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Bitte um Erläuterung mikros.Befundes

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  • Bitte um Erläuterung mikros.Befundes

    Werter Herr Prof. Wust,

    bitte geben Sie mir Hilfestellung im Verstehen eines Mikroskopischen Befundes anl. eines Beckenkammtrepanats (Jamshidi-Trepanat).
    Zitiere:
    Die Markräume werden fast vollständig eingenommen von atypischen epithellalen Zellkomplexen. Zum Teil sieht man drüsige Formationen, z.T. sind diese strassenartig hintereinander angeordnet. Die Zellen sind polymorph mit deutlicher Größenvarianz der Zellen und z.T. sehr pleomorphen Kernform.Im Zytoplasma sieht man z.T. PAS-positive Einschlüsse. Vermehrt sieht man z.T. atypische Mitosen. Lediglich in einem Markraum findet sich ein kleiner Granulopoeseherd.Die übrige Hämatopoese fehlt in dem vorliegenden Trepanat fast vollständig. In der Berliner-Blau-Reaktion findet sich kein Speichereisen.
    In dem mitübersandten Blutausstrich zeigt sich eine Anisozytose der Erythrozyten, daneben sieht man weitgehend regelrecht Granulozyten und Lymphozyten. Etwas vermehrt Monozyten-ähnliche Zellen. Vermehrt sieht man Normoblasten, ferner liegt eine geringe Basophilie vor. Die alkalische Leukozyten-Phosphatase ist erhöht.

    Begutachtung:
    Repr. Jamshidi-Trepanat mit einer ausgedehnten Infiltration des Knochenmarks durch ein Karzinom mit ausgeprägter desmoplastischer Reaktion.Histomorphologisch ist der Befund vereinbar mit einer Metastase des bekannten lobulären Mammakarzinoms.

    Immunhistochemische Untersuchung:
    Es zeigt sich eine Positivität der atypischen Epithelzellen für CK7, CK18 und Östrogen-Rezeptor bei Negativität für CK20.
    Zusammenfassend entspricht der Befund somit einer Knochenmarkmetastase des bekannten lobulären Mammakarzinoms. Die übrige Hämatopoese ist im vorliegenden Stanzzylinder fast vollständig verdrängt.


    Erläuternd:
    In 1994 Brusterhaltende entfernung eines Mammakarzinoms.
    In 2002 eine op. Entfernung der rechten Brust und einer Lymphe unter dem re. Arm.
    G3 Status. In 1994 und 2002 keine Chemo/Bestrahlung oder Hormonbehandlung. Rein konservative Behandlung. (Leider)

    Nun meine Fragen:
    Es ist eine Chemotherapie, Donnerstag beginnend, vorgesehen. Hormontherapie ist ebenfalls eingeleidet (Tamoxifen). Die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber haben wir bei diesem Befund,(so krasser Befall des Knochenmarks) noch Aussichten auf Erfolg zumindest einen Funken Hoffnung? Oder wäre hier eine pallative Chemo besser?

    Bitte geben Sie mir eine Erläuterung bzw. Therapiehilfe. Bin selbst Leukämiepatient und möchte hier soweit es geht noch psychisch unterstützend helfen.

    Ihrer Antwort entgegensehend verbleibe ich

    mfG
    Roger




  • RE: Bitte um Erläuterung mikros.Befundes


    Eine Chemotherapie muß bei einem metastasierenden Mammakarzinom immer als palliativ angesehen werden. Auf jeden Fall ist aber eine Chemotherapie sinnvoll, insbesondere wenn noch keine vorangegangene Chemo erfolgte (der histologische Befund spricht zumindest nicht dagegen). Welches Schema geplant ist, geht aus Ihren Angaben nicht hervor. Man kann aber noch beträchtliche Zeiträume mit solchen Therapien gewinnen.

    Kommentar


    • RE: Bitte um Erläuterung mikros.Befundes


      Werter Herr Prof. Wust,

      recht herzlichen Dank für die schnelle Antwort.

      Sie fragten nach dem Schema :

      Es wurde vergangenen Donnerstag mit "Mitoxadron" , 20 mg pro Infusion begonnen.
      Es sollen 4 weitere Infusionen in 4-wöchentlichem Abstand, in gleicher Dosierung, folgen.
      Des Weiteren wird noch Therapiebegleitend, "Arimidex" verabreicht.

      Deckt sich diese Vorgehensweise auch in etwa mit Ihren Vorstellungen, oder sehen Sie noch weitere Behandlungsmöglichkeiten?

      Ihrer Antwort entgegensehend verbleibe ich

      mfG

      Roger

      Kommentar


      • Nachtrag


        Ooops,

        muss mich verbessern, hat sich doch ein Schreibfehler eingeschlichen.
        Es heisst natürlich "Mitoxandron"

        Gruß
        Roger

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