Avastin,

[Ingrid10]

Hallo Herr Wust

lieber Herr Wust, bereits vor 4 Tagen schrieb ich und bat um eine Zweitmeinung. Danke für Ihre schnelle Antwort.Leider vergass ich Sie zu Avastin zu befragen. Die Ärzte in Tübingen meinten, mein Vater könne nicht mit diesem neuen MIttel, das ja recht vielversprechend sein soll, behandelt werden, da sein Primärtumor im Darm noch da ist. Man operiert ihn auch vorerst nicht, da die Leber wie gesagt schneller behandelt werden muss. Die Ärzte sagten uns, Avastin könne Blutungen am Primärtumor oder ein Loch im Darm verursachen. Stimmt das so? Verfolgen Sie dieselbe Strategie in Ihrer Klinik? Wir würden sehr gerne dieses Medikament ausprobieren. Können wir darauf bestehen?

Vielen herzlichen Dank nochmals,

I. Schmidt

[Prof. Wust]

RE: Avastin,


Avastin hemmt die Gefäßneubildung. Das hat auch Auswirkungen auf die Wundheilung (vermutet man). Daher würde man unter Avastin keine Operationen durchführen (und auch keine Interventionen wie bei einer Brachytherapie). Die Befürchtungen der Ärzte, dass an einem Primärtumor, der die Darmwand infiltriert, eine Fistel entstehen kann, entsprechen allgemein anerkannten Anwendungsrichtlinien (auch vom Hersteller). Es sind eher seltene Komplikationen, aber zur Sicherheit werden die meisten nicht abweichen. Avastin sollte zumindest erst eingesetzt werden, wenn die lokalen Therapien an der Leber abgeschlossen sind.