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Mammakarzinom Leber Hirnmetastasen Xeloda war tödl

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  • Mammakarzinom Leber Hirnmetastasen Xeloda war tödl

    Liebe Leser,
    meine Mutti ist am 01.02.02 im KH verstorben. Sie hatte 22 Monate gegen die heimtückische Krankheit Krebs gekämpft. Sie hatte sehr sehr viele Chemos hinter sich und bekam zu letzt in Tablettenform "Xeloda", die Nebenwirkungen waren schon während der Einnahme erschreckend. Sie hatte offene Hände, Füße und Mund, konnte nicht mehr laufen, essen, schlafen. Trotz der starken Nebenwirkungen setzte man nach kurzer Pause ein 2 tes mal mit der Xeloda fort. Ich hatte schon damals meine bedenken. Als sie am 07.01.02 mit dem 2 Zyklus anging, ließen die Nebenwirkungen nicht lange auf sich warten. Sie kam schon nach ein paar Tagen auf die Wachstation, weil der Bauch immer dicker wurde, die Schmerzen immer schlimmer und meine Mutti die Ausscheidungen des Darms mittlerweile oral erbrach. Sie bekam einen Darmverschluß, weshalb sie am 30.01 operiert wurde. Am 31.01 bekam sie schon Kramkengymnastik und wurde zur Stabiliesierung aus dem Bett in einen Stuhl gesetzt. Die Schwester bat mich, am 01.02 Hausschuhe für meine Mutti mitzubringen, damit sie keine kalten Füße bekommt. Ich war Donnerstag den ganzen Tag bei ihr. Es gab eigentlich keinen Grund sich momentan Sorgen zu machen. Ich ging um 18 Uhr nach Hause, weil sie fast den ganzen Tag schlief. Als ich Freitag morgen im Krankenhaus anrief, um mich nach meiner Mutti zu erkundigen, bekam ich die Auskunft, dass meine Mutter nochmals operiert werden müsste. Man müsste ihr einen großen Teil des Dünndarms entfernen. Als ich mich sofort auch den Weg ins KH machen wollte, rief ein weiterer Arzt aus dem KH an und teilte mir mit, dass meine Mutti sofort auf die Intensiv kämen. Der Zustand meiner Mutti verschlechterte sich innerhalb von kurzer Zeit so rapide, dass mir der Anästhesist mitteilte, dass sie wenn ich meine Mutti noch ein paar Wochen haben möchte, operieren könnten, sie würde allerdings ins künstliche Koma fallen und auch nicht mehr daraus erwachen. Ein paar Minuten später wurde meine Mutti bereits reanimiert und der Anästhesist teilte mir mit, dass sie schon bei der Einleitung in die Narkose sterben würde. Kurz darauf wurde meine Mutti künstlich am Leben erhalten (künstlliche Beatmung usw.) Die Ärzte erklärten mir und meinem Mann, dass wenn wir meine Mutti in Frieden sterben lassen möchten, die Ärzte, wenn wir bereit wären, das Beatmungsgerät ausschalten würden, dann würde es nicht mehr lange dauern. Wir haben lange neben ihrem Bett gesessen und ihr versucht Beistand zu geben. Sie atmete schwer und war von den Kanülen (am Handgelenk angenäht), Schläuchen, Blutergüssen und vielem mehr schrecklich zugerichtet. Wir beschlossen das Beatmungsgerät auszuschaltn. Darufhin ging alles recht schnell. Ich hatte fast die ganze Zeit meinen Kopf an ihrem. Als sie starb und wahrscheinlich schon klinisch tot war, hatte sie sich noch einmal schrecklich übergeben. Was da rauskam war für mich das pure Gift. Es war gelb und grün. Warum ihr nicht einmal dies erspart blieb, ist für mich unverständllich. Ich habe in den letzten 2 Jahren keinen Menschen schlimmer leiden gesehen wie meine Mutti. Sie bekam erst die Brust abgenommen, dann Lebermetastasen, Hautmetastasen am ganzen Körper und zuletzt Hirnmetastasen. Ihr Körper war schrecklich von der heimtückischen Krankheit gezeichnet. Ich habe mit all meiner Kraft versucht ihr beizustehen und zu helfen, leider ohne Erfolg. Schwer ist für mich, dass ich nicht gemerkt habe, als ich donnerstags um 18 Uhr aus dem KH ging, dass die letzten Stunden vor ihr lagen. Ich wäre so gerne in der Nacht bei ihr gewesen. Ich hätte so gerne nochmal mit ihr gesprochen. Ihre letzten Worte am Donnerstag waren "vielen Dank". Meine Mutti brauchte sich für nichts zu bedanken. Ich hatte leider über 6 Jahre keinen Kontakt zu meiner Mutti. Leider erst in der Zeit ihrer schweren Krankheit. Ich glaube, dass der Auslöser dieser Krankheit sehr psychisch bedingt ist. Es ist sehr schwer damit klar zu kommen, wenn man einen über alles geliebten Menschen auf diese Art und Weise verliert. Der Schmerz ist sehr groß. Ich mußte auf die Beerdigung meiner eigenen Mutti gehen. Dabei hatte ich mir schon immer vorgestellt, wieviel Zeit wir mal miteinander hätten, wenn sie alt wäre und ich dann immer für sie dasein könnte. Leider ist die Uhr und Zeit gegen uns gelaufen. Schön war allerdings, dass wie in den letzten 20 Monaten sehr viel Zeit miteinander verbracht haben und ich bei Untersuchungen oder Artzterminen immer bei ihr war. Schlimm für mich ist, wie sie gestorben ist. Die Krankheit hab bei meiner Mutti nichts ausgelassen und mit würdevollem sterben hatte ihr Tod nichts zu tun. Mit dem Tod meiner Mutti ist auch ein Teil in mir gestorben. Ich wäre so gerne jetzt bei ihr, damit sie nicht mehr alleine ist. Sie war ein Leben lang ein sehr einsamer und isilierter Mensch. Ein Mensch der nur Herzlichkeit und Güte kannte und seine eigenen Wünsche Bedürfnisse immer zurückstecken musste. Ich denke ein Mensch der ein Leben lang, Kummer und Sorgen in sich hineinfrisst, konnte nur krank werden. Was ich nicht verstehe, warum mußte sie alles bekommen, und so sehr lange leiden. Jetzt habe ich leider nur noch die Erinnerungen und die Bilder aus schönen Tagen mit ihr und den tiefen Schmerz in mir drin.
    Ich bin froh, zu wissen, dass es leider noch sehr viel mehr Menschen gibt, die jetzt in dieser Situation sind und alleine damit fertig werden müssen, dass es diesen geliebten Menschen nicht mehr gibt.


