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weiterhin Beschwerden nach Chlamydieninfektion ! ! !

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  • weiterhin Beschwerden nach Chlamydieninfektion ! ! !

    Sehr geehrter Herr Dr. Creutzig,

    da ich selber keinen Rat mehr weis und anscheinend die Ärzte auch nicht mehr, möchte ich mein Leiden bzw meine Beschwerden hier in diesem Forum aufzeigen. Vorab muss ich erwähnen, dass ich Fachpfleger für Intensivmedizin bin und mich denke ich etwas mit Keimen usw auskenne.

    Alles begann Anfang Mai 2014. Als ich ein leichtes Brennen, starken Juckreiz in der Harnröhre, und noch dazu schleimig, weißlich-eitrigen Ausfluss aus meiner Harnröhre bemerkte, habe ich sofort einen Termin beim Urologen gemacht. Dieser stellte durch einen urethralen Abstrich eine Chlamydieninfektion fest. Ich bekam 200mg Doxycyclin für 10 Tage verschrieben. Meine Freundin, die daraufhin auch getestet wurde (Chlamydien ebenfalls positiv) bekam jedoch nur 100mg Doxycyclin für 10 Tage. Sie verspürte keinerlei Symptome dahingehend.

    Als ich danach wieder zum Urologen bin, weil die Beschwerden sich nur etwas gebessert hatten, bekam ich Levofloxacin für weitere 7 Tage verschrieben. Doch die Beschwerden klangen nicht ab. Also bin ich erneut zum Urologen und er machte wieder einen urethralen Abstrich auf sämtliche Keime, die solche Beschwerden hervorrufen können. Und siehe da, alles NEGATIV! Doch ich hatte weiterhin ein Brennen beim Wasserlassen, leichten urethralen Ausfluss (der sehr in seiner Farbe und Konsistenz variiert) und ein unangenehmes Gefühl in der Blasenregion bzw. leichte Schmerzen und ein leichtes Ziehen im Intimbereich. Nun bekam ich nochmals Doxycyclin 200mg (allerdings doppelte Dosis) für weitere 10 Tage. Keine Besserung. Es folgte Cefixim (Therapieabbruch nach 7 Tagen, da ich sehr starke Magenbeschwerden bekam). Doch meine Beschwerden waren mal fast abgeklungen, mal nur leicht ausgeprägt, und mal etwas stärker. Jedoch waren sie nie wirklich weg. Zunächst wurde wieder ein Abstrich gemacht...NEGATIV (keine Erreger nachweisbar)!

    Ich bekam nochmals 200mg Doxycyclin für 3 Wochen. Meine Beschwerden waren auch danach nie wirklich beseitigt. Also stellte ich mich noch unzählige Male beim Urologen vor und es wurden mittlerweile ca. 6-7 Abstriche gemacht. Und alle waren NEGATIV! Es wurde ein MRT der Beckenregion gemacht, um anatomische Gegebenheiten zu klären...alles in Ordnung. Es wurden 2 Sonographien des Unterbauchs, der Hoden und der Prostata gemacht...alles in Ordnung. Auch sämliche anderen Geschlechtskrankheiten wurden ausgeschlossen (HIV, Syphilis). Noch dazu wurden in dieser Zeit ca. 5-6 Urinstatus abgenommen, die alle unauffällig waren bzw es waren manchmal ein paar Leukozyten vorhanden. Mein Arzt schien wirklich ratlos.

    Also holte ich mir eine Zweitmeinung bei einem anderen Urologen ein. Dieser machte erneut einen Abstrich und eine Urinkultur und konnte nichts feststellen. Im Urin ist nichts gewachsen. Direkt nach dem Abstrich bekam ich 1g Azithromycin als Einmaldosis. Obwohl er zuvor sagte "Sie haben eitrigen Ausfluss", versicherte er mir dass ich nichts hätte und ich gesund bin. Mh...naja...

    Die beiden Folgeabstriche bei meiner Freundin waren ebenfalls NEGATIV! Sie ist beschwerdefrei bzw. hat ab und zu mal ein leichtes Brennen beim Wasserlassen.

    Zur Zeit bekomme ich 100mg Nitrofurantoin seit 3 Wochen um die Beschwerden zu minimieren (für 1 Woche 300mg/d, dann für 2 Wochen 200mg/d und schließlich für 3 Wochen 100mg/d). Aber dieser Wirkstoff scheint garnicht zu helfen.

    Erwähnenswert ist noch, dass wir anfangs nicht verhütet haben weil wir ja beide behandelt wurden. Im weiteren Verlauf, als die Symptome bei mir blieben, haben wir verhütet (bis aktuell).


