ist eine fachkundig durchgeführte gruppentherapie anzustreben - eine preiswerte alternative stellen solche foren wie hier zu finden dar.
              den zeitpunkt allerdings, an dem er eventuell zu unempfindlich wird, solltest du rechtzeitig erkennen, damit du ihn unverzüglich aus den therapien entfernst, andernfalls bestünde u. u. die gefahr, dass er über den von dir gewünschten sensibilitätsgrad hinausschießt.

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              • Re: Und jetzt?


                @Herold:
                Danke für Punkt 2 ;-)

                Ich bin einfach der Meinung, dass nicht jeder Streit so eskalieren kann. Ich kann doch nicht jedes zweite Wochenende allein verbringen, weil er irgendwo sitzt und schmollt. Im Moment reden wir seit über zwei Wochen nicht mehr. Ich glaube schon, dass sich ein Mann in seinem Alter auch mal "zusammenreissen" könnte. "Beleidigt sein" könnte man doch nach einem überschaubarem Zeitraum wieder aufhören, oder?

                Er kann ja in Kämmerlein gehen und sich zurückziehen. Aber er sollte auch selbständig wieder den Weg nach draussen wagen. Anders sehe ich eine solche Beziehung als zermürbend.

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                • Re: Und jetzt?


                  ich kann so ein verhalten nicht nachvollziehen - in meiner partnerschaft (ca. 40 jahre) gab es auch mal verwerfungen, aber wir sind immer wieder innerhalb kürzester zeit aufeinander zugegangen.
                  nach dem geständnis eines sex. treuebruches (nach 15 jahren) lagen wir uns innerhalb 1 stunde offener aussprache wieder in den armen.

                  dennoch plädiere ich aus heutiger sicht den weg 3, den ich vorhin vergaß (mit wird eben langsam alt und damit schusselig), bei den ersten anzeichen einer nicht ausreichenden kongruenz in den verhaltensmustern beider partner, empfehle ich den zügigen abbruch einer intimbeziehung.

                  zermürbung kann sich auch in scheinbar harmonischen beziehungen unbemerkt einschleichen, mit zum teil fatalen folgen.

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                  • Re: Und jetzt?


                    Wenn sich nach einem Streit eine Partei beleidigt zurückzieht, wäre natürlich eine Möglichkeit, dass diese Person

                    an einer Störung leidet, infantil regrediert, sein Vadder ist ja auch so ... Das würde heissen, mit so einem Menschen kann man ja gar nicht anständig kommunizieren.

                    Wenn der Streit ständig eskaliert, zwei Menschen nicht miteinander Konflikte lösen können, sind normalerweise aber beide dafür verantwortlich!

                    Vielleicht bist Du sehr verletzend in Deiner Art zum Beispiel, sehr aggressiv? Vielleicht beleidigst Du ihn ja - dann wäre es logisch, dass er beleidigt reagiert.

                    Wie siehst Du Dich denn, wenn Du mit anderen Konflikte hast? Kennst Du den Begriff "Streitkultur"? Laufen Deine Streitgespräche normalerweise ganz harmonisch ab?

                    Oder wie siehst Du ihn - kann er mit anderen Personen Konflikte lösen? Oder zieht er sich auch da grundsätzlich in sein Schneckenhaus zurück?

                    Es erscheint mir etwas einfach, ihn allein für eskalierende Streits verantwortlich zu machen.

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