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rezidivierende Narkoseprobleme

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  • rezidivierende Narkoseprobleme

    Hallo,

    ich Suche hier ihre Hilfe, da es bei Operationen immer wieder zu bisher unerklärlichen Komplikationen bezüglich der Anästhesie kam.

    Ich musste mich bereits dreimal einer Hallux Valgus OP unterziehen. Das war 09/2006, 10/2007 und 11/2009. Operiert wurde immer unter Vollnarkose in einem ambulanten OP- Zentrum. 2006 und 2007 erhielt ich Propofol, Ultiva und Rapifen. 2009 bekam ich eine Gasnarkose mit Sevofloran. Bei allen drei OP´s zeigte sich dann dasselbe Bild. Alle OP´s verliefen komplikationslos. Leider zeigt sich nach Beendigung der Op´s ein Narkoseüberhang. Das bedeutet in meinem Fall, dass ich zwar extubiert und auch weitestgehend kreislaufstabil war, aber bewusstlos blieb. Ich wurde dann jedes Mal vom ambulanten OP- Zentrum in ein Krankenhaus verlegt, wo ich dann ca. 4-5 Stunden nach den OP´s aufwachte. Mein stationärer Aufenthalt betrug dann unter Monitorüberwachung jeweils 3-4 Tage, da ich weiterhin unter diesem Narkoseüberhang, Somnolenz, Kreislaufinstabilitäten und Übelkeit litt. Im Dezember 2010 hatte ich eine laparoskopische Appendektomie. Leider weiss ich hier nicht welche Medikation ich zur Narkoseinleitung und Aufrechterhaltung bekommen habe. Auch hier brauchte ich ungewöhnlich lange, um wach zu werden, sodass man mich vom Aufwachraum auf Station brachte, ich dort gar nicht ansprechbar war, auch nicht auf Schmerzreize reagiert und deshalb zur Monitorüberwachung wieder in den Aufwachraum gebracht wurde. Dort blieb ich auch ca. 4-5 Stunden bis ich einigermaßen ansprechbar war. Im Februar 2011 musste ich mich einer ambulanten Koloskopie unterziehen. Hierbei bekam ich, trotz meiner Warnung bezüglich vorangegangener Narkoseprobleme, 150mg Propofol. Auch hier wachte ich nicht auf, reagierte nicht auf Schmerzreize. Man konnte wohl teilweise Augenbewegungen sehen, als ob ich gegen die Narkose ankämpfen würde ( rapid eye movement). Man brachte mich dann mit dem Rettungsdienst und Notarztbegleitung in ein Krankenhaus auf die dortige Intensivstation. Dort liefen einige konsiliarische Untersuchungen ( Anästhesie, Neurologie, Psychiatrie). Das psychiatrische Konsil blieb ohne Befund. Es wurde ein MRT Schädel ( ätiologisch unklare kleinfleckige Glioseherde subkortikal bds.. NB Cavum septi pellucidi), ein EEG ( deutliche Zeichen der Sedierung)gemacht und mein Urin untersucht( positive Befunde für Metamizol, Lidocain, Propofol, Diphenhydramin, Trizyklische Antidepressiva evtl. als Kreuzreaktion mit Diphenhydramin, gering positiv für Benzodiazepine). Für mich unerklärlich sind der Nachweis von Diphenhydramin, trizyklische Antidepressiva und Benzos. Die einzigen Medikamente, die ich zu diesem Zeitpunkt aufgrund von Abdominalschmerzen eingenommen hatte waren Novalgin ( Metamizol), Buscopan, Paspertin bzw. Vomex. Ich selbst habe noch nie Diphenhydramin, Antidepressiva oder Benzos genommen. Außerdem wurde ich auf Porphyrie getestet. Dieser Test fiel negativ aus. Aufgewacht bin ich zwei Tage nach der Koloskopie auf Intensivstation. Ich war noch einige Tage verlangsamt, kämpfte mit Übelkeit/ Erbrechen und Kreislaufdysfunktionen ( Tachykardie um HF 160/ Min., Hypotonie). Ich habe keinerlei Erinnerungen an diese zwei Tage auf Intensivstation. Auch bei den Narkosen zuvor erinnere ich mich nicht, was passiert ist bis ich aufwachte. Ich habe weder die Transporte mit den Rettungsmitteln, noch Untersuchungen wie MRT oder EEG wahrgenommen bzw.mitbekommen. Ich kann mich nicht an Ärzte, Besucher, meine Familie erinnern.... Ich weiss nichts von alledem. Und das ist sehr beängstigend.Entlassen wurde ich damals mit der Diagnose Propofolunverträglichkeit. Ende Juli 2011 musste ich mich erneut einer Laparoskopie unterziehen. Zur Anästhesie erhielt ich Fentanyl und Thiopenthal. Auch hier wachte ich nicht auf, verbrachte 2 Tage auf Intensivstation bis ich halbwegs ansprechbar war. Da man mir dieses Mal kein Propofol gegeben hat, können meine Narkoseprobleme ja definitiv nicht nur am Propofol liegen. Bisher konnte man mir diesbezüglich leider noch nicht weiterhelfen, wenngleich mir auch jeder zur Aufklärung dieses Problems rät. Nun weiss ich einfach nicht mehr an wen ich mich mit diesem Problem wenden soll. Können sie mir da evtl. weiterhelfen?

