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doppelte Computertomographie

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  • doppelte Computertomographie

    Sehr geehrter Herr Prof. Wust,

    im Januar´12 wurde bei mir eine Computertomographie des oberen Mediastinum und der Halsweichteile durchgeführt, wegen einer Lymphknotenschwellung. CT, unauffällig. Auf anraten meiner HNO-Ärztin, habe ich mir dann mehrere Lymphknoten in einem Berliner Krankenhaus entfernen lassen, die dann untersucht wurden, glücklicherweise wurde nichts auffälliges festgestellt. Aber leider wurde im Krankenhaus noch mal ein CT vom Gesichtsschädel und erneut vom Hals angefertigt, obwohl ich mir mit dem Chefarzt die CT-Bilder vorher gemeinsam angeschaut habe. Leider habe ich da auch nicht richtig aufgepasst (bin Angstpatient und dann eher passiv) und mir war die Strahlendosis einer CT-Untersuchung auch nicht bewusst. Alle CT´s fanden innerhalb von 3 Wochen statt.

    Das Thema Strahlenbelastung, wurde von Ihnen ja schon mehrmals beantwortet, meine Sorge ist aber 2 x der Hals innerhalb von 3 Wochen.

    Mich würde jetzt interessieren ob ich ein stark erhöhtes Krebsrisiko habe, da vor kurzem auch noch das Becken und die LWS in 2 Ebenen geröntgt wurde.

    Desweiteren würde ich gerne mit meiner Frau eine Familie gründen, sind hier irgendwelche Risiken (zumindest rein statistisch) für ein Kind vorhanden?

    Die letzte Frage können Sie mir sicherlich nicht beantworten, aber es ist für mich nicht ganz nachvollziehbar, warum innerhalb von 3 Wochen 2 CT´s vom Hals durchgeführt werden (das versteht auch meine Hausärztin nicht, die nur mit dem Kopf schüttelte), so mal 3 Tage vorher noch eine Sonographie durchgeführt wurde, die mir eine „analog zum CT, unveränderte Lymphknotenschwellung“ bescheinigte. Alles habe ich dem Chefarzt vorgelegt. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, 1 CT geht in Ordnung und ich bin auch froh das dabei nichts rausgekommen ist und würde im Zweifel es auch wieder tun, aber sollte nicht etwas sorgfältiger mit Röntgenstrahlung umgegangen werden, 2 x CT Hals empfinde ich als zu viel!? Wäre eigentlich auch ein MRT möglich gewesen?

    Also, ich bin männlich und 30jahre alt.
    Im Januar CT Hals und oberer Mediastinum
    Im Februar CT Hals und Gesichtsschädel
    Im Juni Röntgen Becken und LWS in 2 Ebenen

    Ich bedanke mich im Voraus,
    viele Grüße


  • Re: doppelte Computertomographie


    Zunächst ist ein CT des Gesichtsschädels eine ergänzende Untersuchung und bildet andere anatomische Regionen (z.B. Nasennebenhöhlen) als ein Hals-CT ab. Es kann auch eine andere Schichtführung und Aufnahmetechnik eingesetzt werden. Um die Ursache einer LK-Schwellung im Halsbereich abzuklären, kann ein CT der Schädelbasis durchaus ergänzend sinnvoll sein. Auch beim Hals-CT könnte es einen Grund für eine ergänzende Untersuchung geben. So sind doch mitunter erhebliche Unterschiede in der Qualität und Beurteilbarkeit zu verzeichnen, auch die Frage mit/ohne Kontrastmittel bzw. der Auflösung. So aus der Ferne lässt sich das nicht beurteilen. In der Regel gibt es einen nachvollziehbaren Grund.
    Die durchgeführten Untersuchungen haben zu einer Strahlenexposition von wenigen mSv (effektive Dosis) geführt. Das entspricht einem Risiko für eine Krebserkrankung von unter 1 Promille. Damit erhöht sich Ihr Risiko, in den nächsten 50 Jahren eine Krebserkrankung zu bekommen von 50% (das ist das Spontanrisiko) auf 50,1% (eher noch weniger). Beurteilen Sie selbst, ob das eine starke Erhöhung ist. Außerdem sind das lediglich theoretische Abschätzungen. Es ist in diesem Bereich niedriger Dosen gar nicht sicher, ob überhaupt ein Krebsrisiko in dieser Größenordnung besteht. Das Hauptrisiko für eine Krebserkrankung ist jedenfalls das Alter.
    Natürlich sollten trotzdem Doppeluntersuchungen vermieden werden. Das ist klar. Aber es kann eventuell auch einen Grund geben. Es ist richtig, dass auch ein MRT des Halses möglich und sogar eine überlegene Untersuchung gewesen wäre.
    Genetische Risiken sind selbst bei wesentlich höheren Dosen bisher nicht nachgewiesen worden. Diese Risiken sind (wenn überhaupt vorhanden) noch niedriger und daher vernachlässigbar.

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