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Hodenschutz b.Orthopäden; bitte auch Experte

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  • Hodenschutz b.Orthopäden; bitte auch Experte

    ...vielleicht kann ja zusätzlich ein EXPERTE antworten?
    Hallo, ich war gestern beim Orhopäden und da wurde ich auch geröntgt. Dafür musste ich einen Hodenschutz tragen. Dieser, so stellte sich hinterher heraus, verrutschte aber. Die Hoden waren nicht richtig in dieser Art Becher drin, sondern hingen halb heraus. Es war keine Bleischürze, sondern ein Becher mit Hygienebeutel.
    Ich mache mir jetzt große Sorgen, was alles passsiert sein könnte.
    Hab ich zu viel Strahlung abbekommen?
    Unfruchtbarkeitsgefahr, Krebsgefahr?
    Bitte um ernstgemeinte Antworten!
    Danke


  • Re: Hodenschutz b.Orthopäden; bitte auch Experte


    Bei einer Röntgenuntersuchung (Beckenübersicht?) ist die Strahlenexposition sehr gering (in der Gegend von 1 mSv). Daraus würde ein Risiko von 1:100.000 für das Auftreten einer Krebserkrankung resultieren (rein rechnerisch und in 20-60 Jahren). Mit anderen Worten: Autofahren oder Radfahren ist auf jeden Fall 1.000x gefährlicher.
    Nun weiss ich nicht, was bei Ihnen untersucht wurde und wieviel Aufnahmen erstellt wurden. Aber im Grundsatz gilt das obige.
    Der Hoden ist hinsichtlich Fertilität viel robuster. In diesem Dosisbereich (einige mSv) sind keine Einschränkungen zu erwarten. Auch die Gefahr der Krebsinduktion liegt in der Größenordnung wie oben beschrieben.
    Der Gonadenschutz hat eigentlich „strahlenhygienische“ Gründe. Man will also Veränderungen der genetischen Erbinformation verhindern. Nur dass dieses Risiko nach unserer Kenntnis noch niedriger ist als das oben beschriebene Krebsrisiko (etwa 1/10). Daher brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen und sollten die Angelegenheit möglichst schnell vergessen.
    Wenn Sie ganz perfekt sein wollen, halten Sie sich mit dem Erzeugen von Nachwuchs etwa 6 Wochen zurück. Dann sind die Spermien erneuert und das genetische Risiko geht gegen Null.

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    • Re: Hodenschutz b.Orthopäden; bitte auch Experte


      vielen dank zunächst an den experten!
      gut, dass es diese seite gibt und auch kompetente antworten gegegben werden!
      es sind ca. sechs (?) aufnahmen gemacht worden. in erster linie ging es um den bereich der bandscheibe.
      das von ihnen formulierte risiko ist, wenn ich es richtig verstanden habe, rein rechnerisch? es sollte also nichts passiert sein und es wird sehr wahrscheinlich auch nichts passieren? keine negativen auswirkungen auf meine gesundheit? auch langfristig eher nicht?
      vielen dank nochmal!

      Kommentar


      • Re: Hodenschutz b.Orthopäden; bitte auch Experte


        Die Bandscheibe L4/L5 liegt höher. Da ist noch weniger Dosis am Hoden angekommen (geringfügig Streustrahlung). Wie gesagt: das Risiko ist so klein, dass man es getrost vernachlässigen kann. Denken Sie daran, dass Ihr spontanes Risiko, im Lauf des Lebens an Krebs zu erkranken fast 50% beträgt. Dieses Risiko wurde jetzt (eventuell) auf 50,0001% erhöht. Das ist nicht viel.

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        • Re: Hodenschutz b.Orthopäden; bitte auch Experte


          hallo herr dr. wust,

          diese antwort beruhigt mich jetzt schon sehr!
          allerdings habe ich abschließend noch eine frage:
          u.a. habe ich auch im internet auf der seite krebstelefon. de dieselbe frage gestellt.
          hier erhielt ich folgende antwort:

          "...vielen Dank für Ihr Email vom 29.12.2010. Sie schildern, dass beim Röntgen ein großes Missgeschick passiert ist.

          Leider ist dieses passiert und nicht rückgängig zu machen. Wir empfehlen Ihnen, in 1 - 2 Jahren einen Spermatest zu machen und bei einem guten Arzt vorstellig zu werden. Gerne können Sie uns anrufen, wir empfehlen Ihnen aus dem UBK-Netzwerk einen Arzt.

          für mich hört sich diese antwort jetzt weniger gut an.
          was soll ich denn nun denken?

          vielen dank nochmal!

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          • Re: Hodenschutz b.Orthopäden; bitte auch Experte


            Das ist leider eine sehr pauschale Antwort, da sie weder auf die tatsächliche (abzuschätzende) Strahlenexposition noch auf die daraus resultierenden Risiken eingeht. Eine solche Beurteilung setzt allerdings auch eingehende Kenntnisse beim Umgang mit ionisierenden Strahlen voraus, die die meisten Ärzte nicht haben. In Ihrem Fall halte ich es für angebracht, etwas zu beruhigen und nicht noch weitere Unruhe zu schüren.
            Natürlich kann man immer einen Spermatest machen – und der kann aus vielen, vielen Gründen auch schlecht ausfallen. Mit dem von Ihnen geschilderten Ereignis hat das aber nichts zu tun.
            Bilden Sie sich Ihr eigenes Urteil. Sie wissen ja, im Internet steht alles (es ist aber nicht alles richtig).

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