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Brokkoli Sulforophan und Krebs

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  • Brokkoli Sulforophan und Krebs

    Lieber Herr Prof. Wust,

    ich habe mal eine Frage zum Thema Brokkoli und Sulphorophan.
    Der sekundäre Pflanzenstoff soll ja gut sein und das Immunsystem und die Zellen unterstützen.
    Bisher habe ich auch nur Positives darüber gelesen.
    Ich nehme jetzt seit 6 Woche täglich diese Kapseln Sulforophan Brokkoli Extrakt mit 50 mg reinem Sulforophan von The Naturi Store (1 Kapsel).
    Da auch von dem DKFZ darüber nur Positives berichtet wurde, nämlich, dass
    Sulphoraphan ein Entgiftungsenzym in der Leber aktiviert, das daraufhin krebserregende freie radikale eliminiert und so zellschäden vorbeugt.
    Rein zufällig habe ich aber einen Artikel gelesen, in dem steht dass Sulforophan toxisch und giftig ist. Jetzt ist meine Sorge natürlich groß, dass
    es bei mir gentoxisch gewirkt hat und zu einem Schaden geführt hat.
    Wie schätzen Sie das ein? Muss ich mir Sorgen machen? Sollte ich in Zukunft besser von diesen Tabletten absehen? Aber in Brokkolisprossen soll ja auch eine hohe Dosis enthalten sein. Ein Telöffel soll so viel enthalten wie 1 Kopf Brokkoli.

    Vieeeelen Dank.
    Einen schönen Abend noch.


  • Re: Brokkoli Sulforophan und Krebs

    Grundsätzlich bin ich skeptisch bei der Einnahme von Substanzen, die nur in präklinischen Studien geprüft wurden. Der Mensch ist viel zu komplex aufgebaut, und man erlebt immer wieder Überraschungen, wenn diese Mittel dann wirklich in einer klinischen Studie am Menschen geprüft werden.
    Zunächst würde ich zwar sagen, dass eine Substanz wie Sulforophan als Antioxidans einen protektiven Effekt hat, also gesunde Zellen (auch Tumorzellen?) vor Radikalen schützt (die ja auch die DNS angreifen können). Andererseits hat man auch hemmende bis toxische Effekte an Tumorzellen gesehen. Was an Tumorzellen möglich ist, kann auch mit den Normalzellen geschehen. Ich sehe zumindest keinen Mechanismus, der das ausschließt. Insofern sollte man insbesondere mit exzessiv hohen Dosen solcher Substanzen vorsichtig sein bis die Ergebnisse von klinischen Studien vorliegen (die für den Menschen gültig sind). Auch wenn die Menschheit trotz (oder wegen) Brokkoli bis heute ganz gut überlebt hat, würde ich die Dosis nicht wesentlich erhöhen. Wie gesagt, man hatte die Vitamin E Dosis in einer Studie wesentlich erhöht, weil man damit die Häufigkeit des Prostatakarzinoms senken wollte. Leider trat das Prostatakarzinom in der Gruppe, die hochdosiert Vitamin E bekam, dann häufiger auf.
    Die paar Wochen der Einnahme sind bestimmt nicht schädlich. So giftig wird die Substanz nicht sein.

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    • Re: Brokkoli Sulforophan und Krebs

      Guten Abend Herr Prof. Wust,

      vielen lieben Dank für Ihre ausführliche Stellungnahme. Jetzt bin ich etwas beruhigter was meine 6 wöchige Einnahmezeit angeht.
      Ob die Menge von 50 mg jetzt wie in meinem Fall "exessiv" hoch war, weiß ich nicht. Dazu müsste ich wissen wieviel mg in einem normalem Brokkolikopf enthalten sind bzw. in Sprossen. In Heidelberg wird wohl seit 2013 in einer ersten klinischen Pilotstudie mit Patienten getestet, die an einem inoperablen Bauchseicheldrüsentumor erkrankt sind. Die Dosis beträgt wohl 90 mg täglich. Bei Hautkrebs 88 mg. Aber immer noch kein Vergleich, ob 50 mg jetzt bereits als "exessiv" einzustufen ist oder nicht.

      Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben mir zu antworten.
      Einen schönen Abend noch.

      Kommentar


      • Re: Brokkoli Sulforophan und Krebs

        Die Heidelberger Wissenschaftler setzen die Substanz offenbar als (schonendes) Zytostatikum bei manifesten Krebsleiden ein. Sie wollen aber die Substanz einsetzen, um eine Krebsentstehung zu verhindern (Antioxidans). Ich möchte noch einmal auf diesen fundamentalen Unterschied hinweisen. Ich würde erwarten, dass für den zytostatischen Effekt höhere Dosen als für einen protektiven Effekt als Antioxidans erforderlich sind. Insofern läge vielleicht die angemessene Dosierung in Ihrem Fall eher bei 10-20 mg/d.

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