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Kreislaufzusammenbruch bei Narkosen/Spritzen

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  • Kreislaufzusammenbruch bei Narkosen/Spritzen

    Sehr geehrter Herr Dr. Völkert,

    ich habe ein Problem mit der Verträglichkeit von lokalen Betäubungen und anderen Injektionen die in meinen Körper eingeführt werden.

    Als mir mein Zahnarzt im Feb 2006 eine Spritze zur lokalen Betäugung im Mund zwecks einer Zahnbehandlung setzte, bekam ich darauf hin einen Kreislaufzusammenbruch bzw. kämpfte Minuten lang mit der Ohnmacht (STerne vor den Augen, Ohrensausen, Hitzewelle, dunkelheit..)! Dieser Zustand ist so unbeschreiblich schlimm, man ist ablosut hilflos. Ich bin ein sportlicher Mensch, schon immer mit einem niedrigen Blutdruck aber dies ist im Allgemeinen ok.

    Bei weiteren Zahnarztbesuchen wiederholte sich der Zustand nach der Narkose Spritze jedes Mal. Der Zahnarzt bat mich vor den Behandlungen genug zu essen damit mein Kreislauf stabil bleibt. Es half nicht.

    Ich dachte es liegt an der Zahnarzt Spritze, eventl. an dem Narkosemittel welches ich nicht vertrage - dann kippte ich im Sommer 06 jedoch bei zwei anderen Ärtzen um und brach zusammen wo ich jeweils Schmerzmittel in den Po gespritzt bekam!

    Ich merke genau, sobald sich die gespritzten Mittel in meinem Körper verteilen, dann werde ich ihn diesen fast ohnmächtigen hilflosen Zustand versetzt welcher einige Minuten anhält.

    Die Ärzte haben meinen Zustand belächelt, meine Fragen - woran es liegen könnte - nicht beantworten können. Jetzt stehen wieder einige Untersuchungen mit Betäubungen etc. an - vorher möchte ich unbedingt wissen, was in meinem Körper nach einer Spritze vor sich geht und warum mein Körper sich neuerdings so verhält. Ich bin 30 Jahre alt (weiblich).

    Können Sie mir helfen, bzw. mir eine Fachrichtung nennen die sich mit meinem Problem auskennt? Muss ich die Ärzte zB. vor einer Vollnarkose im Krankenhaus etc. auf mein Körperverhalten hinweisen?
    Hat jemand in diesem Forum ähnliche Erfahrungen gemacht?

    Ich freue mich sehr auf Antworten,
    Viele Grüsse ALexandra


  • Re: Kreislaufzusammenbruch bei Narkosen/Sprit


    Hallo Alexandra,
    was Sie beschreiben nennt man in der Fachsprache vasovagale Synkope, auf gut deutsch: Ohnmachtsanfälle infolge Streß-/Angstreaktion. Diese Reaktion läuft unbewußt ab, auch wenn Patienten sagen, sie hätten keine Angst etc.
    Durch den "Injektionsschmerz" wird im Körper ein Vagusreiz ausgelöst mit primärem Abfall der Herzfrequenz und damit häufig verbundenem Blutdruckabfall; als Reaktion darauf steigt dann die Frequenz wieder an ("Herzklopfen"). Klinisch zeigen die Patienten Blässe und schildern ein "komisches Gefühl" im Kopf, manchmal Ohrensausen, Schwarzwerden vor den Augen, Schweißausbrüche usw. Manche Menschen zeigen schon eine solche Reaktion, wenn sie nur eine Injektionsnadel sehen.
    Prophylaktisch kann man wenig zielgerichtetes tun; früher gab man Riechsalz unter die Nase, manche schwören auf die Notfalltropfen der Bachblütentherapie.
    Gruß F. V.

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    • Re: Kreislaufzusammenbruch bei Narkosen/Sprit


      Ganz Vielen Dank für Ihre Antwort.

      Das heißt ich muss mir keine Sorgen um meinen Kreislauf machen oder dass die vasovagale Synkope Folgen hat? Und mit dieser Reaktion weiterleben...? mfg Alexandra

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      • Re: Kreislaufzusammenbruch bei Narkosen/Spritzen


        Hallo Alexandra,

        es geht mir ähnlich. Erst der damals führende Herzspezialist hier in Berlin fand den Ansatz:
        Mittel zur Lokalanästhesie enthalten geringe Mengen Adrenalin, um den Kreislauf zu stabilisieren.

