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An Hr.Prof. Wust: Bitte Hilfe bei Kehlkopfkrebs!

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  • An Hr.Prof. Wust: Bitte Hilfe bei Kehlkopfkrebs!

    Sehr geehrter Herr Prof. Wust,
    mein Mann (50 Jahre alt) suchte vorige Woche wegen einer länger andauernder Heiserkeit (ohne weitere Beschwerden) einen ambulanten HNO-Arzt auf, der ihn daraufhin stationär untersuchte. Nach der Narkose-Untersuchung (Lupenlaryngoskopie) einschließlich Biopsie diagnostizierte er einen Stimmband-/Kehlkopftumor, den er als T3 N0 M0 einstufte. Eine CT war seiner Meinung nach nicht (!) erforderlich. Er meinte, die Halslymphknoten seien nicht betroffen und eine Teilresektion des Kehlkopfes durch Laser möglich und damit der Erhalt der natürlichen Atmung und Sprache.
    Mein Mann wurde daraufhin in eine andere Klinik zur weiteren stationären Behandlung überwiesen (wo er sich im Moment noch befindet). Gestern wurde dann doch eine CT und eine nochmalige Lupenlaryngoskopie gemacht und der dort behandelnde HNO-Arzt stufte ebenfalls den Tumor als T3 N0 M0 ein und meinte, auf dem CT-Bild seien keine Metastasen in den Halslymphknoten erkennbar. Eine MRT lehnte er ab. Sein eindeutiger Behandlungsvorschlag: Komplette Entfernung des Kehlkopfes einschließlich beider Halslymphknoten!! Eine alternative bzw. ergänzende oder vorgeschaltete Behandlung mit Strahlen- oder Chemotherapie hielt er für zu riskant. Er gab die Überlebenschance bei Strahlen- oder Chemotherapie bzw. eine Kombination aus beiden mit ca. 30 % an. Die einzig halbwegs sichere Methode sei nur die komplette Kehlkopfentfernung samt der Halslymphknoten.
    Mein Mann ist derzeit bis auf den Kehlkopftumor organisch und kreislaufmäßig völlig gesund (er war nie ernsthaft krank) und in sehr guter körperlicher Verfassung. Allerdings ist er nach dieser neuen Diagnose und der angekündigten Kehlkopf-Komplettentfernung psychisch sehr instabil und ich befürchte weitere psychische Einbrüche (er sprach bereits von Suizid).
    Ich möchte daher mit meinem Mann unbedingt und dringend noch eine andere Klinik aufsuchen, die auf diesem Spezialgebiet über intensive und langjährige Erfahrungen verfügt und die andere erfolgversprechende und kehlkopferhaltende Therapiemöglichkeiten anbietet.
    Der momentan behandelnde Klinik-Arzt meinte, eine Entscheidung für oder gegen die Operation mit der kompletten Kehlkopfentfernung müsse nächste Woche gefällt werden, uns bleibt also zum Suchen nach einer anderen Klinik nicht viel Zeit.
    Meine Frage:
    Könnten Sie uns bitte sagen, an welche Klinik in Deutschland wir uns wenden sollten? Oder wo wir nachfragen könnten, um kompetente Ärzte für dieses Spezialgebiet zu finden?
    Vielen Dank im voraus!
    Mit freundlichen Grüßen
    Renate K.


  • RE: An Hr.Prof. Wust: Bitte Hilfe bei Kehlkopfkreb


    Bei einem T3-Tumor ist normalerweise die komplette Kehlkopfentfernung erforderlich, zumindest die Standardtherapie. In ausgewählten Fällen kann eine Teilresektion möglich sein, ist aber Chirurgen vorbehalten, die damit Erfahrung haben und sollte mit Bildgebung vorher abgesichert werden (fehlende Ausdehnung in den Knorpel etc). Da empfiehlt sich eine Anfrage an Universitätskliniken bzw. in der Sprechstunde der Chefärzte. Vielleicht fragen Sie auch bei der Selbsthilfegruppe (der Kehlkopflosen) nach. Eine weitere Möglichkeit ist eine Radiochemotherapie, die in vielleicht 50% erfolgreich ist. Wenn sie scheitert, ist eine sog. Salvage-Laryngektomie noch möglich (das ist demnach kein schlechter Ansatz). Die psychische Belastung bei den sog. organerhaltenden Ansätzen ist allerdings nicht gering, da man nicht sicher sein kann, ob es klappt. Da könnte ein Abfinden mit dem Kehlkopfverlust, der ja gut kompensiert werden kann, auch Vorteile haben. Man wählt dann den gewissermaßen solideren Weg, aber eine sichere Therapie, die nicht mit so vielen Fragezeichen versehen ist - zumal die Eignung wegen fehlender Bildgebung m.E. noch nicht feststeht. Das ist sicher schwierig, aber entscheiden muss der Patient selbst.

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    • RE: An Hr.Prof. Wust: Bitte Hilfe bei Kehlkopfkreb


      In Ergänzung möchte ich Sie auf eine Studie hinweisen, die von Prof. Gstöttner, HNO, Universität Frankfurt, geleitet wird und an der zahlreiche Zentren teilnehmen (Wuppertal, Greifswald, Berlin, Wien u.a.). Diese Studie prüft Konzepte zum Larynxerhalt, auch im Stadium T3. Tel.: 069 6301-5163, e-mail: [email protected]. An der Studie teilzunehmen könnte sich lohnen.

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