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Entfernung von Lebermetastasen bei Darmkrebs

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  • Entfernung von Lebermetastasen bei Darmkrebs

    Ich bin 48 Jahre alt.
    Nach einer 7-stündigen Bauch-OP vor 3,5 Wochen, die unter der Annahme von Eierstockkrebs durchgeführt wurde, der sich aber letztlich als Darmkrebs herausstellte, sind nun zwei weitere Metastasen in der Leber mittels MRT diagnostiziert worden.
    Vorschlag des Chirurgen: Entfernung von 80% der Leber vor einer Chemotherapie, bei der Oxaliplatin eingesetzt werden sollte, was leberschädigend ist.
    Anderer Vorschlag: Radiofrequenzablation.
    Was ist, wenn 80% der Leber entfernt werden und in den verbleibenden 20% weitere Metastasen auftreten? Der Chirurg sagte zwar, dass die Leber wieder wachse - aber ist das auch unter einer Chemotherapie, die ja nach wie vor notwendig ist, der Fall? Und wie verkrafte ich zur Zeit eine weitere große OP? Wie hoch ist das Risiko, dass bei einer Radiofrequenzablation Reste übrigbleiben und was passiert dann damit? Kann es dadurch zu weiteren Metastasen in der Leber kommen oder besteht sogar die Gefahr, dass sich der Krebs auf andere Regionen ausdehnt? Oder ist die Radiofrequenzablation eine Option, die, falls sie nicht den gewünschten Erfolg bringt, eventuell erneut durchgeführt werden kann bzw. deren Ergebnis später immer noch durch eine OP korrigiert werden kann? Wie beurteilen Sie das Abrücken von Oxaliplatin bei der Chemotherapie?
    Vielen Dank für Ihre Antwort.


  • Re: Entfernung von Lebermetastasen bei Darmkrebs


    Grundsätzlich steht bei solitären Lebermetastasen des kolorektalen Karzinoms die Resektion an erster Stelle. Der Umfang der Op scheint mir aber auch sehr hoch, obwohl es doch nur 2 Metastasen sind. Diese müssen wohl sehr ungünstig liegen. Davon würde ich eher abraten und ein ablatives Verfahren diskutieren. Die RFA kann man wiederholen, um Ihre Frage zu beantworten. Allerdings würde ich mich auch noch nach der Brachytherapie erkundigen, die an der Universität Magdeburg (Prof. Ricke) oder an der Charité (Prof. Hamm) angeboten wird. Hier wird eine Strahlenquelle über Katheter eingebracht. Die Brachytherapie ist m.E. gerade bei größeren Metastasen (wie ist das bei Ihnen?) besser steuerbar als die RFA.
    Eine weitere Option wäre eine sog. neoadjuvante (vor die Op geschaltete) Chemotherapie. Wenn eine Verkleinerung der Lebermetastasen gelingt, kann eventuell die Resektion schonender durchgeführt werden. 80% ist jedenfalls zu viel.

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    • Re: Entfernung von Lebermetastasen bei Darmkrebs


      Sehr geehrter Herr Professor Wust,
      vielen Dank für Ihre Antwort.
      Beide Metastasen liegen ziemlich zentral. Die eine ist 2,6 cm groß und befindet sich im 8. Lebersegment. Die zweite wurde darüber ausgemacht und ist etwa 0,7 cm groß.
      Inzwischen bekomme ich eine Chemotherapie mit Oxaliplatin, Avastin und Xeloda.

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      • Re: Entfernung von Lebermetastasen bei Darmkrebs


        Dann sollte man erst einmal das Ansprechen beobachten, aber lokaltherapeutische Maßnahmen zu einem späteren Zeitpunkt im Auge behalten. Eine Lokaltherapie (insbesondere Brachytherapie) ist z.B. dann von Interesse, wenn die Metastasen trotz Chemotherapie wachsen, aber sonst alles unter Kontrolle ist.

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