        Leider reagieren einige Menschen negativ auf Adrenalin. Bei mir lösen selbst winzige Mengen Adrenalin schweres Herzflimmern aus!

        Das Tückische daran ist, dass dieser Effekt erst mit einer Verzögerung von ca 30-40 Minuten eintritt. Es folgen wenige Minuten, in denen ich ein euphorisches Gefühl habe - und dann haut es mich innerhalb weniger Minuten regelrecht um.

        Hilft nur liegen, Kopf tief, Beine hoch.

        Nach ca. 10 Minuten bessert sich der Zustand etwas - für einige Minuten. Dann wird es noch übler, dann wieder leichte besserung, nun auf niedrigerem Niveau - usw. usw. so etwa eine dreiviertel Stunde lang.

        Dann kann ich wenigstens wieder aufstehen.

        Nachdem das mehrfach - immer übler - passiert war, habe ich seitdem massive Herzrhythmusstörungen als Dauerzustand.

        Zur Warnung:
        Der Versuch, mir auch nur etwas Sauerstoff zuzuflächeln löste heftige unkontrollierbare Zuckungen des ganzen Körpers aus - für etwa 12 Stunden!

        Tipp:
        Vielleicht lässt du dich z.B. in einer Klinik auf Überempfindlichkeit/Allergien untersuchen! Dass die meisten Ärzte von "psychischen Faktoren" sprechen, sollte dich nicht davon abhalten.

        Auch der Prof. in Berlin hatte erst Assistenten/Oberarzt gegen sich, bis er die alle mit Fakten in die Pfanne hauen konnte - aber von denen schämte sich keiner ...! - Meinen Respekt, der Prof. war ein großes Risiko eingegangen, sein Prestige stand - ein wenig - auf dem Spiel!

        Tu es, geh' in ein renommiertes Institut!

        Liebe Grüße
        Andisan

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        • Natella
          Natella kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Liebe Alexandra77 und Andisan,

          Falls keine individuellen Krankheitsbilder vorliegen, deuten die von Euch beschriebenen Symptome auf die Reaktion auf Adrenalin, das Mittel, welches die mitteleuropäische Zahnärzte in den gängigen Betäubungsspritzen einsetzen. Der Grund dafür liegt darin, dass Adrenalin hilft, die Betäubungsmittel schneller wirken zu lassen. Gerät das Mittel direkt in ein Gefäss, ist die Wirkung und die Nebenwirkung umso schneller und stärker. Dies führte oft zu lebensgefährlichen Reaktionen.
          Nicht viele Zahnärzte sind sich dieser Gefahren bewusst.
          Ich bin darauf gekommen durch eigenes trauriges Erlebnis und anschliessende Untersuchungen durch die Zahnärzte und Professoren der Dentalmedizin in der Verwandtschaft. Die Fachleute, welche diese sich bei vielen meist weiblichen Patientinnen vorkommenden Nebenwirkungen kennen, verwenden nur die Betäubungsmittel ohne Adrenalin. Sie wirken länger und sind vielleicht etwas schwächer, verursachen jedoch keine lebensgefährlichen Kollapse.
          MfG
          Natella


      • Re: Kreislaufzusammenbruch bei Narkosen/Spritzen


        ... das hatte ich noch vergessen:

        Es gibt adrenalinfreie Lokalanästhetika, z.B. MEAVERIN !
        Das nur als Hinweis und um dir Hoffnung zu machen.
        Also, unbedingt das Problem klären zu lassen!

        Liebe Grüße
        Andisan

        Kommentar


        • Örtliche Narkose bei einer Schwangerschaft


          Sehr geehrter Herr Dr. Völkert,

          mein Mann und ich wollen ein Baby und sind fleißig dabei. Lezte Woche habe ich jedoch bemerkt das mir ein Weisheitszahn wächst. Es ist noch nicht schmerzhaft wird aber demnächst sicherlich noch werden. Ich habe das Entfernen der Weisheitszähne immer vor mich her geschoben aber nun ist es leider soweit die Zähne kommen doch noch! (::I)Dies heißt ich muß die mir bald entfernen lassen was ist aber wenn ich demnächst schwanger werde ist das ungesund für das Baby? Dann bräuchte ich ja eine Narkose(()

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          • Re: Örtliche Narkose bei einer Schwangerschaf


            Hallo,
            die Entfernung von Weisheitszähnen erfolgt üblicherweise in örtlicher Betäubung (Leitungsanästhesie) bei einem Zahnarzt oder Oralchirurgen. Die dabei verwendeten Medikamente sind in der Anwendung auch während einer Schwangerschaft unproblematisch. Sollten Sie zum Zeitpunkt der Zahnextraktion tatsächlich schwanger sein, müssen Sie den Zahnarzt jedoch darauf hinweisen.
            Alle Gute und schöne Ostern!
            F. V.

