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Nebenwirkung

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  • Nebenwirkung

    Sehr geehrter Herr Prof. Weber,

    ich habe eine Frage bzgl. der Nebenwirkung einer örtlichen Betäubung wie sie z. B. beim Zahnarzt vorgenommen wird. Vorab ich leide an einer Analgetikaintoleranz (ASS, Ibuprofen und auch Paracetamol). Nun habe ich panische Angst irgendetwas einzunehmen, geschweige denn mir eine örtliche Betäubung beim Zahnarzt geben zu lassen. Habe zwar schon mehrmals eine solche Betäubung bekommen und auch immer gut vertragen, doch seit dem Erlebnis mit ASS (Quincke Ödem und Urtikaria am ganzen Körper) bin ich total verunsichert. Auf jedem Fall soll jetzt ein Zahn überkront werden und ich traue mich nicht hin, weil ich Angst vor eventuellen Nebenwirkungen habe. Allein der Gedanke an etwaige Nebenwirkungen lässt mein Herz rasen und die Luft bleibt mir weg! Mein Zahnarzt und auch mein Hautarzt haben mir zwar versichert, dass ich mir keine Sorgen machen brauche, aber irgendwie bleibt die Angst. Nun meine Frage: Wieviel höher ist bei mir die Gefahr einer Nebenwirkung als bei Menschen ohne Analgetikaintoleranz! Sollte ich mich vielleicht vorher testen lassen, obwohl ich sie bisher immer vertragen habe? Ich bedanke mich im voraus für Ihre Antwort und verbleibe mit freundlichen Grüßen

    Suse


  • RE: Nebenwirkung


    Liebe Suse,
    das Erlebnis eines Quincke-Ödems möchte man natürlich niemandem wünschen. Daher ist Ihre Aufregung verständlich; bei etwas ruhigerer Betrachtung jedoch können Sie auch wieder ruhiger werden.
    Nach Ihrer Schilderung leiden Sie möglicherweise an einer Empfindlichkeit gegenüber ASS. Daher ist es richtig und EXTREM WICHTIG, ASS auf jeden Fall zu vermeiden, da hier für Sie sehr große Gefahren entstehen können.
    Diese Empfindlichkeit richtet sich aber offenbar NICHT gegen die anderen Medikamente, die Sie genannt und deren Einsatz Sie gut vertragen haben. Also können diese auch wieder gegeben werden.
    Sie sollten jedoch Ihren Arzt immer auf die Unverträglichkeit von ASS hinweisen; er wird dann von vornherein zwei Konsequenzen ziehen:
    1. Er weiß, dass Sie gegenüber bestimmten chemischen Strukturen vorbelastet sind und wird besonders aufmerksam andere Substanzen auswählen, bei denen die Überempfindlichkeit nicht zu erwarten ist ; eventuell wird er auch medikamentöse Schutzmaßnahmen einleiten
    2. Er wird - natürlich! - ASS meiden wie der Teufel das Weihwasser.
    Sie können zur Senkung der Gefahr beitragen, indem Sie sich auf die Verträglichkeit bestimmter Arzneigruppen testen lassen - offenbar sind Sie ja schon beim Allergologen in Behandlung. Lassen Sie sich dessen Untersuchungsergebnisse schriftlich geben und tragen Sie diese immer bei sich (Allergiepass).
    Die von Ihnen so bezeichnete Analgetikaintoleranz bedeutet nicht, dass Sie überhaupt keine Analgetisch wirksamen Arzneimittel vertragen. Auch die Intoleranz richtet sich immer gegen bestimmte chemische Strukturen. Daher sind mühelos Ausweichpräparate zu wählen, bei denen diese Intoleranz auf Grund der anderen chemischen Struktur gar nicht auftritt.
    Lesen Sie in diesem Zusammenhang auch:
    http://www.m-ww.de/krankheiten/hautk...lgemeines.html
    http://www.m-ww.de/pharmakologie/arz...cylsaeure.html
    oder geben Sie in das Suchfeld bei m-ww (oben links) entsprechende Medikamentennamen ein.
    Herzlich
    cfw

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    • RE: Nebenwirkung


      Sehr geehrter Herr Prof. Weber,

      vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Sie beruhigt mich etwas, und ich werde mich wohl doch einmal ins Krankenhaus begeben und mich auf Ausweichsubstanzen testen lassen. Nun liegt bei mir der Fall so, daß ich schon seit vielen Jahren an einer chol. Urtikaria leide, und bei Streß (einhergehend mit Erhöhung der Körperwärem) aber auch bei körperlicher Anstrengung mit steckelnadelkopfgroßen Quaddeln am Körper reagiere, die jedoch genauso schnell verschwinden wie sie gekommen sind. Wenn ich mich jetzt testen lassen, und die Pillen dort schlucke, weiß ich genau, das ich mit Stress reagiere, weil ich Angst habe, es passiert wieder was "Schlimmes", insofern weiß man dann ja nicht ob ich auf das Medikament reagiert habe oder ob es ganz einfach nur meine chol. Urti ist. Ich glaube ich muss ruhiger werden, und darf mir nicht mehr so viele Sorgen machen. Doch wie gesagt diese anaphl. Reaktionen die ich erlebt habe, nach der Einnahme von ASS bzw. Ibuprofen waren schon sehr beängstigend! Ich hoffe ich bekomme meine Psyche bald mal wieder unter Kontrolle. Trotz allem, nochmals vielen Dank für die Zeit die sie sich genommen haben für die Beantwortung meiner Fragen und einen schönen Feiertag

      Suse

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      • RE: Nebenwirkung


        Hallo Suse,

        ich kann dich sehr gut verstehen. Bei mir löste ein Medikament gegen Eisenmangel schreckliche Schwindelanfälle aus. Danach hatte ich auch panische Angst, etwas einzunehmen. Und es dauerte Monate, bis ich mich dazu überwinden konnte, ein neues Produkt zu versuchen. Jetzt vertrage ich es eigentlich ganz gut. Es gibt so viele Produkte, deshalb solltest du nicht die Flinte ins Korn werfen. Du hast recht, du musst gegen die Angst angehen. Wenn du einen verständnisvollen Arzt hast, solltest ihr das Problem gemeinsam in den Griff bekommen.

        Viel Glück,
        Pinkie

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