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herpes genitalis

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  • herpes genitalis

    Sehr geehrter Herr Dr. Kreutzig,

    nach dem gestrigen Gespräch mit meinem Hautarzt bin ich sehr verunsichert.

    Zum Hintergrund Folgendes:

    Ich (m/40 J.) bin seit knapp einem Jahr in fester Partnerschaft. Vor etwa vier Wochen war meine Eichel nach dem Geschlechtsverkehr stark gereizt und an einigen Stellen gerötet. Ich führte dies auf die Reizung durch den Akt zurück. Weitere Probleme bereitete mir diese Reizung nicht.

    Vor genau zwei Wochen hatte ich dann Schmerzen beim Wasserlassen. Ich habe dabei ein Brennen verspürt. Gegen Abend stellte ich dann linksseitig einen stark vergrößterten Lymphknoten in der Leistengegend fest. Dieser war auch sehr schmerzempfindlich. Ich suchte daraufhin einen Notarzt auf, der einen Harnwegsinwekt ausschließen konnte und mich auf die dermatologische Klinik des hiesigen Uniklinikums verwies. Dort wurden dann am nächsten Tag (05.02.2010) Abspriche aus dem Harnweg und Blutproben entnommen und mir wurde Doxycyclin (10 Tage 2 x 100mg) verschrieben.

    Nach 5 Tagen zeigte sich immer noch keine Besserung, d.h. der Lymphknoten in der Leistengegend war immer noch stark vergrößert und schmerzempfindlich und beim Wasserlassen verspürte ich immer noch ein Brennen. Darüber hinaus sind eine Art Bläschen auf der Vorhaut (2x singulär angeordnet) und der Eichel (2x singulär angeordnet) und auf der Zungenspitze (1x) aufgetreten. Diese waren nicht schmerzhaft.

    Ich suchte daraufhin am 10.02.2010 erneut die Hautklinik auf. Der Arzt schloss zunächst einen Genital-Herpes aus und verwies mich auf die urologische Klinik mit dem Verdacht einer akuten Nebenhhodenentzündung. Diese wurde dort aber ausgeschlossen. Der Dermatologe nahm daraufhin nach Rücksprache mit einem weiteren Oberarztkollegen Abstriche von den Bläschen auf der Zunge und der Eichel und verschrieb mir Aclilovir (7 Tage 3 x 400mg) und nahm mir erneut Blut ab. Es wurde nun ein Genitail-Herpes vermutet. Beide Oberärzte meinten, dass es eine akute Infektion sei und ich mich kürzlich angesteckt haben müßte. Ich sollte unbedingt mit meiner Lebenspartnerin Rücksprache halten.

    Nach etwa zwei Tagen waren die zunächst schmerzlosen Bläschen sehr schmerzhaft. Diese verschwanden aber dann, nachdem ich 3 Tage lang Aciclovir eingenommen habe.

    Ich bin aktuell beschwerdelos. Gestern habe ich dann die Laborbefunde mit dem Dermatologen besprochen. Es hat sich eine Chlamydien- Infektion bestätigt, jedoch ohne Anhalt für eine frische Infektion (C.pneumoniae AK IgG bei 1.9 und .C.pneumoniae AK IgM bei 0.5 / beides via EIA-Methode). HIV, Hepatitis A, B und C sowie ein Pilzbefall wurden ausgeschlossen. Leider hat sich die Infektion mit Herpes Simplex-Viren bestätigt (Serum via ELISA Methode: Anti-HSV IgM grenzwertig und Anti-HSV igG negativ / Abstrich Zunge und Penis via PCR-Methode: HSV-DNA positiv).

    Der Dermatologe meint nun, dass sich meine Lebenspartnerin, die beschwerdefrei ist und noch nie Symptome einer Herpes-Viren-Infektion gezeigt hat, ebenfalls behandeln lassen muss. Auf meine Frage, wie und wann ich mich angesteckt habe, anwortete der Arzt, dass es eine akute Infektion sei und ich mich etwa eine Wolche vor Auftreten meiner Beschwerden angesteckt haben müßte. Da ich seit einem Jahr in fester Partnerschaft lebe, kann ich mich also nur bei meiner jetzigen Lebenspartnerin angesteckt haben. Er meinte, es würde duchaus of vorkommen, dass es sogenannten stille Virenträger gäbe. Auf meine Frage, wann sich denn meine Lebenspartnerin angesteckt haben soll, meinte der Dermatologe, dass dies ebenfalls ebenfalls erst kürzlich der Fall gewesen sein müsste. Ich sollte dringend mit meiner Lebenspartnerin kritisch sprechen, medizinisch sei alles eindeutig, es sei jetzt alles nur eine Sache des Vertrauens. Er ist auch definitiv meinerseit von einer Primärinfektion in den vergangenen Wochen ausgegangen, da das IgM grenzwertig ist und das IgG dagegen nicht. Dass meine Lebensgefährtin mich nur angesteckt haben kann, war für ihn - auch nach mehrmaligem Fragen - defintiv klar.

    Meine Lebenspartnerin hat mir versichert, dass sie treu war und ist. Ich glaube ihr auch - eigentlich.

    Die Aussage des Dermatologen hat mich jedoch verunsichert. Teilen Sie die Meinung des Dermatologen?

    Für Ihre Mühe vielen lieben Dank!


  • Re: herpes genitalis


    Ich freue mich immer über eher kompaktere Fragestellungen....

    Es ist hier der typische Fall einer "Überakademisierung" eingetreten....

    Viren haben sie und behalten Sie eben lebenslang.... Immunschwächen können dann zu einem Ausbruch führen (s. Windpocken und Herpes zoster).

    Lieben Gruß

    Dr. T. Kreutzig

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    • Re: herpes genitalis


      Herzlichen Dank für Ihre zügige Antwort.

      Verstehe ich Sie richtig, dass ich mich entgegen der Aussage des Dermatologen nicht unbedingt bei meiner jetzigen Partnerin angesteckt haben muss? Dies hat der Dermatologe als sicher dargestellt, da nach seiner Ansicht eine Erstinfekt bei mir vorliegen würde.

      Viele Grüße

      Hope

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      • Re: herpes genitalis


        Sie verstehen mich da VÖLLIG richtig! Ich kann Ihnen auch nicht sagen, wie Ihr Dermatologe zu seiner "göttlichen Eingebung" kommt!

        Lieben Gruß

        Dr. T. Kreutzig

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