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Speiseröhrenkrebs

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  • Speiseröhrenkrebs

    Sehr geehrter Herr Professor Wust,

    zunächst möchte ich Ihnen meinen herzlichen Dank für Ihre Arbeit hier in diesem Forum aussprechen! Seit dem Bekanntwerden der Krebserkrankung meines Vaters bin ich hier ständiger Gast und habe alle Fragen und natürlich auch die Antworten zum Thema Speiseröhrenkrebs bis zum Beginn dieses Forums zurückverfolgt! Viele Beiträge habe ich ausgedruckt und meinem Vater zum Lesen gegeben, was ihm wirklich zunächst auch sehr geholfen hat. Selbst die MCP-Tropfen kennen wir nur Dank Ihr Ausführungen! Aber jetzt sind wir mit unserem Latein doch am Ende und bitten Sie dringend um Hilfe, weil wir einfach nicht mehr weiter wissen.
    Mein Vater (65 Jahre) ist im letzten Jahr im Dezember aufgrund von ständigen Bauchschmerzen zum Arzt gegangen und wurde zur Magenspiegelung geschickt. Zunächst meinte die Ärztin, dass alles in Ordnung sei. Dann kam ein Anruf und mein Vater bekam so Riesentabletten verschrieben, weil irgendwie Bakterien im Magen waren. Dann noch ein Anruf und die Aufforderung zu einer zweiten Magenspiegelung. Dieser Befund wurde meinem Vater dann am 21.12.2002 mitgeteilt. Diagnose: Speiseröhrenkrebs, Karzinome in situ. Mein Vater fragte den Hausarzt, ob er eine reelle Chance hat und bat um eine ehrliche Antwort. Der Arzt meinte ja und mein Vater erklärte sich mit einer OP einverstanden. Bitte jetzt nicht denken, dass ich den Arzt dafür verantwortlich machen will!!!! Am zweiten Weihnachtsfeiertag brachten wir dann meinen Vater nach Rostock in die Universitätsklinik, um die Voruntersuchungen durchführen zu lassen. Alles verlief problemlos und der OP-Termin wurde auf den 23.01.03 gelegt. Während dieser Zeit bekam mein Vater P40 Tabletten und es ging ihm so gut wie lange nicht, man konnte einfach nicht glauben, dass er Krebs hat ! Bei der OP wurde die Speiseröhre entfernt und der Magen hochgezogen. Alles verlief super, mein Vater machte im Krankenhaus echt einen total guten Eindruck. Am 06.02.03 wurde mein Vater aus dem Krankenhaus entlassen. Der histologische Befund war in Ordnung und hat bestätigt, dass die Krebserkrankung wirklich noch im Anfangsstadium war und noch nicht in tiefere Gewebeschichten gedrungen war. Aus diesem Grund gab es auch keine Bestrahlung oder Chemo. Auf unser Fragen hin, wurde meiner Mutter und mir mitgeteilt, dass mein Vater alles Essen könnte, aber langsam und kleine Mahlzeiten! Medikamente würde er keine brauchen! War mein Vater im Krankenhaus fast fit wie ein Turnschuh, wurde es zu Hause mit jedem Tag schlechter! Vorallem klappte das essen und die Verdauung nicht. Eine erneute Magenspiegelung aufgrund von Schmerzen ergab nichts. Meine Mutter setzte nun alle Hoffnungen auf die Kur, aber die 12 Tage bis dahin wurden zur Ewigkeit! Mein Vater verlor zusehends an Kraft und war nur noch ein Häufchen Elend, konnte nichtmal mehr die Schuhe allein anziehen, geschweige alleine spazieren gehen. Die drei Wochen Kur waren super! Mein Vater bekam Medikamente, hatte keine Schmerzen mehr und gewann täglich an Kraft. Nach 14 Tagen nahm er anstatt des Fahrstuhls den Weg über die Treppen. Wir waren alle so glücklich! Wieder zu Hause und wieder ohne Medikamente wurde es wieder schlechter, aber schleichend. Seit einiger Zeit bekommt mein Vater auf seinen Wunsch hin diese P40 Tabletten, hat jetzt aber trotzdem Schmerzen. Der Hausarzt meint dazu, dass eben alles seine Zeit braucht! Eine Magenspiegelung brachte auch nichts ans Licht, eigentlich alles ok! Auch die erste Nachuntersuchung (Röntgen, Röhre, Magenspiegelung) laut Hausarzt alles in Ordnung! Aber, ich versuche inzwischen, mich kurz zu fassen, Herr Professor, geht es meinem Vater jeden Tag schlechter! An die ständigen Bauchschmerzen hätte er sich schon gewöhnt, aber die Nächte sind ein Graus! Jede Nacht hat er Sodbrennen und kann dadurch nicht schlafen. Zuerst halfen die MCP-Tropfen , aber nun auch nicht mehr. Jetzt kauft meine Mutter dieses Riopangel, aber es hilft meinem Vater nicht. Auch hat mein Vater inzwischen wieder abgenommen. Meine Mutter wollte sich nun mit der Ärztin, die die Magenspiegelung durchgeführt hat in Verbindung setzen, um die Ernährung für meinen Vater zu besprechen. Aber die Schwester meinte am Telefon, dass über meinen Vater keine Auskünfte gemacht werden dürfen und hat ihr auch keinen Gesprächstermin gegeben. Mein Vater wollte sich nach Ostern einer Selbsthilfegruppe anschließen. Aber leider war im Mai eine Fahrt zur IGA geplant, der mein Vater sich nicht gewachsen fühlte und dann war Sommerpause. Die reguläre Arbeit wird erst im September wieder aufgenommen.

