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... wie sand durch meine finger

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  • ... wie sand durch meine finger

    Guten Abend,

    ich lebe seit vielen Jahren im Ausland und kenne hier so gut wie keine Deutschen. Jetzt wo mein Mann, mit dem ich 8 Jahre zusammengelebt habe, mich verlassen will, weiss ich nicht wie ich mit der Situation umgehen soll und hoffe af diesem Weg von Menschen zu hoeren, die mit einen Rat geben koennen. Wir hatten eine lange und glueckliche Zeit miteinander, auch lang bevor wir ein Paar wurden. In den ersten Jahren unserer Beziehung war unser Leben sehr erfuellt bis vor sechs Jahren eine Veraenderung eintraf. Ich merkte, dass er mich stets weniger begehrte und wir eigentlich beinah keinen Sex mehr hatten und wenn, er ziemlich Lustlos war. Bald entdeckte ich, dass er auf unserem Rechner staendig Sexsites besuchte und Dateien mit unzaehligen Pornofotos hatte. Es traf mich so, gerade weil unser Sexleben in jener Zeit bar aller Freude war. Ich endeckte ausserdem, dass er Kontakt zu einer Frau hatte, mit der er sich, waerend ich auf Reisen war,getroffen hatte. Seitdem schickten sie sich gegenseitig Pornophotos und sie schrieb ihm ziemlich obszoene emails.

    Diese Einsicht tat sehr weh und ich erzaehlte ihm desshalb auch direkt was ich entdeckt hatte und wie ich mich fuehlte. Es war unsere erste Krise und er probierte alles um mich davon zu ueberzeugen, dass es bedeutungslos war.

    Obwohl ich langsam wieder Vertrauen gewann, hatte dieser Vorfall grossen Einfluss auf meine eigene Sexualitaet. Ich fuehlte mich stehts weniger anziehend und sexy und merkte doch, dass ich mich oft an die Worte dieser Frau erinnerte und sie mir durch den Kopf spukte. Unsere Beziehung war zwar noch immer sehr innig, doch wollte mein Mann eigentlich nicht mehr mit mir schlafen. In den letzten sechs Jahren ist nur noch ein paar Mal geschehen.

    Wir sind zusammengeblieben, aber das gemeinsame Leben wurde immer schwieriger. Probleme und Streitigkeien nahmen zu. Es ging staendig hin und her und in den letzten Monaten konnten Lapalien in grosse Diskussionen ausarten und am Ende verlor er die Fassung und all sein Frust entlut sich in einem Wutanfall.

    Diese Situation hat sich in den letzten Monaten zwei mal wiederholt und beide Male schmiss er mich am Ende aus dem Haus, in dem wir seit acht Jhren zusammenleben. Beim ersten Mal wohnte ich drei Wochen bei einer Freundin. Wir hatten in der Zeit Kontakt, sprachen viel. Wir wollten die Beziehung nicht aufgeben und zueinander zurueck finden. Nach drei Wochen kehrte ich nach Hause zurueck - nach drei Monaten war es wieder so weit.

    Ich habe das Haus wieder verlassen aber jetzt haben wir keinen Kontakt mehr. Er will nicht mehr mit mir reden, auf jeden Fall nicht ueber unsere Zukunft.Etwas ist in ihm abgestorben.

    Ich bin so furchtbar traurig und vermisse unser gemeinsames Leben so sehr. Meine Geschichte hier ist natuerlich auf's Minimum reduziert und dadurch sehr einseitig. Ich find es im Moment unmoeglich, tapfer zu sein, stark zu sein, eine neue Perspektive zu finden. Obwohl ich hier einen guten Job habe und in 16 Jahren hier ein Leben aufgebaut habe, kommt zum ersten Mal der Gedanke in mir auf, nach Deutschland zurueck zu kehren. Ein Leben hier ohne ihn ist mir unertraeglich. Ich sehe mein Leben wie Sand durch meine Finger rinnen. Was aber geschieht, wenn man nach so langer Zeit wieder voellig von vorne anfangen muss, ein neuen soziales und professionelles Leben aufbauen muss? Wohin wurde ich gehen? Ich zweifel an allem und weiss nicht was ich machen muss.

    Kann jemand mir helfen, eine Antwort zu finden?


  • Re: ... wie sand durch meine finger


    Tja,...mir gehts/ging's ähnlich...nach 20 Jahren Ausland,allein wegen demTyp,und weil die Lokalität für zwei zu eng wurde, wieder zurück nach DE. GLÜCKLICH bin ich damit nicht...soviel voraus gesagt....

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    • Re: ... wie sand durch meine finger


      Wo lebst du denn nun?

