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Lichen ruber/sclerosus

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  • Lichen ruber/sclerosus

    Sehr geehrter Herr Dr.,

    ich bin 42 (m) und habe an der Eichel eine kleine (ca. 4mm lange und 1,2 mm breite) "Narbe" entdeckt, die auch etwas erhaben ist. Zudem weit die betroffene Seite der Eichel auch am Rand 2 kleine weißliche Flecken auf, so dass die Haut dort insgesamt etwas heller aussieht. Das ist komischerweise nicht immer zu sehen, sondern manchmal muss man die Narbe auch regelrecht suchen. Ich meine mich zu erinnern, dass ich die Narbe auch schon vor relativ langer Zeit (1 Jahr?) schon einmal bemerkt hatte und dann aber nicht weiter darauf geachtet habe, weil sie eben manchmal nicht gut sichtbar ist. Beschwerden habe ich sonst keine (Urinieren etc.). Seit ich die Narbe wieder entdeckt habe, bilde ich mir manchmal ein leichtes Brennen ein, aber das kann reine Einbildung sein, denn wenn ich mit den Gedanken woanders bin, merke ich gar nichts.

    Ich war mit der Sache diese Woche bei zwei Hautärzten. Der eine sagte, es könne es sich um einen "Lichen sclerosus" im Anfangsstadium handeln (nachdem er bei einer ersten Untersuchung einfach nur an eine Narbe glaubte (da war sie auch schlecht zu sehen)). Das sei aber nicht Böses und eine Biopsie halte er für übertrieben. Ich solle es eher beobachten und bei Veränderungen wiederkommen.

    Die zweite Ärztin sprach von einem "Lichen ruber" bzw. einer Wickhamschen Streifung und hat auch meine Mundhöhle untersucht, dort aber nichts gefunden. Auch sie sagte, sie würde nicht zu einer Biopsie raten. Das sei derzeit übertrieben. Für eine Leukoplakie (?) habe sie keine Hinweise und dafür sei ich eigentlich auch noch zu jung. Ich müsse mir keine Sorgen machen. Sie hat mir dann Eucural Salbe aufgeschrieben (Cortison), die ich für eine Woche auftragen solle.

    Halten Sie dieses Vorgehen für richtig? Und kann ich davon ausgehen, dass ich keinen Peniskrebs oder etwas anderes Bösartiges habe? Oder anders gefragt: Halten Sie es für richtig, das zu beobachten und eine Biopsie derzeit nicht zu machen? Die Ärztin meinte, das Cortison könne auch zu einer Verbesserung führen.

    Ich bin sehr verunsichert und fürchte mich vor allem vor etwas Bösartigem.

    Können Sie mir Ihre Sicht mitteilen?
    Herzlichen Dank!


  • Re: Lichen ruber/sclerosus

    Ich kann es so eben leider nicht beurteilen und schätze das aber zumindest mal seitens Ihrer Beschreibung so ein, daß ich eine lokale Kontrolle machen würde.

    Lieben Gruß

    Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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    • Re: Lichen ruber/sclerosus

      Vielen Dank! "Lokale Kontrolle" heißt keine Biopsie, sondern die Hautärztin regelmäßig draufgucken lassen?

      Kann sich so ein Erscheinungsbild unter Kortison auch wieder zurückbilden oder muss ich sogar mit einem immer weiter fortschreitenden Vernarben rechnen?

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      • Re: Lichen ruber/sclerosus

        Eine Prognose kann ich nicht abgeben.
        Ja, das meine ich mit Kontrolle.

        Lieben Gruß Dr. Kreutzig-Langenfeld

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        • Re: Lichen ruber/sclerosus

          Herzlichen Dank nochmals! Nur eine Frage noch: Ist ein beginnender Lichen denn für einen Dermatologen hinreichend sicher von einem schon bestehenden Karzinom abzugrenzen? Ich habe gelesen, dass Krebs an der Eichel eigentlich sehr selten ist?

          Und was ist der Unterschied zwischen lichen sclerosus und ruber?

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          • Re: Lichen ruber/sclerosus

            Das sollten Sie mit dem Dermatologen besprechen. Ich glaube nicht, daß das Risiko hoch ist, kann es aber auf diesem Wege kaum beurteilen.

