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Bestrahlung nach Gebärmutterkebs

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  • Bestrahlung nach Gebärmutterkebs

    hallo, ich bin neu hier und hatte am 2. 12. 2011 meine OP. Am Samstag bin ich entlassen worden.Bei mir sind die Gebärmutter, die Eierstöcke und 23 Lymphknoten entfernt worden. Nur die Gebärmutter hat einen CA Befund. (T1b). Nun habe ich gehört, dass es zu ihrem Standartgehört , zu bestrahlen (afterloading). Ich habe aber auch von anderer Seite gehört, dass Bestrahlung diskussionsfähig sei und vom histolog. Befund abhängt.
    Wann MUSS man bestrahlen und wann kann man es tun.ICh wäre froh und dankbar, wenn ich hier fachliche Auskunft bekäme.
    Ich bin ziemlich dagegen, weil es eine reine Vorsichtsmaßnahme ist und mir klar ist, dass es nie eine SICHERHEIT gibt!


  • Re: Bestrahlung nach Gebärmutterkebs


    Sie haben ein Stadium Ib. Generell gibt es Untersuchungen, die belegen, dass durch eine postoperative Bestrahlung das Risiko für ein Lokalrezidiv in diesem Stadium gesenkt wird. Ein daraus resultierender Überlebensvorteil (Gesamtüberleben, nicht rezidivfreies Überleben) ist statistisch grenzwertig, also eventuell nur gering. Denken Sie aber daran, dass auch ein Lokalrezidiv nicht besonders schön ist, selbst wenn man durch erneute Op und Radiochemotherapie die Sache noch einmal in den Griff bekommt.
    In Ihrem Fall würde man gerne die weiteren Risikofaktoren kennen, um das Rezidivrisiko einschätzen zu können: Tumorgröße (< oder > 4 cm), Lymphangiosis (Lymphgefäßbefall), Hämangiosis (Einbruch in Blutgefäße), Infiltrationstiefe, Grading (G3?). Das steht alles in Ihrem histopathologischen Befund. Insbesondere wenn der Tumor > 4 cm wäre (Stadium Ib2), würde man eher zur Bestrahlung (ev. sogar Radiochemotherapie) raten. Vielleicht lesen Sie mal selbst in den „Leitlinien Zervixkarzinom“ (über Google), damit Sie die Komplexität sehen.
    Eine weitere Frage ist, welche Bestrahlungstechnik. Wenn hier nur eine Afterloading-Therapie des Scheidenstumpfes empfohlen wird, würde ich nicht lange zögern. Das ist eine harmlose Kleinraumbestrahlung aus wenigen Sitzungen. Schon anders sieht es mit einer zusätzlichen Bestrahlung des kleinen Beckens und der Lymphabflusswege aus. Das wäre eine 5-6 wöchige Bestrahlung mit etwas größerer Belastung. Das hängt mit dem LK-Risiko zusammen (Lymphangiosis?). Ich kann so nicht einschätzen, ob das hier zu empfehlen ist.
    Zumindest sollten Sie die Wichtigkeit Ihrer Entscheidung richtig einordnen. Sie ist existentiell. Es geht hier um Heilung oder Nichtheilung von Ihrer Krebserkrankung. Die Frage ist: braucht man eine Nachbehandlung für die Heilung (sind also noch Krebszellen im Körper ja/nein, und wenn ja, wo befinden sie sich: am Scheidenstumpf/in den LK oder wo sonst?).

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    • Re: Bestrahlung nach Gebärmutterkebs


      Ganz herzlichen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Es handelt sich "Nur" im das Afterloading! Die 23 Lymphknoten waren zum Glück nicht befallen. Der Tumor hatte eine Größe von knapp 2 cm , war allerdings schon 7 mm in den Muskel gewachsen.
      Inzwischen bin ich auch bereit das Afterloading machen zu lassen. Ich hoffe, dass ich das doch ganz gut vertrage!
      Ihnen noch einmal herzlichen DANK und ein frohes Weihnachtsfest!

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      • Re: Bestrahlung nach Gebärmutterkebs


        Ich schreibe noch mal die Daten des hist. Befundes, weil ich gerne wissen möchte, mit wieviel Afterlaodings ich rechnen muss.

        ICD-O Topo C 54.3 Morph 8380/3 pNo0/23 LO Vo pMx R0 G2 FIGO IB

        herzlichen Dank!

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        • Re: Bestrahlung nach Gebärmutterkebs


          Hinsichtlich des Al gibt es (leider) keine verbindlichen Schemata. Im Stadium T1b und bei G2 würden m.E. 4 Sitzungen (à 5 Gy in 5 mm Tiefe) vernünftig sein. Aber seien Sie auf diese Angabe bitte nicht zu fixiert, da es auch andere Sichtweisen gibt. Wenn man z.B. auf der sicheren Seite sein will, würde man eher zu 6 Sitzungen neigen. Vielleicht liegt noch ein Risikofaktor vor, den ich nicht kenne. Wenn man die Einzeldosis auf 7 Gy erhöht, kann man die Zahl der Sitzungen reduzieren (z.B. auf 3).

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