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            • Re: Kreislaufzusammenbruch bei Narkosen/Spritzen

              Also, die Sache mit dem Adrenalin kann ich nur bestätigen, es ist genau so wie Natella sagt.
              Ich hatte noch nie Probleme beim Zahnarzt, bin aber sonst bei Spritzen (Tetanus) immer an die Grenze eines Kreislaufkollapses gekommen.
              Ich habe einen tiefen Blutdruck, sonst bin ich aber kerngesund und topfit (Ausdauersport, Bergsteigen etz.)
              Bei einer Zahnbehandlung mit Betäubungsspritze ist des Betäubungsmittel direkt in eine grössere Blutader geflossen und abtransportiert worden. Das Mittel hat lokal nicht gewirkt, weil es vom Blut weggeschwemmt wurde. Kurz darauf bin ich ohne Vorwarnung in Ohnmacht gefallen.
              Das hat mit Spritzenangst überhaupt nichts zu tun. Ich war auch erstaunt, dass der Zahnarzt diesbezüglich ein völliger Ignorant war.

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              • Re: Kreislaufzusammenbruch bei Narkosen/Spritzen

                Hallo Alexandra77, ich hätte nicht gedacht das es Mensch gibt die exakt die geichen Probleme mit Nakosen repektive Spritzen haben wie ich sie habe. Es ist genau sowie du es beschrieben hast. Der Gang zum Zahnarzt ist für mich aus diesem Grunde die Hölle. Ich halte lieber den Schmerz aus als das mir der Arzt eine Spritze ins Zahnfleisch verabreicht. Aber, bei manchen Eingriffen gehts nunmal nicht anders. Kannst du mir mal schreiben ob sich dein Problem mit den Spritzen mittlerweile gelegt hat und wenn ja was hast du dagegen unternommen damit dir das nicht mehr so zusetzt. Bei mir ist es so sobald der Zahnarzt mir die Spritze setzt und das Betäubungsmitte verabreicht wird mir Kotzübelschlecht...mir wird schwarz vor den Augen....Schweissausbrüche...Blutdruckabfall...... geht bis kurz vor der Bewustlosigkeit. Lieben Gruss Michael aus Duisburg

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                • Re: Kreislaufzusammenbruch bei Narkosen/Spritzen

                  Der Beitrag ist zwar schon ein paar Jahre alt, für mich allerdings sehr aktuell.
                  Mir geht es im Prinzip genau so wie der Themenstarterin. Kurz: Spritze, 10-20 Minuten warten, Licht aus.
                  Eigentlich ging ich bisher davon aus keine Angst vor Spritzen zu haben, nur vor den Folgen der Spritzen.
                  Bei mir kommt noch hinzu, dass ich durch viele schlechte bzw. schmerzhafte Erfahrungen bei diversen Zahnärzten unter Zahnarztangst leide. Mit Spritzen konnte ich auch nie richtig betäubt werden. Wenn ich Zahnärzte darauf hinwies, dass ich nach der spritze Kreislaufprobleme bekomme, wurde ein "kreislaufschonendes Mittel" gewählt, nur betäubte das überhaupt nicht. So hatte ich zusätzlich noch wahnsinnige Schmerzen bis der Kreislauf sich verabschiedete!
                  Leider eine sehr bescheidene Kombination, entsprechend sehen meine Zähne, ich bin 51Jahre, inzwischen aus.
                  Mir bleibt daher nur noch die Option Zahnersatz. Nur möchte ich wegen der vielen Nachteile (schlechter Sitz, Druckstellen, Knochenabbau etc.) keine Vollprothese.
                  Auch wenn es mich viel Geld kosten wird, möchte ich implantatgetragenen Zahnersatz (All on 4 oder Stegprothese). Zuvor jedoch müssen alle voch vorhandenen Zähne gezogen und einige Entzündungen am Knochen behandelt werden. Da wäre eine Vollnarkose angeraten, nehme ich mal an. Allerdings lehnt die AOK bereits jetzt eine Übernahme der Vollnarkose bei der Implantation ab, zumal ich auch aus Kostengründen diese Behandlung im Ausland vornehmen lassen möchte.
                  Ich kenne mich nun mit der rechtlichen Seite überhaupt nicht aus. Mir ist nur bekannt, dass die AOK die Vollnarkose bezahlt, sofern sie "medizinisch notwendig" ist. Das wäre sie ja dann auch bei der Implantation, nur argumentiert die AOK dass ja die Implantation selbst nicht medizinisch notwendig ist, somit auch die Vollnarkose nicht übernommen werden muss.
                  Was haben wir doch für ein super Gesundheitssystem!!!
                  Würde es mir helfen, wenn ich die Kostenübernahme gerichtlich einklage? Aus diesem Anlass würde ich mir sogar freiwillig zum Beweis eine Spritze setzen lassen!