            Lieben Gruß

            Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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            • Re: Lichen ruber/sclerosus

              Ich weiss, dass Sie keine Ferndiagnosen stellen können. Ich mache mich nur gerade völlig verrückt, weil ich nicht weiß, wie ich mit der Situation umgehen soll. Wenn diese kleine Narbe nicht weggeht, was mache ich dann? Ich habe einfach Angst dort Krebs zu haben.

              Die Narbe ist dazu oft morgens kaum zu sehen und wird dann ab Nachmittag sichtbarer. Gibt das einen Hinweis darauf, was sein könnte?

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              • Re: Lichen ruber/sclerosus

                Können Sie mir auch sagen, warum Sie das Risiko für nicht hoch halten. Danke Ihnen sehr!

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                • Re: Lichen ruber/sclerosus

                  Eine Begründung für eine Vermutung.....??????

                  Ich habe einfach noch nicht gesehen, daß aus einem Lachen ein Karzinom wird/wurde.....
                  Kontrollen natürlich sinnvoll.

                  Lieben Gruß

                  Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

                  Kommentar


                  • Re: Lichen ruber/sclerosus

                    Danke! Aber das ist ja meine Frage: Kann man den Lichen von einem bestehenden Karzinom unterscheiden, ohne eine Biopsie zu machen? Wenn das derr Fall wäre, wäre ich ja schon mal beruhigt(er).

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                    • Re: Lichen ruber/sclerosus

                      Ich versuche eine Antwort einmal so:
                      https://de.wikipedia.org/wiki/Lichen_sclerosus

                      Und ich zitiere:
                      Unterschieden werden eine atrophische und eine hyperplastische Variante beim Lichen sclerosus. Letztere zählte man früher[8] zu den fakultativen Präkanzerosen. Die Wahrscheinlichkeit einer Entartung zu einem bösartigen Hauttumor liegt unter 5 % und betrifft insbesondere Frauen. Über bösartige Veränderungen beim Mann wurde bisher nur in Einzelfällen berichtet, jedoch häufen sich seit fünf Jahren die Berichte über die Entstehung eines Karzinoms. Ob ein bösartiger Tumor aus einem LS selbst entstehen kann oder ob der LS die Entstehung eines solchen begünstigt, ist umstritten. Wegen des erhöhten Karzinomrisikos ist eine 3- bis 6-monatige ärztliche Kontrolle sinnvoll. Mischbilder von Lichen sclerosus, Lichen planus oder Lichen simplex (hyperplastisch) einschließlich der vulvären intraepithelialen Neoplasie (VIN I-III) sind in der Fachliteratur beschrieben worden.

                      Lieben Gruß

                      Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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                      • Re: Lichen ruber/sclerosus

                        Ok, danke! Ich verstehe den letzte Satz nur nicht. Frage anders formuliert: Kann ein Karzinom auch wie eine weiße Narbe aussehen? Oder ist das nicht eher gerötet?

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                        • Re: Lichen ruber/sclerosus

                          Kann ..... geht in der Medizin immer....
                          Ich kann hier aber nicht noch mehr sagen.....
                          "Normalerweise ist" hilft nicht, wenn es anders ist.... also werde ich das sicher hier so nicht formulieren (dürfen).
                          Hinlängliche Informationen zum Risiko sind im Artikel und dem Zitat ja enthalten.

                          Was ist daran unverständlich:
                          "Ob ein bösartiger Tumor aus einem LS selbst entstehen kann oder ob der LS die Entstehung eines solchen begünstigt, ist umstritten."

                          Eine ko hatte ich geraten.... ich denke, Sie müssen sich keine Sorgen machen!

                          ​Lieben Gruss Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

                          Kommentar


                          • Re: Lichen ruber/sclerosus

                            Sie hatten hier im Forum mal geschrieben, dass sich so ein Peniskarzinom in mehr als 20 Jahren entwickelt. Gilt das nicht mehr? Ich habe diese weißlichen stellen nach meiner Kenntnis erst seit max 1 1/2 Jahren.

                            Nach Anwendung des Kortisons ist die Narbe übrigens nicht mehr erhaben, sondern deutlich verflacht. Die beiden kleinen nicht erhabenen weißen Punkte am Eichelrand sind aber noch da.

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                            • Re: Lichen ruber/sclerosus

                              Es braucht eher lange Zeit....ob es immer 20 Jahresin kann ich nicht versprechen....

                              Lieben Gruß Dr. Kreutzig-Langenfeld

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