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Rezidivierende Prostatitis/Urethritis - Unklare Ursache

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  • Rezidivierende Prostatitis/Urethritis - Unklare Ursache

    Hallo,
    leider hat es mich anscheinend erwischt und ich sehe zur Zeit nicht ob ich einen typischen Weg nehme bzw. ob die angeratenen Massnahmen wirklich Sinn machen.

    Im März 2015 stellten sich nach einer leichten Erkältung Schmerzen im Bereich der Blase ein. Da ich in den letzten Jahren ab und zu mal (1-2x im Jahr) eine Blasenentzündung hatte die immer mit AB in den Griff zu bekommen war ging ich direkt zum Urologen. Dieser führte eine Sono durch (TRUS) und untersucht das Blut,den Urin und das Ejakulat (Befund - nichts auffälliges). Ergebniss laut Urologe: Urethritis -> 10Tage 1x 200mg Doxycyclin.
    Nach anfänglicher Besserung nahmen die Schmerzen dann wieder zu. Also im April wieder zum Uro.
    Wieder Urin- und Blutuntersuchung (Befund alles o.k.-neg.). Nun 10 Tage Levoflox CT250mg.
    Erneute kurzzeitige Besserung bis Juni dann kamen die Schmerzen wieder.

    Wieder Sono (Verkalkung der Prostata festgestellt-abgelaufene Entzündungen?), Blut- und Urinuntersuchung - wieder nichts gefunden . Erneut 10 Tage Levoflox 250mg, dazu Tamsu (für 30 Tage), Sabal 320mg 2x1 für 1 Monat.
    Keine durchgreifende Besserung - Diagnose Prostatovesikulitis. Im Juli auf Norflox 2x1 für 3 Wochen. Nach erneute Sono Befund: Samenblase beidseitig erweitert. Prostata vergrößert (22ml - TRUS).

    Ende Juli dann ohne Besserung Wechsel auf Doxy 10 Tage 200mg 1x1.

    Im August dann MRT-> Ergebnis: keine typischen Veränderungen wie bei PCA oder chronischer Prostatitis, V.a. ältere Einblutung in linke Samenblase, rechts unauffällig.
    Bestehende Probleme sollten Restschmerzen der Einblutung der Samenblase sein, Ibu 600mg verschrieben.

    Im September dann während einer Dienstreise aufgrund stärkerer Schmerzen in Kiel zum Arzt. Dieser führt den ersten Abstrich durch- Ergebnis: Enterococcus faecalis - reichlich.
    Urologen gewechselt: DRUS und TRUS - alles o.k. Prostata <20ml, Erneut (nach Antibiogramm des Abstrichs) AB - 8 Tage lang Ciproflox 500mg 2x1, da keine Besserung eintritt Wechsel auf AmoxiClav+Clavulansäure 875/125mg 2x1 für weitere 10 Tage. Und Tatsache nach weiteren 8 Tagen deutliche Besserung - ich fühlte mich seit langer Zeit Gesund. Keine Schmerzen, kein Brennen mehr.

    Das hielt für ca. 10 Tage, dann erneut leichte Schmerzen und Brennen. Wieder Abstrich (beim dritten Uro da mein jetziger im Urlaub war). Ergebnis Leukozyten-vereinzelt, gramnegantive Stäbchen -reichlich, Epithelzellen- mäßig, Wachstum von massenhaft Klebsiella pneumoniae. Da Ciproflex letztes mal nicht anschlug nun anderes AB laut Antibiogramm Cefuroxim 500mg 2x1 für 21 Tage vorgeschlagen.
    Die nächsten Tage gehe ich wieder zu meinem Uro um das bestätigen zu lassen. Dieser möchte übernächste Woche noch eine Blasenspiegelung durchführen.

    Ich bin langsam am verzweifeln. Warum kommt das Problem mit wechselnden Bakterien (ich habe GV nur noch mit Kondom - Partnerbehandlung wurde durchgeführt) ständig wieder. Nun wieder AB einnehmen wird wieder zu Bauchschmerzen und Durchfall führen.
    Kann man AB nicht direkt in die Prostata spritzen? Vereinzelt liest man das AB-Behandlungen 4-6 Wochen durchgeführt werden muss. Hat jemand Erfahrung das eine so langfristige Behandlung tatsache eine anhaltende Besserung ergeben hat? Und ist die Blasenspiegelung wirklich angeraten.
    Vll. kann mir der eine oder andere einen wertenvollen Tip geben. Ach ja - Cranberrys habe ich auch schon ausprobiert.
    Danke.