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      • Re: ... wie sand durch meine finger


        Hallo Shanti, in den Niederlanden. Kennst Du die Situation?

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        • Re: ... wie sand durch meine finger


          Nein, Nerea ist da eher die Richtige. Zumindest was das Thema "Fern der Heimat" betrifft. Aber es ist zumindest ein Anhaltspunkt.

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          • Re: ... wie sand durch meine finger


            yippie, dann hast du bestimmt auch ein wohnwagen...

            nein mal im ernst, warum solltst du an anderer stelle nicht neu anfangen, scheinbar fühlst du dich in nl nicht mehr wohl. habe auch schon öfter die länder gewechselt, ich selbst finde ein neuanfang hat auch immer etwas ganz besonderes, das erste jahr ist meist sehr schwer, aber dann zeigen sich die ersten erfolgserlebnisse. das stärkt ungemein, außerdem wächst man oft über sich selbst hinaus

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            • Re: ... wie sand durch meine finger


              Naja, ganz so hab ich's nicht erlebt. Ich hab zuvor auch in verschiedenen Laendern gelebt und kam zum Studium schliesslich hierher. Aber am Ende macht diese Tatsache ja auch nicht echt nen Unterschied. Es ist schliesslich so, dass das Ende der Partnerschaft mir den Mut zu nehmen scheint, fuer ein Leben hier stark genug zu sein. Aber wuerd sich das denn aendern wenn ich in D-land waere?

              Wie hast du dass denn erfahren, Nerea?

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              • Re: ... wie sand durch meine finger


                Da hast du sicher recht mit dem ws du ueber den neuanfang sagst, das hab ich auch schon ein paar mal so empfunden. Du hast wohl auch recht, dass ich mich hier in NL nicht so wohl fuehle. Ich fand es in NL immer am schwierigsten, mich akzeptiert zu fuehlen. Frueher wohnte ich in den usa und england, eine weile in italien. Das klingt vielleicht etwas unlogisch, aber dort fuehlte ich mich schon geborgener.

                Hast du laenger im Ausland gelebt? Und wesshalb bist du wieder zurueck nach Deutschland gegangen?

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                • Re: ... wie sand durch meine finger


                  ja ich war fast 6 jahre im ausland, ich denke der hauptgrund für mich nach deutschland zurück zu kehren, waren gedanken über meine zukunft. in deutschland bin ich zum thema rente, oder evtl. arbeitsunfähigkeit sicher besser abgesichert und aufgehoben, als in anderen ländern. ich war damals mitte 30 also ein guter zeitpunkt um in deutschland noch mal von vorne anzufangen. mit steigendem alter wird es immer schwieriger, auch die energie dafür aufzubringen.

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                  • Re: ... wie sand durch meine finger


                    Ich hab noch nie so ein Gefuehl gehabt das mich ueber eine Rueckkehr nachdenken liess. Aber jetzt wo ich so voellig entwurzelt bin durch die Trennung von meinem Mann kommen mir solche Gedanken. Ich merke jetzt auch, dass ich meine Familie vermisse. Komische Entwicklung - hat vielleicht mit meinem Alter zu tun. Bin jetzt 43 und stelle mir vor wie es sein wird wenn ich aelter bin und keine Familie habe.
                    Klingt ziemlich sentimental.

                    Bist du gluecklich ueber die Entscheidung zurueck zu gehen? Bist du in deine Geburtsstadt zurueckgekehrt? Ich wuerd gern mehr erfahren denn ich merke, dass es mir hilft nach zu denken.

                    Vielen dank!

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                    • Re: ... wie sand durch meine finger


                      Ja ich wollte auch noch eben zuruekkommen auf deine erste reaktion. Du sagst, dass das erste jahr schwer sein wird. Naja, wenn ich ueberlege wie es sein wird, hier in nl ein neues leben auf zu bauen, denk ich dass es auch sehr schwer sein wird, denn mein leben hier, soziale kontake etc sind zo bestimmt durch meine beziehung. Desshalb zweifle ich, dass ich hier am rechten ort bin. Vielleicht ist der gedanke nach deutschland zu ziehen aber nur eine fluchtreaktion.

