#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Restharn

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Restharn

    Hallo.
    Ich war vor Kurzem beim Urologen, um die in meinem Alter (49) angeratene Prostatakrebs-Vorsorge zu machen, wobei beim Ultraschall der Blase festgestellt wurde, dass diese sich nicht ordentlich entleert. Es bleiben immer um die 300ml drinnen.
    Ich hatte bis dato nie Probleme damit, konnte ordentlich aufs Klo gehen, und hatte auch keinen unterbrochenen oder eher tröpfelnden Strahl.
    Nun hat die Urologin aber aufgrund dieses Zufallsbefundes geradezu Alarm geschlagen, die Blase müsse entleert werden, Infektionsgefahr etc. , und hat mir - nachdem eine entsprechende Medikation nichts brachte - Einmalkatheter verschrieben. Ich solle 2x täglich katheterisieren.
    Schon nach dem 2 Mal hatte ich plötzlich trüben, übel riechenden Urin, und bekam ein Antibiotikum. Durch den Katheter war auch Blut im Urin, was aber langsam nachlässt, wie auch die Schmerzen beim Katheterisieren.

    Leider ist es jetzt aber so, dass ich im Gegensatz zu vorher kaum noch Wasser lassen kann, und es stellt sich mir jetzt die Frage, ob hier nicht etwas vorschnell therapiert wurde.

    Vorher hatte ich keine Beschwerden, konnte Wasser lassen, aber hatte Restharn (Urin war stets ohne Befund, auch bei früheren Untersuchungen), jetzt durch die "Therapie" habe ich Beschwerden, kann nicht mehr urinieren, und muss fürchten, womöglich fortan immer katheterisieren zu müssen.

    Kann es sein, dass die Prostata aufgrund des Infekts und der Katheterisierung angeschwollen ist, und hoffentlich bald wieder abgeschwollen ist und mehr Harn durch lässt, sodass ich wieder ordentlich Wasser lassen kann?
    Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung war die Prostata nicht vergrössert, jetzt aber scheint sie das zu sein, denn sonst müsste ich doch noch ordentlich pinkeln können.

    Die Frage die sich mir jetzt stellt, ist, ob es denn nicht eine Alternative gewesen wäre, alles einfach so zu belassen, solange es keine Beschwerden gibt, anstatt gleich drauf los zu therapieren.

    Ich versuche mir einzureden, dass die Ärztin schon Recht hat, aber mein Gefühl sagt mir dass das nicht hätte sein müssen.
    Natürlich ist Restharn nicht gut und ja, es besteht Infektionsgefahr, was sogar bis zur Niere hochwandern kann.
    Aber ich hatte keinerlei Beschwerden, und wer weiss, wie lange ich damit schon gelebt habe. Wäre es nicht früh genug gewesen für eine Therapie, wenn ich erste Beschwerden gehabt hätte?

    Ich habe das Gefühl, hier wurde vorschnell therapiert, und mir dadurch nur Probleme gemacht.
    Ich fürchte, jetzt komm ich aus der Nummer nicht mehr raus.

    Kann mich jemand überzeugen, dass das alles richtig und alternativlos war? Oder hätte man in der Tat nicht so schnell therapieren müssen?

    Danke!


  • Re: Restharn

    Die Gesamtsituation kann auf diesem Wege nicht eingeschätzt werden.
    Zunächst haben Sie einmal einen Infekt (durch die möglicherweise nicht saubere Katheterisierung)... dadurch ist die Prostata geschwollen...

    Je nach Größe der Prostata eine medikamentöse Therapie mit Alphablocke und ggf. einem a-Reductasehemmer .... könnte das Problem lösen.


