Also ich will mal schauen, dass ich weit genug aushole aber nicht zu weit. Ich entschuldige mich aber trotzdem schonmal im Vorfeld für die längliche Beschreibung...
Ich bin 34, war immer sehr sexuell aktiv, kenne mich nur so soweit ich zurück denken kann. Daher finde ich was mir passiert ist sehr seltsam.
Vor meinem Sommerurlaub dieses Jahr hatte ich leichte Irritationen am rechten Hoden bis einige Abende unangenehmes, aber des Ziehen in der rechten Hoden- und Leistengegend. Ich habe kurz vor der Abfahrt noch mit meinem Hausarzt telefoniert, der hat sich die Symptome angehört, aber abgewimmelt, ich sollte es erstmal abwarten.
Im Urlaub dann blieb es bestehen bis ich etwa nach ein paar Tagen einen Abend rechts sehr starke Hodenschmerzen hatte, allerdings nur beim Laufen. Im Sitzen war alles in Ordnung, bis ich wieder die nächsten Schritte machte. Der Hoden tat auch beim Anfassen sehr weh. Im Internet hatte ich gelesen, dass es eine Torsion oder Entzündung sein kann, und das hochheben des Hoden darüber Aufschluss geben kann. Hochheben tat nicht weh, keine Symptome, also dachte ich, keine Torsion. Tief in den Bergen im Ausland kann es auch etwas schwierig sein sofort ärtzliche Hilfe zu bekommen. Da die Symptome etwas abgeklungen sind - manchmal verschwunden und manchmal wieder da nur leichter und aushaltbar - habe ich es erstmal nicht weiter verfolgt. Ich muss dazu sagen, dass wir um die 15.000 Schritte am Tag gewandert sind, für mich als normalerweise Ganztagssitzender also vielleicht eine Belastung? In einer Nacht ein paar Tage später habe ich mich gewunden und gedreht bis ca. 4-5 Uhr morgens, wegen dieser seltsamen diffusen Schmerzen im Hoden bzw der Leiste, ziehen, und stechen, zwar kein ohrenbetäubender Schmerz, aber eben auch nicht einfach dabei einzuschlafen.
Irgendwann ist es mir dann doch gelungen, und als ich aufwachte, war nicht nur der Schmerz weg, ich hatte gar kein Gefühl. Der Hoden hat sich soweit ich mich errinere noch nie so angefühlt. Taub. Als ob er abgestorben wäre. Bis zu diesem Morgen hatte ich auch sexuell gesehen einen aktiven Urlaub mit meiner Frau, strotzte vor Energie (wir haben es dabei auch nicht übertrieben oder so, einmal täglich abends "normalen" Geschlechtsverkehr). Plötzlich gar nichts, Leere, die Libido wie weggeblasen, wortwörtlich über Nacht. Die nächsten Tage hat sich die Situation nicht gebessert. Ich bin daran gewöhnt, dass ich allerspätestens 2 Tage nach dem GV wieder voll aufgeladen bin, am 3. Tag kann ich es normalerweise nicht mehr aushalten. Aber nichts. Jetzt fühlte es sich jeden Tag an, alsob ich zuvor mehrere Male masturbiert hätte. Ich bin dann umständlich zum nächsten Krankenhaus mit Urologie gefahren, dort wurde ein Ultraschall gemacht. Diagnose: Gar nichts, keine Probleme sichtbar, alles in Ordnung. Der Arzt meinte, vielleicht eine Nervenüberlastung wegen der vielen, ungewohnten Bewegung und hat mir Vitamin B-Komplexe verschrieben zur täglich 3-maligen Einnahme.
Wieder zu Hause sind die "Symptome" von "gar nichts fühlen" und "nicht auftanken" nicht besser geworden. Ich habe also nochmal ein Ultraschall am Hoden und in der Leiste machen lassen. Diesmal wurde eine Stelle mit Kalk im rechten Hoden gefunden. Ich habe meinem Hausarzt meine Beschwerden vom Urlaub daraufhin nocheinmal geschildert, und er meinte, dass diese dann doch wie eine Entzündung klängen, die aber jetzt scheinbar abgeheilt wäre, weil man nichts finden konnte beim Ultraschall, und auf meine Nachfrage ob es sich um soetwas wie eine Torsion gehandelt haben könnte, verneinte er dies, und es wäre auch nichts abgestorben, da alles normal durchblutet aussähe.
Das ist jetzt 3 Wochen her, und es gibt immernoch keine echte Besserung. Ich habe zwar wieder etwas mehr Gefühl im Hoden, also er fühlt sich nicht mehr komplett wie ein Fremdkörper an, aber nach einem leichten morgendlichem Testosteron-Schub stellt sich wieder das "Leere"-Gefühl im Hoden ein, Abends ist er "kalt" und fühlt sich auch nach mehrtätiger Abstinenz nicht an, wie ich es von "früher" von mir kenne. Ich kann zwar eine Erektion produzieren, allerdings mit einigem Aufwand, und das Gefühl beim GV hat sich verändert, die meisten Male ist es eingeschränkter also nicht mehr so prikelnd wie noch vor ein paar Wochen im Urlaub vor diesem einen Morgen. Manchmal geht die Errektion beim GV zurück.
Ich weiss gerade wirklich nicht weiter. Überall im Internet steht, dass man bei Kalk im Hoden die Ursache herausfinden muss, also z.B. bei Entzündung Antibiotika nehmen muss um diese komplett zu beseitigen. Mein Arzt sagt, das wäre nicht notwendig, da man ja nichts erkennen könnte.
Ich bedanke mich schonmal herzlich für Ihre Hilfe.
Mit freundlichen Grüßen,
Manfred
P.S.
Oder habe ich vielleicht den falschen Symptomen nachgejagt und müsste ich Nervenkrankheiten in Betracht ziehen? Nervenentzündung? Vllt. sogar Sachen wie Multiple Sklerose? Vor ca. 10 Jahren habe ich eine Prostatauntersuchung machen lassen, da ich sehr viel Harndrang hatte auch nachts, und dabei hat der Arzt nur eine leicht vergrösserte Prostata festgestellt. Momentan (und auch schon vorher war es so) ist es zwar nicht besonders auffällig, aber habe ich nach jeder Errektion, auch ohne Orgasmus ziemlich schnell Blasendruck, in der Nacht muss ich durchschnittl. 2 mal auf Toilette, anders ist an Schlaf nicht zu denken. Kann die Prostatavergrösserung sich verschlimmert haben und sowas verursachen? Oder klingt es mehr nach Prostatitis, wenn überhaupt? Sie sehen, ich schließe momentan nichts aus.
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