  • Re: Rezidivierende Prostatitis/Urethritis - Unklare Ursache

    Ich persönlich habe bei einer Prostatitis noch niemals eine Therapiekonsequenz abgeleitet und frage mich auch immer, was die Zystoskopie dann bringen soll.... Eine Uroflowmetrie klärt ggf. eine Obstruktion.
    Eine längere antibiotische Therapie ist vor allem bei V.a. Chlamydien und Mykoplasmen wichtig. Hier vor allem doxy und die Gyrasehemmer sowie Azithromycin effektiv.

    Lieben Gruß

    Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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    • Re: Rezidivierende Prostatitis/Urethritis - Unklare Ursache

      Vielen Dank für die zeitnahe Reaktion.

      Ich bin mir unsicher ob ich alles richtig verstanden habe.
      Was meinen Sie das eine Prostatitis von ihnen noch nie mit einer Therapiekonsequenz behandelt wurde?
      Ist nicht auch die Antibiose eine Therapie?
      Wie wäre denn eine mögliche alternative Vorgehensweise?

      Die Zystoskopie soll neue Erkentnisse über die Ursache bringen. Ist durch diese Untersuchung kein Erkenntnisgewinn zu erwarten?
      Chlamydien und Mykoplasmen waren beim erstem Abstrich geprüft, aber nicht gefunden worden. Sind die anderen AB-Gaben unnötig?
      Das würde bedeuten das die gefundenen Bakterien nicht behandelt werden müssen? Alle drei, bisher aufgesuchten Urologen schlugen die AB-Behandlung vor.
      Nur mit unterschiedlichen Mitteln und unterschiedlicher Länge.
      Die hier manchmal gefundenen 4-6 Wochen hat niemand vorgeschlagen.

      Wäre es vielleicht sogar besser in eine klinische Ambulanz zu wechseln (komme aus Berlin)? Ist dort eine größere Expertise vorhanden?

      Bitte entschuldigen Sie, aber je länger ich mich mit dem Thema befassen muss je unklarer wird ein möglicher Lösungsweg.

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      • Re: Rezidivierende Prostatitis/Urethritis - Unklare Ursache

        Die fehlende Konsequenz bezieht sich auf die Diagnostik - Zystoskopie.
        Chlamydien und Mykoplasmen lassen sich im Abstrich oft nicht nachweisen. Die Symptomatik rechtfertigt die antibiotische Therapie zumeist, die dann aber ausreichend lang sein sollte....
        Lieben Gruß


        Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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        • Re: Rezidivierende Prostatitis/Urethritis - Unklare Ursache

          Es wurde nun noch einmal ein Abstrich gemacht. Und schon wieder wurden andere Bakterien gefunden.
          Am 10.09.15 waren es Enterococcus feacalis,
          Am 13.10.15 waren es Klebsiella pneumoniae
          und nun sind es Staphylococcus cohnii und Enterobacter cloacae.
          Ist so was eigentlich ein endloses Spiel?
          Nun wird Cefuroxim 500 2x1 für 21 Tage verschrieben, da dies laut Antibioram sensibel für alles sein soll. Nach 3 Tagen hat sich bereits Durchfall eingestellt der mit Lopedium behandelt werden soll.
          Ist das wirklich ein sinnvoller Weg oder mache ich den Körper damit mehr kaputt als heil. Aber in welche Richtung wäre der Weg dann richtig?
          Danke

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          • Re: Rezidivierende Prostatitis/Urethritis - Unklare Ursache

            Das kann ich auf diesem Weg wirklich nicht bewerten...... Lieben Gruss Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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            • Re: Rezidivierende Prostatitis/Urethritis - Unklare Ursache

              Hallo,

              Ich soll nun , nach 16 Tagen Cefuroxim und 8 Tagen Pause, erneut eine Spermaprobe abgeben. Man hat mir vor einer Woche einen Probenbecher mitgegeben. Die Becher scheinen aber nicht steril zu sein, der Deckel war z.B. nicht richtig verschlossen und der Becher kam aus einer Sammelkiste.
              Besteht hier nicht die Gefahr das falsche Ergebnisse entstehen? Der Urologe plant nun eine 6 wöchtige Antibiose. Wenn die aber aufgrund von Werten aus eventuell kontaminierten Proben erfogt dürfte die Behandlung nicht zielführend sein. Oder ist die Sterilität egal weil das Ejakulat irgendwie aufgearbeitet wird? Danke