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                  • Re: Kreislaufzusammenbruch bei Narkosen/Spritzen

                    Hallo,
                    unser Gesundheitssystem ist sicherlich besser, als vielerorts beklagt wird...
                    Es ist richtig, dass die Krankenkassen die Kosten für eine Zahnbehandlung in Narkose nur noch in sehr seltenen Fällen übernehmen. Zahnimplantate und Extraktionen allein sind sicherlich keine Indikation. Die Kostenübernahme einzuklagen halte ich für aussichtslos.
                    Gruß F. V.

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                    • Re: Kreislaufzusammenbruch bei Narkosen/Spritzen

                      Sehr geehrter Hr. Dr. Völkert,


                      wegen Zustand nach Mitralklappenrekonstruktion (inkl. Vorhofablation und Ligatur des linken Herzohres) im Dezember 2005 im HDZ (Herz- und Diabeteszentrum) Bad Oeynhausen mit postoperativer

                      MI 0-I°,
                      gelegentlicher (teils ausgeprägter) (S)VES,
                      leichter Hypotonie,
                      leichter (Sinus-)Tachykardie (unterdrückt via ß-Blocker),
                      inkomplettem RSB,
                      Sinusrhythmus,
                      keiner KHK,
                      keinem VHF,
                      keiner AP,
                      keinen höhergradigen HRS,
                      keinem AV-Block,
                      • Herzhöhlen normal weit,
                      normale EF

                      verweigern die meisten niedergelassenen Zahnärzte grundsätzlich die Behandlung - soweit Lokalanästhetika verabreicht werden sollen/müssen.

                      Mein Kardiologe erachtet eine ambulante, zahnärztliche Behandlung (mit adrenalinhaltigen) Lokalanästhekika grundsätzlich als nicht bedenklich, hatte ihm allerdings nur lapidar von Kreislaufbeschwerden durch Lokalanästhetika berichtet ohne dies zu konkretisieren - er meinte dies läge in der Natur der Sache.

                      Ich habe bei Gabe von Septanest 1:200.000 (mit Adrenalin), subjektiv empfunden, mittelschwere Kreislaufbeschwerden bekommen:

                      Konkret wurde ich so müde das ich kurzfristig beinahe eingeschlafen wäre - während der Zahnarzt das Lokalanästhethikum noch ganz, ganz langsam spritzte - danach fühlte ich mich einige Zeit zittrig, benommen, schwer und wackelig.

                      Dieser Effekt trat erstmalig bei Gabe von einer Ampulle auf.
                      An einem anderen Behandlungstag dann schon bei Gabe eine ¾ Ampulle.

                      Lokalanästhetika ohne Adrenalin führen während der Gabe und Behandlung zwar zu keinen Kreislaufreaktionen, allerdings wirken diese auch fast garnicht.

                      Ich hatte nämlich bereits 2 Ampullen eines (mir unbekannten) Lokalanästhetikums verabreicht bekommen ohne das der Zahn ausreichend betäubt war - Stunden später und auch Tage danach, hatte ich von diesem Lokalanästhetikum ohne Adrenalin eine leichte Tachykardie für Stunden, starke Unruhe, Schlafstörungen, Durst, schwere Erschöpfung über Tage bekommen.

                      Ich weiß nicht wie ich mich nun beim Zahnarzt behandeln lassen soll - in einer Uniklinik mehrfach vorstellig werden ist aus div. Gründen für mich äußerst problematisch und aus anderen Gründen teilweise nicht zielführend.

                      Gleichzeitig lehnen es div. Unikliniken ab mich in Allgemeinanästhesie zu behandeln und würden dies allenfalls unter Lokalanästhesie durchführen.

                      Ein Teufelskreis.

                      Sind diese Herz-/Kreislaufbeschwerden nun bedenklich ?!


                      MfG

                      Alex

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