  • RE: Mammakarzinom Leber Hirnmetastasen Xeloda war


    Liebe Klaudia.
    Als ich deine Zeilen las, wo du deine Mutti beschrieben hast, wurde ich wieder sehr an meine eigene Mami erinnert. Nun, sie lebt. Aber auch sie hat Krebs. All das, was du beschrieben hast, sind die Dinge, die ich mich tagtäglich auch frage, das sind die Dinge, vor denen ich eine unendliche Angst habe. Es tut mir sehr leid, dass deine Mutti so schrecklich leiden mußte. Vielleicht ist sie jetzt an einem Ort, wo es ihr wieder gut geht, wo all das Leiden ein Ende hat...
    Für dich, die du zurückgeblieben ist, muß es sehr schlimm sein. Wie gesagt, ich habe eine so furchtbare Angst vor dem Moment... aber denk immer daran: deine Mutti hat es geschafft. Wenn man die Art und Weise vielleicht nie begreifen wird, sie hat es endlich geschafft. Ihr Leiden hat ein Ende.

    Ich glaube, die Frage, warum mußte das alles so kommen, darf man nicht stellen. Sie macht einen wahnsinnig. Das ist schwer, ich weiß. Wie gesagt, ich glaube, meine Mami ist deiner Mutti sehr ähnlich... Vielleicht müssen die Guten immer zuerst gehen. ??
    Warum auch immer...

    Liebe Klaudia, ich wünsche dir ganz viel Kraft und weiß, dass meine Zeilen nicht trösten können, aber dein Bericht hat mich sehr berührt. Ich wollte dir einfach nur sagen, dass es mir alles schrecklich leid tut, auch wenn ich dich nicht kenne...

    Alles Gute für Dich,
    Alis

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    • RE: Mammakarzinom Leber Hirnmetastasen Xeloda war