              Kommentar



              • Re: Rezidivierende Prostatitis/Urethritis - Unklare Ursache

                Die Keime, die Infektionen auslösen, sind andere, als die, die im Becher zu erwarten sind.
                LG

                ​Dr. Kreutzig-Langenfeld

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                • Re: Rezidivierende Prostatitis/Urethritis - Unklare Ursache

                  Die Probleme bestehen weiterhin. Es wurde nun ein ZweiGläserTest durchgeführt, ohne Bakterien oder anderes Auffälliges zu finden. Nun empfiehlt man eine psychosomatische Klärung/Behandlung . Auffällig ist weiterhin das die Beschwerden unter einem bestimmten Antibiotika (AmoxiClav) deutlich abnehmen. Das wurde wiederholt festgestellt (cipro../Cefu.. hatten nicht geholfen). Aufgrund erhöhter Leberwerte möchte man nun aber vom AB weg. Meine Frage: Gibt es Bakterien die die Probleme verursachen können, die nicht in den Tests nachweisbar sind aber auf die Antibiose mit AmoxiClav ansprechen? Wenn ja, gibr es eine Fachrichtung die sich mit diesen schwer nachweisbaren Bakterien befasst und doch noch zu einer Klärung führen könnte? Danke.

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                  • Re: Rezidivierende Prostatitis/Urethritis - Unklare Ursache

                    Hallo Chrisur,

                    ich reagierte im Zuge meines Krankheitsverlaufes während der Antibiosen stets mit ClavAmox mit einem Nachlass meiner Beschwerden, jedoch dürfte dieses Phänomen wohl eher auf die entzündungshemmende Wirkung von Clavamox zurückzuführen sein. Nach unzähligen Langzeit-Antibiotika Therapien und eineindhalb verstrichenen Jahren hat es Moxifloxacin, welches verschärft gegen Chlamydien und Mykoplaymen wirkt, bei mir schlussendlich doch gerichtet.

                    LG Josef

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                    • Re: Rezidivierende Prostatitis/Urethritis - Unklare Ursache

                      Amoxi ist kein optimales Antibiotikum für die Prostata.....

                      Lieben Gruß

                      Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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                      • Re: Rezidivierende Prostatitis/Urethritis - Unklare Ursache

                        Es war die Hoffnung das hier Bakterien vorhanden sind die sensibel auf AmoxiClav reagieren da im Oktober nach 14 Tagen Cipro und anschliessenden 10 Tagen AmoxiClav die Beschwerden für 2 Wochen komplett verschwunden waren.
                        Na drei Wochen AmoxiClav muss ich nun allerdings feststellen das der Versuch nicht erfolgreich war.
                        Ob Moxifloxacin helfen würde? In den letzten Monaten hat man nur bei Abstrichen verschiedene Bakterien gefunden, alle anderen Proben (zweiGläser, Ejakulat, Urin, Blut) wiesen keine Bakterielle Ursache nach.
                        Ich werden nun mal für 14 Tage mit AB pausieren und dann schauen ob irgend ein Urologe hier in Berlin einen neuen Anlauf (vll auch mit Moxifloxacin) wagt.
                        Euch auf jedenfall vielen Dank für die Hinweise.... falls noch welche vorhanden sind bin ich für Lösungsvorschläge nach 10 zermürbenden Monaten für alles dankbar.

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                        • Re: Rezidivierende Prostatitis/Urethritis - Unklare Ursache

                          Und noch eine Frage an Dr.Kreitzig-Langenfeld. Es wurde auch eine Zystoskopie durchgeführt, laut Urologe ohne besondere Auffälligkeiten. Was mir unklar war, es wurde ein Bild gemacht in der Blase mit Blick auf den Blasenausgang zur Harnhöhre. An diesem Übergang war die >Haut deutlich röter als in der sonstigen Blase. Ist das normal? beginnt hier bereits die Schleimhaut der Harnröhre? oder deutet dies auf eine reitzung der Harröhre hin? Danke

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                          • Re: Rezidivierende Prostatitis/Urethritis - Unklare Ursache

                            Die Rötung lässt eher keine Rückschlüsse zu.