    Lieben Gruß

    Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

    Kommentar


    • Re: Restharn

      Hallo Herr Dr. Kreutzig-Langenfeld, danke für Ihre Antwort.
      Ja, der Infekt kommt vom Katheter. Man sagte mir, diese Einmalkatheter seien nicht steril, das würde aber nichts machen. Es sind Katheter von Hollister, die wie eine BiFi Minisalami aus so einer Plastikhülle rausgeschoben werden müssen. Jetzt nach ein paar Mal komme ich damit schon klar, aber ich nehm auch ein Antibiotikum gegen die Infektion.
      Natürlich wasche und desinfiziere ich mir vorher gründlich die Hände und die Eichel. So wie mir das gesagt wurde.

      Zwei Fragen konnten mir bislang noch nicht ausreichend beantwortet werden:

      1. Sie sagen, die Prostata kann geschwollen sein aufgrund der Infektion. Geht diese Schwellung nach Abklingen der Infektion doch sicher wieder zurück, oder? Vor der Behandlung konnte ich Wasser lassen, jetzt kommt kaum noch was. Das würde für die geschwollene Prostata sprechen. Das kann und darf jetzt nicht zum Dauerzustand werden.
      Derzeit nehme ich Alfuzosin, das soll da ja helfen.

      2. Wäre es denn keine Möglichkeit gewesen, solange ich keinerlei Beschwerden hatte, die Sache nur einfach zu beobachten, nun da man auf die Problematik aufmerksam geworden ist?
      Komplikationen aufgrund von Restharn wird man ja sicher merken, und wenns anfängt zu zwicken oder sich unnormal anzufühlen, kann man doch immer noch mit einer Therapie anfangen.
      Mein Urin war immer ohne Befund, meine Nierenwerte stets unauffällig, ich konnte normal Wasser lassen, hatte keinerlei Blasenprobleme... nur halt diesen Restharn, der aber akut nichts ausgemacht hat.

      Ich werde einfach das Gefühl nicht los, dass man da vorschnell therapiert hat, weil es mir dadurch deutlich schlechter geht als vorher.

      Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie nochmal darauf eingehen könnten.

      Gruß

      Kommentar


      • Re: Restharn

        1. Ja, eine Anschwellung wird es wohl besser machen. Und Alfuzosin ist ein Alphablocker.

        2. Die Gesamtsituation und auch die Entscheidungsfindung kann ich hier natürlich nicht bewerten. Das geht nur wenn man Patient/Verlauf und Befunde kennt.
        Restharn kann echte Probleme machen und man muss es Subjektiv nicht merken, daß die Probleme entstehen.

        Die Einmalkatheter sind natürlich steril, sonst dürfte man sie nicht einsetzen.... aber jeder Katheter hat immer das Risiko eine Infektion!

        Lieben Gruß

        Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

        Kommentar



        • Re: Restharn

          Sie meinten sicher Abschwellung (nicht Anschwellung, denn diese würde es sicher nicht besser machen

          Das Schlüsselwort ist hier "kann", der Restharn kann Probleme machen. Vielleicht bin ich da zu blauäugig, aber mit einer engmaschigeren Kontrolle müsste man diesen Problemen dann doch schnell auf die Schliche kommen, bevor übleres passiert. Keime im Urin sollte man doch durch Teststreifen ermitteln können.
          Jeden Tag auf einen Streifen pinkeln, und bei der kleinsten Unregelmäßigkeit ab zum Arzt. Wäre das nicht eine Möglichkeit gewesen?

          Aber gut, vielleicht bin ich da wie gesagt zu blauäugig, und es ist vielmehr ein riesiger Glücksfall, dass ich bislang keine Probleme hatte.
          Das ist es, worum es mir geht. Im Moment fühlt sich diese ganze Therapie einfach nicht richtig an, weil aus nichts ein Problem gemacht wurde. So zumindest mein Gefühl.
          Dieses Gefühl lasse ich mir natürlich gerne nehmen, aber bislang bleibt es einfach!

          Danke für Ihre Antworten!

          Gruß

          Kommentar


          • Re: Restharn

            Ich habe so daß Gefühl, daß Sie mich hier zu einem Statement bewegen wollen, das ich so aber nicht abgeben kann...