    Vielen Dank für ihre Hilfe!


  • Re: rezidivierende Narkoseprobleme


    Hallo,

    Dimenhydrinat (Wirkstoff von Vomex A und etlichen anderen Präparaten) zersetzt sich im Körper zu Diphenhydramin und 8-Chlor-Theophyllin. Der Nachweis von Diphenhydramin ist damit wohl erklärt.

    Das übrige muss ich Dr. Völkert überlassen...

    Grüße,
    thomas

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    • Re: rezidivierende Narkoseprobleme


      Hi,

      vielen Dank schonmal für diese Info. Dadurch erklärt sich der Nachweis natürlich.

      Jetzt hoffe ich auf weiteren medizinischen Rat bezüglich meines Problems.

      Liebe Grüße

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      • Re: rezidivierende Narkoseprobleme


        Hallo Mrs. Jinx,

        exakte Diagnosen anhand von subjektiven Patientenberichten über das Medium Internet zu stellen, ist leider ein problematische Vorgehensweise.
        Narkoseüberhänge werden immer wieder einmal von Patienten berichtet, wobei die Ursache häufig nicht sicher zu ergründen ist.
        Arzneimittelunverträglichkeiten sind zwar theoretisch möglich, jedoch objektiv nur sehr selten als ursächlich anzunehmen.
        Eine mögliche Erklärung für die bei Ihnen vorliegenden Probleme KÖNNTE ein sogenanntes zentrales anticholinerges Syndrom (ZAS) sein.
        Schauen Sie bitte einmal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Anticholinerges_Syndrom
        Die Betonung liegt auf könnte, weil ohne Kenntnis der objektiven Befunde und ohne persönliche Untersuchung eine Diagnosestellung nicht möglich und strenggenommen auch nicht
        erlaubt ist.

        Herzliche Grüße
        F. V.

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        • Re: rezidivierende Narkoseprobleme


          Hallo , Mrs. Jinx,

          Ihr Erfahrungsbericht lässt mich (nach 30 Jahren Narkosepraxis) doch ins Grübeln kommen:

          Ihre sehr exakte Beschreibung der Verfahren und die durchgeführten diversen Konsile lassen für mich "herkömmliche" Erklärungen (Unverträglichkeiten, ZAS etc) eher unwahrscheinlich erscheinen und eine abschließende Bewertung ist - wie schon erwähnt - an dieser Stelle sicher nicht möglich.

          Ich möchte nur folgendes zu Bedenken geben:

          In der Erklärung dieser Sachverhalte steckt die Anästhesiologie m. E. noch in den Anfängen. Erst in letzter Zeit sind Auffälligkeiten im Narkoseverhalten (von extrem geringer Reaktion bis hin zu ungewöhnlichen Überhängen) bei bestimmten Patientengruppen( z. B. solchen mit ADHS) beschrieben worden, für die es zurzeit keine hinreichenden Erklärungen gibt.

          Ich würde in Ihrem Fall auch an Faktoren denken wollen, die heute noch nicht oder nur unzulänglich bekannt bzw. erforscht sind.

          Das hilft Ihnen nun faktisch so gar nicht weiter - leider. Und einen "wissenschaftlichen" Rat kann ich auch nicht geben. Aber wenn es Sie interessiert, was ich in Ihrem Fall tun würde: mich mit den Kopien aller Narkoseprotokolle versorgen und Kontakt zur entsprechenden Abteilung einer Universitätsklinik aufnehmen - in der Hoffnung, daß es dort jemanden mit großem Interesse an der Beantwortung Ihrer Fragestellung gibt...

          Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen Erfolg dabei.

          MarcEN

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          • Re: rezidivierende Narkoseprobleme


            Hallo,

            vielen Dank für ihre Antworten.

            Meine Symptome passen tatsächlich teilweise sehr gut auf ein Zentrales anticholinerges Syndrom.

            Ich hatte bereits versucht, mir Hilfe in der Anästhesieabteilung der Uniklinik Frankfurt zu holen. Leider wollte oder konnte man mir dort nicht weiterhelfen.

            Da ich leider an einer chronischen Erkrankung leide, die unter Umständen weitere Operationen nötig macht, hätte ich natürlich gerne genauere Kenntnis über das was während bzw. nach einer Narkose mit mir passiert. Das ganze macht mir große Angst.

            Liebe Grüße

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