#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Chemo mit Ertibux und Xeloda bei Lebermetastase ?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Chemo mit Ertibux und Xeloda bei Lebermetastase ?

    Guten Tag !
    Ich bitte um Hilfe.

    Bei meinem Vater (75) wurde im November 2013 ein Rektumkarzinom pT3N0 (die molekulargeneteische Untersuchung zeigke keine Mutation im Bereich von BIRAF bzw. K-RAS Exon 4 bzw. N-RAS Exon 2, 3 und 4.) es gab keine Vor oder Nachtherapie, mit der OP war die Behandlung abgeschlossen.

    Bei der Kontrolle dann im August solitäre Lebermetastase von 8 cm (wie kann die so schnell wachsen)! im rechten Leberlappen, meine Frage

    Es wurde eine Chemo vorgeschlagen 1 x wöchentlich Infusion mit Ertibux und 8 x tgl. Xeloda 3 Wochen lang, dann 1 Woche Pause, was sagen Sie zu der Chemo ?

    Ist es eine vernünftige Kombination ?

    Wird es ihm dabei recht schlecht gehen ?

    Noch dazu hat mein Vater eine vaskuläre Demenz das auch noch abgeklärt wird mit einem Neurologen.

    Soll ich mich noch erkundigen wegen Nano Knife oder stereotaktische Bestrahlung ? Das KH in dem wir in Behandlung sind, meinten die Metastase sei zu groß, ich habe aber ein wenig im Internet recherchiert wo 8 cm auch behandelbar wären. ? Eine OP kommt nicht in Frage das wäre zu ein schwer Eingriff, mein Vater ist nicht mehr gerade der fiteste.

    Wir haben echt große Angst.
    Was meinen Sie.

    Vielen Dank
    Liebe Grüße
    Dieter


  • Re: Chemo mit Ertibux und Xeloda bei Lebermetastase ?

    Es handelt sich um eine eher palliativ orientierte und verträgliche Chemotherapie, die den Wachstumsprozess einige Zeit aufhält, aber nicht auf Dauer zur Rückbildung bringt. Die aggressiveren Schemata FOLFOX oder FOLFIRI werden offenbar nicht in Erwägung gezogen.
    Eine zusätzliche lokale Therapie bei einer solitären (einzelnen) Lebermetastase ist daher durchaus vernünftig (entsprechend Ihren Überlegungen). Neben der stereotaktischen Bestrahlung kommt auch die Brachytherapie in Betracht. Mit Brachytherapie kann eine so ausgedehnte Metastase erfolgreich in einer Sitzung behandelt werden. Die Brachytherapie wird in Magdeburg (Prof. J. Ricke) und an der Charité Berlin (Prof. Gebauer) durchgeführt. Eine Vollnarkose ist hierbei nicht erforderlich. Ob das IRE Verfahren (NanoKnife) für eine so ausgedehnte Metastase (8 cm) geeignet ist, scheint mir fraglich. Die typische Tumorgröße für eine IRE sind 3 cm, und dafür werden 4 Nadeln (Elektroden) benötigt. Bei dieser Ausdehnung müssen vermutlich zu viele Nadeln in Vollnarkose eingebracht werden. Mit der Brachytherapie geht es einfacher. Das zeigen langjährige Erfahrungen.

    Kommentar


    • Re: Chemo mit Ertibux und Xeloda bei Lebermetastase ?

      Sehr geehrter Herr Prof. Wust !
      Danke für Ihre Antwort.

      Da wir in Österreich wohnen werde ich mich mal nach der Brachytherapie erkundigen, unser KH meinte es gibt keine Bestrahlung bei der Grösse !

      Sollte mit Xeloda und Erbitux die Metastase nicht kleiner werden ? Ich hatte mir erhofft sie wird ein paar Zentimter kleiner und man kann dann bestrahlen ??.

      Bei einer Brachytherapie würde mein vater ja dann auch eine Chemo brauchen oder ? Welche würde dann durchgeführt ?

      Danke

      Mfg

      Kommentar


      • Re: Chemo mit Ertibux und Xeloda bei Lebermetastase ?