    Sehr geehrter Herr Professor, was können wir tun, wie können wir meinem Vater helfen? Wir sind so ratlos, so hilflos!!! Auf der einen Seite sagen die Ärzte es ist alles ok und es würde alles seine Zeit brauchen, aber warum geht es meinem Vater dann immer schlechter. Jetzt will er auf das Abendbrot verzichten um zu sehen, ob das Sodbrennen über Nacht dann nachläßt! Aber er ist doch nur noch Haut und Knochen! Um sich von den Schmerzen abzulenken ist er eh nur noch am Rumbasteln in der Garage, aber ich frage mich, wie lange das noch gut geht! Mein Vater ist so verzweifelt und mutlos, bereut die OP ohne Ende, weil es ihm ja nun wesentlich schlechter geht als vorher. Auch spricht er ständig heiser und hat immer das Gefühl, als wenn er einen Kloß im Hals hat.
    Bitte, Herr Professor, wer kann uns helfen, die für meinen Vater richtige Ernährung zu finden? Auch denke ich, dass mein Vater mal zu einem Spezialisten müßte! Es kann doch nicht sein, dass diese schwere OP umsonst war! Mein Vater hat jetzt erst im November wieder einen Nachsorgetermin bei der Fachärztin für Innere Medizin. Zum Hausarzt geht er, wenn er neue Medikamente braucht.

    Wir wissen wirklich nicht mehr weiter, bitte raten und helfen Sie uns! Für Ihre Bemühungen bedanke ich mich im Voraus sehr herzlich!


  • RE: Speiseröhrenkrebs


    Was Sie Sodbrennen nennen, müßte durch säurebindende Mittel beseitigt oder gelindert werden (nachts einnehmen). Wenn das nicht der Fall ist, hat es andere Ursachen. Auch Gallerückfluß wäre denkbar – dies kann ebenfalls zu „Sodbrennen“ führen. Da muss man mit der Schlafposition experimentieren, vielleicht den Oberkörper etwas erhöht lagern (damit es nicht zurück in die falsche Richtung fließt).
    Sonst ist offenbar eine ordentliche Schmerztherapie erforderlich, vor allem nachts. Warum geben Sie denn die Medikamente nicht, die während der Kur verschrieben wurden. Das muß doch in dem Bericht stehen. Dort muß auch eine Beratung erfolgt sein.
    Wenn das Befinden so schlecht ist, wie Sie beschreiben, müssen Sie einen vorgezogenen Termin beim Gastroenterologen veranlassen. Natürlich muss Ihr Vater das wollen. Er muss also auch selbst meinen, dass es ihm schlecht geht. Dort muss adäquate Beratung erfolgen. Es geht nicht nur um die Tumorerkennung. Auch die (therapiebedingten) Beschwerden müs-sen behandelt werden. Dazu ist die Nachsorge da.
    Schmerzen sind adäquat zu behandeln. Mindestens das muss angemahnt werden.

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