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Konsequenzen/Veränderungen

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  • Konsequenzen/Veränderungen

    mal wieder ich. Dreh mich einfach im Kreis. Beziehungsmässig. Mir fehlts an Orientierung. Lieg ich richtig, beurteile ich die Situation richtig?
    Ist aber auch schwer zu beschreiben, schliesslich sind wir schon drei Jahre zusammen, in denen sich ständig was verändert hat. Ich versuchs mal kurz zu machen:

    1. Jahr: Total verliebt, aufeinander extrem fixiert, aber Schwierigkeiten mit den Kindern, die darauf natürlich einmal eifersüchtig reagieren, verschiedene
    Erziehungsansichten usw. - und viel Alkohol

    2. Jahr: Immer mehr Streit, der unter dem Alkoholeinfluss eskaliert, ich mache daraufhin eine 16wöchige Therapie

    3. Jahr: Da kristallisiert sich für mich immer mehr heraus, wo Grenzen sind, wo meine Bedürfnisse sind, die der Kinder, die meines Partners. Erstens kann ich
    diese Grenzen jetzt besser setzen, stop sagen, viel wichtiger aber: ich erkenne sie allmählich - um stop zu sagen, muss man ja erst einmal wissen, wo die Grenze liegt. Das fällt mir immer noch sehr schwer.

    Ich neige einfach dazu mit dem anderen mich zu verbinden, wenn z.B. mein Kind sein Zimmer aufräumen soll und dann weint ... oder 13 jahre alt ist, und mir daraufhin erklärt, dass es ohnehin Suizidgedanken hat ... dann lasse ich mich in ihre Welt ziehen und bestehe nicht auf dem aufgeräumten Zimmer.
    Und heute sage ich vielleicht: Nimm Dir nen Strick, aber räum bitte vorher auf :-)))
    Nee, so lustig ist das nicht. Meine Leute sind ja auch nicht doof, die wissen schon, wie sie mich kriegen.

    Nun, gut, gegenüber meinen Kindern kann ich das. Ich glaube, ich kann das auch gegenüber meinem Partner viel besser. Ich habe in diesem letzten Jahr deutlicher Grenzen gesetzt.

    Nun hat er eine Grenze zum xten Mal überschritten. Und nun habe ich gesagt, dann will ich nicht mehr. Dann fleht er mich an. Und ich kann sein Leid kaum ertragen und sage: ok, sieh es nicht so endgültig. Verändere endlich was! Dann bin ich bereit für eine Beziehung. Bin ich auch, ich denke, da ist wirklich sehr viel da von dem, was man Liebe nennt. Aber das kann doch sehr im Widerspruch zu dem stehen, was eine Beziehung positiv macht.

    Ich denke schon, dass man jemanden lieben kann, seine Art, sein Lächeln, - dass obwohl er vielleicht gewalttätig ist -, die Beziehung ist dann halt nicht tragbar, dieses Gefühl kann aber bleiben - sonst wären nicht so viele unglücklich.
    Egal, auf jeden Fall ist die Beziehung ja unmöglich, wenn derjenige sein Verhalten nicht ändert.

    Und das ist das, was mir nicht in den Kopf geht. Er liebt mich (wie auch immer), ich liebe ihn. Das ist doch eine Basis. Es erscheint mir so schwachsinnig, dass es nicht geht.

    Aber irgendwas geht da nicht. Ich sage stop. Er stimmt dann zu. Ich geb mal n paar Beispiele:

    Er trinkt Alkohol - rastet aus -
    oder finanziell - gibt am Monatsanfang sein Geld aus, braucht am Monatsende meine Unterstützung
    oder Kindererziehung ... sein Sohn hat andere Rechte als meine Kiddies
    oder Freizeitgestaltung, Gestaltung unseres gemeinsamen Umfeldes.
    oder sex ...

    Alles Dinge, wo ich mich verarscht fühle, und wenn ich das anspreche (seit nunemhr einem Jahr einigermassen konsequent) , sitzt vor mir ein einsichtiger, trauriger Mensch. "Ich will Dich nicht verlieren, ich bin schuld, ich bin schlecht, ich muss was ändern"

    Genau, ich versichere ihm, dass es nicht um Schuld, sondern um Verantwortung und vor allem Veränderung geht. Und ich verstehe es einfach nicht, das da nichts passiert !!!

    Genauso jetzt, wo alles kaputt ist,

    denn ich will nicht mehr mit ihm
    mein Suchtproblem angehen
    meine Finanzen, mit ihm einen haushalt teilen
    mit unseren kindern gemeinsam erziehen
    unsere freizeit gestalten
    oder sex haben

    sitzt er immer noch vor mir, klagend , er sei so schuldbewusst und bereit zu verändern. Was soll ich sagen:

    Mach ne therapie
    teile Dir Dein geld gemäß meiner anweisung ein
    erziehung meinen ansprüchen entsprechend
    ich bestimmt die freizeitgestaltung
    und unseren sex..

    na toll, so ansatzweise haben wir sowas versucht, dann lügt und betrügt er ... ist ja klar, ist ja nicht aus seinem Wunsch nach Veränderung entstanden oder? Es nützt doch nichts, wenn ich ihm da anweisen gebe, wenn er es nicht von sich aus will.

    also, ich weiss nicht,
    wahrscheinlich hab ich soviel zeit investiert, weil ich es einfach nicht verstehe, dass da ein Mensch einfach keine Konsequenzen zieht aus seinem Verhalten, oder?

