angefangen mit störenden Beschwerden hat es vor ca. 3 Monaten.
Ich dachte es sei ein "normaler" Harnwegsinfekt und bin zunächst zum Hausarzt. (Vielleicht waren es anfangs auch nur die Harnwege.)
Das war Kribbeln in der Harnröhre, deutlich vermehrter Harndrang und drückender Schmerz aus der Blasengegend mit leichtem Brennen von dort.
Der machte so einen kleinen Streifentest vom Urin, der vorher vielleicht 30 min in der Blase war und fand damit nichts. Er hat mich dann wieder nach Hause geschickt und meinte ich solle in 3 Tagen wieder kommen, wenn es sich nicht bessert.
Das ganze entwickelte sich sehr schleichend weiter, ebenso wie das Druckgefühl aus der Blase sich über Wochen eher schleichend entwickelt hatte, während die anderen Symptome plötzlicher eintraten.
Nach 10 Tagen nahmen die Schmerzen aus der Blasengegend (leicht über dem Schambein) jedoch auf einmal stark zu. Am Tag zuvor hatte ich mich im Garten in der Hitze stark körperlich betätigt. Von da ab konnte ich über viele Wochen bis Monate wegen Schmerzen fast alle meiner Hosen nicht auch nur 5 min anziehen.
Ich ging also direkt zum örtlichen Urologen. Und der ist gestresst, überfüllt und somit zeitlos. Ich lebe in einer Kleinstadt und hier gibt es leider nur eine urologische Praxis weit und breit.
Der hat mir dann erst einmal Levofloxacin 1x 250mg über 10 Tage verschrieben. (Achtung, hatte blos 4 Tage eingenommen, Erklärung folgt.)
Das Gespräch war kurz, die Untersuchung auch.
Lediglich ein Ultraschall von Harnröhre und ob die Blase geleert ist.
Prostata wurde nicht angeschaut.
Die folgenden 4 Tage waren schlecht, nicht schlafen, nicht essen, Hitzewallungen, extremer Durchfall und Krämpfe vermutlich aus der Darmgegend.
Ich also wieder zum Urologen und der hielt es auch, so wie ich, für eine Nebenwirkung von Levofloxacin, wobei ich mir heute nicht sicher bin, ob das nicht eine zugleich ausbrechende akute Prostatitis gewesen sein könnte. Die beschwerden mit dem Wasserlassen waren bis da nicht besser.
Ich äusserte da schon Prostatitis verdacht und er meite nur ich solle nicht slebst rumdoktern und seine Therapie erstmal durchziehen.
Ich solle nicht jeden Tag aufkreuzen und verwies auf das volle Wartezimmer... (Nach 4 Tagen bei erheblichen Nebenwirkungen, pf...)
Untersucht wurde nich nicht mehr, auch die nächsten beiden Male nicht und noch nie in Richtung Prostata.
Bekam dann 2x 250 mg Cefuroxim über 6 Tage und wurde nicht wieder untersucht. Ich sollte 1 Tag Pause machen und dann anfangen.
Angeblich wurde etwas in der Kolonie gefunden, die sie vorher auf die Eichel gedrückt hatten.
Ja richtig, es wurden einfach mehrere Petrischalen mit Nährböden genommen und je 1x mittig auf Eichel / Harnröhrenausgang gedrückt.
Ist das denn eine normale Vorgehensweise? Ich halte das für ein sehr riskantes Vorgehen, da ja selbst bei nicht sichtbarem Bewuchs die Nährböden mit etlichen Erregern kontaminiert sein könnten, die sich dort leicht ausbreiten?! Aber ich bin kein Arzt. Vielleicht sagen Sie mir ja etwas dazu.
Zurück zum Thema: Angeblich sollte auf Nachfrage sowohl Levofloxacin als auch Cefuroxim gegen den gefundenen Keim helfen. Mir wurde nicht gesagt welcher Keim und auch nicht, ob ein Antibiogramm erstellt wurde. Ich hatte schon da Zweifel und heute halte ich es für einen Zufallsbefund oder fehlende Resistenzbestimmung. (Oder wird so etwas beim Urologen eigentlich immer gemacht? Es war von Donnerstag auf Montag sehr früh morgens, reicht das überhaupt dafür übers Wochenende?)
Die 6 Tage waren rum und es war nicht weg, meinte aber eine Besserung gespürt zu haben. (Kann durch erhöhte Trinkmenge gekommen sein.) Nach kurzem Wortwechsel bekam ich das selbe noch einmal. Das nächste mal war es mir schon zu doof wegen kurzem Wortwechsel 3 Stunden im Wartezimmer zu sitzen und verlangte an der Rezeption noch einmal ein Rezept auf das Selbe. Arzt kam kurz und unterschrieb.
Letztlich waren es also 4 Tage 1x 250 mg Levofloxacin, 1 Tag Pause, 18 Tage 2x 250 mg Cefuroxim. (Was die urologische Behandlung betrifft.)
Am 10. Tag Cefuroxim wurde es auf einmal wieder schlimmer.
Ich habe aus Panik 8 Liter am Tag getrunken für ca 1. Woche. Das linderte die Schmerzen, aber natürlich nicht den Harndrang.
Danach war es wie vorher und nach Ende von Cefuroxim gab es auch keine Veränderung. Es ist nun über 8 Wochen her, somit kann man sagen Cefuroxim war auf jeden fall erfolglos. Aber das ist ja auch nicht ganz das richtige Mittel für typische Prostatitis Erreger, oder? Und vielleicht auch ein wenig niedrig dosiert gewesen.
