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Pneumonektomie, Chemo und dann Bestrahlung?

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  • Pneumonektomie, Chemo und dann Bestrahlung?

    Nach Adenokarzinom T4N2(2/42)M0L0V0R0,Stadium IIIA wurde meine komplette linke Lunge entfernt. 2 von 42 Lymphknoten im Mediastynum waren tumorbefallen. Nach Chemo (16 Anwendungen) ist Bestrahlung geplant. Laut Strahlungsexperte werden wohl mindestens 5-10% meiner gesunden rechten Lunge in Mitleidenschaft gezogen. Gibt es alternative Behandlungsmethoden.Ist eine Protonenbestrahlung sinnvoller? Meine Lungenkapazität beträgt 35 - 40 %.
    Wäre sehr dankbar für einen guten Rat und Erfahrungsberichte.
    Heiner


  • Re: Pneumonektomie, Chemo und dann Bestrahlung?


    Die Belastung der rechten verbliebenen Lunge hängt sehr von der Bestrahlungstechnik ab. Hier sollte man alle Register ziehen und mindestens die IMRT bzw. Tomotherapie oder Rapid Arc prüfen, wobei dann leider eine Belastung im Niedrigdosisbereich übrig bleibt, von der man nicht weiss, wie sie sich langfristig auswirkt. Im Prinzip wäre eine Protonenbestrahlung tatsächlich schonender – hier könnte man die Belastung der rechten Lunge weiter reduzieren (fast auf Null drücken). Es gibt aber praktische Probleme. Die einzige laufende Einrichtung ist in München und Sie müssen Ihre Krankenkasse überzeugen, dass sie die nicht unerheblichen Kosten übernimmt. Vielleicht können Sie auch in Heidelberg unterkommen.

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    • Re: Pneumonektomie, Chemo und dann Bestrahlung?


      Sehr geehrter Herr Prof. Wust,
      vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Was ich mich nach wie vor frage ist, ob in meinem Fall eine Strahlentherapie zwingend notwendig ist. Könnten Sie mir einen Ratschlag geben. Die befallenen Lymphknoten Nr.5 und 6 links liegen zwischen nicht befallenen Lymphknoten. 4 Tumorfreie Lymphknoten Nr.4, zwei Tumorfreie Lymphknoten Nr.7, ein Tumorfreie Lymphknoten Nr.8 .
      Insgesamt waren 2 von 42 befallen. Viele Grüße
      Heiner

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      • Re: Pneumonektomie, Chemo und dann Bestrahlung?


        Studien zeigen einen Vorteil hinsichtlich der lokalen Kontrolle und des krankheitsfreien Überlebens in der Größenordnung von vielleicht 10%, gesichert im Stadium pN2. Das ist schwierig auf den Einzelfall anzuwenden. Die geringe Zahl von befallenen LK verbessert die Prognose und würde die Notwendigkeit der postoperativen Bestrahlung eher vermindern. Andererseits haben sich die Bestrahlungstechniken deutlich verbessert und viele ältere Studien sind heute überholt. Mit anderen Worten: man würde heute eher großzügiger mit der Bestrahlung sein, auch wenn der Vorteil eher klein ist. Ob eine größere Heilungschance von 5-10% - also immerhin 1 von 10 Patienten profitiert entscheidend von der Bestrahlung - die Bestrahlung zwingend notwendig erscheinen lässt, muss jeder für sich selbst beantworten. Das hängt sicher auch von anderen Faktoren wie Alter und persönlichen Lebensumständen ab. Man sollte sich dabei auch immer fragen, wie man dann dazu steht, wenn man eine medizinisch empfohlene Therapie nicht in Anspruch nimmt und dann ein Rezidiv bekommt. Leider weiß man das vorher nicht. Wenn Sie mir Ihre E-Mail Adresse mitteilen, würde ich Ihnen eine neuere Arbeit zu dem Thema zusenden. Dann können Sie sich selbst eine Meinung bilden.

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