                            Lieben Gruß

                            Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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                            • Re: Rezidivierende Prostatitis/Urethritis - Unklare Ursache

                              Hallo Herr Dr. Kreutzig-Langenfeld,

                              eine kurze Aktualisierung mit der BItte um Ratschlag.
                              Außer der im ersten Fenster angeführten AB-Therapien wurden von den Urologen weitere Therapien eingeleitet.
                              14 Tage Ciprofex, 10 Tage Amoxiclav, 2 x 10 Tage Ciprofloxycin und 10 Tage Arilin. Immer mit einigen Wochen Pausen dazwischen. Letzendlich hat nichts wirklich geholfen, das leichte Brennen im Harnweg und die ständigen Schmerzen (hauptsächlich im Sitzen) hinter dem charmbein bleiben. Es wurde auch noch ein MRT gemacht mit dem Ergebnis: Im linken Samenblächen zeigen sich über 1,5 cm glatt berandete T2w hypointense und T1w hyperintense Einschlüsse ohne Diffusionsrestriktion in einem sakkulär erweiterten Gang. Es ist am ehesten an Konkremente zu denken. Veränderungen in der peripheren Zone imponieren wie bei Status nach Prostatis.
                              Also anscheinend gibt es weiterhin entzündliche Prozesse nur haben keine AB-Therapien das abstellen können und es gibt keine Hinweise woher das kommt.

                              Haben Sie noch eine Idee / einen Ratschlag bzw. können Sie eine Institution benennen die mir weiterhelfen könnte (wohne in Berlin).
                              Erneut vielen Dank

                              Kommentar


                              • Re: Rezidivierende Prostatitis/Urethritis - Unklare Ursache

                                mach mal eine 3 Gläser Probe

                                und versuch Alpha Blocker

                                Kommentar


                                • Re: Rezidivierende Prostatitis/Urethritis - Unklare Ursache

                                  Ich kann da so erst einmal nichts sagen.... die antibiotische Therapie "könnte" je auch zu kurz gewesen sein....

                                  Spezialisiert auf die Prostatitis ist die Universitätsklinik in Gießen.

                                  Lieben Gruß

                                  Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

                                  Kommentar


                                  • Re: Rezidivierende Prostatitis/Urethritis - Unklare Ursache

                                    Hallo, bin aus Berlin und habe alles durch, kann dir nur raten keine Ab mehr zu nehmen. Du kommst aus dem Teufelskreis nicht mehr raus. Kann dir in Berlin eine Heilpraktikerin empfehlen. Eigenblutherapie. Vorher Darmaufbau. Alles andere hilft dir nicht.

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                                    • Re: Rezidivierende Prostatitis/Urethritis - Unklare Ursache

                                      Hallo Hr. Dr. Kreutzig-Langenfeld,
                                      wie oben angeführt bestehen nun seit über 1,5 Jahren die beschriebenen Beschwerden. Seit einiger Zeit werden in den Proben keine Bakterien mehr gefunden , die Schmerzsymptomatik ist leicht abgeschwächt weiterhin vorhanden. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, empfehlenen Sie auch in diesen Fällen eine Langzeit-Antibiose. Mit welchen ABs haben sie gute Erfahrung gemacht, wie lang empfehlen Sie die Einnahme und wie hoch ist der prozentuale Erfolg bei Ihren Patienten mit gleich gelagerten Beschwerden? Danke.

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                                      • Re: Rezidivierende Prostatitis/Urethritis - Unklare Ursache

                                        Eine antibiotische Therapie ist dann sinnvoll, wenn es den Verdacht gibt, daß die bisherige Therapie nicht ausreichen oder nicht ausreichend lang war. Ich mache maximal 3 Therapieepisoden. Beginnend mit Doxycyclin .... danach eher Gyrasehemmer.

                                        Selbst bei Patienten mit (zumeist unzureichenden) Vorberhandlungen werden mehr als 50% der Patienten beschwerdefrei.
                                        Es gibt aber tatsächlich auch das CPPS....... Und es sind sicher noch viele Fragen offen. Die Prostata ist ein Geduldsorgan!


                                        Lieben Gruß

                                        Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

                                        Kommentar

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