Voller Panik hatte ich auch allerlei rezeptfreie Sachen aus der Apotheke ausprobiert. Z.B. Cranberry, Goldrute, Bärentrabe mit Natron, etc.
Hat alles irgendwie nichts gebracht und ich glaube ich habe mir mit den vielen Wochen hochdosiertem Kräuterzeug nur die Schleimhäute total gereizt?!
Ziwschendurch war ich noch einmal beim Urologen, dieser hat Blut abgenommen und eine Urinkultur angelegt. Es wurde nichts gefunden. Er steckt mich nun in die Psychosomatische ecke, ist ziemlich unfreundlich und ich möchte nicht mehr hin. Wie gesagt gibt es keine Alternative im Umkreis.
Als es wieder schlimmer wurde ging ich wieder zum Hausarzt. Dort bettelte ich um 2x 500 mg Ciprofloxacin für 10 Tage.
(Erstaunlicherweise ausser Muskel / Sehnenbeschwerden die wieder weg gingen keine Nebenwirkungen, Darm i.O.)
Cipro war zu Ende genommen, Hausarzt in Urlaub und zum ersten Mal ging es mir spürbar besser und es wurde auch danach weiterhin besser. Sehr langsam, aber immerhin. Weg waren die Beschwerden leider nie. Leben auf Sparflamme die ganze Zeit.
Vor kurzem hatte ich wegen der nervenden Harnröhre Instillagel versucht. Es hat für einige Stunden gebrannt wie Feuer. Von Beteubung keine Spur. Vielleicht hat es wenigstens desinfiziert. Fraglich ob etwas zu desinfizieren war. 2 Tage später wars zum glück wieder wie vor Instilla.
Trotzdem merkwürdig. Allergische reaktion oder gereizte Schleimhaut? Oder auch gereizte Nerven möglich? (Prostatitis...)
Vor einigen Tagen wurde es wieder schlimmer. Zuerst Krämpfe, jetzt wieder jede Stunde Wasserlassen.
Symptome mittlerweile:
- Krämpfe im Unterbauch bei geringfügig gefüllter Blase, eigentliches Harndranggefühl ist seit vielen Wochen verschwunden, Ergebnis das Selbe: Dauerndes Wasserlassen.
- Brennen in der Harnröhre, vor allem nach dem Wasserlassen und nach der (selten gewordenen) Ejakulation.
- Gelegentlich Ziehen hinter dem Schambein. (Nicht mehr über dem Schambein, Hosen zumindest wieder tragbar.)
- Geringes unangenehmes Druckgefühl im Damm beim Hinsetzen, was weniger stört. Liegen ist aber generell am angenehmsten für alle Beschwerden ausser dem Brennen, das ist auch da vorhanden.
Meine Frau und Tochter leiden auch sehr darunter. Wir sind oft am Heulen, also auch ich. Nichtmal Suizid ist ein Ausweg, kann die Beiden nicht alleine lassen.
In 12 Tagen muss ich wieder 3-schichtig arbeiten gehen. Ich hatte 7 Monate (zur hälfte verpfuschte) Elternzeit.
Wie ich das dann machen soll mit Arbeiten und Familie versorgen weiss ich nicht, denn vermutlich geht es einfach nicht.
Genug gejammert, aber die Psychische Belastung gehört erwähnt finde ich. Vielleicht ist es doch psychosomatisch, ich will es nicht ausschliessen. Aber diese Diagnose zumindest sollte doch eine Ausschlussdiagnose sein und es gab ja kaum Untersuchungen...
Bitte entschuldigen Sie den langen Text.
Ich habe mehrmals angefangen und versucht es kurz zu halten, aber mir gelingt das nicht.
Oben bei den Strichen beginnen die aktuellen Symptome, vielleicht können Sie ab da aufmerksam lesen, wenn es nicht für alles reicht.
Das Ende der 10 Tage 2x Cipro 500 ist erst 4 Wochen her, jedoch hat es sich nun wieder verschlechtert und somit ist es doch fraglich, ob nun noch einmal 4 Wochen gewartet werden sollten, zumal es auch nicht ganz die richtige Prostatatherapie ist, falls es denn die Prostata ist?! - Oder?
Wenn Sie nicht auf jeden Fall noch empfehlen zu warten, dann hätte ich eine hoffentlich realisierbare Bitte.
Ich habe die schlechte ärzliche Situation in meinem Umkreis oben ja geschildert.
Zum einen gibt es hier keinen der mich richtig untersucht, zum anderen wird mir mit Sicherheit keiner 3 Wochen Doxy verschreiben!
(Selbst der örtliche Uruloge hat beim letzten Mal behauptet ich müsse durch das lange Cefuroxim clean sein und da könne gar nichts mehr sein...)
Darum würde ich gerne zu Ihnen nach Freiburg in die Praxis zur Untersuchung kommen mit evtl. daraus folgendem 3 Wochen Doxy Rezept oder was Sie für sinnvoll halten.
Das bedeutet für mich 2x 2h+ (krankheitlich bedingt) unangenehme Hin- und Rückfahrt. Aber das wäre es mir wert.
Ich bitte darum, dass ich noch bevor ich am 29.10. wieder 3-schichtig arbeiten gehe bei Ihnen vorbei schauen kann. Geht das?
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