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TNM-Kode

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  • TNM-Kode

    Hallo,
    letzte Woche hat meine Schwiegermutter die Diagnose Oropharynxkarzinom bekommen. Sie sagte uns die Ärzte haben gesagt Bestrahlung und Chemo aber keine OP. Ich weiß nicht ob sie schon richtig begriffen hat was los ist.... Sie spielt alles etwas runter habe ich das Gefühl. Ich durfte den Arztbrief lesen und bin über den TNM Kode gestolpert. Da stand T4cN2Mx. Ich und auch mein Mann haben versucht uns schlau zu machen, aber irgendwie stand immer etwas anderes da. Kann mir bitte jemand sagen was das genau bedeutet? Ich habe das so verstanden: T -> beschreibt die Größe? wobei T4d das höchste ist? N beschreibt ob Lymphe betroffen sind? Und M beschreibt ob es Methastasen gibt und das x bedeutet man kann noch keine Aussgae treffen?
    Ich hasse diese Ungewissheit, bitte helft mir etwas Licht ins Dunkel zu bringen.

    Mareike


  • Re: TNM-Kode

    Ihre Angaben sind nicht ganz konsistent. Vielleicht haben Sie etwas verwechselt oder falsch aufgeschrieben. T betrifft die Ausdehnung des Primärtumors im Oropharynx. T4 bedeutet, dass der Tumor in eine Nachbarstruktur infiltriert (z.B. Muskel, Knochen). Es gibt T4a oder T4b. Dabei ist T4b schwerwiegender, da der Tumor sich in Richtung Schädelbasis ausbreitet. T4c gibt es nicht. Dagegen muss N2 (Lymphknotenbefall) weiter spezifiziert werden. Vielleicht liegt ein N2c vor. Das würde einen beidseitigen Befall mit zahlreichen LK rechts und links bedeuten. N2a oder N2b würde einen einseitigen LK-Befall auf der Seite des Primärtumors bedeuten. MX bedeutet, dass die Frage einer Fernmetastasierung noch nicht abschließend geklärt ist (es fehlen noch Untersuchungen). Auf jeden Fall liegt ein fortgeschrittenes Oropharynxkarzinom mit lymphogener Metastasierung vor.

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    • Re: TNM-Kode

      Vielen Dank für ihre Hilfe. Allerdings steht wirklich T4c im Arztbrief. Wohingegen ich wirklich auch das c nach N2 vergessen hatte zu schreiben. Auf jeden Fall kann ich damit jetzt viel mehr anfangen. Aber es ärgert mich auch, denn die Ärzte haben meiner Schwiegermutter gesagt sie habe zwar geschwollene LK aber das müsse ja nichts bedeuten. Gestern wurde meiner Schwiegermutter eine PEG gelegt, morgen werden ALLE Zähne gezogen, dann Bestrahlung und Chemo. Wozu diese Quälerei? Und warum ist man nicht ehrlich zu ihr? Alles wurde heruntergspielt.Niemand macht eine klare Aussage. Ich meine, niemand kann sagen sie werden zu 20 % geheilt werden, aber warum sagt niemand :" es sieht gut oder schlecht aus"? Man bekommt Halbwahrheiten das Wort Krebs nimmt niemand in den Mund alle sagen immer nur "der Tumor"! Ich finde die Aussagen der behandelnden Ärzte so "schwammig", diese Ungewissheit ist einfach unerträglich!
      Aber ihnen bin ich sehr dankbar für die Auskunft!

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      • Re: TNM-Kode

        Auch in der neuesten Auflage (7. Edition) des TNM-Atlas gibt es nur T4a oder T4b. Hier wird das T4 offenbar nicht weiter klassifiziert. Das c bezieht sich wohl auf das N, also cN2c. Man schreibt besser: T4 cN2c MX.
        Das c bedeutet „clinical staging“, also ohne histopathologische Abklärung. Offenbar sind LK vergrößert (im CT oder per Tastbefund?). Es ist zu vermuten, dass zumindest teilweise auch tatsächlich ein Befall vorliegt. Das kann ich aber so nicht beurteilen, da ich die Untersuchungen im Einzelnen nicht kenne. Es ist klar, dass die HLB (Halslymphbahn) mitbehandelt werden muss. Es erhebt sich aber die Frage, ob tatsächlich ein beidseitiger Befall vorliegt und ob aufgrund der Lage und Ausdehnung des Primärtumors beide HLB bestrahlt werden müssen. Eine einseitige Bestrahlung wäre verträglicher, ist aber möglicherweise nicht empfehlenswert.
        Es handelt sich in jedem Fall schon aufgrund des Primärtumors um eine ernste Erkrankung. Die Radiochemotherapie (RCT) ist die einzige Therapieoption mit einer Aussicht auf Heilung. Die Therapie ist belastend, aber die Etikettierung „Quälerei“ ist sicherlich deplaziert, da man ja eine potentiell kurative Behandlung vorbereitet. Eine Tumorrückbildung erreicht man in einem hohen Prozentsatz (70-80%), sofern die RCT planmäßig durchgeführt werden kann. Das ist noch nicht die Heilung, aber ein notwendiger Schritt in die richtige Richtung.
        Es ist gerade bei einer so komplexen Therapie unter Umständen taktisch günstiger, den Patienten schrittweise an die Diagnose und Therapie heranzuführen. Es gibt Patienten, die sonst überfordert sind – und (Sie verzeihen mir) die Angehörigen können nicht im Mittelpunkt der Aktivitäten stehen. Es ist aber auch verkehrt, die notwendige Information zu verweigern oder die z.T. berechtigten Anliegen der Angehörigen komplett zu ignorieren. Vielleicht versuchen Sie mal, einen Gesprächstermin in Anwesenheit Ihrer Mutter/Schwiegermutter mit dem behandelnden Arzt zu bekommen.

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        • Re: TNM-Kode

          Danke für die Info und vor allem für die aufmunternden Worte. Endlich mal jemand der uns Mut macht aber ehrlich ist. Es gibt nichts zu verzeihen, die Angehörigen gehören sicher nicht in den Vordergrund, darum versuchen wir ja auf anderem Wege an Informationen zu gelangen. Man steht so hilflos daneben, durch das Informieren haben wir wenigstens ein wenig das Gefühl tun zu können. Wobei wir diese Infos nur für uns einholen, wir wollen uns nicht in die Arbeit der Ärzte einmischen.
          Also vielen Dank für die Informationen.

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