            Es gibt nicht DIE Entscheidung......die richtig und andere die falsch sind...... Hängt immer von Umständen und Befunden ab! Sie haben ´mit der Entscheidung eine Verschlechterung erlebt - kann ich verstehen....

            Lieben Gruß

            Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

            Kommentar


            • Re: Restharn

              Naja ich hätte mir eine allgemeine Einschätzung erhofft, ob die Möglichkeit je nach Umständen bestanden hätte, erstmal weniger schnell voranzuschreiten. Wie gesagt, je nach Umständen.
              Oder eben ob die Vorgehensweise bei bestehender Diagnose ohnehin alternativlos war, und jeder andere Urologe zu exakt dem selben Ergebnis gekommen wäre.
              Mir ist klar, dass Sie natürlich - schon aus Selbstschutz - keine definitiven Statements hier leisten können.
              Ich könnte besser mit dieser Geschichte leben, wenn klar wäre, dass es ohnehin keine Alternative gab. Wenn dem aber nicht zwingend so ist, dann wäre es mir wiederum lieber, auch das zu wissen.
              Die Machtlosigkeit und das "dem Arzt vertrauen müssen, weil man ja selber keine Ahnung hat" ist, was mich belastet. Aber Ärzte sind auch nur Menschen, und treffen u.U. falsche Entscheidungen. Man kann über alles reden, aber so in der Schwebe hängen, und so auf Gedeih und Verderb den Dingen, die da geschehen, ausgeliefert zu sein, fühlt sich nicht gut an.
              Ich bringe meinen Ärzten grundsätzlich schon immer das Vertrauen entgegen, dass sie wissen, was sie tun, sonst würde ich nicht hin gehen. Aber ich hol mir auch ggf. immer gern eine zweite Meinung ein. Denn wie Sie selbst sagen, es gibt nicht DIE Entscheidung. Wohl aber dürfte es eine Bandbreite an möglichen Entscheidungen gaben, und nichts anderes ist es, worum es mir geht.
              Ich hoffe, Sie können das nachvollziehen.

              Gruß

              Kommentar



              • Re: Restharn

                Allgemein gibt es immer mehrere Optionen - auch sicher in Ihrem Fall. Alternativen gibt es immer.... man muss die eben mit dem Patienten besprechen. Auch nichts tun ist eine Option, die der Patient entscheiden darf, wenn er die Konsequenz kennt.

                Aber bewerten kann ich das eben konkret anhand der Informationen nicht. Das wäre schlicht unseriös und fachlich auch daneben!
                Ich muss mich hier auch vor nichts schützen... schon gar nicht vor mir selbst...

                Ich kann Sie gut verstehen.... ich denke es ist auch wichtig, daß jetzt für die Zukunft die Weichen richtig gestellt werden!


                Lieben Gruß

                Dr. T. Kreutzig-Langenfeld


                Kommentar


                • Re: Restharn

                  Ich hoffe, Sie behalten Recht mit den Weichen für die Zukunft.
                  Das sich selbst schützen bezog sich eher darauf, dass irgend ein unguter Zeitgenosse einen auf irgend eine Aussage festnageln könnte, gar mit rechtlichen Mitteln. Sowas soll es ja geben, weshalb man natürlich gut beraten ist, sich nicht ins Kreuzfeuer ziehen zu lassen.
                  Vielleicht ein Tipp zum Abschluss noch? Kann ich denn irgend was außer der ärztlichen Therapie tun, um die normale Funktion meiner Blase wieder zu erlangen? Irgend ein Training? Die Blase ist ja auch nur ein Muskel, nur scheint die Steuerung desselben nicht zu klappen. Da gibt es doch bestimmt, Dinge, die man tun kann...

                  Herzliche Grüße

                  Kommentar


                  • Re: Restharn

                    Erst einmal viel trinken.... die Alphablocker-Therapie und natürlich Entscheidung anderer Therapieoptionen in Abhängigkeit der Größe der Prostata....

                    Gibt es eine Volumen-Messung???

