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Familiäres Pankreaskarzinom

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  • Familiäres Pankreaskarzinom

    Lieber Herr Dr. Wust,

    Wie es aussieht gibt es in unserer Familie familiären Pankreaskrebs. Mein Opa starb daran, mein Vater liegt gerade im Sterben, meine Grosstante scheint es auch gehabt zu haben.

    Ich habe mich gerade zu einer Studie im Rahmen einer nationalen Fallsammlung mit jährlichen Früherkennungsuntersuchungen angemeldet. Neben der nationalen Fallsammlung ist es für mich persönlich natürlich interessant einen evt. auftretenden Pankreaskrebs frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können.

    Nun lese ich aber mehrfach im Internet, dass selbst bei früh erkanntem und noch operablem Pankreaskrebs die Prognose schlecht ist (in vielen Fällen nicht mehr als 5 Jahre Lebenserwartung). Meine Frage: Gibt es denn überhaupt keine Fälle von Heilung ? Ist Pankreaskrebs denn auch im frühen Stadium immer das Todesurteil ?

    Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort !


  • Re: Familiäres Pankreaskarzinom


    Das Problem beim Pankreaskarzinom ist ja gerade die frühzeitige Erkennung. Es gibt leider derzeit kein zuverlässiges Verfahren. Die Bildgebung (Sonographie, CT, MRT, selbst PET) liefert meistens erst Ergebnisse, wenn schon eine Überschreitung der Organgrenzen besteht. Wenn der Patient Beschwerden bekommt, ist es meistens ein fortgeschrittenes Stadium. Selbst in diesen Fällen kann mitunter der Nachweis mit bildgebenden Verfahren schwierig sein.
    Ein Pankreaskarzinom entsteht im Pankreasgang. Solange es nur im Gang oder innerhalb des Pankreas wächst, wäre es mit Operation heilbar. Leider wird es ganz selten in diesem Stadium entdeckt. Das genaueste derzeitige Verfahren scheint übrigens die MRT mit speziellen Sequenzen und geeigneter Schichtführung zur Darstellung des Pankreasganges zu sein (wenn man mal von der ERCP absieht, die zu einer Routineuntersuchung sicherlich nicht geeignet ist).
    Es stimmt nicht ganz, dass es keine Heilungen gibt. Nach radikaler Operation (also im operablen frühen Stadium) gibt es in vielleicht 20% Heilungen. Aber das ist natürlich nicht befriedigend.
    Um beim Pankreaskarzinom grundlegende Verbesserungen zu erzielen, müsste man an der Früherkennung arbeiten.

    Kommentar


    • Re: Familiäres Pankreaskarzinom


      Sehr geehrter Herr Dr. Wust,

      Vielen Dank für Ihre Antwort. Ja, das habe ich auch so gelesen, dass die Früherkennung das grosse Problem in der Behandlung eines Pankreaskrebses darstellt.

      Ich habe mich daher als Teilnehmer einer Studie der Uni Marburg gemeldet, die genau an diesem Punkt ansetzt, der Früherkennung. Die Liste der Untersuchungen, die 1x jährlich durchgeführt werden, ist folgende:

      Sonographie, "one stop-shop" MRT, Endosonographie, ERCP, Tumormarker. Bei einer trotz dieser Untersuchungen weiterhin unklaren Pankreasraumforderung wird evt. eine chirurgische Abklärung (Exploration) und ggfs. operative Entfernung (Resektion) angestrebt.

      (http://www.pankreaszentrum-hessen.de/patinfo.html)

      Sie schreiben, dass die ERCP zu einer Früherkennung nicht geeignet ist. Da sie ja in der Liste der Untersuchungen im Rahmen dieser Studie aufgeführt ist, wollte ich Sie fragen, ob Sie mir diesen Punkt bitte etwas näher erläutern könnten? Warum meinen Sie, dass diese Untersuchungsmethode zur Früherkennung nicht geeignet ist?

      Vielen Dank im voraus!

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