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Helicobacter Behandlung ja oder nein?

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  • Helicobacter Behandlung ja oder nein?

    Hallo,

    ich bin 29 und männlich.
    ich habe 2009 erstmalig Magenprobleme bekommen, dies äußerte sich mit Sodbrennen, Gastritis usw. Die Symptomatik hielt ca. ein dreiviertel Jahr an. nach ca. 7 Monaten mäßig erfolgreicher Pantoprazol-Gabe, hat man eine Magenspiegelung durchgeführt. Der Befund war damals eine „leichten Rötung der Speiseröhre“. Helicobacter hat man nicht gefunden. Man wollte anfangen, mit Antidepressiva zu arbeiten. Das lehnte ich strikt ab. 1-2 Monate später war alles wieder in Ordnung, die Magenbeschwerden komplett weg.

    Vor gut einem Jahr, also September 2015, hatte ich nach dem (zugegebenermaßen etwas übertriebenen) Verzehr von Leinsamen plötzlich akutes Sodbrennen und die ganze Geschichte begann von vorn. Aus Sodbrennen wurde allmählich eine Gastritits, diese verschob sich gefühlt immer mehr in den Übergang von Magen/Zwölffingerdarm. War mal wieder da, mal wieder weg. Ich habe zu Spitzenzeiten 2-3 Tage nichts gegessen und habe 8kg abgenommen.
    Dies ging jetzt auch wieder ca. ein halbes Jahr, seit ca 2 Monaten bin ich allerdings wieder weitestgehend beschwerdefrei (bis auf ab und an ein Zwacken in der Magengegend, wenn ich zu viel gegessen habe).

    Vor ein paar Wochen war auch nun endlich der langersehnte Termin für eine Magenspiegelung, den ich aufgrund meines bisher guten Zustands bald abgesagt hätte (2009 kam ja auch nichts brauchbares raus und die Magenspiegelung ist alles andere als angenehm).
    Bei der Untersuchung selbst war mit der Sonde zunächst nichts zu sehn, alles sah gut aus.
    Die Laborergebnisse , die gestern ankamen, meinen aber, ich hätte mit Helicobacter zu kämpfen. Vor allem im Übergang Magen/Zwölffingerdarm wären anhand der Gewebeproben Entzündungen erkennbar gewesen.

    Daraufhhin hat mir mein Hausarzt direkt eine Triple-Kur aufgeschrieben und ich war noch kurz bei ihm im Sprechzimmer um es abzuklären. Ich ließ verlauten, dass es mir seit einigen Monaten wieder besser geht und ich symptomfrei bin. Jetzt hat er gemeint, dass wir es es mit der „Kur“ erstmal lassen sollen, wenn ich jetzt symptomfrei bin und nochmals abwarten solle, bis es eventuell wieder zu einem Rückfall kommt.

    Leider bin ich jetzt verwirrter als vorher.

    Ich habe nun doch keine Tabletten bekommen, habe aber laut Befund offensichtlich Helicobacter in mir. Soll ich nun auf die Kur bestehen oder nicht?
    Der Arzt meinte, es muss nicht unbedingt sein, dass die Beschwerden vom Helicobacter kommen.

    Ich habe allerdings auch gelesen, dass eine Ansteckung im Erwachsenenalter sehr unwahrscheinlich ist. Da frage ich mich jetzt vor allem, wie es trotzdem sein kann, dass 2009 kein Helicobacter, 2016 aber plötzlich einer vorhanden sein soll?
    Mir macht ein wenig Angst, dass 70% der Magenkrebsfälle mit Helicobacter einhergehen … ich möchte nicht unbedingt dazu gehören.
    Andererseits ist ein solcher Antibiotikahammer nun auch nicht wirklich ein Urlaub für den Organismus.
    Nun frage ich mich, was langfristig gesehen besser ist. Ein mulmiges Gefühl mit den Dingern zu leben habe ich ja bereits jetzt schon.
    Können sie mir einen Rat geben, was ich tun soll?

    Vielen Dank


  • Re: Helicobacter Behandlung ja oder nein?

    Eine Helicobacterbehandlung ist dringend empfohlen, wenn ein Geschwür vorliegt, dies ist bei Ihnen ja nicht der Fall. In Ihrer Situation KANN der Helicobacter behandelt werden (ich teile auch Ihre Zweifel zum negativen Vorbefund, irgendwas stimmt ja nicht, wie ist denn der Helicobacter jetzt gesichert worden ?).
    Bei Dyspepsie, also immer wieder auftretenden Oberbauchbeschwerden macht man manchmal auch ohne Geschwüre eine H.P. Behandlung, dies ist aber nur in ca. 10 % der Fälle erfolgreich im Hinblick auf die subjektiven Beschwerden.
    MfG
    Dr. E. S.

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    • Re: Helicobacter Behandlung ja oder nein?

      Hallo Frau Dr. Schönenberg,
      der Helicobacter wurde bei der Magenspiegelung vor ca. 4 Wochen per Gewebeentnahme festgestellt. Dazu hat man in verschiedenen Arelaen (ich glaube 4 insgesamt) Gewebeproben entnommen und eingeschickt. Ein Geschwür lag bei der Sichkontrolle zumindest nicht vor. Die Ärztin meinte nach der Spiegelung, dass sie nichts auffälliges entdecken konnte. Bösartige Sachen könne sie mit Sicherheit ausschliessen. Oder was meinen Sie mit "gesichert" ?
      Mir geht es in erster Linie um die richtige Wahl in Hinblick auf die Vermeidung eines höher einhergehenden Krebsrisikos.
      Wenn jetzt keine erneuten Beschwerden auftreten, könnte ich hinsichtlich der Beschwerdefreiheit auch gut ohne Antibiotika-Behandlung auskommen, nicht aber wenn trotzdem weiterhin ein erhöhtes Krebsrisiko bestünde.
      Irgendwo las ich auch, dass Entzündung so klein sein können, dass man das als Betroffener gar nicht mitbekommt. Das scheint bei den meisten Menschen mit Helicobacter der Fall zu sein. Auch das sind Dinge, die ich gern vermeiden würde, wenn sie zu einem erhöhten Krebsrisiko führen.

      Grüße

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      • Re: Helicobacter Behandlung ja oder nein?

        In Ihrer Situation kann man den Helicobacter behandeln, eine strenge Indikation (=Notwendigkeit) besteht auch nach internationalen Leitlinien nicht.
        Entscheiden müssen Sie letztendlich selbst.
        MfG
        Dr. E. S.

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