        Bei einer solitären Lebermetastase kann eine Kombination von Chemo- und Radiotherapie auf verschiedene Weise erfolgen. Man kann eine sog. neoadjuvante Chemotherapie durchführen mit der Hoffnung einer Tumorverkleinerung. Wenn diese gelingt, könnte man sogar eine Operation in Erwägung ziehen, anderenfalls eine konsolidierende Radiotherapie, die perkutan (stereotaktisch) oder als Brachytherapie erfolgen könnte. Nachteil dieser Vorgehensweise ist, dass bei einer so großen Metastase in einigen Fällen die Verkleinerung nicht gelingt oder sogar ein Progress auftreten kann.
        Das alternative Konzept wäre die frühzeitige Lokaltherapie. Dann könnte man zunächst mit einer Chemotherapie warten, bis ein erneuter Progress an anderer Stelle auftritt (mit der leisen Hoffnung, dass dieses recht spät oder gar nicht geschieht).
        Es gibt bei diesen schwierigen onkologischen Konstellationen keine Daten, welche Strategie am günstigsten ist. Bei Ihrem Vater ist ja bereits eine Vorentscheidung gefallen. Man wird jetzt den Verlauf unter Chemotherapie abwarten und dann schnell entscheiden, ob eine ergänzende/konsolidierende Lokaltherapie erfolgen soll. Warten Sie nicht zu lange. Leider ist die Wirksamkeit unter Chemotherapie von begrenzter Dauer.

        Kommentar



        • Re: Chemo mit Ertibux und Xeloda bei Lebermetastase ?

          Sehr geehrer Herr Prof. Wust.

          Vielen Dank für die Antwort.

          lt. Onkologe gibt es nur die Möglichkeit von Erbitux und Xeloda, da Xeloda nach 1 Tag wieder abgesetzt wurde (4x4 Tabletten tgl.), extremer Durchfall könnten wir es mit Erbitux und 5 -FU zu versuchen, sollte das nicht gehen dann gibt es keine Möglichkeit mehr. Tabletten reduzieren ist keine Mögklichkeit das hilft nicht. Erbitux zu streichen und nur Xeloda zu Hause einnehmen auch nicht.

          Mein Vater sagt er mag nicht mehr, er schafft es nicht (bei der letzten Infusion ist er 8 Stunden nurgesessen und konnte fast nicht mehr aufstehen) er wil lieber zu Hause sitzen und keine Arztbesuche mehr....

          Ich bin so traurig was soll ich nur machen ??? Soll ich ihn lassen ? Ich werde mir dann ewig Vorwürfe machen das ich ihm nicht zugeredet habe, aber andererseits ist das ein Leben wenn mann die Chemo macht und so einen Durchfall hat das man es nicht mal aufs WC schafft und durch den Durchfall ist der Körper dann ja doch geschwächt, Immodium hilft zwar aber auch nur begrenzt einmal kommt der Durchfall in der früh dann am Abend...

          Noch dazu hat mein Vater eine Vaskuläre Demenz und dadurch schon geschwächt und alles wird ganz langsam erledigt, dann kann man nicht mal so schnell aufs WC laufen....

          Ich weiss es nicht......wie lange kann man mit einer Lebermetastase von 8 cm (im August festgestellt) leben ??? Was sollen wir machen ????

          Vielen Dank

          Kommentar


          • Re: Chemo mit Ertibux und Xeloda bei Lebermetastase ?

            Wenn ich richtig verstanden habe, ist die Lebermetastase die einzige Manifestation. Ich hatte Ihnen die Möglichkeiten einer Lokaltherapie mitgeteilt: Brachytherapie (Berlin, Magdeburg) oder stereotaktische Bestrahlung. Letzteres ist sicher in verschiedenen strahlentherapeutischen Abteilungen möglich. Da müsste man sich erkundigen (am ehesten natürlich an den Uni-Kliniken). Eine Lokaltherapie ist auch ohne Chemotherapie möglich. Dann hat man etwas oder sogar viel Zeit gewonnen, bis andere Herde auftauchen. Natürlich muss man abwägen, ob man den Aufwand betreiben will. Gegen den Willen Ihres Vaters sollten Sie es nicht tun. Wenn er keine Lust mehr hat, kann keiner mehr helfen.

            Kommentar

            Lädt...
            X