    --> Resume Therapie:

    - 10 Tage 200 mg/d Doxycyclin
    - 7 Tage Levofloxacin
    - 10 Tage 400 mg/d Doxycyclin
    - 7 Tage 100 mg/d Cefixim
    - 3 Wochen 200 mg/d Doxycyclin
    - zur Zeit 100 mg Nitrofurantoin (Dosis siehe Text)


    --> Resume Therapie bei meiner Freundin:

    - 10 Tage 100 mg/d Doxycyclin


    --> mein aktuelles Beschwerdebild:

    - leichtes Brennen beim Wasserlassen
    - geröteter, leicht geschwollener Harnröhreneingang
    - leichter urethraler Ausfluss, vor allem Morgens (mal glasig, mal weißlich)
    - unangenehmes Gefühl im Intimbereich
    - ab und zu Jucken in der Harnröhre
    - Brennen in der Harnröhre (nach Urinieren und Ejakulieren am Stärksten)
    - zeitweise Unterbauchbeschwerden


    Nun meine Fragen an Sie:

    1. Warum habe ich Beschwerden, aber kein Erregernachweis? Vor allem nach unzähligen Abstrichen. Psyche?
    2. Sollten die Chlamydien bei der Vielzahl an Antibiotika nicht abgetötet sein?
    3. Bleiben die Symptome auch bei behandelter/überstandener Infektion bestehen?
    4. Wurde meine Freundin ungenügend behandelt? Wenn man betrachtet, dass wir nach ihrer 10-tägigen Einnahme von Doxycyclin wieder
    ungeschützten GV hatten?
    5. Wäre es ratsam, dass wir beide Doxycyclin über 3 Wochen gleichzeitg einnehmen um einem vermeidlichem Ping-Pong Effekt endlich dem
    Garaus zumachen?


    Ich danke Ihnen vielmals für Ihre Hilfe!

    MFG





  • Re: weiterhin Beschwerden nach Chlamydieninfektion ! ! !

    Wie ich hier schon sehr häufig beschrieben habe, sind Abstriche und Blut-Teste bei Chlamydien und Mykoplasmen nicht sicher im negativen Nachweis. Die Therapiedauer ist wichtig. 3 Wochen gelten als Minimum. Azithromycin setze ich persönlich selten ein. Doxy/Enoxacin/Moxifloxacin.
    Ich wechsele das Antibiotikum, wenn sich 6-8 Wochen nach Ende der Therapie (Geduld ist wichtig) kein Erfolg einstellt. Ping Pong Effekte kann es natürlich geben.

    Lieben Gruß

    Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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    • Re: weiterhin Beschwerden nach Chlamydieninfektion ! ! !

      Danke für Ihre schnelle Antwort. Da ich seit gestern Abend wieder verstärkte Symptomatik habe, werde ich heute nochmals zum Urologen und ihm vorschlagen, Doxycyclin über 3 Wochen einzunehmen. Allerdings für mich und meine Freundin. Würden Sie mir da zustimmen? Oder vielleicht doch gleich ein anderes Antibiotikum? Ist es ein Versuch wert mit Doxycyclin? Kann man einen Ping Pong Effekt nach dieser antibiotischen Therapie dann ausschließen? Ich freue mich über eine Antwort von Ihnen. Ich weis langsam nicht mehr weiter. Liebe Grüße

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      • Re: weiterhin Beschwerden nach Chlamydieninfektion ! ! !

        Das kann ich schwerlich orakeln.... Doxycyclin kann funktionieren..... Sonst ggf. Enoxacin.

        Lieben Gruß

        Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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        • Re: weiterhin Beschwerden nach Chlamydieninfektion ! ! !

          Ich bin dankbar für Ihre Antworten Herr Dr. Kreutzig-langenfeld. Aber macht es denn wirklich Sinn beide, also mich und meine Freundin über die 3 Wochen nochmals zu behandeln? Sie hat wirklich keinerlei Beschwerden und Tests bei ihr verlaufen auch alle negativ. Ich habe das Gefühl, sie hat etwas dagegen die Behandlung nochmals durchzuziehen (Aufgrund der Nebenwirkungen). Liege ich richtig in der Annahme, dass wir beide jetzt zu 100% an einem Strang ziehen müssen? Aber nur so kann man doch einem Ping-Pong Effekt vorbeugen. Sind denn aus ihrer Erfahrung heraus Resistenzen von Chlamydien bekannt? Liebe grüße

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          • Re: weiterhin Beschwerden nach Chlamydieninfektion ! ! !

            Ich habe gesagt, was ich dazu sagen kann....

            Lieben Gruß

            Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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