      Liebe Alisa,
      danke für Deine lieben Zeilen. Ich freue mich sehr für Dich, dass Du Deine Mutti hast. Du hast geschrieben, dass vielleicht die GUTEN Menschen zuerst gehen müssen. Eine Bekannte von mir denkt das auch, sie ist der Meinung das da wo die Liebsten hingehen oder sind (wo auch immer das sein mag), die Guten Menschen gebraucht werden. Was mir dabei etwas Angst macht ist, dass auch mein Mann oder ich früh aus dem Leben gerissen werden oder gute Freunde und Bekannte. Ich habe mich die letzten 20 Monate fast täglich mit dem Krebs und dem Tod auseinandergesetzt. Ich dachte ich wäre einigermaßen darauf vorbereitet. Ich wußte schließlich schon sehr bald dass meine Mutti den Krebs nicht überleben würde. Ich habe sehr viel darüber geredet und für mich angefangen Tagebuch zu schreiben. Mit meiner Mutti konnte ich leider in den ganzen Monaten nicht über den Tod sprechen, ist wußte das sie es nicht wollte, also bleiben leider viele Fragen für immer offen. Ich habe schon vor längerer Zeit, angefangen mich mit Büchern über das Leben während und nach dem Sterben zu befassen. Ich möchte so gerne wissen ob die Liebsten, auf eine andere Art und Weise wie wir, vielleicht doch noch unter uns sind. Manchmal dachte ich darüber nach zu ihr zu gehen, damit sie nicht auch noch da wo sie jetzt ist alleine bleiben muß, aber ich habe einen Sohn der mich die nächsten Jahre noch sehr brauchen wird. Ich habe mich zwar innerlich viel damit beschäftigt, habe aber mittlerweile auch respekt vorm Tod und Sterben bzw. dem Erhalt des Lebens bekommen. In einem meiner Bücher wird ein Fall beschrieben, wo der Ehemann nach dem Verlust seiner geliebten Frau sich erschoß bzw. erschießen wollte aber er es überlebte. Im Gegensatz zu den anderen Personen die über ihre Erlebnisse auf dem Weg in die andere Welt nur positiv sprachen, sagte dieser Mann der vor dem Freitod gerettet wurde wörtlich folgendes: Ich kam an einen schauervollen Ort...Ich erkannte sofort, was für einen großen Fehler ich begangen hatt....Ich dachte: Ach, hätte ich es doch nur nicht getan."
      Eine andere Frau drückt das so aus:" Wer hier eine betrübte Seele zurückläßt, wird drüben selber eine betrübte Seele sein."
      Aber trotz allem ist es verdammt schwer damit klar zu kommen. Ich kann Dir persönlich nur sagen, verbringe so viel Zeit wir möglich mit Deiner Mutti und unterstütze sie in ihrer Krankheit. Ich war bei fast jedem Arzt.- Krankenhaustermin bei ihr und das war gut so. Obwohl ich recht viel Zeit mit ihr verbracht habe, bin ich heute der Meinung, es war nicht genug und ich würde alles dafür geben, wenn ich sie noch einmal in den Arm nehmen, küssen und drücken könnte und wenn ich ihr nochmal sagen könnte wie sehr ich sie über alles liebe. Ich kann mir nie verzeihen, dass ich an dem Abend bevor sie starb aus dem KH gegangen bin. Ich sage mir immer und immer wieder ich hätte sie in diesen schrecklichen schweren Stunden die danach auf sie zukamen nicht alleine lassen dürfen. Aber ich hatte wirklich keine Ahnung, dass ihre Lunge in der Nacht Probleme machen würde und als ich am nächsten Morgen ins Krannkenhaus kam wurde sie ja bereits reanimiert. D.h. ich konnte mich auch nicht auf die Art und Weise verabschieden, wie ich es für meine Mutti und mich gewünscht hätte. Meine Mutti hatten über 6 Jahre leider nur sporatischen Kontakt d.h. sie rief mir zum Geburtstag an und ich schickte ihr jedes Jahr per Fleurop Blumen, eine Karte und Bilder. HEUTE weiß ich, dass es eigentlich nichts geben kann, was ein Kind von der Mutter fernhalten darf. Die 6 Jahre die meine Mutti und ich versäumt haben, habe ich versucht in den letzten 20 Monaten aufzuholen. Leider geht das nicht. Wenn ich nur geahnt hätte, dass ich meine Mutti so früh verlieren würde hätte mich nichts und niemand von meiner Mutti vern gehalten. Aber ich kann die Uhr leider nicht zurückdrehen und muß jetzt alleine damit klar kommen. Ich rede nach wie vor viel mit ihr und hoffe, dass sie mir irgendwann einmal ein Zeichen gibt, dass sie vieleicht doch noch bei mir ist, wenn auch nicht in einem physichen Körper.
      Dir liebe Alis und Deiner Mutti wünsche ich von Herzen noch ganz ganz ganz viele schöne Stunden, Tage, Wochen, Monate und Jahre die ihr in Harmonie und Liebe miteinander verbringt, denn eines kann ich Dir mit Bestimmtheit sagen, wenn die Muttis nicht mehr sind, ist nichts mehr wie es war.
      Ganz liebe Grüße sendet Dir Claudia

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      • RE: Mammakarzinom Leber Hirnmetastasen Xeloda war


        Liebe Alis,
        wenn Du möchtest kannst Du mir auch mal an meine E Mail Adresse schreiben.

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