                    Entweder ist die Blase zu "faul".... oder der Abfluss gestört..... zwei sehr unterschiedliche Dinge, die sehr unterschiedliche medikamentöse Therapie brauchen.

                    Lieben Gruß

                    Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

                    Kommentar



                    • Re: Restharn

                      Viel trinken, ja das tu ich wohl, literweise Wasser, kanns schon nicht mehr sehen
                      So wie ich das bisher verstanden habe, ist die Blase zu faul, und durch den Infekt wohl jetzt die Prostata geschwollen, wodurch wiederum der Abfluss gestört ist. Bescheuerte Konstruktion, diese Prostata um die Harnröhre herum!
                      Für nächste Woche wurde jetzt eine Blasenspiegelung anberaumt, da wird man dann mehr wissen.
                      Danke Ihnen wirklich ganz herzlich für Ihre Mühen! Beste Grüße!

                      Kommentar


                      • Re: Restharn

                        Die Spiegelung ist eine Option zur weiteren Schwellung..... ich wäre da zurückhaltend, wenn ich so viel "Kritik" hier üben darf.

                        Man kann wohl alle Informationen via Uroflowmetrie und Sonographie bekommen.

                        Prostatagröße??

                        Lieben Gruß

                        Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

                        Kommentar


                        • Re: Restharn

                          Beim "Fingertest" vor 3 Wochen sagte die Ärztin, die Prostata sei normal gross. Allerdings sei der PSA leicht erhöht, aber der ist ja auch nicht so ganz eindeutig.
                          Soll ich meiner Ärztin also Uroflowmetrie und Sonographie vorschlagen? Muss ich erst mal recherchieren, was das ist

                          Kommentar


                          • Re: Restharn

                            Ah, ich sehe gerade, diese Uroflowmetrie habe ich schon gemacht, zu einem Zeitpunkt, als ich noch Wasser lassen konnte (letzte Woche). Dazu meinte die Ärztin sinngemäss, dass es nicht der stärkste Strahl sei, aber er sei noch hinnehmbar.
                            Ach, und Sonographie ist ja einfach Ultraschall, wie ich lese. Dadurch haben wir die volle Harnblase ja erst entdeckt...
                            Hm... out of options, wie es aussieht

                            Kommentar


                            • Re: Restharn

                              Größe der Prostata wäre wichtig.....
                              Und die Zystoskopie wird nichts besser machen.....

                              Lieben Gruß

                              Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

                              Kommentar


                              • Re: Restharn

                                Wie kann die denn gemessen werden?
                                Ich fürchte mich tatsächlich ein Wenig vor der Blasenspiegelung. Hernach werd ich wieder nur Schmerzen und Blut im Urin haben. Die Ärztin mächte halt genau wissen, warum ich überhaupt so viel Restharn in der Blase behalte. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, ich sollte erst mal wieder alles schön abschwellen lassen. Wenn diese Therapie nur dazu geführt hat, dass ich gar nicht mehr pinkeln kann, wäre ich ganz schon sauer! Verbesserung geht definitiv anders.
                                Ich werd mir nach Möglichkeit noch ein paar Meinungen von anderen Fachleuten einholen, und dann entscheiden, ob ich nicht den Arzt wechseln werde.
                                Alles auf den Stand von vor 3 Wochen zurück drehen wird wohl nicht gehen, aber fast wünschte ich mir, ich wäre nie dort hin gegangen.
                                Jetzt erst nochmal einen herzlichen Dank, machen Sie Feierabend, heute werde ich nichts mehr entscheiden
                                Schöne Grüsse

                                Kommentar


                                • Re: Restharn

                                  Via Ultraschall oder transrektalem Ultraschall!

                                  Lieben Gruß

                                  Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

                                  Kommentar


                                  • Re: Restharn

                                    Ok. Danke nochmal! Ich hab heute einen Termin bei einem anderen Urologen um mir eine zweite Meinung einzuholen. Mal sehen, was dabei raus kommt...

                                    Kommentar

                                    Lädt...
                                    X