    "Tut mir leid, setz mich hin wie ein Kleinkind, bitte hab mich weiter lieb ... aber bereit zu Veränderungen bin ich nicht."

    Oder ? Seh ich da was falsch? Ich glaub mir fällt das wirklich schwer, weil ich wieder mal die Grenzen nicht erkenne. Ich weiss momentan jedenfalls sicher: so will ich nicht mehr.

    Aber man hat sich doch gern, liebt sich,
    aber wenn Veränderungen so gar nicht gehen, dann hilfts nix, oder? Liegt doch nicht an mir. Oder sehe ich da irgendwas falsch?


  • Re: Konsequenzen/Veränderungen


    Hallo Sandra,

    warum sollte er sich verändern?

    Du bist so leicht zu verwirren.

    Wenn bei Dir das Mass voll ist, läßt er sich in die Mutter-Sohn-
    Rolle fallen, und schon ist Deine Verwirrung komplett, und Du
    vergisst total, dass Dein Partner, ein Mann vor Dir sitzt und
    nicht ein Kind, das über das Ziel hinausgeschossen ist.

    Du hast Angst vor einer Trennung, obwohl das die einzige Chance
    für Eure Beziehung sein könnte.

    Trennt Euren Lebensraum.Trefft Euch, besucht Euch, unternehmt
    gemeinsam etwas, aber trennt Euren Alltag.

    Nimm ihn endlich ernst, und laß ihn seine Probleme alleine
    lösen oder auch nicht.Wenn Du durch die räumliche Trennung
    etwas besser die Finger von seinen Problemen lassen kannst,
    wird sich Euer beider Leben verbessern.

    Du sagst, er soll sich verändern. Solange es Menschen gibt,
    die die Probleme ihrer Partner aufsaugen wie trockene Erde,
    Menschen wie Du also, ist eine Veränderung gar nicht möglich.

    L.G.Sie51

    Kommentar


    • Re: Konsequenzen/Veränderungen


      Sandra, ich denke es ist möglicherweise ein inneres Schuldgefühl, welches einem von einer definitiven Entscheidung zurückhalten könnte. Das es so für dich nicht weitergeht, scheint nach deine Aussage ja klar zu sein. Verständlicherweise, denn es zerrt auf Dauer vermutlich sehr. Allerdings wird auch dein Freund das Instrument des Schuldgefühls gut zu nutzen wissen. Und leider kann ein solches Gefühl auch sehr gefügig machen, so dass man Tag für Tag die Hoffnung mitnimmt und eine klare Entscheidung sein lässt. Logisch das jeder zu seinem Vorteil versucht den anderen zu beeinflussen und in seinem Sinne umzustimmen. Letztlich hat man nur zwei Alternativen.
      1. Wir richten uns nach den Vorstellungen des anderen und haben den Eindruck, gezwungen zu sein.
      2. Wir richten uns nicht nach seinen Wünschen und haben Schuldgefühle.
      Beides ist eine enorme Belastung. Als Opfer sieht sich aber dann meist noch der andere.
      Wenn wir uns unter Druck fühlen, wütend, schuldig, ängstlich oder hilflos sind und wir wider unseren eigenen Bedürfnissen handeln, daran glauben selbst sich falsch zu verhalten, wir uns für das mögliche Unglück des anderen verantwortlich fühlen und beginnen zu rechnen, wer was wann und wie häufig tut, dann gehört das meiner Meinung nach schon zu einer emotionalen Erpressung.
      Wenn wir aber nachgeben dann passiert in gewisser Weise folgendes.
      - Wir sagen uns, dass die eigenen Wünsche nicht so wichtig sind.
      - Wir sagen uns das nachgeben besser ist, als Gefühle des anderen zu verletzen.
      - Wir geben eine Art Macht ab und fügt sich.
      - Man macht Dinge um der Ruhe und Frieden halber und ist sich über die eigenen Bedürfnisse unsicher.
      - Man gibt viel auf, nur um es dem anderen Recht zu machen.

      Doch ehrlich, man ist nicht herzlos wenn man nicht auf eine solche Art von emotionaler Erpressung reagiert. Klar, man soll Gefühle und Bedürfnisse des anderen nicht ignorieren aber man muss es nicht für gut heißen. Das gilt für beide, denn auf die Gefühle und Bedürfnisse des anderen einzugehen, gilt ja schließlich für beide.
      Wir sind nicht immer für die Gefühle und das Verhalten des anderen verantwortlich, sondern meist der andere selbst. Wenn man nicht nach seinen Vorstellungen funktioniert ist man noch lange kein schlechter Mensch. Man kann wohl akzeptieren, dass sich der andere bei einer Entscheidung schlecht fühlt, doch man soll nicht die Schuld dann nur sich geben. Zu dem was ist, gehören in der Regel zwei Menschen. Was ist mit deinen Bedürfnissen und deinem Wohlbefinden? Je länger sich nichts an der Situation ändert umso mehr wird der Leidensdruck sein.
      Wenn du dir sicher bist was du willst, dann gehe diesen Weg ohne Schuldgefühle. Chancen auf Veränderung hat er ja wohl auch schon oft bekommen. Wo aber ist deine Chance auf Verbesserung der Lebensqualität?
      Wenn er dir diese nicht geben kann Sandra, dann muss du sie dir selber holen. Ich wünsche mir sehr für dich, dass du bald aus diesem Gefühlschaos entfliehen kannst.

      Kätzchen

      Kommentar

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