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Lebertumor

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  • Lebertumor

    Mein Vater (74) hat einen Lebertumor auf dem rechten Lappen (ca. 16 cm lang).Abklärungen im Unispital Zürich (bei Prof. Clavien) haben ergeben:
    - der Tumor ist wahrscheinlich ein primäres Leberzellkarzinom. Da keine Biopsie gemacht wurde (Blutungs- und Streuungsgefahr) kann jedoch nicht 100%ig gesagt werden, ob der Tumor wirklich bösartig ist
    - der Tumor hat eingeblutet, daher kann die Grösse schwer bestimmt werden
    - eine Operation ist zu riskant
    - lokale Chemotherapie wird auch ausgeschlossen
    (wegen der Grösse des Tumors, der allgemeinen Belastung und der Beschaffenheit der Artherien)
    - die Uniklinik schlägt eine Hormonbehandlung mit Somatostatin vor

    Meine Fragen:
    - Gibt es andere, nebenwirkungsarme aber erfolgreiche Wachstumsblocker bzw. Medikamente?
    - Auf Nachfrage wurde mir bestätigt, dass der Tumor platzen könnte (da er mit Blut gefüllt ist). Gibt es dazu Erfahrungswerte, wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass er platzt? Heisst das, mein Vater würde verbluten?
    - Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um ein Hämangiom und nicht ein Karzinom handelt? Würde das etwas ändern?
    - Blutarmut ist bis dahin das einzige Symptom. Da mein Vater möglicherweise operiert werden sollte, bekam er Fremdblut, was ihm sichtlich gut tat. Könnte ihm die sporadische Gabe von Fremdblut helfen oder ist das eher kontraindiziert?
    - Mit welchen weiteren Symptomen ist zu rechnen und (ich weiss, dass das ausser mit statistischen Worten nicht gesagt werden kann) wie ist seine zu erwartende Überlebenszeit?

    Besten Dank für die Beantwortung meiner Fragen!


    Verena

















  • RE: Lebertumor


    Ein HCC geht mit einer Erhöhung des AFP einher. Allein daran kann man die Diagnose mit ziemlicher Sicherheit stellen. Außerdem entsteht das HCC häufig auf dem Boden einer Leberzirrhose. Eine Behandlung des HCC mit Somatostatin ist mir nicht bekannt. Vielleicht ist auch eine diagnostische Maßnahme gemeint (Oktreotid Szintigraphie). Man kann auf diese Weise bestimmte Lebertumoren (neuroendokrine Tumoren) nachweisen und von gutartigen Tumoren (z.B. Hämangiomen) unterscheiden.
    Beim HCC gibt es eine Reihe systemischer Therapieansätze, u.a. mit Hormonen (Tamoxifen, Antiandrogene), aber auch Zytokine und verschiedene Zytostatika. Das Ansprechen ist allerdings nicht sehr hoch und das Überleben demzufolge nicht befriedigend (z.B. nur einige Monate bei alleiniger Chemotherapie). Natürlich sollte man eine Anämie (niedriger Hb) mit Ery-Konzentraten behandeln - das führt zur Besserung des Befindens. Das ein Tumor platzt, habe ich noch nicht gehört (auch wenn eine größere Nekrosezone besteht). Oft ist die Gerinnung eingeschränkt und es besteht generelle Blutungsgefahr (Leberzirrhose). Daher vermeidet man auch die Punktion.
    Leider ist die Prognose des nichtoperablen HCC ungünstig und die Behandlungsmöglichkeit gering.

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