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                      • Re: ... wie sand durch meine finger


                        ja doch mittlerweile bin ich glücklich über meine entscheidung. ich finde deine gedanken angebracht, ich hatte in etwa die gleichen, habe auch an meine zukunft nachgedacht, was ist in 10 jahren, wo sind meine freunde meine familie, meine wurzeln. keiner selbst ich habe es nur ungerne zugegeben, wie sehr alle über meine entscheidung ins ausland zu gehen gelitten haben. meine beste freundin hat mich kurz vor meiner rückkehr besucht, hat mir ernsthaft den kopf gewaschen, sich sehr besorgt und erschrocken gezeigt, wie sehr ich mich verändert habe. ich habe das zum anlass genommen, nachzudenken, zu reflektieren. was bringt mir das leben im ausland, was erwarte ich davon, wie sieht es in 5 jahren aus. kurze zeit später hat sie mir eine wohnung in d. besorgt, ich bin zurück, in die nähe meiner geburtsstadt. sie hat mir am anfang geholfen, viele menschen waren für mich da, ich war verwirrt, habe mich erst mal zurück gezogen, bis ich mich an das leben in d. wieder gewöhnt habe. doch diese entscheidung war für mich die richtige.

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                        • Re: ... wie sand durch meine finger


                          fluchtreaktion, war es für mich ins ausland zu gehen, ich wollte vor meiner vergangenheit flüchten. aber das geht nicht. trotzdem, bereut habe ich die entscheidung nie.

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                          • Re: ... wie sand durch meine finger


                            Ja, meine grosse angst ist, hier die energie nicht aufbringen zu koennen. Ich lebe in einer stadt in der es ziemlich aussichtslos ist, eine wohnung zu finden. Das ist ein praktischer grund der mir durch den kopf geht. jetzt wohn ich zeitlich bei einer freundin die sich furchbar lieb um mich kuemmert, aber ihre wohnsituation ist beschraenkt. Ich denke auch oft daran, dass ich fuer meine mutter da sei moechte, wenn sie mich braucht. Das scheint mir im moment alles sehr 'vernuenftig'.
                            Hast du menschen zurueckgelassen, denen die trennung von dir weh getan hat?

                            Kommentar


                            • Re: ... wie sand durch meine finger


                              was meinst du denn mit "vor der vergangenheit fluechten"?
                              Ich hab hier in NL ab und zu deutsche kennengelernt die irgendeiner undeutlichen vergangenheit entfliehen wollten. Bei mir wars auch ein wenig so. Obwohl ich die deutsche sprache so liebe, habe ich mich lange geweigert mich damit zu identifizieren. Hier habe ich uebrigens schwer kontkt zu den nlaendern machen koennen - hab auch ziemlich viel mit vorurteilen zu tun gehabt. nach ner weile fuehlte ich mich so wie der unverstandene aussenseiter. Mein zuhause war desshalb mein zufluchtsort. da konnte ich mich zurueckziehen. war so als op ich in meinem elfenbeinturm langsam in vergessenheit geriet.
                              Mensch, das klingt ganz schoen idiotisch!

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                              • Re: ... wie sand durch meine finger


                                ja, da gab es menschen die ich zurück lassen musste, in der zeit sind mir einige sehr ans herz gewachsen, ich ihnen auch. den abschied von meiner freundin werde ich sicher nie vergessen, ihr gesicht sprach bände, gesagt hat sie nicht viel. sie wusste das es mir an andere stelle besser gehen wird, sie hat mich ziehen lassen. aber eine gemeinsame zukunft in d. wäre nicht realisierbar gewesen. das wussten wir beide.

                                warum versuchst du nicht mal für ein paar wochen nach deutschland zu gehen, verlass dich da auf dein gefühl. was empfindest du in deiner alten heimat ? wie reagieren die menschen auf dich? oder möchtest du dir nicht eingestehen, das dein traum nicht in erfüllung gegangen ist?

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                                • Re: ... wie sand durch meine finger


                                  Naja, ich glaub nicht, dass ich muehe haette mir einzugestehen dass mein traum nicht in erfuellung gegangen ist, denn eigenlich hab ich hier auch furchtbar glueckliche zeiten erlebt und diese erinnerungen werden auch immer teil meines lebens sein. Ich war in den letzten jahren manchmal mit meinem mann in d. Er war immer sehr erstaunt darueber, dass er dort eine ganz andere frau sah. Ich war immer sehr froh unter den menschen dort. Gespraeche entstanden so viel schneller und ich fuehlte auch dass menschen mich scheinbar schneller begreifen konnten. Das sgt natuerlich eine ganze menge, nicht wahr.
                                  Fuer eine weile zurueck zu gehen waere wahrscheinlich nicht so einfach, da ich in der naechsten zeit nicht so mal drei wochen urlaub nehmen kann. Als wir uns trennten, habe ich mich krank gemeldet. Es ist ja jetzt erst eine woche her.

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                                  • Re: ... wie sand durch meine finger


                                    Ich kann mich entspannt zurücklehnen, Befraut hat sich der Sache angenommen....
                                    Ist vielleicht auch besser so...

                                    Kommentar

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