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Glioblastom IV

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  • Glioblastom IV

    Hallo,
    Vor 2 Jahren wurde bei meiner Schwester ein Glio IV diagnostiziert und erfolgreich operiert.
    Nach der OP begann die Therapie mit ca. 36 Bestrahlungen und alle 4 Wochen Temodal, das Temodal muss sie jede 4. Woche bis zu ihrem Lebensende einnehmen, lt. behandelnden Ärzte.
    Alle 3 Monate muss sie zur Kontrolluntersuchung (MRT) in die ca. 45 km entfernte Klinik, die Blutwerte werden vorab immer durch den Hausarzt in die Klinik gefaxt.
    Auf das Ergebnis des MRT wartet sie in der Regel 7 Tage, dazu muss sie immer persönlich in die Klinik, unabhängig von ihrem Gesundheitszustand, der mehr als angeschlagen ist.
    Lt. Klinik ist eine telefonische Auskunft nicht möglich. bzw. sind die nicht in der Lage, z. B. feste Telefontermine zu vergeben, um das Ergebnis mitzuteilen.
    Vor 5 Wochen wurde, zu unser aller Entsetzen, Gewebeveränderungen festgestellt. Dies wurde ihr 1 Woche nach der Untersuchung mitgeteilt. Genaueres konnte der Arzt ihr nicht sagen. Daraufhin wurde eine PET Untersuchung angesetzt. Dieser Termin wurde ihr dann nach einer Woche telefonisch mitgeteilt, und war dann letztendlich 3 Wochen nach der Kontrolluntersuchung. 1 Woche nach der PET Untersuchung hatte sie einen festen Termin in der Klinik um das Ergebnis zu besprechen. Nach 2 Stunden Wartezeit wurde ihr mitgeteilt, dass kein Arzt im Hause ist, der das PET lesen kann. Das ist Psychoterror pur!
    Und das ist leider kein Einzelfall in dieser Klinik! Traurig, wie mit Patienten umgegangen wird.
    Nun ist Morgen erneut der Termin um das PET- Ergebnis zu besprechen, wir hoffen dass dann ein Arzt anwesend ist, der das Ergebnis lesen kann. Noch mehr hoffen wir natürlich alle, dass kein Rezidiv festgestellt wurde.
    Meine Schwester ist völlig am Ende, sie kann gar nicht mehr ohne Beruhigungsmittel sein und wir befürchten, dass sie sich aufgibt.
    Sie sagt, die Ungewissheit ist die Hölle! Und wir sind leider völlig machtlos, obwohl wir ihr so gerne helfen würden.
    Wer kann uns sagen, ob wir problemlos eine Zweitmeinung einholen können, ob wir das Recht haben, Kopien der Aufnahmen CT, MRT, und PET zu fordern, und wer kennt evtl. eine gute Klinik (außer Mannheim + Heidelberg), in der meine Schwester in ihrer Therapie begleitet wird, ihre Kontrolluntersuchungen durchführen kann, und in der das „MENSCHLICHE“ noch zählt.
    Wir hoffen so sehr, dass sie Morgen nicht wieder so eine Hiobsbotschaft erhält,
    sie hat doch wirklich schon genug gelitten.
    Also, wer einen guten Rat oder Tipp für uns hat, wir würden uns sehr darüber freuen.
    Vielen Dank und viele Grüße.
    Gilla


  • Re: Glioblastom IV


    Was Sie schildern, ist gerade ein Problem von Universitätskliniken. Natürlich wird dort erheblich mehr Aufwand betrieben – ein PET (vermutlich FET-PET) würde ja von der Kasse gar nicht bezahlt und wurde offensichtlich aus „universitären Mitteln“ durchgeführt. An einer „netten“ Klinik würde sich das Problem gar nicht stellen, weil diese Untersuchungen in dieser Dichte gar nicht durchgeführt werden. Es ist sehr schade, wenn dann an der Universität die psychologischen Faktoren so schlecht berücksichtigt werden. Da sind sicherlich noch andere Anreizsysteme erforderlich, damit die Universitätskliniken begreifen, dass der Patient ein Kunde ist, der umworben werden muss.
    Sie können natürlich Zweitmeinungen einholen, aber viel kompetentere Kliniken werden Sie kaum finden. Die anderen Kliniken schicken ja die komplizierten Fälle gerade nach Heidelberg.
    Es geht ja auch gerade darum, was an therapeutischen Möglichkeiten besteht, wenn man jetzt doch ein Rezidiv findet. Leider muss man beim Glioblastom damit rechnen. Da sind die Möglichkeiten an einem Zentrum natürlich viel größer. Dort laufen auch Studien bzw. spezielle Programme. Bleiben Sie also lieber dort, wo Sie sind. Andere wären froh, wenn Sie Zugang zu so guten medizinischen Ressourcen hätten.
    Diese organisatorischen Defizite sind zugegeben ärgerlich. Hängt allerdings auch mit der Größe einer Klinik und strukturellen Problemen zusammen. Schreiben Sie ruhig einen (kleinen) Beschwerdebrief an den Direktor der Klinik und weisen sie auf diese Mängel hin. Das wirkt immer.

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    • Re: Glioblastom IV


      Hallo Herr Prof. Dr. Wust,
      vielen, vielen Dank für ihre schnelle Antwort. Es wurde nun tatsächlich, fast an der gleichen Stelle, (rechte Hirnhälfte) ein Rezidiv festgestellt. Könnte lt. Klinik gut operiert werden. Die erste Reaktion meiner Schweser war, dass sie sich nicht mehr behandeln lassen will, weil sie schlimmer Folgen fürchtet. Nun hat sie aber doch kommenden Dienstag einen Termin mit einem Chirurgen. Was halten sie von HIT, Gamma Knife oder Nano Behandlung? Was darüber im Internet zu finden ist, klingt ganz gut. Oder wäre doch eher eine OP anzuraten?
      Viele Grüße.
      Gilla

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      • Re: Glioblastom IV


        Wenn Operabilität besteht, ist aus meiner Sicht die Resektion die Therapie der ersten Wahl. Natürlich muss man das von den individuellen Gegebenheiten abhängig machen. Eine stereotaktische Bestrahlung ist in zweiter Linie möglich. Da gibt es in Heidelberg das Cyber-Knife (sicher besser als Gamma-Knife) oder einen anderen Spezialbeschleuniger. Nanotherapie ist ein interessanter Ansatz, aber nach meinem Kenntnisstand zur Zeit nicht verfügbar, da ein Zulassungsverfahren läuft. Wenn es ein kleines Rezidiv ist, kommen die beiden erstgenannten Optionen in Betracht.

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        • Re: Glioblastom IV


          Lieber Herr Prof.Dr. Wust,
          tausend Dank für ihre Anwort und für die Zeit, die sie sich für uns genommen haben. Sie haben uns damit sehr bei der Entscheidungsfindung geholfen.
          Ich habe gelesen, dass die NanoTherapie am 28.06.2010 die EU Zulassung erhalten hat. Hier der dazu passende Link.

          http://www.nanostart.de/index.php/de...t-eu-zulassung

          Nochmals vielen Dank und viele Grüße.
          Wir wünschen ihnen eine gute Zeit.

          Gilla

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