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handfeste Symptome, keiner findet etwas!

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  • handfeste Symptome, keiner findet etwas!

    Hallo Gemeinde,

    ich möchte mich kurz vorstellen. Mein Name ist Ronny, 36 Jahre jung, war bis vor kurzem sehr sportlich ( Fußball Trainer, 1,90 und 88kg) und seit ca. 8 Monaten nur noch mit mir und den Ärzten am kämpfen und suchen. Ich hoffe in dieser Rubrik richtig zu sein und habe große Hoffnung, dass mir evtl. die Gemeinde richtungsweisende Hinweise geben kann. Ist ein langer Text. Vielen Dank fürs lesen!

    Angefangen hat alles vor fast genau einem Jahr mit einer Harnwegs Pilzinfektion? mit brennen und allem was dazugehört. Diese wurde meinerseits nicht behandelt, da sie nach ca. 1 Woche wieder verschwand. Ca. 1 Monat später fing es in meinem linken Unterbauch punktuell an zu stechen und es zeigte sich eine leichte Schwellung, welche bis heute vorhanden ist. Gleichzeitig begannen heftige Erkältungen sowie eigenartige Muskelschmerzen und Verstopfungen und schubweise Fieber mit Durchfällen.
    Da beruflich sehr angespannt gewesen, habe ich mit massig Antibiotika dagegen geschossen, was immer nur kurzzeitig half. Bis Ende Oktober schleppte ich mich ganz gut durch, bis diese brutalen schubweisen Kreuzschmerzen und das stechen hinter dem Steissbein anfingen, welche mich förmlich in die Knie zwangen. Diese wechselten sich mit den stechenden Bauchschmerzen im linken Unterbauch ab und zogen nun mittlerweile bis in den Genitalbereich. Ein Kollege stellte nun fest, dass ich wohl immer weniger werde, was ich selbst gar nicht bemerkt hatte. Also ab auf die Waage und siehe da. 5kg weg in wenigen Wochen trotz gutem Hunger und Essen. Also ab zum Allgemeinarzt, Urologen; Rheumatologen und Gastro. Alles mögliche geprüft. Nichts zu finden!
    Es wurde Weihnachten, ich bekam nun auch noch ziehende Beckenschmerzen
    und mir ging es immer schlechter. Am 26.12 dann der Totalausfall beim essen. Rücken und Beckenschmerzen der schlimmsten Sorte, Fieberschub, Klatschnass geschwitzt Notaufnahme. Wieder Blut, Urin und Ultraschall usw.. alles okay! Nichts zu finden! Gut, okay, vielleicht überarbeitet, gestresst. Urlaub gemacht... zumindest versucht zu entspannen. Schmerzen gingen aus zu halten und wieder bissl zugenommen. Bis zum 15.02! Ich werde früh wach und denke, dass ich im falschen Film bin. Absolute Benommenheit, Schwindel, zerrenden, ziehende Schmerzen im Kreuz, Becken und linkem Unterbauch sowie Druck im linken Oberbauch als ob ich platze. Ich fühlte mich so elend wie nie zuvor. Ab zum Doc und von da aus postwendend ins Krankenhaus.
    Untersuchungen:

    Magen gespiegelt: alles okay
    Darm gespiegelt: alles okay
    Blut, Urin und Stuhl: alles okay
    Ultraschall Bauch und Leistengegend: alles okay
    Wirbelsäule MRT: alles okay
    Diagnose: Psyche! aha

    Versuchte, mich damit abzufinden. Beruhigungsmittel und Schmerztropfen bekommen. Ging genau 3 Tage gut. Werde nachts wach, klatschnass, Schmerzen, bluthinterlaufende Augen, wellenförmige
    Schmerzen im Oberbauch und konnte keine 3 Meter mehr laufen vor Schwäche und Schwindel. Musste mich übergeben und bin beim WC Gang vor Schmerzen abgeklappt. Ab diesem Tage habe ich leider auch motorische und geistige Ausfallerscheinungen.
    Wieder Krankenhaus (ein anderes)
    Oh, sie haben ja Trommelschlegelfinger! war die erste Aussage des Arztes! Verdacht Lunge. Ab zum röntgen: nichts. zur Sicherheit CT: nichts.
    Lungenfunktion 140% und Sättigung Sauerstoff 99%.
    Test auf Clamydien, HIV, Borrelien, EBV und anderen Sachen: nichts!
    Nahrungsmittelunverträglichkeiten: keine Auffälligkeiten
    MRT Bauch und Becken: nichts!
    CT Bauch und Becken: erweiterte Gefäße links und rechts der Blase und Krampfadern im Becken. Laut Arzt nichts was behandelt werden muss und schon gar nicht mit den Beschwerden, Ausfallerscheinungen und Fingern zu tun hat!
    Nichts zu finden, also Diagnose: Psyche! Entlassen zum Hausarzt.
    Bin dann aus eigenen Stücken in die Psycho Klinik gefahren und habe Nervenwasser und sonstiges neurologisch untersuchen lassen: nichts!
    MRT und CT Kopf war auch okay.
    Die wirklich sehr kompetente Ärztin stellte postwendend auch die Trommelschlegelfinger fest sowie einen permanenten erhöhten Blutdruck sowie Puls. Auch bekam ich plötzlich Hauterscheinungen (Quaddeln und Rötungen nach leichtester Berührung)
    Auch ertastete sie eine derbe Schwellung in der linken Schulter sowie die bereits bekannte im linken Unterbauch. Kurzes Telefonat ihrerseits und ab zurück in die innere Klinik.
    Wieder innere Klinik:

