Sehr geehrter Herr Dr. Kreutzig-Langenfeld,
ich möchte hier in Kürze meine Krankheitsgeschichte schildern und würde gerne Ihre Meinung dazu hören.
Vergangenen Oktober kam es beim GV leider zu einem Abrutschen meines Penis, kurzer recht unangenehmer Schmerz, kein „lauter Knall“, Erektion durch den Schreck direkt verschwunden. Am nächsten Tag mit mäßig-starken Schmerzen und minimal erkennbarem Bluterguss zum Urologen, der erstmal Entwarnung gab und meinte, dass es sich um eine „Prellung bzw. Stauchung“ handele und ich mir keine großen Sorgen machen müsste. Nach freiwilligen 4 Wochen GV-Pause war auch wieder alles soweit normal.
Leider ist selbiges Missgeschick im Februar (also ca. 4-5 Monate später) erneut passiert, allerdings gefühlt nicht so stark. Aus Sorge den Akt auch direkt abgebrochen und mir selbst erneut 2-3 Wochen Enthaltsamkeit verordnet. Nun jedoch konnte ich an der linken, unteren Penis-Seite zwei kleine halb-Ring-förmige Verdickungen ertasten und sehen (sowohl schlaff als erigiert). Eine Erektion war möglich, aber „schwieriger“ als sonst und auch nicht so hart, von meinem Eindruck her. Ebenso war mein Penis auf dieser Seite etwas „eingedellt“, nicht so aufgepumpt wie normalerweise. Sorgenvoll bin ich zu einem anderen Urologen, der mir empfohlen wurde. Der nahm sich Zeit und stellte letztlich die vorläufige Diagnose IPP. Man verschrieb mir POTABA und Cialis 5mg täglich 1x. Für mich brach eine Welt zusammen… Es folgten extrem belastende Wochen und Monate sowohl individuell als auch in meiner Partnerschaft. Zunächst gänzlich ohne Sex. Vor gut 8 Wochen starteten wir dann nochmal einen Versuch – kurzer, sehr vorsichtiger GV. Für beide nicht sonderlich erfüllend, nebenbei erwähnt. Auf diesen GV hin bemerkte ich einen regelrechten Schub – unangenehme Schmerzen sowohl bei Erektionen als auch nicht-erigiert konstant über einen Zeitraum von 3-4 Wochen und darüber hinaus konnte ich beobachten, dass sich diese Verhärtung in einem schmalen Strang nun über die Penis-Oberseite fortsetzte. Ich war untröstlich und empfand dies so, als würde die IPP damit voranschreiten.
Anfang Juni dann ein neuer Termin bei meinem Urologen (4 Monate nach Erst-Diagnose). Wieder eingehende Untersuchung per Ultraschall, allerdings konnte er hier kaum Veränderungen feststellen und er äußerte erste Bedenken, ob es sich tatsächlich um eine IPP handele. Zumal das Glied im großen und ganzen nach wie vor als gerade angesehen werden kann (nur die linke obere Seite ist nach wie vor weniger „aufgepumpt“, insofern ist die Form auch ganz leicht verändert). Er bat mich schließlich um eine Vorstellung bei seinem Kollegen Prof. Derouet im saarländischen Neunkirchen, wo ich dann gestern zur Untersuchung war.
Hier wurde dann erstmals eine Sonographie bei EREKTION durchgeführt, was für mehr Klarheit sorgen sollte. Prof. Derouet erkannte 3-4 kleine weißte Punkte in der Tiefe des Schwellkörpers und auch an den besagten äußeren Stellen eindeutig Hinweise, dass dort die Durchblutung eingeschränkt ist. Jedoch handele es sich in seinen Augen nicht um die klassische IPP, die nach diesem Zeitraum schon deutlich fortgeschrittener sein müsste (sog. Plaques wären sonst deutlich zu sehen). Vielmehr sei das Ganze das Resultat meiner beiden Verletzungen. Er sprach von leichter „Narbenbildung“ im/am Schwellkörper und dass ich im Grunde eine relativ positive Prognose hätte. Dass nun noch eine Verkrümmung im Sinne einer IPP eintreten wird, halte er für unwahrscheinlich (was mich selbstverständlich in gewisser Weise erleichtert).
Dennoch bleiben Fragen für mich. Vor allem was nun mein zukünftiges Sexual-Leben angeht. Dass solch ein „Unfall“ nicht noch einmal passieren darf, ist völlig klar. Aber wie soll ich mit den Schmerzen umgehen – zwar habe ich bisher immer noch keinen GV „zum Test“ gehabt aus Angst vor einem neuen Schub, aber ich spüre nach wie vor, dass meine Erektionen sich anders anfühlen und Schmerzen verspüre ich hier und da auch noch. Und: wie verändert sich dieses Narbengewebe, wenn nun wieder Scherkräfte etc. dort wirken? Ich bin sehr verunsichert. Füllt sich dieses unelastische Gewebe dadurch nicht noch weiter an? Oder andersrum: kommt es hier evtl. vom Körper her vielleicht sogar wieder zu Abbau-Prozessen? Das Cialis soll ich übrigens auch weiterhin einnehmen.
Mich würde Ihre Meinung hierzu sehr interessieren. Ich bedanke mich im Voraus für eine Rückmeldung. MfG
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