    derbe Schwellungen an der Schulter und Leiste; nur getastet. ist wohl ein Muskel lt. Arzt?? meiner Bitte nach genauerer Untersuchung, da sehr schmerzhaft, wurde nur ein Lächeln beigebracht.
    Herz Ultraschall: ok
    Belastungs- EKG: Ruhepuls 107, bei Belastung 175
    24h Blutdruck Schnitt 145/89, Puls Durchschnitt 85-95
    24h EKG: 10 Extraschläge? lt Befund
    Schilddrüsen Bluttest und Ultraschall: ok
    Da man nun auch gemerkt hatte, dass ich trotz essen immer weniger werde und nachts schwitze wie verrückt, hat man eine Knochenmarktbiopsie gemacht:
    Ergebnis:
    Verschiebung T Zellen CD8 in Richtung CD4 Zellen. Killerzellanteil deutlich erhöht. Lt. Arzt nichts dramatisches. keine Blutkrankheit sowie keine Autoimmunkrankheit.
    Wieder entlassen mit Brief an Hausarzt zwecks Betablocker und Vorstellung Psychiater! Wir finden nix also haben sie nix!
    Meinem Wunsch, mir evtl. den Bauch zu spiegeln wurde entgegnet, dass es dafür keinen Grund gäbe.
    So, da stehe ich nun. 10kg weniger trotz essen mit den selben Rücken, Bauch, Beckenschmerzen und Ausfallerscheinungen. Stehe irgendwie komplett neben mir, Total antriebslos, zu nichts Lust und müde. So bin ich nicht!
    Mittlerweile habe ich 2 weitere schmerzende ziehende Stellen in der Bauchdecke. Vom Gefühl her nicht der Darm oder Bauchmuskel, sondern eher die Bauchdecke. Im sitzen immer ein Druck im linken Oberbauch und permanent das Gefühl, ob was auf den Darm und Eingeweide drückt!

    Die Finger und Nägel verändern sich weiterhin deutlich und mein Allgemeinzustand ist stabil miserabel. Nächtliches schwitzen ist leider auch geblieben.

    Langsam habe ich keine Lust mehr auf irgendeinen Arzt.

    Eventuell finde ich hier in diesem Forum den entscheidenden Hinweis? Die Schulmedizin kommt
    hier irgendwie nicht weiter. Meine Hausärztin (erfahrene Internistin) bezeichnet mich schon als medizinisches Rätsel, denn auch sie beobachtet die sich verändernden Finger sowie den körperlichen Abbau und die Hauterscheinungen.

    Vielen vielen Dank fürs lesen! Bin für jede Hilfe dankbar!

    Viele Grüße


  • Re: handfeste Symptome, keiner findet etwas!


    Es ist sehr schwierig bei Ihnen, die tatsächlich objektiven Befunde zu ermitteln. Auch für Ihre zukünftige „Karriere“ als Patient wäre es nützlich, hier eine etwas übersichtlichere Liste zu erstellen. Von Seiten der Schulmedizin wird man immer die Sorge haben, dass man eine ernste organische Erkrankung übersieht. Wenn das dann herauskommt, ist das Geschrei immer groß und (natürlich) sind dann hinterher alle viel schlauer.
    Ein objektiver Befund ist z.B. ein erhöhter Ruhepuls, das sollte auf Dauer nicht alleine psychisch bedingt sein. Sie haben leider nicht genau beschrieben, wie es mit Ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit bestellt ist, ob diese nachgelassen hat oder unverändert besteht. Wenn sie nachgelassen hat, sollte man sich das Herz noch etwas genauer ansehen (Myokarditis?). Da scheint noch nicht alles abgeklärt (Herz-MRT?). Auch einige der anderen, eher wechselnden Beschwerden (Nachtschweiss, Schmerzen im Bauchbereich, Kreislaufprobleme) könnten damit erklärt werden, bis hin zu den Trommelschlegelfingern. Abdominelle Schmerzen können auch durch venösen Rückstau entstehen (links sitzt die Milz). Nur als Hinweis: es gibt Fälle von Myokarditis (nach Virusinfektion), die letztlich nur durch eine Myokardbiopsie abgeklärt werden konnten. Vielleicht waren Sie einfach noch nicht bei einem (wirklich guten) Internisten.
    Allerdings als Faustregel: wenn die körperliche Leistungsfähigkeit weiterhin besteht, ist eine ernste organische Erkrankung eher unwahrscheinlich.
    Ein weiteres Problemfeld scheint mir die neurologische Statuserhebung zu sein. Sie sprechen da immer von Ausfallerscheinungen. Das ist aber nur auf dem Boden eines objektiven neurologischen Befundes zulässig und sollte noch einmal fachärztlich neurologisch geprüft werden. Es gibt auch einige neurologische Erkrankungen, die mit solchen unklaren und wechselnden Beschwerden beginnen. Aber da sollten objektive neurologische Befunde zu erheben sein.
    Wenn wirklich zum Schluss nichts mehr übrig bleibt an möglichen organischen Erkrankungen (wofür ich mich verständlicherweise hier in keinster Weise verbürgen kann), können Sie alles machen, was hilft - von Akkupunktur bis Selbsthypnose. Das ist aber nicht mehr die Domäne der Schulmedizin.

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